WärmeDämmVerbundSystem (WDVS)

Es gibt 69 Antworten in diesem Thema, welches 43.440 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Gust.

  • Was in 40-70 Jahren dann mit dem WDVS-Dreck passiert braucht uns ja nicht zu interresieren, wird ja dann unwiederbringlich verbrannt.

    Das wäre wohl Dummheit³.
    Es gibt aktuell z.B. die Möglichkeit die ganzen Platten incl. Putz mit einem Lösungsmittel zu versetzen. Innerhalb von Sekunden bleibt dann eine Lösung übrig, die man abpumpen, unter Vakuum das Lösungsmittel zurückgewinnen, und mit dem Rest wieder Styropor oder Neopor-Platten herstellen kann. Als Abfall bleibt lediglich die Putzschicht übrig.


    Erinnert mich etwas an die Argumentation meines Nachbarn, als ich PV-Module aufs Dach machte, Sondermüll etc.
    Heute bereits würden die Dinger kostenlos recycelt, bis die Dinger dann wirklich kaputt sind, dürfte auch bei kleineren Mengen, wie aktuell erst bei größeren Mengen, noch Geld dafür zu bekommen sein - sieht man einmal von Produkten von First-Solar mit ihren Cadmium und Selen versetzten rahmenlosen Dünnschicht ab, die aber auch kostenlos zurückgenommen werden, zumindest solange diese Firma existiert.


    Aber selbst wenn man die Dinger nicht recyceln würde, weil dann kein Styropor, Neopor, Kunststoff mehr hergestellt würde, dann hätten die Teile wesentlich mehr Öl eingespart, als zu ihrer Herstellung verbraucht wurde - der zweite Satzteil war übrigens damals vor Jahren meine Antwort an meinen Nachbarn, nur das Wort Öl durch Energie ersetzt.


    Grüße
    Pflaume


  • Es gibt aktuell z.B. die Möglichkeit die ganzen Platten incl. Putz mit einem Lösungsmittel zu versetzen. Innerhalb von Sekunden bleibt dann eine Lösung übrig, die man abpumpen, unter Vakuum das Lösungsmittel zurückgewinnen, und mit dem Rest wieder Styropor oder Neopor-Platten herstellen kann. Als Abfall bleibt lediglich die Putzschicht übrig.


    Hast du mal einen Quellhinweis dazu?

    Gruß, Wolfgang


    Wer fragt ist noch Dumm, wer nicht fragt bleibt Dumm!

  • Tut mir leid, dürfte aber im Netz zu finden sein.


    Habe nur mal einen Bericht darüber im TV gesehen, war glaube ich ein Umweltmagazin.
    Ist danach allerdings erst in der Erprobung um die Parameter festzulegen, damit das Ding in Industriemaßstab wirtschaftlich betrieben werden kann, war irgendwie die Rede von einer Pilotanlage.
    Allerdings dürfte es wohl auch noch einige Zeit dauern, bis WDVS in größerem Maßstab wieder zurückgebaut werden, und entsprechende Mengen verfügbar sind.
    Ich sehe das bei dem Haus von meinem Vater, 60 mm sind nicht gerade viel, allerdings wäre es wirtschaftlicher Irrsinn für meine Mieter dort die WDVS zurückzubauen und eine mit doppelter Dicke aufzutragen, also wird das wohl auch die nächsten 30 Jahre so belassen.


    Vermute einmal, dass aktuell lediglich von Abbruchhäusern WDVS-Material anfällt, und davon dürften wohl aktuell höchstens im Promillebereich welche mit WDVS ausgestattet sein.


    Grüße
    Pflaume

  • Tut mir leid, dürfte aber im Netz zu finden sein.


    Vermute einmal, dass aktuell lediglich von Abbruchhäusern WDVS-Material anfällt, und davon dürften wohl aktuell höchstens im Promillebereich welche mit WDVS ausgestattet sein.


    Grüße
    Pflaume


    Da liegst du leider falsch. WDVS wird schon seit über dreizig Jahren verbaut, nur durch das Streben unserer Politiker und Lobbyisten durch die EnEV wurde es sehr stark auf dem Markt plaziert.
    Rückbau findet also schon im größeren Maße statt. Und das nicht nur im Abbruch sondern auch an vielen Fehlkonstruktionen oder mangelhafter Verarbeitung.
    Der Rückbau ist ein riesen Problem und auch eine riesen Sauerei. Das Zeug fliegt meilenweit durch die Gegend und bleibt schön verteilt in der Natur liegen.
    Es wird inzwischen gefordert, bei einem Rückbau das Gebäude komplett einzuhüllen damit das feine und leichte Syropor nicht ungehemmt verweht wird.
    Es hagelt inzwischen Anzeigen wegen der massiven Umweltverschutzung durch den Rückbau.


    Und was die Entsorgung angeht, so können wir froh sein wenn es hier in BRD unter kontrollierten Verhältnissen verbrannt wird statt in Afrika auf freiem Feld.
    Das sind Fakten und kein Pilotprojekt! Aber mit der Aussicht auf gewisse Pilotprojekte, die sich im nachhinein auch einfach zu teuer erweisen, kann man das ja ruhig weiter so handhaben und die Leute beruhigen.

    Gruß, Wolfgang


    Wer fragt ist noch Dumm, wer nicht fragt bleibt Dumm!

  • Hallo Wolfgang,
    jetzt drückst Du aber ganz schön auf die Tube. Die Entsorgung von Styropor ist ja nun nicht wirklich ein Problem. In Müllverbrennungsanlagen verbrennen Styropor Abfälle rückstandsfrei zu CO2 und Wasserdampf. Wasserlösliche Stoffe werden bei Deponierung nicht abgegeben, insofern besteht kein Risiko das Grundwasser zu verunreinigen. Auch zerfällt Styropor im Laufe der Zeit nicht zu umweltschädlichen Produkten. In der Landwirtschaft und im Gartenbau wird Styroporgranulat zu Bodenverbesserung verwendet. Es gibt auch Blumenerde die mit Styroporgranulat aufgelockert wird.


    Also ganz so schlimm ist das "böse" Styropor nun auch nicht.


    ;)

  • Hallo,


    an ein ganz anderer Effekt der Dämmerei (nicht unverwandt mit dem eigentlichen Zweck ;)) : wir haben auch unser Haus nun ordentlich gedämmt (KfW70), und ich habe diese Woche gerade mal 15kg Pellet verbrennen dürfen. Meine Frau ist auch unglücklich, weil wir eigentlich nur zwei oder höchstens Abbrände in unserem wasserführenden Kamin brauchen, sonst haben wir zuviel Energie. Wer also gerne viel Feuer macht, für den ist das nichts ...
    Naja, die Dämmung tut immerhin. Es war für uns aber nicht realisierbar, ohne Styropor auszukommen. Mehrkosten Mineralwolle wären 60-70€ pro qm gewesen, von anderen Konstruktionen ganz zu schweigen.


    Carsten

  • So ganz klar sind mir obige Ausführungen nicht. Styyropor ist bekanntlich der Handelsname von BASF die das Zeug 1950 zum Patent anmeldeten, eigentlich handelt es sich dabei um EPS.
    Weshalb da Brom drin sein soll, ist mir nicht ganz klar, außer als Flammschutz, HBCD wurde aber letztes Jahr weltweit verboten. Allerdings kann beim Recycling noch Restbrom im neu hergestellten Styropor nicht ausgeschlossen werden
    Brom ist bekanntlich ein Atom, kann also, wenn man mal von extremen Fällen wie Kernspaltung oder Fusion absieht, nicht zerstört werden. Beim Brand freiwerdende Bromverbindungen sind sehr langlebig und werden kaum abgebaut. Naja, eigentlich verhindert das Zeug den Brand, sagen wir also besser, wenn aufgrund Hitzeeinwirkung das mit bromhaltigem Flammschutzmittel versetzte Styropor zerfällt.


    Dass Styropor seit über 30 Jahren beim Dämmen von Häusern eingesetzt wird, ist wohl logisch, siehe meinen Beitrag oben über das Haus meines Vaters, wo mir aber nicht nachvollziehbar ist, warum jemand nun die Dämmung entfernen sollte, außer bei Abriß.
    Da es wirtschaftlich unsinnig ist, das aktuelle WDVS abzureißen, um es gegen ein doppelt so dickes WDVS auszutauschen, müßte das Öl schon sich im Preis vervielfachen, bevor man darüber nachdenken könnte.


    Dass Styropor als Zugabe zu Blumenerde immer beliebter wird, ist mir auch schon aufgefallen. Da aber einerseits Torf nicht mehr in den Mengen zur Verfügung steht - sein Abbau immer mit der Zerstörung eines Moores einhergeht, bei Zugabe von Torf zum Boden ersterer innerhalb weniger Jahre von den Bodenorganismen komplett zu CO2 verstoffwechselt wird - sollte seine Verwendung unter ökologischen Gescihtspunkten schon längst verboten sein. Hier hat sich Styropor bewährt, da es nicht abgebaut wird, für einen lockeren Boden sorgt, und die Durchwurzelung hervorragend anregt. Ohne UV-Licht wird es auch nicht zerstört, bzw. zerfällt auch nicht in kleinere Teile, unter UV-Licht jedoch schon.
    Ferner ist Polystyrol, da physiologisch unbedenklich, der einzige Kunststoff, der zur Lagerung von Fleisch und Fisch zugelassen ist, somit bestehen auch keine Bedenken wegen Resten in der Blumenerde.


    Styropor hat jedoch einen großen Nachteil, es ist sehr leicht löslich in z.B. Aceton, ja selbst in Benzin, wobei dann von einem Kubikmeter nur wenig Material übrigbleibt, denn das Meiste ist eben eingeschlossenes Gas.
    Zum Verbrennen sollte man einen guten Ofen haben, da es sonst mit gelber, sehr rußiger Flamme verbrennt.


    Grüße
    Pflaume

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