Aus CO2 und Wasser macht diese Anlage Benzin

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 3.344 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Randy.

  • tolle Idee, hat nur den Haken, dass derzeit die Ölpreise im freien Fall sind. Gestern Abend wollten die an der Tanke nur 1,29 Euro für den Liter Super E10. Wenn ich mir überlege, dass mehr als die Hälfte des Sprit-Verkausfspreises Steuern sind, der CO2-Sprit in der HERSTELLUNG ca. 1 Euro kostet, jeder noch was dran verdienen will, dann bin ich bei weit über 2 Euro Verkaufspreis pro Liter - damit wäre der neuen Sprit eh nur was für Öko-Enthusiasten.

    Mach' den Ofen nur halb voll,
    wenn's Holz lange reichen soll!


    Viele Grüße aus der Oberlausitz
    Jörg


    DC 30 GSE - 2 x 1000 l Pufferspeicher - Laddomat - 13 m Schornstein - Zugbegrenzer - Wolf Gaskessel als Reserve - Warmwasserspeicher - Solarkollektoren

  • Das liest sich wirklich gut. Immerhin kostet das Zeug, das bei E10 dem Benzin zugemischt wird, auch deutlich mehr, als das Benzin selbst - erst aufgrund der Steuer ist hinterher E10 günstiger als Benzin ohne Zusatz von Stoffen, für deren Herstellung in den letzten Jahren riesige Dschungelgebiete abgeholzt wurden.


    Ein Wirkungsgrad von 70 % wäre wirklich ein gewaltiger Sprung nach vorne - wenn es denn wirklich in der Massenproduktion klappen würde.


    Dennoch kann ich das nicht ganz nachvollziehen mit dem Euro/Liter.


    Ein Liter Benzin hat rund 9 kwh Energieinhalt (von denen dann rund 1/3 vom Motor in verfügbare Energie umgewandelt wird).


    Bei einem Wirkungsgrad von 70 % benötige ich somit rund 16 kwh zur Produktion von 1 Liter Benzin.


    Eine kwh dürfte somit lediglich rund 6 Cent kosten - das entspricht rund der Stromsteuer - oder der EEG-Zulage, die bei neuen PV-Anlagen selbst für den Eigenverbrauch zu bezahlen sind.


    Wie soll das funktionieren?
    Soll für die Benzinsynthese auf Stom keinerlei Abgaben und Steuern zu zahlen sein?


    Und selbst wenn - Strom zu 6 Cent je kwh kann aktuell lediglich mit abgeschriebenen Kernkraftwerken (und auch nur dann, wenn man die Kosten für die Lagerung des hunderttausende Jahre lang strahlenden Mülls nicht berücksichtigt) und Braunkohlekraftwerken (weil für den Abbau der Braunkohle keine Konzessionsabgaben an den Staat zu zahlen sind - sprich Subvention) hergestellt werden.


    Würde man jedoch 16 kwh mit einem Braunkohlekraftwerk herstellen, wozu man Braunkohle mit einem Energiegehalt von (je nach Alter bzw. Baujahr des Kraftwerks) von 40 - 50 kwh verbrennen müßte, mit entsprechendem CO2-Ausstoß, so wäre das ein Treppenwitz.


    Die Kosten für erneuerbaren Strom liegen bei rund 10 Cent, damit käme dann der Liter ohne Steuern und Abgaben bereits auf 1,6 €.


    Nächstes Problem:
    Woher nimmt man das CO2?
    Es gibt zwar genug davon in der Luft - aber eben nicht kostenlos aus der Pipeline oder in kleinen Mengen aus der Linde-Flasche.
    Man kann zwar in einem Braunkohlekraftwerk Unmengen davon abscheiden - dabei sinkt aber der an sich schon bescheidene Wirkungsgrad eines Braunkohlekraftwerks auf unter 30 %.
    Das verurscht Kosten, da ja weniger kwh produziert werden.
    Diese zusätzlichen Kosten muß ich irgendwie auf den Preis für das Benzin umlegen.


    Das sind nun allein die Kosten für die Rohstoffe Energie und CO2 - keine AfA, keine Betriebskosten, kein Risikobeitrag, Versicherung etc., keine Transportkosten, kein Gewinn, Steuern....


    Der genannte Preis von 1 Euro/Liter scheint mir daher nicht nachvollziehbar zu sein.


    Sonnige Grüße
    Pflaume

  • Habe mir gerade den Artikel in der Welt noch einmal angeschaut.
    In der Überschrift ist zwar von Benzin die Rede, im Schaubild jedoch von Ethylen, Methan und Diesel sowie Chemikalien, hier also vermutlich ein Gemisch sonstiger Kohlenwasserstoffe.
    Die Preise der Nicht Diesel/Benzinfraktion liegen natürlich deutlich unter den Preisen für Benzin/Diesel - was sich sicherlich ungünstig auf die Gestehungskosten der erwünschten Brennstoffe bei der Produktion auswirkt.


    Ein Liter Diesel (was ja nichts anderes als höher versteuertes leichtes Heizöl ist) hat bekanntlich einen Energieinhalt von knapp über 10 kwh.
    Der Liter Diesel bzw. Heizöl (was ja auch nicht schlecht wäre, würde man dieses mit Hilfe von Wind/Solar substituieren) käme demnach sogar noch gut 10 % teurer als Benzin.


    Interessant wäre allerdings, ob sich eine solche Anlage ohne Probleme an- und ausschalten ließe - denn wäre dem so, könnte man auf diese Weise Überschußstrom aus dem Netz nehmen - und dann sähe die Rechnung schon wesentlich interessanter aus - denn bekanntlich hat das Herunterregeln eines Braunkohle- oder Kernkraftwerkes üble Folgen bzw. Risiken.
    Auch könnte man dann ein solches Kraftwerk an der Küste bauen, und würde sich den teuren Transport der Windenergie in den Süden (Bau von Leitungen, Verluste auf diese Strecke, Verluste für Umwandeln in 380 kv - und herunterspannen auf 230 V -, Reparaturkosten und Instandhaltung solcher neuer Strecken) sparen.
    Bei 17,6 Cent je kwh Strom von einer Winkraftoffshoreanlage allerdings rein wirtschaftlich wohl für absehbare Zeiten unsinnig - die Grünen wollten zwar mal 5 DM je Liter Benzin verlangen - hier käme man aber wohl eher auf 5 Euro für den Liter Heizöl/Diesel.


    Grüße
    Pflaume

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