Lösung von Abbrandproblemen bei geregelten und ungeregelten Kesseln.....besonders bei schnellen Schwankungen am Restsauerstoff

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 4.637 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von dobia.

  • Ich mache hier ein neues Thema auf für die Lösung von Abbrandproblemen.
    Sie sind mir schon mehrfach untergekommen,und ich vermute das es sehr viele User betrifft.


    Der Kugelraum am Atmos ist dazu da um den Rauchgasen genug Raum und Zeit zu geben das diese durch zusätzliche Zugabe von Sauerstoff (Sekundärluft) und die Flamme vollständig und möglichst Schadstoffrei oxidiert (verbrannt) werden können.




    Fehlende Abdichtung(dicke rote Linie) an der Brennraumrückwand kann den übertritt der unverbrannten Rauchgase in den kühleren Wärmetauscherbereich in Richtung Kesselausgang nicht verhindern.
    Die Folge ist,das hinter dem Brennraum die Temperatur fehlt für eine vollständige Oxidierung (Verbrennung) der Rauchgase.
    Es geht wertvolle Energie verloren und eine Lambdaregelung wird fast unmöglich !



    Dadurch kommen nicht oxidierte Rauchgase mit höherem und stark schwankendem Sauerstoffgehalt in Richtung der Lambdasonde.
    Diese bekommt dann schnell wechselnde Sauerstoffwerte. (Fehlinformationen)
    Die Folge daraus ist das Leute die einen LC oder die Flammtronic verwenden in eine fast unerklärbare Situation kommen warum es mit dem Abbrand so miserabel abläuft.
    Beide Regelungen wollen sprunghafte Änderungen im Restsauerstoffgehalt durch eine sofortige Regelaktion ausgleichen.
    Da dies aber unmöglich ist weil der Restsauerstoff wegen diesem Abdichtungsproblem oft 0,3 Prozent oder mehr in eine Richtung geht um dann darauf auch wieder in die entgegengesetzte Richtung zu schwanken.
    Somit steht die Regelelektronik (Lambdacheck,Flammtronik)vor einem unlösbaren Problem.


    Das Problem ist in diesen Fällen häufig nicht an der Regelelektronik oder den Standardparametern zu suchen.


    Für Leute die keine Regelung am Kessel besitzen ist es auf jeden Fall ein erheblicher Energieverlust der nicht zwingend so schnell bemerkt wird wie bei Kesseln mit einer Lambdaregelung.


    Denn bei ungeregelten Kesseln erfolgt keine Gegenaktion durch die Regelung und deshalb kann dieser Mangel dann unbemerkt bleiben weil man die Klappen dann so per Hand einstellen muß das er so einigermaßen brennt.
    Die Eistellung bleibt dann so,ist aber nur eine unabsichtliche Korrektureinstellung die der Bediener meistens so belässt.
    Er merkt aber nicht das der Wirkungsgrad sich dadurch verschlechtert.

    Das Problem mit dem Kugelraum bahnt sich schon bei dem Transport und der Lieferung des Kessels an.
    Hier rutscht der Kugelraum unbemerkt einige Millimeter nach vorne und gibt dann Fläche für den Übertritt der Rauchgase an der Kesselrückwand nach hinten frei !


    Deshalb sollte vor Inbetriebnahme unbedingt eine Kontrolle und Abdichtung des Kugelraumes erfolgen !


    Die rote Umrahmung ist die Problemzone !
    (evtl. auch die Dichtingen nach oben zur Düse)




    Zur Fehlerbehebung muß den Brennraum 2 Zentimeter nach vorne ziehen und mit einem Staubsauger den entstandenen Zwischenraum sauber aussaugen.(möglichst alle Stellen im Brennraum)
    Dann schiebt man vorsichtig den Brennraum (rote Pfeile) zurück bis er anschließt.Danach streicht man das ganze mit Kesselkitt aus das die Rückwand zu den Schalen absolut dicht ist.


    Eine zweite Methode ist das man 2 Millimeter Spalt hinten lässt und eine Hochtemperaturdichtung sorgfältig und gleichmässig einbringt und dan die Halbschalen nach hinten rückt.
    Die anfallende Asche dichtet später noch besser ab.
    Aber später immer wieder kontrollieren ob der Brennraum durch Reinigungsarbeiten etwas nach vorne gedriftet ist !

    Die gelben Pfeile auf dem Bild sind auf die Abdichtung zur Düse gerichtet,diese sollten ebenfalls genau inspiziert werden ob sie so dicht sind das hier nichts übertreten kann.


    Nach dieser Maßnahme sollte eine Lambdaregelung normalerweise wieder gut ausregeln können !

  • Hallo Woody,


    um diesen kleinen Spalt abdichten zu können, würde sich Keramik Faserpapier gut eignen und eventuell das ganze mit Wasserglas versiegeln.


    Guter Beitrag! :gup1:


    Gruß Frank

    Gruß Frank


    Dc22s mit 1500 Liter Puffer--300 Liter WW Boiler--Fußbodenheizung---7m³ Regenwasserspeicher---100m² Wohnfläche+40m²Nutzraum---Husqvarna 236---Mac Allister Holzspalter MHS 4Tonnen---3fach verglaste Fenster---10cm Styropor---Fiskars X25---Fiskars x11---

  • Möchte zu Woody´s gutem Beitrag noch folgendes ergänzen:


    Habe den von Woody beschriebenen Bereich schon vor längerer Zeit mit Hochtemperaturdichtung abgedichtet.
    In letzter Zeit stellte ich jedoch fest, daß der CO- Wert nicht mehr so niedrig war, wie ich das gewohnt war. Hatte schon die neue Abdichtung meiner Anheizklappe in Verdacht.
    Auch der Wirkungsgrad war geringfügig schlechter als gewohnt, jedoch in einem Bereich, der auch als "Messfehler" gedeutet werden könnte. Mein WMZ kann nur bis "1 KWh" genau messen.


    Anscheinend hat sich beim Herausnehmen und Reinigen der Seitlichen Bremsen mit meinen Kettenwirblern die untere Brennkammer etwas verschoben, jedenfalls stellte ich fest, daß die Dichtung in diesem Bereich etwas "aufgemacht" hat.
    Nach dem erneuten Abdichten war der CO endlich wieder wie gewohnt bei Werten weit unter 50ppm und der Wirkungsgrad ist leicht gestiegen. (mein Eindruck, 1 KWh mehr pro Abbrand ist wohl kein echter Beweis...)


    Kleine Ursache, große Auswirkung.
    Immer wieder erstaunlich, welches Potential im Atmos steckt.. Es ist schade, daß dieses Potential erst durch "Nacharbeiten" nutzbar wird.
    Was der standartmäßig vorhandene "kleine Spalt" für eine Funktion haben soll, kann ich mir nicht wirklich erklären.
    Der Kessel ist wohl wirklich "Löchrig wie ein Schweizer Käse", (Aussage im alten Forum).
    Bei meinem Kessel war nicht einmal die Abdichtung zwischen Kugelraum und Kesselkörper vollständig, (da fehlten 3 cm) die mußte ich nachträglich ergänzen. Mit "Fertigungstoleranzen" kann man wohl sowas nicht erklären, eher mit Schlamperei bei der Fertigung bzw. beim Herschneiden der Dichtung. Der Mitarbeiter der Qualitätskontrolle war wohl gerade in Urlaub oder b....


    Möchte gar nicht wissen, wie viele Atmos- Kessel auf Grund solcher Undichtigkeiten mit schlechtem Wirkungsgrad in Betrieb sind und dabei unnötig viel Brennstoff verbrauchen.


    Gruß Gust

  • moin,


    bei mir wird der spalt durch eine alte füllraumtürdichtung verschlossen. hat hervorragend gepasst.


    werde aber die halbschalen noch gegen das hinterteil abdichten müssen; damit ich mit dem CO unter 70 ppm komme...


    grüße
    dobia

    _________________
    DC 20 GSLe (2002), Lambdasteuerung 4,5 %, Primärluft-Belimo mit PMA KS45, Eigenbau Rauchgasbremse, Anheizklappe verschlossen, Kugelraumumbau, Startautomatik mit Lüfterdrossel, Abgastemperatur 145-160°C, 2600 l Puffer seriell (einzeln abschaltbar), 12m² Solar, 25kW Flüssiggastherme, 14m³ Nadelholz + 1/3 Gastank pro Jahr, Bauernhaus ungedämmt, 210m² beheizt davon 125m² mit 22°C, Abwärmenutzung vom Heizraum, externer Rauchabzug, CO-Messung mit REGXA1, ca. 20000 kWh/a mit Holz

  • moin,
    bei mir wird der spalt durch eine alte füllraumtürdichtung verschlossen. hat hervorragend gepasst.
    werde aber die halbschalen noch gegen das hinterteil abdichten müssen; damit ich mit dem CO unter 70 ppm komme...


    grüße
    dobia


    ...was für einen GS- Kessel ein fantastischer Wert wäre, Atmos gibt für den GS einen CO- Wert von <500 mg/m³ an. (bezogen auf 13% O2). Für den 30GSE gibt Atmos einen CO- Wert von <100 mg/m³ an.
    Deine 70 ppm wären bezogen auf 13% dann ca. 39 mg/m³, und damit sogar deutlich unter dem Wert vom GSE.


    Gruß Gust

  • moin,

    ...was für einen GS- Kessel ein fantastischer Wert wäre, Atmos gibt für den GS einen CO- Wert von <500 mg/m³ an. (bezogen auf 13% O2). Für den 30GSE gibt Atmos einen CO- Wert von <100 mg/m³ an.
    Deine 70 ppm wären bezogen auf 13% dann ca. 39 mg/m³, und damit sogar deutlich unter dem Wert vom GSE.


    Gruß Gust

    mein umgebauter GS ist bis vor die wärmetauscherröhren von der keramik her dem GSE gleichzusetzen. ich hab lediglich den 33-er füllraum. deshalb sollten auch ähnliche werte möglich sein.
    ich denke, zum thema CO sollten wir ein anderes thema aufmachen, da es woody hier um schwankenden restO2 ging.


    grüße
    dobia

    _________________
    DC 20 GSLe (2002), Lambdasteuerung 4,5 %, Primärluft-Belimo mit PMA KS45, Eigenbau Rauchgasbremse, Anheizklappe verschlossen, Kugelraumumbau, Startautomatik mit Lüfterdrossel, Abgastemperatur 145-160°C, 2600 l Puffer seriell (einzeln abschaltbar), 12m² Solar, 25kW Flüssiggastherme, 14m³ Nadelholz + 1/3 Gastank pro Jahr, Bauernhaus ungedämmt, 210m² beheizt davon 125m² mit 22°C, Abwärmenutzung vom Heizraum, externer Rauchabzug, CO-Messung mit REGXA1, ca. 20000 kWh/a mit Holz

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