Hallo - ein Neuer aus der Ostmark

Es gibt 29 Antworten in diesem Thema, welches 10.987 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Solarthermie+15S.

  • Ein Mischer mit Vorlaufregelung, Wozimmerthermostat und Pumpe ist auf jeden Fall geplant.
    Ihr meint also auf's thermische Heizen gepfiffen weil mit der Vorlaufregelung sowieso eine gute Energieausbeute gegeben ist?
    Seeehr interessanter Gedanke.
    Welche Rohrdimension würdet ihr mir dann empfehlen?

  • Helmut wrote:

    Zitat


    Ihr meint also auf's thermische Heizen gepfiffen weil mit der Vorlaufregelung sowieso eine gute Energieausbeute gegeben ist?


    Welche Rohrdimension würdet ihr mir dann empfehlen?


    Das verstehe ich nicht. Thermisch, von griechisch thermos gleich warm, wirst Du in jedem Fall heizen müssen.


    Wenn derzeit allein mit Schwerkraftzikulation im Normalfall Deine Wohnung warm wird, der RL kalt ist, würde ich daran nichts ändern, in dem Fall sind natürlich ähnliche Rohrdimensionierungen zu wählen, damit das so bleibt.
    Bei einer Änderung der Leitungsführung kann sich das aber genauso ändern.


    Wenn es nicht warm genug ist, kann derjenige, dem es zu kalt ist, dann immer noch in den Heizungskeller gehen und die Pumpe einschalten. Die sparsamste Pumpe benötigt eingeschalten immer noch mehr Strom, als die verschwenderischte ausgeschaltete Pumpe.
    In einem Mehrfamilienhaus geht das nicht. Da wird es immer jemanden geben, dem es so nicht warm genug ist.


    Aber in einem Einfamilienhaus sehe ich keinen Grund, warum man mit lauwarem RL den heißen VL so abkühlt, daß er ohne Pumpe die Wohnung nicht mehr warm macht. Also schaltet man die Pumpe ein, die jagt das Heizungswasser durch die Radiatoren, so daß es gar nicht genügend Zeit hat seine Wärme bis auf 20 Grad abzugeben, und hat dann einen wärmeren RL als ursprünglich. So benötige ich Strom und einen größeren Speicher, was m.E. kein wirklicher Vorteil ist, sofern es bisher zur vollsten Zufriedenheit (=Vorbedingung) funktionierte.


    Wer aber Wert auf einen höheren Komfort legt, als bisher, weil es in diesem oder jenem Zimmer vielleicht doch nicht so warm war, wie das insbesondere Frauen gerne haben, der wird um den Vorschlag von Erwin nicht herumkommen.


    Grüße
    Berthold

  • Hallo Helmut,


    ich hatte als ich hier eingezogen bin einen Mischer ohne Regelung aber eine Pumpe da die Rohre im Boden entlanggehen und Schwerkraft nicht funktioniert. Die Heizkörper waren in der Regel 10cm von oben so heiß das man sich die Finger daran verbrand hat. Der Rest des Heizkörpers war kalt und das Wärmegefühl im Zimmer war bescheiden, kühle Wände und Möbel obwohl Raumtemperatur 21°.
    Heute ist bei 12° außen die Vorlauftemperatur 32°, Rücklauf etwas kälter (kein Fühler) aber das Wärmegefühl ist toll. Wand und Möbel sind warm, meist 22,5° Raumtemperatur und das ganze Haus ist gleichmäßig warm. Ist aber nicht allein durch eine vernünftige Regelung, sondern auch noch durch gutes Isolieren so geworden.
    Dadurch kann ich auch mit Solar ganz gut die Heizung bedienen und selbst wenn der Puffer Kühl ist, oben bleibt noch Vorrat für WW. Energie wird durch die niedrige VL auch noch gespart.


    Ich bin damit sehr zufrieden und würde das weiterempfehlen.


    Gruß Erwin

    Vigas 14,9 Bj 2006; LC von HB; Lufttrennung; Wirbulatoren; gr. BK; 2200l Puffer; FRIWA; Solar 44m² FK 39° Richtung Ost; UVR1611; ca. 300m² beheizt; WDVS seit 2006;
    Es wird täglich schwerer der Dümmste zu sein, die Konkurrenz wird immer größer!

  • Servus Erwin,


    das mit den brennheißen Heizkörpern kenne ich (hier ebenfalls Mischer und 2 Pumpen, aber ungeregelt).
    Kann es schon kaum mehr erwarten, den Unterschied kennenzulernen.


    Welche Rohrdimension würdest Du bei Rücklaufanhebung, Puffer und Mischergruppe empfehlen?

  • Hallo Helmut,


    empfehlen werde ich nichts da ich nicht vom Fach bin, sondern nur sehr lange und viel gelesen und verglichen habe.
    Ich kann dir aber sagen ich habe für meinen Vigas 14,9 28ér Kuper verlegt und darauf geachtet das die Kugelhähne und anderes im Durchfluß vollen Durchgang haben.
    Gibt Billigteile die vom Anschluß z.B. für 1" sind aber der Durchlaß dann eher ein 3/4" Loch hat. Das habe ich versucht zu vermeiden.
    Soweit ich das beurteilen kann ist damit der Durchfluß ausreichend.


    Gruß Erwin

    Vigas 14,9 Bj 2006; LC von HB; Lufttrennung; Wirbulatoren; gr. BK; 2200l Puffer; FRIWA; Solar 44m² FK 39° Richtung Ost; UVR1611; ca. 300m² beheizt; WDVS seit 2006;
    Es wird täglich schwerer der Dümmste zu sein, die Konkurrenz wird immer größer!

  • Hallo Erwin,


    ich schätze Deine Beiträge ansonsten sehr, aber hier hattest Du wohl einen schlechten Tag? Passiert aber wohl jedem mal.


    gutber schrieb:

    Zitat

    Die Heizkörper waren in der Regel 10cm von oben so heiß das man sich die Finger daran verbrand hat. Der Rest des Heizkörpers war kalt und das Wärmegefühl im Zimmer war bescheiden, kühle Wände und Möbel


    Das Wärmegefühl hat bekanntlich damit zu tun, wie viel Wärmestrahlung der Körper empfängt, bestes Beispiel kühler Tag und man tritt aus dem Schatten in den Sonnenschein.


    Für einen nicht schwarzen Strahler gilt bekanntlich:
    P = E(T)*s*A*Thoch4
    wobei s die Stefan-Boltzmann-Konstante sei, da griechische Buchstaben hier nicht akzeptiert werden


    Für den Nichtmathematiker vereinfache ich das jetzt mal und behaupte wahrheitswidrig, der Heizkörper sei ein schwarzer Strahler:
    P = s*A*Thoch4


    Hier ist also die Strahlungsleistung proportional zur vierten Potenz der absoluten Temperatur.
    Oder ganz einfach, eine Verdopplung der Temperatur bewirkt, dass die abgestrahlte Leistung um den Faktor 16 ansteigt.

    Auf die Herleitung habe ich mal verzichtet, liefere sie aber gerne auf Wunsch nach.


    Daraus folgt für die Praxis, die so wichtige Strahlungsleistung ist in diesem Fall, trotz deutlich geringerer Abstrahlungsoberfläche, deutlich höher.
    Dies entsprach aber nicht dem gefühlten Wert. Hauptgrund ist natürlich, daß die Oberflächen des Raumes die Wärmestrahlung mangels Isolierung beinahe komplett absorbierten.
    Daher ist der Vergleich des Wärmegefühls bei isolierten Wänden zu nicht isolierten Wänden mit Schlußfolgerung auf Vorlauftemperatur unzulässig.

    Zitat


    obwohl Raumtemperatur 21°.
    Heute ... Wärmegefühl ist toll. Wand und Möbel sind warm, meist 22,5° Raumtemperatur und das ganze Haus ist gleichmäßig warm.


    Du erwähnst hier ferner eine heute 1,5 Grad Celsius höhere Raumtemperatur. Ob 21 oder 22,5 Grad, das ist ein großer Unterschied im Wärmeempfinden des Menschen.
    Wäre dem nicht so, gäbe es keinen zu rechtfertigenden Grund, den rund 10 % zusätzlichen Energieaufwand, dem eine Temperaturerhöhung von 1,5 Grad entspricht, aufzuwenden.
    Daher ist der Vergleich des Wärmegefühls bei unterschiedlichen Raumtemperaturen mit Schlußfolgerung auf Vorlauftemperatur unzulässig.

    Zitat


    Energie wird durch die niedrige VL auch noch gespart.,


    Warum? Physikalisch für mich nicht nachvollziehbar.


    Grüße
    Berthold

  • Hallo Berthold,


    1....ich hatte keinen schlechten Tag sondern hab einen Zustand beschrieben.


    2....Strahlung hin und her, es ist ein großer Unterschied ob die Wand 13° oder19° hat,
    jetzt stellt du einen Top auf den Herd und kochst dein Essen und dann hast du 24,5° und du reist das Fenster auf, weil die Schweißperlen laufen. Genauso ist es wenn die Sonne durchs Fenster scheint.


    3.....Lüftest du versehendlich 1Std und die Innenluft wird kalt, Tür zu und ohne zu heizen stellt sich fast die vorherige Raumtemperatur wieder ein.
    Schaltest du bei 0° nachts die Umwälzpumpe aus, sinkt die Raumtemperatur um 0,5 bis 1° vorher waren das 6 bis 8°.


    4.....

    Zitat

    Warum? Physikalisch für mich nicht nachvollziehbar.


    schick mal durch die alte nicht besonders gut isolierte Ltg. 30° oder 60° und halt die Hand drauf. da brauchst du keine physikalische Erklärung, die fühlst du mit der Hand und das Stunde um Stunde und jeden Tag, wenn das nichts spart dann weiß ichs nicht.
    Deine eigenen Worte sind die Erklärung

    Zitat

    Oder ganz einfach, eine Verdopplung der Temperatur bewirkt, dass die abgestrahlte Leistung um den Faktor 16 ansteigt



    Gruß Erwin

    Vigas 14,9 Bj 2006; LC von HB; Lufttrennung; Wirbulatoren; gr. BK; 2200l Puffer; FRIWA; Solar 44m² FK 39° Richtung Ost; UVR1611; ca. 300m² beheizt; WDVS seit 2006;
    Es wird täglich schwerer der Dümmste zu sein, die Konkurrenz wird immer größer!

  • Hallo Erwin,


    wenn Du mit 2. meinst, daß bei einer Wandtemperatur von 13 Grad und 24 Grad Raumtemperatur man nicht schwitzt, bei einer Wandtemperatur von 19 Grad jedoch durchaus, dann ist dies das, was ich oben meinte.
    Unter 3. beschreibst Du die Vorteile der Dämmung, ist für jeden klar, der ein gut gedämmtes Haus hat, wobei das 1-stündige Lüften natürlich dennoch jede Menge Energie kostet.
    Diese Punkte sprechen nicht für eine niedrige VL-Temperatur, eher im Gegenteil, da dann zusätzliche Strahlungswärme im Zimmer anfällt. Anders sieht es natürlich bei 4. aus. Ich ging jedoch davon aus, daß eine gute Dämmung der Heizungsrohre selbstverständlich ist. Bei mir sind selbst die Steigleitungen in den Wohnungen mit 5 cm 032er Dämmung versehen, die Abfallwärme könnte zwar die Heizung ersetzen, das wäre aber unfair vom Verbrauch her gegenüber den weiter oben wohnenden Parteien, die keine ungemessene Heizung über Steigleitungen erhalten.
    Was allerdings gegen eine hohe VL-Temperatur spricht ist bei Flachkollektoren, daß dann deren Wirkungsgrad absackt, wenn eine hohe Speichertemperatur angestrebt wird. Das trifft in vermindertem Maße auch für Röhrenkollektoren zu.
    In sehr geringem Umfang natürlich auch beim HVK, hier ist der Effekt allerdings so klein, daß andere Punkte dieses Meßergebnis jedoch bei weitem überkompensieren können.


    Grüße
    Berthold

  • Hallo Solarthermie,


    Zitat:
    Hier ist also die Strahlungsleistung proportional zur vierten Potenz der absoluten Temperatur.
    Oder ganz einfach, eine Verdopplung der Temperatur bewirkt, dass die abgestrahlte Leistung um den Faktor 16 ansteigt.
    Auf die Herleitung habe ich mal verzichtet, liefere sie aber gerne auf Wunsch nach.
    Zitat Ende.


    Der Vollständigkeit halber möchte ich ergänzen, dass die absolute Temperatur bei Minus 273Grad Celsius beginnt und nicht bei 0Grad.


    Also ist die Strahlungsleistung erst bei Plus 273Grad Celsius = 546Kelvin ca. 16 fach vergrössert.



    Harald

  • – Um genau zu sein: 273,15 °C oder – 459,67 Grad Fahrenheit
    – Temperatur am Heizkörper dann wohl eher 295 Grad/K/320 Grad K oder 350 Grad K
    – Vergleich wäre dann P=s*A*320hoch4 bzw. s*A*350hoch 4
    – Dann können wir s*A wegkürzen, bleibt dann 320hoch 4 zu 350 hoch 4
    – Oder 10485760000 zu 15006250000, also rund 0,7
    Anders formuliert, bei 30 Grad höherer Vorlauftemperatur erhöht sich die Strahlung um rund 43 %!
    Aufgrund der 4. Potenz bringt dann jedes weitere Grad Temperaturdifferenz einen zusätzlich überproportional ansteigenden Strahlungsanstieg


    Nun wird auch klar, warum ein Ofen aus Omas Zeit mit seiner heißen Oberfläche, bzw. ein Kaminofen, eine so gemütliche Atmosphäre schafft.
    Aufgrund der hohen Temperaturdifferenz der Ofenoberfläche zur Raumtemperatur sind hier sehr hohe Wärmestrahlungen.
    Leider sind diese Teile Holzfresser 1. Klasse, und aufgrund ihrer schlecht verbrannten Abgase heute eigentlich nicht mehr zu verantworten.


    Zu bedenken ist allerdings, daß auch die „kalte“ Heizung mit rund 20 Grad Celsius bereits nicht unerheblich strahlt, was verständlicher wird, bedenkt man, daß sie mit 293,15 Grad K in die Formel eingeht!
    Allerdings, bei Gleichgewichtstemperatur im Raum (Heizung hat die gleiche Temperatur wie Wände und Fenster etc.) absorbiert sie auch genau so viel Strahlung, wie sie emittiert!

    Da nicht nur die Heizung, sondern auch Wände, Fenster etc. Strahler bzw. Absorber sind, wird verständlich, insbesondere da deren Flächen im Verhältnis zur Heizungsfläche sehr groß ist, warum ein möglichst geringer Temperaturverlust dieser Außenbauteile, und damit eine gute Isolierung, für das Raumklima, oder den Wohlfühlfaktor, so wichtig ist.
    Denn bereits wenn die Wände und/oder Fenster 1 Grad kälter sind, als die Raumtemperatur, absorbieren sie mehr Wärmestrahlung, als sie abgeben. Mit jedem weiteren Grad steigt dieses Ungleichgewicht mit der 4. Potenz, bezogen auf den Nullpunkt, an.


    Grüße
    Berthold

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!