Schuster vs. alle anderen?

Es gibt 32 Antworten in diesem Thema, welches 53.013 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von bruggerA.

  • Moin moin,
    nachdem ich nun viele Beiträge über die leidige Anheizproblematik und über "Räucheröfen", verschwelte Dichtungen etc. gelesen habe, muß ich hier mal eine technische Frage bzw. Hinweise zu einem offensichtlichen Exoten loswerden.


    Er stammt aus dem Hause Schuster Stahl- und Gerätebau in Fuchsstadt, wo man heute noch irgendwelche Dinge produziert - aber eben keine Heizkessel mehr .-( Um 2000 rum wurde Schuster aus der Insolvenz in Unical überführt und enige Patente etc. dort weiter verwendet (erkennt man immer daran, daß man es "nach System Schster" bezeichnet). Interessant ist, daß mein Kessel so einige Details aufweist, die ich bei anderen, weitaus moderneren Systemen vergeblich suche. Warum?


    Mein Schuster Duolux Turbo D-ST ist, wie in der Zeichnung links sichtbar, aufgebaut. Abweichend von üblichen HV-Systemen (siehe rechts), hat der Schuster noch eine zusätzliche Rauchgasumlenkung oberhalb des Füllraumes.
    Diese sogenannte Füllschachtentgasung ist normalerweise der Rauchgasweg, aber im Falle der Öffnung der Füllraumtür muß man zuerst die kleine, eingezeichnete Klappe öffnen (Hebel an der Front, der die Fülltür blockiert und den Lüfter schaltet). Macht man also den laufenden Kessel auf, oder heizt ihn gerade an, so zieht das Schwelrauchhgassofort ab und hat keine Veranlassung, in den Keller zu entweichen. Dabei hilft auch die kleine Klappe, die oben in der Ecke an der Fülltür zu sehen ist. Im Betrieb wird die automatisch durch eine Nase an der Fülltür angehoben, so daß die primärluft gut herein kann. Aber nach dem Öffnen bildet sich da oben quasi ein Rauchfang, der den Gestank direkt in die Füllschatentgasung umleitet.


    Anheizen ist total easy, wie beim Kaminofen: Anheizhelferlein anzünden, auf die Düse legen, Holz drauf, alle Türen zu, Hebel noch offen lassen - Rauchgas zieht von unten gemütlich durch das Holz und oben über die Füllschachtentgasung ab. Brennt dann alles munter = Vergasungsraum füllen, Türen wieder zu, Hebel runter - voila!
    Dauert 3min, stinkt nicht, pufft nicht, geht nicht aus...


    Warum ist so ein simples System nicht Standard?
    1. vergrößert es die Übertragerfläche maßgeblich um gute 0,5-0,75qm,
    2. sorgt es für frische Luft im Heizraum und 3. erhöhte es die Sicherheit gegen Verpuffung.


    Oder baut sonst noch jemand solche Kessel und ich kenn sie nur noch nicht?


    Ach ja, und ne technische Frage hab ich auch gleich. Wer kennt noch solche Kesselbauweise, die hinten eine glatte Schachtwand ohne Röhren hat? Ich würde dort etwas gegen meine 250°C AGT einbauen, aber irgendwie bin ich noch nicht ganz schlüssig, was dort Sinn macht. Zick-Zack-Bleche? Wendeln? Abgasbremsen in Form von Leitern?
    Vorschläge (evtl. mit Bild)?
    Mein gedämmter 11m-Schlot zieht wie Hulle, trotz Zugbegrenzer. Die Zuluft ist schon zu 75% abgedreht, aber der Kessel geht immer noch durch wie'n Mustang ;(


    Danke schon mal vorab für Eure Mühen!


    LG
    Roman



    HV-SystemeSchnitt.pdf

    Schuster Duolux D-ST 21-27 (heute Unical), Bj. 1994, Kombikessel HV + Öl, 1x 1.200 Liter Speicher, EBV Alpha 233B, 200 Liter VA-Speicher für WW (Wolff), RLA 61°C mech. Thermostat, 2 Schornsteinzüge VA, Abgasklappen

  • Das ist die Anheizklappe und die hat eigentlich jeder HV. Nur meistens ist die in der Rückwand ganz oben verbaut, weil an der Füllraumdecke bei einem Normalen HV kein Platz dafür ist.


    Zugbegrenzer richtig eingestellt? Wenn ja Zuluft am HV noch weiter abregeln. So lange die Flamme eine Schöne Farbe hat ist alles ok.


    Da ich selbst einen alten Unical habe, weiß ich wie die Technik aussieht und die Daten sind. Optimal AGT ist bei Unical laut unterlagen bei ca. 240°. Also sind deine 250° nicht so abwägig.

  • Nee, das ist keine Anheizklappe im eigentlichen Sinne. Die Klappe 1 z.B. muß nicht offen bleiben beim Anheizen. Und wenn man sich mal den Rauchgasverlauf in anderen Kesseln anschaut, dann sieht man auch, daß der Strömungsverlauf komplett anders ist. Daher auch die Räucherneigung der Atmos-, Vigas- und anderen Kesseln. Da liegt oberhalb der Füllraumspitze ja kein Raum mehr, wo das Rauchgas hin kann (zumindest nicht vorn an der Tür. Also muß es ja zwangsweise in den Raum raus (sieht man übrigens gut an den Rußschlieren an diesen Kesseln, Schuster ist dort blitzeblank).


    Auch die Zwangsverkopplung des offenen Rauchgasweges von Vergasungsraum zur Entgasung (die Tür 1 davor bleibt übrigens immer geschlossen außer beim Reinigen des Rauchrohres!) finde ich schon deutlich abweichend von den üblichen Anheizklappen mit getrennter Bedienung. Die getrennten Klappen kann man vergessen, Schuster-Klappen nicht. Bei geöffneter Klappe startet der Lüfter ja nciht...


    Beim Schuster-Konzept sind Brennergebläse, Rauchgasweg und Entgasung zwangsgekoppelt und absolut idiotensicher zu bedienen - bei jedem Wetter und auch durch Leute, die gar keine Ahnung von HV haben. Das Gute ist z.B., daß man den Füllraum gar nicht aufbekommt, wenn die Entgasung nicht vorher schon geöffnet und der Druck abgebaut wurde.


    Zudem kann beim Anheizen ein einwandfreier Oberbrand realisiert werden, der gerade zur Ausbildung des ersten Glutbetts deutlich besser funktioniert als ein (wenn auch geringer belüfteter) Sturzbrand unter Assistenz der Lüfter. Beim Anheizen benutzt man nur Naturzug - gaaanz kleinen...


    Also ganz so easy ist' dann doch nicht mit dem Vergleich ;)


    Gruß
    Roman

    Schuster Duolux D-ST 21-27 (heute Unical), Bj. 1994, Kombikessel HV + Öl, 1x 1.200 Liter Speicher, EBV Alpha 233B, 200 Liter VA-Speicher für WW (Wolff), RLA 61°C mech. Thermostat, 2 Schornsteinzüge VA, Abgasklappen

  • Zugbegrenzer richtig eingestellt?


    Jepp, knappe 12Pa - weiter runter geht's kaum noch ;) Aber so'n gedämmtes 180er Rohr bringt auf 11m schon ordentlich Druck, zumal mein haus auch noch frei exponiert steht ;-/


    Zitat

    Wenn ja Zuluft am HV noch weiter abregeln. So lange die Flamme eine Schöne Farbe hat ist alles ok.


    Jepp, die Farbe stimmt, Umkehr ist auch super (kann man ja wunderbar über den Gebläseverteiler regeln). Aber der Kessel geht zu schnell hoch und reagiert zu nervös auf Zugänderungen. Weiter zu geht's fast nicht mehr, am Gebläse sind schon nur noch 25% der Fläche offen. Ich fahr den zur Zeit schon im offiziellen Sommerbetrieb und mit nahezu geschlossener Primärluft - habe aber trotzdem fast 250°C "Minimum" und Abgasgeräusche wie beim Ölbrenner.-(


    Zitat

    Da ich selbst einen alten Unical habe, weiß ich wie die Technik aussieht und die Daten sind. Optimal AGT ist bei Unical laut unterlagen bei ca. 240°. Also sind deine 250° nicht so abwägig.


    Jepp, Schuster sagt auch 230°C AGT, aber das sind mir für effektiven Betrieb mal eben satte 50 zuviel. Der Schornstein kann weitaus weniger ab, da kommen oben noch gut 100°C an... Ich denke mal, Abgasbremsen wären keine so schlechte Lösung. Die Abgasgeschwindigkeit ist reichlich hoch.


    schon mal dankenden Gruß
    Roman

    Schuster Duolux D-ST 21-27 (heute Unical), Bj. 1994, Kombikessel HV + Öl, 1x 1.200 Liter Speicher, EBV Alpha 233B, 200 Liter VA-Speicher für WW (Wolff), RLA 61°C mech. Thermostat, 2 Schornsteinzüge VA, Abgasklappen


  • So ist das bei jedem HV.
    Wer sagt dass man zum Anheizen das Gebläse laufen lassen muss und alle Klappen zu haben muss? Ich mach bei mir die Brennraumtür auf und die Anheizklappe. Sobald die Anheizklappe offen ist, kann auch kein Gebläse laufen.


    Bei deinem Kombibrenner wird die Klappe evtl. nicht hinten sein, weil sonst die Fläche, wo das Rauchgas entlang geht zu klein wäre und das Rauchgas in deinem Fall eben noch über den Füllraum geleitet wird. Der kürzeste weg nach draußen ist in deinm Fall eben vorn, nach dem Umleitblech. Bei einem normalen HV ist es hinten, da das Abgasrohr auch gleich dort sitzt.


    Wenn ich mir vorstelle auf meinem Unical wäre jetz noch ein Ölbrenner mit Luft dazwischen oben drauf, Würde der Kessel an der Decke anstehen.


  • Jepp, die Farbe stimmt, Umkehr ist auch super (kann man ja wunderbar über den Gebläseverteiler regeln). Aber der Kessel geht zu schnell hoch und reagiert zu nervös auf Zugänderungen. Weiter zu geht's fast nicht mehr, am Gebläse sind schon nur noch 25% der Fläche offen. Ich fahr den zur Zeit schon im offiziellen Sommerbetrieb und mit nahezu geschlossener Primärluft - habe aber trotzdem fast 250°C "Minimum" und Abgasgeräusche wie beim Ölbrenner.-(


    Primär und Sekundär ganz zudrehen. Dann mal die vorgegeben Werten aufdrehen. Bei meinem SH 40 sind das Primär 10 Umdrehungen und Sekundär 9 umdrehungen.
    Wenn der tut wie ein Düsenjäger, bekommt er zuviel Luft. Also Primär zudrehen (zugleich auch Sekundär etwas).
    Sichtbare und hörbare Veränderungen dauern eine Weile weil sich das Glutbett ersteinmal darauf einstellen muss. Wie es etwas schnelle geht, wenn man kurz mal die Füllraumtüre öffent und die Gase durch die Anheizklappe entweichen lässt.
    Also nicht wie Wild hin und her drehen.

  • So ist das bei jedem HV.


    Nee, also ich habe mir bestimmt 10 Modelle angesehen, aber bei allen kann ich die Füllraumtür öffnen, ohne zuvor zwangsweise den Abgasweg entgast zu haben. Gerade weil eben die Klappen soweit auseinander liegen, ist eine Zwangskopplung nur bedingt möglich und der Brennraum eben vorn nicht rauchfrei. Druckschwankungen im Schornstein (bei Wind z.B.) lassen da so manches Mal dicke Wolken austreten. Wie gesagt, bei mir raucht nix und zu keiner Zeit - konstruktionsbedingt. Deshalb ja auch meine Frage, warum das nicht alle so simpel lösen. Das muß ja einen (technischen?) Grund haben, oder ist's wie üblich "dat hemm wi schon immer so mokt"? Glaub ich nicht...


    Zitat

    Bei deinem Kombibrenner wird die Klappe evtl. nicht hinten sein, weil sonst die Fläche, wo das Rauchgas entlang geht zu klein wäre und das Rauchgas in deinem Fall eben noch über den Füllraum geleitet wird. Der kürzeste weg nach draußen ist in deinm Fall eben vorn, nach dem Umleitblech. Bei einem normalen HV ist es hinten, da das Abgasrohr auch gleich dort sitzt.


    Das ist bei den Schuster-Kesseln ohne Ölbrenner genauso gelöst. Über dem Abgasumlenkbereich liegt dort ja auch noch wasserführende Außenwand. Beim Kombi ist da einfach nur der Wasserraum etwas erweitert um den Ölkessel herum. Die Systeme gab es auch ohne Öler - baugleich nur flacher.
    Genaugenommen könnta man das Abgas auch (wie bei anderen HV) gleich nach hinten abführen, aber zwischen Vergasungsraum und Entgasungsschacht liegt noch eine Wasserführung genauso wie darüber. dadurch hat der HV halt etwas mehr WT-Fläche.
    Meine Frage ist ja auch vorrangig, warum eben dieses Prinzip nur bei diesem Kessel ausgeführt wurde.


    Zitat

    Wenn ich mir vorstelle auf meinem Unical wäre jetz noch ein Ölbrenner mit Luft dazwischen oben drauf, Würde der Kessel an der Decke anstehen.


    Na ja, Luft ist dazwischen keine - nur der gemeinsame Wasserraum. Unterseite davon ist Entgasungsdecke, Oberseite ist Brennkammer Öler. Aber eines stimmt auf jeden Fall, 1,82m sind nicht gerade niedrig für nenen kessel ;) Der steht ja nicht umsonst 50cm versenkt in meinem Keller... Beim aktuellen Gasogen ist es leider wirklich getrennt - unnötig eigentlich.


    Wie gesagt, mir ging es auch weniger darum, die Vorteile der Bauart Schuster selbstherrlich herauszustreichen. Meine Frage ist ernst gemeint: Warum lösen andere Hersteller das Problem der Räucherei nicht ebenso simpel? Das sind nur wenige cm mehr aber ein deutlich sinnvolleres Luftführungsschema beim Anheizen.


    Und nein, das Abgas steigt anfangs nicht direkt nach hinten in den Schornstein, sondern immer zuerst nach vorn zur großen, offenen Klappe. Deshalb gibt es ja auch so viele wilde Anzündmethoden von unten, damit man eben die Frontklappe NICHT auflassen muß dabei.
    Wie gesagt, ich kann problemlos in der Kammer voller Rauchgas und Glut rumwurschteln (z.B. nachlegen), ohne daß auch nur der Ansatz von Rauch austritt. Und man sieht genau warum (leitblech + Entgasung vorn). Das kenne ich von anderen Systemen deutlich anders ;-/


    Gruß
    Roman

    Schuster Duolux D-ST 21-27 (heute Unical), Bj. 1994, Kombikessel HV + Öl, 1x 1.200 Liter Speicher, EBV Alpha 233B, 200 Liter VA-Speicher für WW (Wolff), RLA 61°C mech. Thermostat, 2 Schornsteinzüge VA, Abgasklappen


  • Primär und Sekundär ganz zudrehen. Dann mal die vorgegeben Werten aufdrehen. Bei meinem SH 40 sind das Primär 10 Umdrehungen und Sekundär 9 umdrehungen.


    das ist in beiden Fällen deutlich neben den Werten, die er sich mmentan genehmigt. Bei 9 Umdrehungen primär (hat ja die Wedelklappe als Rückschlagschutz drin) brennt er den raum in 1-1,5h leer. Flamme sieht gut aus, aber AGT unter 280°C ist nicht ;-/ ich habe derzeit einen restspalt von knapp 1mm (Schraube ganz zu) und die Lufteinlässe zu 75% gegenüber der Standardstellung dicht.


    Zitat


    Wenn der tut wie ein Düsenjäger, bekommt er zuviel Luft.


    Defintiv!


    Zitat


    Also Primär zudrehen (zugleich auch Sekundär etwas).
    Sichtbare und hörbare Veränderungen dauern eine Weile weil sich das Glutbett ersteinmal darauf einstellen muss. Wie es etwas schnelle geht, wenn man kurz mal die Füllraumtüre öffent und die Gase durch die Anheizklappe entweichen lässt.
    Also nicht wie Wild hin und her drehen.


    s.o. Wildes Drehen gibt's bei mir nicht. Es wird nach Flammbild und Geräsuch eingestellt, dann gemütlich Käffchen getrunken und Tendenz beobachtet. Nachschauen erst nach 15-20min und dann später noch mal. Zum Glück kann/muß ich eh derzeit nahezu durchfeuern, da die Bude 4 jahre kalt stand und nun erst mal langsam auf Temperatur kommen muß. Das läßt gut Platz zum Einstellen ;)
    Nach wie vor kriegt er aber immer noch zu viel Primärluft oder zieht einfach zu schnell ab. Zer ZB steht fast dauerhaft offen und ist eigentlich sogar für Leistungsklasse 4 ausreichend. Also so viel Sturm kann im Schlot nicht herrschen ;(


    Sekundär stimmt eigentlich gut mit den Vorgabewerten überein - nahezu 50-75% Öffnungsgrad und gleichmäßige, buschig blaue Flamme mit ca. 2-3cm UMkehr. Alles gut da unten - aber oben einfach zu fett..


    Das zweite Problem ist natürlich auch, daß derKessel daurch nicht auf Temperatur kommt. Er hat rotglühende Schamotte in der heißen Kammer aber nur max. 76°C auf dem Vorlauf - deutlich zu wenig für den Puffer. Oft lungert er auch bei 65°C und weniger rum. Das Brenngut gibt mehr her, aber dann eben auch mit 300°C im Abgas. Daher die Überlegung, das Abgas etwas auszubremsen...


    Gruß
    Roman

    Schuster Duolux D-ST 21-27 (heute Unical), Bj. 1994, Kombikessel HV + Öl, 1x 1.200 Liter Speicher, EBV Alpha 233B, 200 Liter VA-Speicher für WW (Wolff), RLA 61°C mech. Thermostat, 2 Schornsteinzüge VA, Abgasklappen

  • das ist in beiden Fällen deutlich neben den Werten, die er sich mmentan genehmigt. Bei 9 Umdrehungen primär (hat ja die Wedelklappe als Rückschlagschutz drin) brennt er den raum in 1-1,5h leer. Flamme sieht gut aus, aber AGT unter 280°C ist nicht ;-/ ich habe derzeit einen restspalt von knapp 1mm (Schraube ganz zu) und die Lufteinlässe zu 75% gegenüber der Standardstellung dicht.


    Verstehe ich richtig, dass du Primär fast zu hast, aber Sekundär nicht?

  • Jepp, und trotzdem produziert der so viel Gas, daß die Sekundärluft schon knapp ist (Flammfarbe + -länge). Irre!


    Ich denke mal, der wird nach wie vor schon zu stark ziehen, aber mehr als aufmachen kann man den Schornstein ja nun nicht noch mehr. Vermutlich bringt die zu hohe AGT einfach zu viel run in den Schlot, so daß mir der Kessel durchbrennt.? ich kenn das leider auch von unserem Kaminofen im Flur, der bei Durchbrand irgendwann anfängt, trotz komplett geschlossener ZUluft UND geschlossener Abgasklappe (macht leider nur 75% dicht) loszufeuern wie ein Wilder. Da kann ich dann oben schon den Flur mit "Schornsteinwandheizung" betreiben. Ich tippe mal, der HV hat ein ähnliches Problem.


    Falls keine Abgasbremsen im HV machbar sind, werde ich mal meinen schwarzen Mann konsultieren, ob eine Drossel im Abgasrohr Sinn macht. Ich denke, von 180 auf 150 sollte schon deutlich was wegnehmen. Oder kann man hinten im Abgasaufstieg was einhängen? Bisher lese ich immer nur von Turbos für Rohre, aber bei mir ist's halt nur ein Schacht in voller Kesselbreite - ca. 60mm breit und 1m tief. Auch oben im Umlenkbereich ist sicher was installierbar. Aber was ist da zielführend?


    Gibt's eigentlich einfache Gebläseregelungen (Vollwelle natürlich)? Das "Zuhalten" der Zuluftlöcher kann ja irgendwie auch nicht der Weg des Glücks sein ;)


    Gruß
    Roman

    Schuster Duolux D-ST 21-27 (heute Unical), Bj. 1994, Kombikessel HV + Öl, 1x 1.200 Liter Speicher, EBV Alpha 233B, 200 Liter VA-Speicher für WW (Wolff), RLA 61°C mech. Thermostat, 2 Schornsteinzüge VA, Abgasklappen

  • Na dann dreh deinem Düsenjäger mal die Verbrennungsluft ab und mach Sekundär weiter zu.
    Dann sinkt auch die AGT und er wird ruhiger.
    Am besten Primär und sekundär mal ganz zu drehen, und dann nur soweit auf wie unbedingt nötig.

  • Schon probiert, aber dann geht die heiße Flamme alsbald auf gelben Modus und der Ofen wird kalt (noch kälter als jetzt schon). Das deutet darauf hin, daß die Flamme deutlich zu weich brennt. Die AGT sackt dann auch ab, aber eben auch die Übertragung ;(


    Sekundärleck habe ich schon vermutet, aber da ist so viel Asche drauf, daß er da eigentlich nix hochziehen kann... meine Vermutung war ja, daß er es irgndwie schafft, die Sekundärluft hochzuziehen. Aber mal schauen.


    Ich mach ihm jetzt erst mal etwas den Hals hinten raus zu, mal schauen, wann er anfängt, zu drücken ;)


    Gruß
    Roman

    Schuster Duolux D-ST 21-27 (heute Unical), Bj. 1994, Kombikessel HV + Öl, 1x 1.200 Liter Speicher, EBV Alpha 233B, 200 Liter VA-Speicher für WW (Wolff), RLA 61°C mech. Thermostat, 2 Schornsteinzüge VA, Abgasklappen

  • Ich gehe jetzt mal davon aus, dass dein Kessel gleich aufgebaut ist wie mein Unical, da du ja gesagt hast dass Schuster..... jetzt Unical ist.
    Wie sieht es den mit den Düsensteinen und den Flamstabilisierenden Glühstäben aus? Sind die ok?

  • Na ja, die frühen Unicals sind noch sehr ähnlich (siehe 3-Türen-Konzept), die aktuellen Gasogen sind eher schon wieder auf der Atmos-Vigas-Bauweise ;-/ Allerdings ist das Konzept der Düsensteine ähnlich.


    Mein Glühstab ist noch eine einfache Stange, die in zwei "Hundeknochen" liegt. Die allerdings sind wirklich etwas runter. Da sind schon neue geordert, und ich tippe auch, daß die aufgebrannte Düse Mitschuld trägt.


    Morgen nach Abkühlung werde ich mal schauen, ob dort irgendwo Nebenluft hochgedrückt werden kann. ich meine auch, daß meine Entgasungsklappe etwas Lose hat. Da kann dann auch nebenluft marschieren.


    Gruß
    Roman

    Schuster Duolux D-ST 21-27 (heute Unical), Bj. 1994, Kombikessel HV + Öl, 1x 1.200 Liter Speicher, EBV Alpha 233B, 200 Liter VA-Speicher für WW (Wolff), RLA 61°C mech. Thermostat, 2 Schornsteinzüge VA, Abgasklappen

  • Warum lösen andere Hersteller das Problem der Räucherei nicht ebenso simpel? Das sind nur wenige cm mehr aber ein deutlich sinnvolleres Luftführungsschema beim Anheizen.


    Weil sich das Problem, welches du so krass schilderst in Realität so nicht darstellt.


    Ich habe ein Druckgebläse (HVS25LC) und deine Wunderklappe ist bei mir die so genannte "Anheizklappe" (obwohl ich die zum Anheizen nicht brauche).
    Bei mir kann ich bei laufendem Gebläse die Füllraumtür öffnen (die Anheizklappe muss zwangsläufig vorher geöffnet werden, das ist mechanisch verriegelt), ohne dass Rauch austritt.
    Allein der Kaminzug (trotz Zugregler) reicht um die Rauchgase nach hinten abzusaugen.


    Ich versteh nicht, wo das Problem ist...


    Gruß Yves


    PS: Ich zünde auch nur durch die Füllraumtür an. (und das mache ich morgens kurz vor der Fahrt ins Büro, ohne danach zu stinken). Die Brennkammertür wird nur zum Reinigen geöffnet.


  • Weil sich das Problem, welches du so krass schilderst in Realität so nicht darstellt.


    Ähem **räusper** - dann sind die Foren vermutlich auch im Falle HV nicht repräsentativ.? So ziemlich alle (oder zumindest ein großer Teil) Anwender schimpfen dort über Rauchgasaustritt beim Anheizen oder Nachlegen bzw. sogar über ausgehende Flammen infolge Abgasstau, und die "wie heize ich richtig an"-Threads sind mit Abstand die längsten und kontroversesten in jedem dieser Boards ;)


    Wie gesagt, man braucht sich nur mal die Bilder gebrauchter Kessel anschauen, dann sieht man sehr genau, DASS das Räuchern ein Problem bei allen ist. Das Blech über der Fülltür wird ja nicht umsonst schwarz... ;(


    Zitat

    Ich habe ein Druckgebläse (HVS25LC) und deine Wunderklappe ist bei mir die so genannte "Anheizklappe" (obwohl ich die zum Anheizen nicht brauche).
    Bei mir kann ich bei laufendem Gebläse die Füllraumtür öffnen (die Anheizklappe muss zwangsläufig vorher geöffnet werden, das ist mechanisch verriegelt), ohne dass Rauch austritt.
    Allein der Kaminzug (trotz Zugregler) reicht um die Rauchgase nach hinten abzusaugen.


    ...wenn der Kamin schon genug zieht. Wie gesagt, das Thema ist nicht von mir erfunden, es ist eines, daß offensichtlich viele User ärgert und zu sehr innovativen Anheizlösungen getrieben hat. Und die Ursache ist (für mich aus meiner persönlichen Froschperspektive) auch ganz klar: bauweisebedingte, ungünstige Strömungsverältnisse im Füllraum.


    Ich will auch -wie schon deutlich gesagt- hier keine Lobhudelei betreiben (Stichwort "Wunderklappe" - was für'n Schmarrn). Jeder Kessel hat halt so seine Vor- und Nachteile (meiner hat auch letzetre ;-). Man muß sich nicht immer gleich persönlich angegriffen fühlen, nur weil etwas in Frage gestellt wird, was man selbst mal ausgesucht hat...
    Aber daß die Lösung mit der zusätzlichen oberen Umlenkung und dem vorderen Rauchabzug beim Füllen nur bei einem Hersteller anzutreffen ist, muß ja einen Grund haben. Welchen? (übrigens, die Fa. Schuster ist nicht am Holzvergaserkonzept verreckt -wie gern als "siehste doch warum"-Argument angebracht, das hatte andere Ursachen in anderen Sparten ihrer Tätigkeit)


    Eigentlich hatte ich ja eher fundierte technische Gegenanzeigen erwartet (Bauweise, Rauchgasverluste durch Umlenkung, etc. etc.) oder Hinweise auf Patentschutz o.ä., keine "bei mir räuchert nix"-Erfahrungsberichte. Da gibt's genügend Gegenteiliges zu lesen. POV oder persönliches Glück nützt hier nix in Bezug auf meine Frage nach dem technischen oder anderweitigen Hintergrund ;(


    Zitat

    Ich versteh nicht, wo das Problem ist...
    Gruß Yves
    PS: Ich zünde auch nur durch die Füllraumtür an. (und das mache ich morgens kurz vor der Fahrt ins Büro, ohne danach zu stinken). Die Brennkammertür wird nur zum Reinigen geöffnet.


    Jepp, das tun viele so - aber es ist eher Glück als prinzip, daß es nicht räuchert. Wie gesagt, ich kenne einige (sehr verschiedene) HV in Betrieb, und manche davon sind echte Räucherkammern ;-(( Ursache ist natürlich schlechter Schornsteinzug, aber der liegt im erlaubten Rahmen und sollte demnach auch zu rauchfreiem Betrieb führen. Tut er aber nicht. Der Schuster war dann der erste kessel, wo mir aufgefallen ist (übrigens erst weit nach der Anschaffung;-), daß durch die andere Rauchgasführung tatsächlich die Räucherneigung gegen 0 geht. deshalb auch die Frage...


    versöhnlichen Gruß
    Roman

    Schuster Duolux D-ST 21-27 (heute Unical), Bj. 1994, Kombikessel HV + Öl, 1x 1.200 Liter Speicher, EBV Alpha 233B, 200 Liter VA-Speicher für WW (Wolff), RLA 61°C mech. Thermostat, 2 Schornsteinzüge VA, Abgasklappen

  • Hallo Roman,


    keine Panik... ich hab mich nicht persönlich angegriffen gefühlt, sondern nur meine Meinung kundgetan ;)


    Am besonderen Kaminzug kann es bei mir wie gesagt nicht liegen, da dieser durch Zugbegrenzer "gebändigt" ist.
    Deswegen ist mir eben nicht klar, warum etwas besser oder schlechter sein soll (Klappe oben oder hinten), wenn beides gleich funktioniert.


    Eventuell ist es bei dir ja auch so das es funktioniert, obwohl dieser Kessel bei jemand anderem "stinkt". Das werden wir aber wahrscheinlich mangels "Testobjekten" nicht erfahren :P


    Die Meinung dass alt nicht unbedingt schlecht sein muss vertrete ich aber auch.
    Vieles ist mit toller neuer Technik "verschlimmbessert" worden.


    Gruß Yves

  • Das seh ich ähnlich und habe auch das Gefühl, daß hier aus Effizienzgründen und zum Wohle der Fertigung einer größeren und strömungsoptimaleren Oval-Brennkammer das Schuster-Konzept wieder "vergessen" und eine zusätzliche Klappe elimniert wurde. Auch die reinigung des hinteren Rauchgasaufstiegs ist deutlich erschwert (kein Zugang von oben).


    Allerdings habe ich mir mehrere Schuster-Kessel angesehen, alle gleich gut erhalten und nicht schwarz über der Tür - dahinter innen drin aber sehr wohl und dick geteert. Das ist tatsächlich eine komplett andere Abgaslenkung als bei hinterer Klappe.
    Bei hinten liegenden Klappen muß immer am Schornstein ein deutlicher Zug anliegen, sonst ist die offene Tür hydraulisch der leichteste Ausweg (wird ja dann bei feuchtem oder sehr kalten Schornstein auch gern genommen vom Rauch).
    Beim Schuster läuft das ebenso, nur daß dort am Punkt der höchsten Lage der vorderen Öffnung das Leitblech hängt und die Gase direkt an der Tür in den Entgasungsraum führt.
    Das könnte ich mir für andere Kessel ähnlich vorstellen. Kostet mich allerdings ca. 2 Liter Brennraum für den freizuhaltenden Drehbereich (da klappt die Umlenkklappe ja beim Türschließen rein und hoch an die Decke).


    Die besagte horizontal geschlossene Entgasungsklappe hat übrigens noch eine witzige Funktion, die vermutlich aber nie so konzipiert war. ich kenne Rückschläge vom Atmos als deutliche kleine "Erdbeben", die dann auch schon mal ordentlich Dampf aus den Türen weichen lassen. beim Schuster bluppt es kurz, der Klappenhebel wackelt, Druck weg, Flammen an... der Schlag geht dann auch gleich in den Rauchfang und nicht durch 2. Kammer und WT.


    Ich meine, daß Schuster damals ein Patent auf die Verriegelung der Türen zueinander und zur Entgasungsklappe hatte. Aber daß das die Rauchgasführung an sich betraf, das wäre mir nicht bekannt.


    Trotzdem Danke für die interessante Diskussion!
    Mal schauen, was sich da noch zu finden läßt...


    Gruß
    Roman



    der ansonsten kein großer Freund quaderförmiger Brennräume, unzugänglicher Kesselbereiche, nicht schammottierter Flammwannen und einfacher Schlitzdüsensteine ist...alles eben auch Schuster ;)

    Schuster Duolux D-ST 21-27 (heute Unical), Bj. 1994, Kombikessel HV + Öl, 1x 1.200 Liter Speicher, EBV Alpha 233B, 200 Liter VA-Speicher für WW (Wolff), RLA 61°C mech. Thermostat, 2 Schornsteinzüge VA, Abgasklappen

  • Ok, das bringt einen neuen Aspekt auf, bei dem ich dir zustimme.


    Die obere Klappe kann allein durch das Eigengewicht schließen und dementsprechend leicht auch öffnen (bei Verpuffungen).
    Das können hebelgetriebene Klappen nicht.


    Warum das aber nicht mehr so gemacht wird, weiss ich nicht.
    Schliesslich ergeben sich keine Nachteile daraus, sondern nur Vorteile (selbständiges Öffnen bei Bedarf, bessere Rauchgasführung u.s.w.).
    Hängt aber sicher mit einfacherer (billigerer) Bauweise und maximalem Füllraumvolumen zusammen.


    Gruß Yves

  • Hallo,


    Das mit der Vigas-Anheizklappe ist nicht das Gelbe vom Ei!


    Bei wenig Zug vom Schornstein ist ohne Rauch nicht nach zu füllen.
    Auch mit Saugzug wird das Nachfüllen schon eine recht schnelle Sache.


    Zusätzlich geht das Rauchgas ungekühlt in das Rauchrohr.
    Da gibt es bei anderen Hersteller schon bessere Lösungen.


    mfg
    HJH

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