Energieverluste durch Zugregler (Nebenluftvorrichtung)

Es gibt 29 Antworten in diesem Thema, welches 24.428 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von ginatrick.

  • Liebe Forumsmitglieder,
    dieses ist mein erster Beitrag im Forum und ich bitte deshalb um Nachsicht und hoffe, dass meine Ausführungen nicht gleich zerrissen werden.


    Ein Zugbegrenzer hat grundsätzlich das Ziel, den Wirkungsgrad einer Holzfeuerung zu erhöhen. Er soll keine zusätzlichen Verluste im System erzeugen, sondern die Anlage im Optimum betreiben.


    Jeder Ofen ist für eine, im Datenblatt dokumentierte, Nennwärmeleistung ausgelegt. Diese Leistung wird bei einem definierten Schornsteinzug, einem Abgas- Massestrom und einer Abgastemperatur erreicht. Das sind die Werte, bei denen der Ofen seinen optimalen Wirkungsgrad erreicht.


    Der Schornsteinzug wird durch die aufsteigende warme Luft des Ofens (Thermik) erzeugt und durch die Widerstände im Luft- Abgas-System gebremst. Der Zug im Schornstein ist von vielen Variablen abhängig, vom Wetter (Temperatur und Luftdruck), Wind, Holz (Holzfeuchte, Dichte) und der Sauerstoffzufuhr.


    Wird ein Ofen mit zu hohem Schornsteinzug betrieben, so strömen die Rauchgase zu schnell an den Wärmetauscher vorbei und können ihre Energie nicht an das System abgeben….. die Folge. Hohe Abgastemperaturen und Abgasverluste, die mit 1% Wirkungsgradverlust pro 14°C Abgaserhöhung zu Buche schlagen.


    Der Zugbegrenzer mischt kalte Luft dem Abgas zu, reduziert die Thermik im Schornstein und verlangsamt die Luftbewegung durch die Wärmetauscher des Ofens. Er fährt den Ofen ins „Optimum“ zurück.
    Die Kunst ist, den Zugbegrenzer optimal einzustellen, er soll öffnen, wenn der Zug zu hoch ist und schließen, wenn der richtige Schornsteinzug erreicht ist.
    Die aktuelle Schornsteintemperatur am Rauchrohreingang oder Schornsteinkopf ist erst einmal nicht relevant. Die Taupunkttemperatur der Abgase darf natürlich niemals unterschritten werden. Der Ofen muss zu jedem Zeitpunkt nur genug Sauerstoff für eine optimale Verbrennung bekommen


    C.W.

  • Hallo!


    Das sollte im Prinzip auch jedem (vorher schon) klar gewesen sein.


    Aber warum sollte er "dringend" notwendig sein wenn ein (komplettgesteuerter) Holzvergaser selber in der Lage ist den Massenstrom durch Reduzierung der Gebläseleistung und Reduzierung der Primärluft zu begrenzen?


    Wird der Kaminzug zu stark ist das einhergehend mit dem Anstieg der Abgastemperatur.Die Steuerung erkennt das und drosselt den Luftdurchsatz.


    Hier im Thread ist ja klar geworden das es letztlich vom Kessel bzw. dessen Steuerung abhängt.


    Gruß Randy!

  • Aber gerade bei wechselnden Windverhältnissen wie jetzt in der Herbstzeit, wechseln die Zugverhältnisse so schnell, das kann keine Steuerung. Schade dass ich gestern kein Video vom Zugbegrenzer bei mir gemacht habe

  • Aus diesem Grund hatte ich den Windkat ins Spiel gebracht.


    Jetzt spreche ich aber nur mal von meinem Fall.


    A. Die Tage an denen Wind in meiner Region ne Rolle spielt kann ich an der Hand abzählen.


    Und B. Der Zugbegrenzer wird bei wechselnden Wind unter umständen tatsächlich heftig reagieren.
    Warum? Weil er es aufgrund seiner einfachen Bauweise kann.


    Das sieht dann bei Böhen auch schön spektakulär aus.
    Wenn man dabei aber die Vergaserflamme beobachtet bemerkt man das der nicht immer stabilisiert sondern das ganze sogar noch verschlimmert. Bis hin zum Flammabriss und anschließender Verpuffung.
    Was dann auch noch den Begrenzer schön spektakulär klappern und rauchen lässt.


    Wie gesagt ich hatte ja damals son Teil und das war beim Atmos auch nötig aber ich habe mich ja nicht umsonst recht schnell zu einem weiteren Kesseltausch entschieden.
    Jetzt ist das Geschichte.


    Desweiteren ist es nach meiner Beobachtung eher so das es bei Böhen ohne Zugbegrenzer und verhältnismäßig Minimal geöffneter Primärluft eine Überreaktion kurzeitig kaum möglich wird.
    Weil, wie soll im Sekundenbereich eine derartige Luftmenge durch die schmale Öffnung gezogen werden das der Abbrand merklich probleme macht.
    Hier findet von Natur aus eine Stabilisierung statt.


    Wie gesagt mein Fall!


    Ich verteufel das nun nicht Grundsätzlich da er sicher hier und da berechtigt nötig ist.
    Bei nem gut geregelten Kessel sehe ich aber meine Argumente vorerst gerechtfertigt.

  • Hallo!


    @oheofen
    Der Zusammenhang "Kaminzug - Massenstrom - Wärmeübergang im Wärmetauscher - Abgastemperatur - Kesselwirkungsgrad" ist von Dir richtig erläutert und, denke ich, den meisten hier wohl bekannt.
    Dass viele Kesselhersteller einen genauen Bereich des Kaminzugs vorschreiben, um den angegebenen Kesselwirkungsgrad zu gewährleisten oder einfach nur um auf Nummer Sicher zu gehen, ist ebenfalls bekannt.
    Nur geht es in diesem Beitrag gar nicht um den Kesselwirkungsgrad.
    Es geht um die Lüftungsverluste des Heizraumes und damit den Gesamtwirkungsgrad der Anlage.
    Es geht um die warme Raumluft, die der Zugbegrenzer durch den Kamin lässt, während der Kessel läuft und während der Kessel nicht in Betrieb ist.
    Damit verbunden ist immer ein Nachströmen kalter Außenluft in den Heizraum.
    Siehe hierzu Beispielrechnung ganz am Anfang.
    Es ist auch nie gesagt worden, dass sich jemand den Kesselwirkungsgrad zugunsten reduzierter Lüftungsverluste ruinieren soll.
    Alle drei der oben genannten Lösungsansätze haben keinen Einfluss auf den Kesselwirkungsgrad - bitte nochmal lesen.


    MfG Hans

  • Ich habe ca 25 Jahre auf empfehlung meines Schornsteinfegers einen zugbegrenzer in meinem Kamin weil er bei alten Holzkessel angefangen hatte zu versotten danach wurde mein Kamin Trocken er ist auch heute noch in Betrieb da wir hier Vom Westerwald her sehr viel wind haben und auch der Holzvergaser besser Läuft auch die Lampta kann den Plötzlich auftretenten Zug ohne Begrenzer nicht immer ausgleichen

  • Sowas kann man zur Not auch selber bauen. Kleiner Elektromagnet welcher über die AGT gesteuert wird.
    Wenn AGT unter z.B. 40 Grad zieht der an und sonst lässt er los.


    Bei mir geht es garnicht ohne da sonst der Kamin absäuft.

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