Herz Firestar 35 - optimale Rücklaufanhebung + Luftzufuhr

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 6.221 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Stuart.

  • Hallo,
    ich habe vor ein paar Monaten ein älteres, schlecht isoliertes Haus mit 300 m² Wohnfläche gekauft. Für Heizung und Warmwasser steht ein Herz Firestar 35 Baujahr 2001 im Keller. In diesem milden Winter lässt es sich ganz gut heizen, allerdings muss der Kessel dafür durchgehend brennen. Die Wärme wird fast komplett verbraucht, so dass die Pufferspeicher so gut wie nie aufgeheizt werden.
    Da der Vorbesitzer verstorben ist, kann mir keiner sagen, ob es an den Einstellungen oder am Kessel selbst liegt, dass die Wärme nicht ausreicht.


    Ein Punkt, an dem ich unschlüssig bin, ist die Rücklaufanhebung (über ein Mischventil). Beim Kauf war der Mischer so eingestellt, dass die Rücklauftemperatur zum Kessel knapp über 60 ° war (Stufe 5).
    Die Rücklauftemperatur aus dem Heizkreis beträgt 30-40°
    Der Kessel hat ca. 70-75°
    Die Heizkörper selber haben laut Wärmebildkamera eine Oberflächentemperatur von 40-45°
    Primär- und Sekundärluftzufuhr sind so gut wie möglich reduziert.
    Verbrannt wird trockenes, eher grob gespaltenes Fichtenholz


    Drehe ich das Ventil auf maximal (Stufe 7), erhalte ich eine Rücklauftemperatur von 70-75°, ich kann mir aber auch nicht vorstellen, dass eine dauerhafte Maximaleinstellung im Sinne des Erfinders ist. Selbst bei dieser "Extremeinstellung" erhöht sich die Oberflächentemperatur der Heizkörper nicht.


    Von Bekannten höre ich, dass sie am Kessel Temperaturen von 80-90° haben und eine ähnliche Wohnfläche mit einem kleineren Herz Firestar geheizt bekommen...


    Ich habe schon bei Herz angerufen, um den Kessel neu einstellen zu lassen, hier werden aber gleich mal 400 € fällig - ob es danach besser ist, steht in den Sternen :(


    Was sagt ihr zu diesem Probleme? Welche vor und Nachteile haben eine hohe bzw. niedrige Rücklauftemperatur zum Kessel? Muss die Luftzufuhr verändert werden?

  • Hallo Leonardoo,


    Die Rücklaufanhebung kannst Du bei gut 60°C lassen.


    Zitat: Primär- und Sekundärluftzufuhr sind so gut wie möglich reduziert.
    Hier wird die Kellleistung und Verbrennung eingestellt. Frag mal einen Heizungsbauer, ob er den Kessel einstellen kann, geht vermutlich unter 400 €...


    Zitat: Der Kessel hat ca. 70-75° Die Heizkörper selber haben laut Wärmebildkamera eine Oberflächentemperatur von 40-45°
    Ist da im Heizkreis ein Mischer eingebaut?


    Gruß
    Alfred

  • Alfred, vielen Dank für die Antwort


    Ja, es hängt ein Mischer vor der Pumpe: Honeywell VMM20. Die Steuerung erfolgt über einen Wolf Ölkessel, der als Reserve und für Warmwasser im Sommer verbaut ist. Ein Stellrad regelt die Heizleistung im Verhältsnis zur Außentemperatur. Ich drehe dieses Rad mal ganz auf und schaue, ob die Heizkörper wärmer werden.


    Was mich irritiert ist die Tatsache, dass die Pufferspeicher selbst bei der bisherigen Standardeinstellung kaum Wärme abbekommen. Wie wird es dann erst, wenn ich das angesprochene Stellrad voll aufdrehe?


    Grüße

  • Hallo,


    Um da nicht im Trüben zu fischen, versuche doch einmal die Hydraulik auf ein Blatt Papier zu bringen.
    Mit Hydraulik ist die gesamte Verrohrung mit wirklich ALLEN Einbauteilengemeint.


    Hier etwas zur Grundlagenforschung:


    Einstieg 3.02


    http://www.holzvergaser-forum.…&postID=105646#post105646


    Hier ein Link über Temperatureinstellungen an einem HV:
    ein freundliches hallo aus Rastorf in der nähe von Wismar (Ostsee)


    auch hier das passt etwas zu deinem Thema
    Was passiert mit dem Lignotherm- knowhow?



    In dem Link sind auch Hydraulikschaltungen aufgeführt,
    auch findest du auf Seite 8 eine Excel-Datei zur Auslegung von HV und Speicher mit Verrohrung wie man so eine Anlage auslegt.


    Was man aber IMMER wissen sollte: Das ist die Heizlast.
    Die Heizlast ist die Leistung die du bei niedrigster Außentemperatur in dein Haus rein stecken musst um deine gewünschte Raumtemperatur zu halten.


    Ich beschreibe das schon mal so, weil du ja sparen willst.
    Da bleibt einem nichts anderes übrig wie Einarbeitung in das Thema.


    Aber zu deiner Thematik:
    Ein Holzvergaser sollte immer mit einer max. Leistung gleichmäßig Wärme produzieren.
    Ein Teil geht davon in die Heizung, die sollte natürlich mit einem motor. Mischer und Außentemperaturregelung ausgestattet sein.
    Der andere Teil geht in den Speicher. Der ist (soll) dann irgendwann voll sein.
    Damit hast du bei den 24h eines Tages eine Zeit in der der HV brennt und eine Zeit wo du die Heizenergie aus dem Speicher holst.
    Spätestens wenn der Speicher leer ist musst du neu anheizen. So ist das mal angedacht worden. So funktioniert das auch bei Vielen hier.


    Wichtig dazu wäre das du erst einmal deine Heizlast feststellst.
    Dann musst du prüfen ob dein HV auch wirklich auf seiner Leistung brennt.


    In der Regel solltest du mit möglichst niedriger Rücklauftemperatur in den Speicher fahren.
    Laden solltest du den Speicher mit um die 80°C.
    Je größer der Unterschied von der Rücklauftemperatur zur Vorlauftemperatur im Speicher ist, je mehr Energie kannst du in den Speicher laden.
    Die Vorlauftemperatur welche du in den Speicher fährst ist abhängig von
    der Leistung des HV,
    der Fördermenge der Umwälzpumpe zwichen HV und Speicher
    der Temperatur der Rücklaufanhebung. Diese würde ich immer über 65°C stellen.


    Also, packen wir's an, es gibt viel zu tun.


    mfg
    HJH


    Ach ja, ch lese gerade im Beitrag von @Stuart, sauber sollte der HV schon sein, aber von innen.

  • Kann mir nicht vorstellen, daß der Kessel volle Leistung bringt.
    Liegt wahrscheinlich an Einstellung, Verschleißteile und oder Reinigung...


    Ich denke, es ist das Beste, wenn den Kesssel mal einer mit Erfahrung anschaut... ;)


    Gruß
    Alfred

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