Vigas: Verpuffungen beim HVS 100 LC

Es gibt 25 Antworten in diesem Thema, welches 13.148 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Martin2.

  • Hallo an alle,


    vor fast genau einem Jahr habe ich einen Solarbayer HVS 100 LC installiert. Die erste Heizperiode hat er mit einigen Schwierigkeiten geschafft. Immer wieder hat es stark gequalmt, manchmal riß die Flamme ab, der Stellmotor der RLA mußte getauscht werden. Verpuffungen hielten sich in Grenzen, waren aber teilweise so heftig, das der Boden vibrierte.
    Der Sommerbetrieb war dann überwiegend o.k.. Seit einigen Wochen treten ständig Verpuffungen auf, meist alle 30 - 60 Sekunden, so daß die Regelung es nicht schafft, die Verbrennung wieder einzuregulieren, bevor der nächste Puffer kommt.
    Die Anheizphase ist meist störungsfrei, kurze Zeit nach dem Einschalten der Kesselkreispumpe geht es dann aber los. Ich habe beobachtet, daß der Stellmotor sehr langsam die Rücklauftemperatur regelt und die Kesseltemperatur erst mal stark steigt.
    Auf Anraten des Herstellers habe ich den Zugregler getauscht ( jetzt ZUK 180). Das hat ebensowenig gebracht wie das Öffnen der Kaminreinigungstür nach der Anheizphase. Auch die Empfehlung die Gebläsedrehzahl zu senken blieb erfolglos. Der Kunde weigert sich nun die Anlage weiter zu betreiben und heizt mit Öl. (Ich muß ihm da recht geben) Der Versuch, einen Kundendiensttechniker von Solarbayer zu bekommen ist bisher noch nicht geglückt.
    Das Brennholz (Buche) wurde mit drei verschiedenen Meßgeräten überprüft und hat ca. 14 %, es ist eher klein gespalten.


    Der Kamin ist mit einem 250 er Edelstahlrohr ausgezogen und hat ca. 13 m wirksame Höhe.


    Von der Herstellerempfehlung, die Ansaugöffnung der beiden Gebläse zu etwa 50 % zu verschließen halte ich nichts, da ich dann automatisch auch die Sekundärluftmenge verringere. Es wäre besser, der Kessel hätte für beide Luftarten jeweils einen Stellmotor (andere Fabrikate haben so was). GGf. werde ich das trotzdem mal machen, um alles versucht zu haben.


    Ich könnte mir vorstellen, daß durch das trockene Holz zuviel Gas auf einmal entsteht und würde deshalb versuchen, irgendwie nur die Primärluftzufuhr zu reduzieren( vielleicht an den Austrittsöffnungen, die oben im Füllraum sind oder direkt hinter den Gebläsen)


    - Wie sehr ihr das ? Wäre das sinnvoll ?


    Auch könnte man einige Scheite vorher anfeuchten.


    Während einer der vielen Heizversuche habe ich auch den Stecker der Sekundärluftöffnung gezogen , als diese auf 100 % stand - hat aber auch nichts gebracht.


    Ich baue seit 2003 Holzheizungen verschiedener Fabrikate ein . Einen solchen Ärger hatte ich noch nie. Hätte ich gewußt, was auf mich zukommt, hätte ich diese Anlage nicht gebaut !!!


    Ich habe keine handfesten Beweise, das der Kessel schuld ist, aber hier ließt man ja so einiges über Vigas und Verpuffungen, und das die Leute selber an den Kesseln rumbasteln müssen (und dadurch ganz nebenbei Garantie und Zulassung verlieren können)
    Auch verstehe ich nicht, warum die Kesselkreispumpe nicht geregelt wird und der Kessel keine hintere Reinigungsöffnung hat und die vordere Abdeckhaube bei bestimmten Gebläsedrehzahlen laut vibriert, die Anheizklappe ist auch so was komisches ...


    Hat jemand hier ein paar Tipps, was ich noch versuchen könnte.


    Vielen Dank


    PeterVerpuffungen beim HVS 100 LC

  • Hallo Volkmar,


    Grüße aus der Nachbarschaft :)


    Mit dem Reduzieren der Primärluft kann ein Punkt sein, denn wenn zu viel Holzgas gebildet wird, Kommt es irgendwann zu dem Punkt das es verpuffungen gibt. Wenn man einen 100kW-Kessel hat, dann wirft man da auch großes Holz rein, bzw. grob gespalten.
    Kann es sein, das unten im Kessel nicht ausreichen glut ist? Dadurch kann das Gas direkt gezündet werden. Ich denke hier ist es ein Bedienfehler des Nutzers. Ausreichendes Glutbett erstellen und dann entsprechend nachlegen. Und schauen, das nicht alles sofort in Brand gerät. Ist alles am Brennen, ist der Kampf meist schon verloren...


    Grüße
    Jan

  • (....) die Anheizklappe ist auch so was komisches ...

    Das unterschreib ich sofort.


    Kleines Holz mit der Feuchte? Das ist zuviel, selbst bei 100kW. Der hat doch zwei Düsen oder?

  • Hallo Peter,
    zuerst einmal herzlich willkommen bei uns im Forum.


    Dein Einstand :gnachdenken1: ist ein "Bitte Hilfe".
    Zu diesem speziellen Kessel mit Druck Gebläse kann ich nicht all zuviel sagen.


    Auch könnte man einige Scheite vorher anfeuchten.

    Dazu sage ich NEIN.
    Jeder Heizer ist froh das das feuchte Holz endlich trocken ist damit es im Kessel Wärme birngt.


    Wie Du schreibst ist es ein Kunde von Dir, bei dem Du den Kessel eingebaut hast, oder? Frage warum will denn der Hersteller Service nicht kommen? Kennen sie eventuell die Tücke des Kessels.
    Kannst Du in Erfahrung bringen wie der Besitzer seinen Kessel anheizt? Lass Dir das mal genau beschreiben und stell diesen Vorgang hier ein. Du hast es schon erwähnt zuiel Gase bilden sich die nicht abgeführt werden. Die Gase werden bestimmt im Füllraum gebildet statt in der Vergasung. Wenn es dann zuviel sind kommt es zur Verpuffung. Da der Kessel ja Druck Gebläse hat, sage ich zwangsläufig alle Öffnungen zum Ausgang auf.
    Ich habe mir eben das Video angesehen vom anzünden. Er hat erst ein kl. Feuer gemacht unten sogar die Tür auf. Als dann das Holz brannte hat er unten Tür zu und Kessel voll Holz.
    Aber was sagen denn unsere Spezies zu diesem Problem.

    Es gibt nur zwei Tage im Jahr, an denen man nichts tun kann. Der eine ist Gestern, der andere Morgen. Dies bedeutet, dass heute der richtige Tag zum Lieben, Glauben und in erster Linie zum Leben ist. Dalai Lama

    https://zitatezumnachdenken.com/dalai-lama


    Mit freundlichem Gruß Jürgen


    Ekomet mini Plus

    2 x 1000 lt Puffer

    Propangas GK De Dietrich

    WW Boiler 300 lt

    UVR 1611

  • Hier ist wohl einfach zuviel in Brand geraten.
    Das Problem ist ,am Anfang läuft alles nach Plan.Solange genug Primärluft da ist passt das noch. Nun basiert ein HV aber nicht darauf mit genug Primärluft zu arbeiten.
    Sie soll lediglich das Glutbett vor der Düse belüften.
    Kommen jetzt noch sachen wie Primärluft von oben hinzu kann man ziemlich sicher drauf warten das die Flamme abwürgt.
    Der Abbrand arbeitet sich nach und nach zu den Primärluftauslässen hoch und alles fängt zu Brennen an.Zumindest mit dem Sauerstoff der Primär zu Verfügung steht.
    Jetzt schwelt /brennt/kokelt der Kessel schön vor sich hin und Holzgas entsteht.
    Die Lambdasteuerung interpretiert zu wenig Sauerstoff .Was macht sie ? Sekundär auf und dann Feuer frei Marianne.
    Das und ein zu Geringer Kaminzug sind die Zutaten.


    Zuerst müsste man klären wie die Primärluft angeordnet ist.Kommt sie von oben oder unten?
    Das ist wichtig um die Frage zu klären ob es Konstruktionsbedingt ist.

  • Zuerst müsste man klären wie die Primärluft angeordnet ist.Kommt sie von oben oder unten?
    Das ist wichtig um die Frage zu klären ob es Konstruktionsbedingt ist.

    Kommt defintiv von OBEN. Hatte mir vor meinem ThermoFlux die Solarbayerle angesehen. Primär kommt von hinten oben.
    Das Anheizvideo hab ich mir auch mal angeschaut jetzt.... Das mit kleinem Holz "vorfeuern" sollte man auch schon nicht übertreiben. Die Tür unten auf??? Ist doch sicher konstruktionsbedingt durch die Anheizklappe, damit das richtig durchzieht oder? Auch bei meinem Kessel wird geschrieben, dass man die obere Tür offen lassen soll, bis ein ordentliches Feuer brennt. Halte ich für blödsinnig. Wieso dem Kessel nicht gleich das Feuer so geben, wie er es im Betrieb auch machen würde??? Geht mir bis heute nicht in die Rübe.

  • @juergen
    Meinst du das Video?

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    @Peter29
    Ich würde mich hier wirklich mal beim Anheizen dabeistellen. Irgendwas macht der Benutzer wohl anders als man machen sollte. Hier liegt der Fehler - meiner Meinung nach - ganz klar beim Nutzer.



    Grüße
    Jan

  • Ja dieses Video meine ich.
    und zu @Randy ich habe mal Bilder zum kessel gesucht die gibt es und auf einigen sieht man das der obere Teil des Brennraumes oder Füllraum von hinten her mit blauem Strich versehen seine Luft von ganz oben bekommt müßte als primär Luft sein.


    https://www.haustechnik-steinb…ergaser_hvs_100_lc_02.jpg

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  • Neee, ich will das ja auch gar nicht abtun oder ins lächlerliche ziehen.
    Verstopfungen der Primär oder Sekundärluft schließe ich bei der Problemlösung aber doch in der Regel aus da ich noch keine Bilder gesehen habe die das bestätigen könnten das sowas möglich ist.
    Da gebe ich defekten Türdichtungen oder ähnlich den Vorzug.


    Mit diesen Defekt verschlimmert sich die Geschichte Primärluft von oben um ein vielfaches !!!


    Muss hier allerdings auch aufpassen da ich Gedanklich wie bei einem Saugzugkessel herangehe.....

  • Hmmm. Beim druckluftkessel sehe ich die Dichtung nicht wirklich als Problem. Da ein Druck erzeugt wird, müsste der Kessel die Gase quasi an der Tür rauslassen. Beim saugzügler zieht er ja Falschluft. Wir warten Mal ab bis der User sich wieder meldet.

  • Ich bin der Überzeugung das eine Düsenauflage hier hilft.
    Die Verpuffungen kommen von halb zugelegter Düse.
    Da geht Gas nur in der hälfte der Düsenöffnung rein und die andere Hälfte
    bekommt nur Sekundärluft, wo sich das Knallgas bildet und ab und zu zündet. Mit einer Düsenauflage, Holzgasverteiler sollte es behoben sein.
    Hab so etwas auch im HV.
    Muß das betr. System, andere Festplatte mit Bild laden.
    Bild kommt später.
    Grüße Martin2

    Soli 25 E 2000 l Puffer Solar 8,9m2 Röhren
    Plattentaush. Friwa eigenbau
    Flamtronik 2Gebl. Konr. Dimmer.
    HKS u. EigenDüse Gr. Brennk. Eigenbau
    CO Messung

  • Hallo,
    ...nix für unguat, aber vielleicht sollte man wieder das "alte HVF" in den Jahren 2010 aufwärts
    lesend durchforsten. Da ging's hauptsächlich noch um Vigas, Hohlbrand, Verpuffungen, große Brennkammern usw.


    Analytisch betrachtet geschieht Verpuffung durch ungezündeten Primärgasüberschuss in der Brennkammer.
    Warum ungezündet, bzw. intervallmäßig gezündet?
    Und warum nicht schon in der Düse gezündet?
    Weil die Brennkammer noch zu kalt ist / noch nicht glüht / unter 700°betrieben wird (z.B.).
    Um das Primärgas kontinuierlich abfackeln zu können muss die richtige Umgebung geschaffen werden.
    Der brennbare Hauptanteil ist nun mal CO, das eine hinreichende Ausgangstemperatur,
    sein heißes Ambiente und gut/turbulent eingemischte Sekundärluft braucht um stabil brennen zu können.
    ("Knallgas"!!! [ 2x H² + O² ] das sollte man mal googeln =>
    da würde aufgrund der hohen Flammausbreitungsgeschwindigkeit wohl ein bisschen mehr
    durch die Gegend fliegen, als nur der Zugbegrenzer => CO + O² + jede Menge N² und CO² ist richtig lahm dagegen).
    Bei dem 2-Düsensystem des 100kW-Vigas kann ich mir auch gut vorstellen, dass eine Düse schon brennt
    und die zweite noch Gas spuckt, weil die Temperaturen noch nicht "oben" sind,
    bzw. dass aufgrund der langen Füllkammer noch zonal unterschiedliche Vergasung / Pyrolyse vorherrscht.
    Das wenigste, was man hier erwarten kann, ist vernehmliches Bollern.
    Wenn der beklagenswerte Kunde richtig anheizt und vor allem zusieht, dass er genügend Holzkohle
    im Füllraum vorhält, könnte er so, wie der Rest der Vigasianer, durchaus angstfrei seinen Kessel in Betrieb kriegen.
    mfG Max

    HVS25LC / 3100l Puffer / 300l WW / 10m²SolarFK
    UVR1611 / Fubo ca. 180m² / Wahei 16m²
    Eigenbau Keramikventuridüse mit SekLuft-Spalt
    als Kesselsteuerung anstatt AK3000:
    UVR1611E NM/DE + CMI + MTX-Lambdamodul + LSU4.2

  • Hallo Peter,


    Ich habe soeben einen HVS60LC in Betrieb genommen und hatte bei den ersten Feuerungen auch Probleme mit Holhbrand, Qualm, unruhiges brennen und dass nur die eine Düse brannte.
    Seit ich ich im Vergasungsraum Schamottsteine seitlich angestellt habe und einen Roost über die Düsen gelegt habe, liefen die letzten Abbrände problemlos ab.
    Weiter habe auch ich die Drehzahl auf 80% reduziert.


    Angefeuert wird bei mir nach kompletter Befüllung, von unten mit einem Gasbrenner.
    Funktioniert absolut qualm frei und es wird auch kein Holz in Brand gesetzt, sondern nur die restliche Kohle vom letzten Abbrand.


    Gutes gelingen und Gruess
    Oli

  • So ist das im Moment bei mir, VA 1.4000
    Das ist noch nicht das beste, aber die Form ist prima.
    Die obere Seite füllt dich mit Asche und isoliert die beiden Rohrteile. 4cm rsusschneiden, zusammendrücken auf 3cm.
    Den Zwischenraum so 10 bis 15 mm.
    Beim 100 kw möglichst in einem Stück über beide Düsen, ist einfacher zum Ausrichten.
    Der Abstand zur Düse auch 15 mm.
    Mit dem Abstand zur Düse kann auch die Leistung beeinflusst werden.
    Hab da noch mal eine Düse mit angehängt, kann
    die für Soli, Orlan und Proburner machen.
    Grüße Martin2

  • Sehen die Vigas/Solarbayerles eigentlich immer gleich so elendich versifft im Füllraum aus?

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