Wie schafft mein alter Holzvergaser oder Festbrennstoffkessel die BImSchV Stufe 1 und 2?

Es gibt 82 Antworten in diesem Thema, welches 76.238 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Ralf_K.

  • Moin Moin!


    Holzbein


    Ich würde den Kessel mit Braunkohle messen lassen und so vorgehen, wie hier beschrieben:

    Primärluft auf 12mm und Sekundärluft ganz zu.

    Dann ggf. während der Messung nachjustieren unter Beachtung der Zusammenhänge, die ganz am Anfang dieses Freds erläutert wurden.


    Wenn Du unbedingt mit Holz messen möchtest, geht das prinzipiell auch.

    Allerdings musst Du dann zwingend die Sekundärluft öffnen.

    Wie weit, kann ich Dir leider nicht sagen.

    Da fehlen mir die Erfahrungswerte mit diesem Kessel.

    Wenn Du auf dem Gerät des Schornsteinfegers den Restsauerstoffgehalt live sehen kannst, kannst Du diesen zur Einstellung für die Sekundärluft nutzen.

    Also die Sekundärluft so weit aufmachen, dass ca. 7% Restsauerstoff erreicht werden.

    Die geringen Restsauerstoffwerte, wie sie bei Holzvergasern üblich sind, würden bei diesem Kessel (Rostfeuerung, oberer Abbrand, konstruiert für Kohleverbrennung) nicht zum Ziel führen (zu viel CO und zu viel Staub).

    Ein zu hoher Restsauerstoff versaut Dir aber auch die Messung, da nach der Messung alle Schadstoffwerte auf 13% Restsauerstoff zurückgerechnet werden.


    Die von Dir beschriebene Klappe am Ofenausgang ist mir nicht bekannt und taucht auch nicht in der Dokumentation des Kessels auf.

    Bekannt ist mir nur die Drosselklappe, die während der Messung voll geöffnet werden muss.

    Kannst Du ein Foto schicken?

    Ggf. handelt es sich um eine Nebenluftvorrichtung (Zugregler) - diesen würde ich bei diesem Kessel während der Messung voll geschlossen lassen.


    MfG Hans

  • Hallo Leute, danke erst einmal für die Infos.


    Braunkohle habe ich nicht am Start, werde es wieder mit Buche versuchen.

    Also bei der Zuluft vorsichtig rantasten.

    Füllung maximal halbe Höhe, dicht geschichtet.

    Temperatur hoch halten.

    Ich hoffe es klappt wieder so.

    Ich berichte nach der Messung.


    MfG Thomas

  • Hallo liebe Holzheizer,

    Ich betreibe meinen Eta Bk 15 seit 2009, als reiner Naturzugkessel, ohne Regelung , so wie sie z. B Rainer verwendet, allerdings mit dem aufgepimpten Zugluft Lech.

    Stellen mich daraufhin, dass er ab 2025 messpflichtig wird und bereite mich schon mal drauf vor.

    Mitte April Probemessung mit meinem Schorni, der gewillt ist, den Kessel zu erhalten, eine gute Voraussetzung.

    Vor den Staubwerten hab ich nicht so Angst, beim Wieselburger Gutachten hat der Bk da ganz gut abgeschnitten.

    CO wird eher kritisch, hoffe dass der Schorni mich da ein bisschen an Sekundär und Primärluft spielen lässt.

    Habe einen interessanten Bericht zu dem Thema gefunden:


    https://www.google.com/url?sa=t&source=web&rct=j&url=https://www.tfz.bayern.de/mam/cms08/festbrennstoffe/dateien/10_bericht.pdf&ved=2ahUKEwj8q_bjw4j-AhUaavEDHT9tAAUQFnoECBMQAQ&usg=AOvVaw3IAur4OhMXeY8O5XxaLuNO


    Ellenlang, aber schon viele Infos drin.


    Falls ich die Werte nicht hinbekomme, werde ich mir wahrscheinlich einen neuen Holzvergaser installieren.

    Förderung gibt's ja nur mehr in Zusammenhang mit Solarthermie und wenn man Staubgrenzwert von 2,5mg einhält BimschV sagt 20.

    Das geht nur mit Abscheider.

    Und man muss bei Installation alles neu kaufen, auch Puffer, obwohl 1200ltr vorhanden und Solarthermie, obwohl Vakuumröhren vorhanden.


    Da werde ich dann wahrscheinlich auf die 20 % Förderung verzichten....


    Ich werde von meiner Probemessung berichten .


    Schöne Ostern,

    Paul

  • Hallo Paul,


    meiner ist BJ 2005 und mit meinen Änderungen komme ich auf einen Gesamtwirkungsgrad also das was ich rein legen und das was im PS ankommt bei ca.86% und damit sollte ich die Messung ab 25 schon packen.

    Sonnige Grüße Reiner

    ETA BK 15 mit Saugzuggebläse und Lambdasonde geregelt mit UVR16x2

    3 X 800 l PS zwei mit Solarwendel und 14 m2 FK mit einem CTC 265 EM als

    Backup und LUVANO 10kW geregelt mit zwei UVR16x2, UVR610 mit CAN-I/O45

    CAN-MTx2 und CMI für eine DHH mit Anbau und 110m2 Heizfläche

  • Hallo Reiner,

    So wie ich das gelesen habe, hast du ja eine Menge Regelung reingemacht, bin sicher, du kommst da durch.

    Laut meinem Schorni wird bei der Scheitholzmessung der Wirkungsgrad nicht betrachtet, nur Staub und CO

    Ich hab noch was im Kopf, dass du dir ein günstiges Co Messgerät gebaut hast, bring ich sowas auch zusammen ?

    Viele Grüsse,

    Leider regnerische aus Regensburg

    PAUL

  • Hallo Paul,


    bei dem Gesamtwirkungsgrad gehe ich davon aus das das mit dem CO Gehalt kein Problem werden sollte mit dem Staubwert muss ich dann schauen was da heraus kommt. Das mit dem CO Messgerät habe ich wider fallen lassen und ich habe ein Testo um die Abgaswerte zu messen und da messe ich ab und zu mal und da liege zw. 60-250 ppm CO und in A schaut das wetter auch nicht besser aus.

    Sonnige Grüße Reiner

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  • Hallo Paul,


    bei Deiner anstehenden Messung werden nur Staub und CO gewertet.

    Der Wirkungsgrad (und damit auch die Abgastemperatur) ist egal.

    Dieser Umstand ermöglicht das "BImSch für alle"- Prinzip. :)

    Siehe ersten Beitrag dieses Freds.


    MfG Hans

  • Für wichtig erachte ich beim Naturzugkessel auch, dass der Schornstein vor der Messung ordentlich "warmgefahren" wird.

  • Hallo HDG40brenner,


    die BImSchV (BundesImmissionsSchutzVerordnung) ändert sich nicht. Allerdings sind dort Übergangsfristen für alte Kessel und Öfen festgelegt. Es wird unterschieden zwischen "Zentralheizungskesseln" und "Einzelraumfeuerungsanlagen".


    Zu den erstgenannten zählen unsere Holzvergaser, Pellet- und Hackschnitzelanlagen. Ab 1.1.2025 müssen nun alle, auch diejenigen die vor dem 21.3.2010 installiert wurden, die Stufe-1 einhalten (1,0 g/m³ CO und 0,10 g/m³ Staub) . Alle Neueren müssen seit 2017 sowieso schon die Stufe-2 einhalten (0,4 g/m³ CO und 0,02 g/m³ Staub).


    Bei Kaminöfen gilt ab 2025, dass dann alle die dafür geltende Stufe-2 (1,25 g/m³ CO und 0,04 g/m³ Staub) einhalten müssen (bis auf seltene Ausnahmen).


    Viele Grüße von Karlheinz :)

    Seit Juni 2011:

    ETA Twin: SH30/P25 "noTouch" (Füllraum 150 Liter)

    Hopf Pelletaustragung: 6x UniWok-Saugsonden (Lager für 6 to)

    Paradigma Pufferspeicher: 2x Aqua Expresso (1090 + 958 Liter; seriell verbunden)

    Paradigma FrischWasserStation

    Paradigma VR-Solarpanel: 2x CPC21 Star Azzurro (10m²; Aqua-System ohne Glykol)

  • Karlheinz,

    hat mein HDG bis jetzt locker die Werte geschafft, laut Schorni sind die Werte besser als Gasheizung :)

    Hoffen wir, das uns Holzheizer nicht noch mehr Steine (oder Balken) in den Schornstein gepackt werden.

    Gruß aus der Spätwinterkalten Nordheide.

  • laut Schorni sind die Werte besser als Gasheizung

    Hallo Wilhelm HDG40brenner,


    das sagt Meiner auch immer. Hatte letzte Woche die 5. Messung und Feuerstättenschau, allerdings mit Pellets und nach Stufe-1. Aber Stufe-2 hält er auch locker ein. Hier meine ersten 3 Messungen (die neueren müsste man mal nachtragen...). :whistling:


    Viele Grüße von Karlheinz :)

    Seit Juni 2011:

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    Hopf Pelletaustragung: 6x UniWok-Saugsonden (Lager für 6 to)

    Paradigma Pufferspeicher: 2x Aqua Expresso (1090 + 958 Liter; seriell verbunden)

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  • Also vielen Dank für die Offenlegung Eurer Daten, sind schöne Vergleichswerte :thumbup:

    Hier meine Daten in verkürzter Form ohne Tabelle:

    Scheitholz: Fichte/Tanne Abgelagert, 3 Jahre 18 -22 % Feuchte,

    CO 2 : 0,4 G/m, Staubgehalt: 0,02 g/m, bezogen auf 13% Sauerstoff

    So soll es sein

  • hat mein HDG bis jetzt locker die Werte geschafft, laut Schorni sind die Werte besser als Gasheizung :)

    Ich weiß jetzt nicht, warum ein Schorni so einen Blödsinn von sich gibt. Bei jeder Verbrennung entsteht CO². Bei einer Holzfeuerung entsteht neben CO² auch immer CO und Staub. Bei einer sauber brennenden Gasheizung entsteht weder CO noch Staub.


    Nur, wenn Biomasse verbrennt wird CO² frei das zuvor beim Wachsen des Baumes der Umgebung entzogen wurde, zumindest ein Großteil davon. Bei der Verbrennung von fossilem Brennstoff wird die Umwelt zusätzlich mit CO² belastet.

    Pelletskessel Ecolyzer Nennleistung 16 KW (vorm. Atmos D15 + Brötje Ölkessel), 800 ltr. Pufferspeicher mit SLS-System von Solarbayer, 140 ltr. WW Speicher, 80 ltr. E-Speicher von Stiebel Eltron,
    Heizungsregelung KMS von OEG, LC zwecks visueller Verbrennungsüberwachung. Hydraulisch abgeglichene Heizungsanlage. Pumpe: Wilo stratos pico 25/1-4

    Einmal editiert, zuletzt von Holzpille ()

  • Ich denke, HDG40brenner hat nur CO2 geschrieben, aber CO gemeint.

    Mag sein, aber wenn man darüber was schreiben will, dann sollte man den kleinen Unterschied auch beachten sonst kommt es schnell zu Irritationen, so wie bei mir.

    Pelletskessel Ecolyzer Nennleistung 16 KW (vorm. Atmos D15 + Brötje Ölkessel), 800 ltr. Pufferspeicher mit SLS-System von Solarbayer, 140 ltr. WW Speicher, 80 ltr. E-Speicher von Stiebel Eltron,
    Heizungsregelung KMS von OEG, LC zwecks visueller Verbrennungsüberwachung. Hydraulisch abgeglichene Heizungsanlage. Pumpe: Wilo stratos pico 25/1-4

  • Schönen guten Tag an alle,

    Habe letzte Woche meinen Eta BK 15 messen lassen, freiwillig, messpflichtig erst ab 2025.

    Super Ergebnisse, Hans hat das echt richtig eingeschätzt.

    Ohne Lambda Regelung, rein manuelle Einstellung.

    Kessel wird über 15 Minuten gemessen und muss im Schnitt die Grenzwerte einhalten.

    CO hatte er 300 mg, bei Grenzwert 1000 (Stufe 1).

    Staub hatte er 10 mg bei Grenzwert 100 nach Stufe 1.

    Mit den Werten hätte er locker Stufe 2 geschafft.

    Und das, obwohl er mir die letzte Minute mit dem CO enorm abgehauen ist auf 2000 mg, weil ich Hohlbrand hatte.

    Erstaunliche wie schnell das ging und wie schnell die Werte wieder unten waren, nachdem ich das Holz runtergestochert habe.

    Ich habe 1 Woche vorher die Wärmetauscher gereinigt, noch 2 Abbrände mit Hartholz vor der Messung gemacht.

    Am Tag vor der Messung habe ich den Feuerraum und den Ascheraum darunter sehr gründlich gereinigt, auch ausgesaugt.

    Habe entrindedes Buchenholz verwendet, sehr trocken, max 10 %, Scheitgrösse max 10cm Seitenlänge.

    Ca 2 Stunden vor der Messung angezündet, ohne Papier.

    15 Minuten vor der Messung nachgelegt, auf richtig gute Glut, ca. halb voll, noch paar Minuten mit viel Luft anbrennen lassen

    Primärluft fast zu, Abgastemperatur ca 220 Grad, Kessel ca 80 Grad

    Bei der Messung dann mit Sekundärluft probiert,bis Co minimiert war, war der Schieber fast voll auf. Das Co fiel teilweise auf unter 100 mg.

    Kaminkehrer hatte nix dagegen, dass ich bei laufendem Messgerät eingestellt habe bevor er die Messung begann.


    Nachdem ich gesehen habe, was die Einstellungen ausmachen auf das Abgas, bin ich echt auch am überlegen, ob ich mir eine lambda Regelung einbaue, weniger wegen dem Wirkungsgrad, sondern CO Minimierung.

    Zum Beispiel Lambdacheck...

    Was würden mir da die Profis hier empfehlen ?

    Elektronisch bin ich nicht so gut drauf, müsste schon was feritges sein, mechanisch kann ich alles anpassen und adaptieren.

    Weil ich werde den Kessel auf jeden Fall weiter betreiben.

    Danke nochmals für die guten Tips für die Messung.....

    Viele Grüsse,

    Paul

  • Hallo Paul,


    wie du schon geschrieben hast ist für Sekundär der Lambdacheck das einfachste und dazu einen 5NM SR Belimo den man mit einem Vierkantrohr direkt als ersatz für das Handrad anbauen kann, so ist das beim mir auch ich habe halt einen anderen Hersteller für das Lambdamodul da ich meine komplette Regelung in einem Schaltschrank habe. Für die Sondebefstigung brauchst du nur einen Gewindebohrer 18x1,5 den die kannst du direkt in das Abgasrohr am BK machen da brauchst du nicht anschweißen.

    Sonnige Grüße Reiner

    ETA BK 15 mit Saugzuggebläse und Lambdasonde geregelt mit UVR16x2

    3 X 800 l PS zwei mit Solarwendel und 14 m2 FK mit einem CTC 265 EM als

    Backup und LUVANO 10kW geregelt mit zwei UVR16x2, UVR610 mit CAN-I/O45

    CAN-MTx2 und CMI für eine DHH mit Anbau und 110m2 Heizfläche

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