Vigas: Erfahrungsbericht von Helhof nach 10 Jahren Vigas/Solarbayer 40 kW

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 7.746 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Martin2.

  • Hallo Freunde,


    nach längerer Abwesenheit darf ich im NEUEN FORUM mal wieder reinschauen und einen kleinen Erfahrungsbericht zum 10-jährigen Jubiläum geben:


    Ich heize seit 10 Jahren einen Vigas HV-Kessel mit 40 kW von Solarbayer. Es ist die alte Ausführung mit der AK2000 Steuerung, ohne Lambda und noch der alte quaderförmige Brennraum mit den Primärluftzuführungen hinten und der fix eingeschweißten "Brennkammer".


    Ich bin mit dem Kessel zufrieden und hatte kaum Probleme.


    im ersten Jahr musste ich die Steuerung einsenden, da wurde eine neue Software aufgespielt. Seit dem funktioniert die Steuerung. Über den Sommer schalte ich hin und wieder mal kurz ein, weil ich anfangs den Kessel den ganzen Sommer nicht am Netz hatte und zu Beginn der Heizsaison mehrmals dachte die Steuerung sei defekt, da sie erst nach mehreren Versuchen, mal sogar eine Stunde lang, loslief.


    An ECHTEN Reparaturen hatte ich nur den Abgasfühler zu tauschen, das kostete wenige Euros!


    An Wartung habe ich bisher vier Brenner-Düsen verbraucht. Wobei ich mittlerweile die Düsen im eingebauten Zustand "verstärke", also oben mit Feuerbeton abdecke und diese Beton-Schicht so alle zwei Jahre austausche. Düsenreparatur, mittlerweile als Verstärkung für Neudüsen



    Die Schamottesteine in der Brennkammer habe ich einmal getauscht, leider etwas zu spät, der Eisenkäfig hat sich etwas verformt, ist ein optisches Problem, man gewöhnt sich dran.


    Türdichtungen sind noch die originalen, der Kessel steht in einem etwas abseitigem Heizraum und so musste nie 1000% dicht zugeschraubt werden. Bei den Dichtungen kommt dazu dass sich vor allem die untere Eisenlippe durch Hitze doch stark ausdehnt, so dass man im kalten Zustand nicht zu fest zuschrauben sollte, sonst wird die Dichtung durch die Ausdehnung hartgequetscht.


    Ich habe am Kessel nichts geändert oder getunt, lediglich Turbulatoren vom User "spikessveni" habe ich eingebaut - und die sind großartig. Suchfunktion Svens Turbos.


    Falls es Sven hier noch gibt: ich würde wieder 6 Stück für einen anderen 40er-Kessel benötigen. :)


    Angeschlossen ist der Kessel an 2 Puffer in Serie, jeweils 1500 liter. Angeschlossen in 1,5 Zoll Eisenrohr, so dass auch ohne Pumpe ein Schwerkraftzug gegeben ist. Dies geht durch die Rücklaufanhebung "Laddomat". Diese funktioniert auch problemlos, allerdings musste ich bereits zweimal eine Thermoelement austauschen.


    Ich habe mir aus Vorsicht allerhand billige Ersatzteile auf Lager gelegt, von Fühlern und Düsen über ein Gebläse bis hin zu einer billigen Ersatzsteuerung von kotly.com, so dass ich im Notfall innerhalb weniger Stunden alles was von jetzt auf gleich kaputt gehen kann provisorisch reparieren kann. Das Zeug liegt aber nur herum... :D


    Zum Kesselkörper kann ich nichts sagen außer dass er bis jetzt dicht ist (holzklopf) und dass ich am feuerberührten Kesselboden (wasserführend) keine Auffälligkeiten feststellen könnte. Ich heize relativ minderwertiges Holz, 80% Weichholz, teilweise auch recht feucht, schenke dem Teil also nichts. Wobei dem Kessel sicher zugute kommt dass er für unser Haus reichlich groß dimensioniert ist.


    Ich würde das Teil jederzeit wieder kaufen bzw. haben bereits für ein zweites Haus einen Vigas 40 Kessel gekauft, der jetzt drauf wartet, angeschlossen zu werden. :) Auch wieder ohne Lambda, hat allerdinge eine modernere Steuerung. Auch der Innenraum (seitliche Primärluftführungen, unten eine Kuhle statt dem ebenen Boden) gefällt mir gut. Bin gespannt.


    So, das war nach längerer Zeit ein kleiner Bericht von mir.


    Ich grüße alle die mich (noch) kennen aus Österreich und wünsche schönen Sommer, so er denn kommt. :)


    MfG Helhof



    .Erfahrungsbericht von Helhof nach 10 Jahren Vigas/Solarbayer 40 kW

    Klimawandel: gibts seit 2.500.000.000 Jahren.
    Industrielle Revolution: gibts seit 250 Jahren.


    "Gut Holz" wünscht HelHof
    Vigas/Solarbayer 40 E

  • ...keine Lambdaregelung! Naja brennen tut's immer - und wenn man nicht das Bessere sucht,
    (was ja bekanntlich des Guten Feind ist) - und wenn kein Bezirkskaminkehrermeister dazu eine Meinung hat...


    Jedenfalls ist es sehr interessant, dass man auch "konservativ" über die Runden kommt. Helhof war ja mal ein recht engagierter
    und durchaus kämpferischer HVF-Forumsuser. Es freut mich, dass er gewissermaßen ein Feedback abliefert.
    Schön auch, dass die "Vigas-Truppe" nicht ganz in Vergessenheit geraten ist.
    mfG Max

    HVS25LC / 3100l Puffer / 300l WW / 10m²SolarFK
    UVR1611 / Fubo ca. 180m² / Wahei 16m²
    Eigenbau Keramikventuridüse mit SekLuft-Spalt
    als Kesselsteuerung anstatt AK3000:
    UVR1611E NM/DE + CMI + MTX-Lambdamodul + LSU4.2

  • Hallo Anonymic,


    keine Lambdasteuerung zu nehmen beruht einfach darauf, dass


    • mein vorhandener Kessel ebenfalls "mit ohne" so zuverlässig läuft und
    • ich das Holz selbst im Überfluss im eigenen Wald habe, also nicht um Wirkungsgrad-Prozente kämpfen muss und
    • wir hier in Österreich sind, und da nicht die Welt im Alleingang retten müssen. :)



      Und jetzt weiß ich nicht wie ich die Numerierungs-Formatierung wieder wegbekomme... :)






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    "Gut Holz" wünscht HelHof
    Vigas/Solarbayer 40 E

  • Hallo Hammax,


    schön dich hier als Moderator wiederzusehen. Du hast die Verbesserung des Vigas damals ja fast wissenschaftlich betrieben - und wie man an deiner Signatur sieht wohl sehr erfolgreich.


    Der Schorni heißt hier "Rauchfangkehrer", und auch sonst nimmt man es in Österreich eher locker. Die freuen sich über jeden, der nicht auf Fernwärme oder Außenwandtherme umsteigt, damit ihnen das Familieneinkommen erhalten bleibt. Einen guten Teil ihres Einkommens bestreiten die Schornis hier dadurch, ab und zu eine Sonde in den Auspuff des Kessels zu stecken, mit besorgtem Gesicht auf die Digitalanzeige des Messgerätes zu schauen, an den sekundär-Schrauben zwei Umdrehungen nach rechts zu drehen, dann ein fröhliches Gesicht zu machen und das Messgerät wieder abzustecken, nicht ohne die Sekundärschrauben zuvor wieder genau in die ursprüngliche Ausgangslage zurückgedreht zu haben. :) Das kostet dann so 45,- Euro für 10 Minuten besorgt dreinschauen. :) Und ich habe wieder 2 Jahre meine Ruhe.


    Schön dass du dich meiner noch erinnern kannst!


    Gut Holz!

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    "Gut Holz" wünscht HelHof
    Vigas/Solarbayer 40 E

  • Hallo...


    Betreibe auch einen Vigas HVS40E ohne jeglichen Schnickschnack, aber auch wie du mit den Abgasbremsen von Sven.


    Habe auch schon die erste Abgasmessung ohne eigentliche Probleme hinter mich gebracht. Hab auch den Bericht in dem Abgasmessungs-Thread beigesteuert.


    Mich würde interessieren wie du deinen Vigas mit allen sechs Abgasturbos zum laufen gebracht hast. Ich kann maximal vier davon rein machen und die anderen zwei sind die original Mitgelieferten. Bei allen sechs bring ich keine Verbrennung zustande. Auch Verpuffungen etc. kommen...


    Grüße Der_Baeck (Adrian)

  • Hallo Adrian,


    so wie sich das anhört ist dein Schornsteinzug wohl an der unteren Grenze für die starken Turbos.


    Mein Schornstein zieht meist wie Sau, mein Zugregler (Nebenluftvorrichtung) ist etwas unterdimensioniert und steht im Vollbetrieb meist ganz offen, so dass ich sicher höheren Unterdruck habe als laut Buch empfohlen wird. Ich habe auch im Brennraum unten keine Einbauten wie Zugumlenkungen usw. drin, das halte ich beim 40er für nicht notwendig da er ja ein wasserführendes Bodenblech hat --> erstklassiger Wärmetauscher.


    Ich kann mich erinnern dass ich ganz zu Anfang die kleinen "Lappen" an den Rändern der Turbos voll aufgebogen hatte, das war dann auch zuviel des Guten, die musste ich wieder etwas zurückbiegen. Aber seither unverändert drin, alle Sechse.


    Was ich an den Turbos besonders mag ist, dass sie schön dicht am Wärmetauscherrohr anliegen. So muss ich beim Putzen zwischendurch nur den Deckel abnehmen und dann drehe ich die Turbos einigemale im Kreis, und das schabt die Asche an den Rohrwänden ab! Eine Sache von Minuten. Turbos ganz Rausnehmen und Vollreinigung mache ich nur 2x jährlich, Tendenz fallend :-).


    Das Wichtigste ist, dass dein Kessel gut brennt, und wenn da die Turbos einer guten Verbrennung im Wege stehen ist es besser darauf (teilweise) zu verzichten. Weil eine gute Verbrennung bringt weit, weit mehr Energieausbeute als ein paar % mehr Wärmetauscherleistung durch die starken Turbos!


    Gut Holz!

    Klimawandel: gibts seit 2.500.000.000 Jahren.
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    "Gut Holz" wünscht HelHof
    Vigas/Solarbayer 40 E

  • Hallo Hellhof
    Das mit dem Oberteil auswechseln, das kann man auf jahre rauszogern, ich hab ein gegossenes Oberteil, 3cm stark, setzt ein Bild dazu.
    Entweder Unterteil + Oberteil oder nur das Oberteil. Das Unterteil geht ja eigentlich nie kaputt. Das Oberteil aus Guss ist nicht so teuer wie eine ganze Düse, und beides zusammen hällt wie eine komplette Gussdüse weil eben bisher immer die obere Schicht den Geist aufgegeben hat. Ich hab die Oberteile für Soli 305 mm,
    300 mm, für den mit der festen Brennkammer. Für Orlan und Proburner hab ich auch passende . Eimal wechseln wenn die Düse defekt ist und lange Ruhe haben
    bisher ist kein Verschleiß zu erkennen.
    Grüße Martin

  • Hallo Martin,


    schön dich zu lesen!


    Eine Frage zu deiner Entwicklung: teilst du die Düse horizontal in einen Unterteil aus Schamotte und einen Oberteil aus Guss? Oder liegt der Guss-Ring einfach auf der bestehenden Düse oben drauf?


    Kann mir beides gut vorstellen, vor allem die zweitere Variante ist ja recht einfach unzusetzen.


    Bei meinem Düsen-Aufbeton-Verfahren :) habe ich nur einen einzigen Nachteil festgestellt: durch die doch stark erhöhte Länge des Düsenkanals (ich habe es zuletzt etwas übertrieben) habe ich beim Anheizen, genauer gesagt beim Schließen der Anheizklappe und somit dem "Umkehren" der Verbrennungsströme manchmal einen kleinen Knall im Luftkasten. Das ist mit original hoher Düse weniger anfällig. Danach läuft er aber ohne Unterschied.


    Schöne Grüße!

    Klimawandel: gibts seit 2.500.000.000 Jahren.
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    "Gut Holz" wünscht HelHof
    Vigas/Solarbayer 40 E

  • Ich mache ein 3 cm Oberteil gegossen und das Unterteil dementsprechent 3 cm flacher. Damit ist die Höhe gleich geblieben.
    Durch die geänderte Geometrie läuft das prima. auch im Orlan 25 - 50 und 60 KW Eine Heizperiode ist durch, kein Verschleiß.
    Mit reinem Düsenschutz ist das ganze sogut wie ohne Hohlbrand am laufen. Hab 12 Löcher für Sekundär.
    Beim LC 25 geht das mit dem einen Gebläse mit ca 9 mm Bohrungen ohne was zu verändern.
    Ich habe zwischen 4 und 5% Abgasverluste bei 120° Abgas.
    Grüße Martin

    Soli 25 E 2000 l Puffer Solar 8,9m2 Röhren
    Plattentaush. Friwa eigenbau
    Flamtronik 2Gebl. Konr. Dimmer.
    HKS u. EigenDüse Gr. Brennk. Eigenbau
    CO Messung

  • Mit der Düsenauflage mit den beiden Halbschalen und so 10 - 12 mm abstand zur Düse läuft es am besten.
    Bild hängt drann. In der Bucht kann man 1" Rohr VA dickwandig bekommen, 300 mm läng genügen schon und einfach auf die Düse stellen.
    Hab auch die ganz aus Guß mit Hochgeladen und die im Düsenkasten, der kann so im Orlan verbaut werden wenn Die Brennkammerdecke weggebröselt ist.
    Aber die Geteilte Düse ist günstiger und das Unterteil bleibt ja immer heil.
    Grüße Martin

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