Hilft Dämmen auch gegen Hitze?

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 16.099 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von MaikDenise.

  • Hallo!


    Hier mal ein Sommerthema gegen das Sommerloch:


    Bei uns steht nun demnächst die Sanierung des Dachstuhls im Vorderhaus an. Geplant ist, alles abzureißen und einen neuen Dachstuhl sowie ein neues Dach drauf zu setzen.


    Nach den letzten langen und heißen Sommern steht für mich der Schutz vor Hitze im Vordergrund. Kann man im Prinzip sagen, dass Dämmung gegen Wärmeverlust im „Winter“ auch gegen Hitze im Sommer hilft? Oder muss man sich der Thematik ganz anders nähern?


    Bin für jeden Tipp dankbar!


    Viele Grüße und einen hoffentlich nicht zu heißen Sonntag


    Ronny

  • Hallo Ronny


    Wärmedämmung hilft Wärmeströme und zwar in beide Richtungen zu minimieren.
    Leg heute Mittag mal Deine Hand auf die Ziegeln auf der Südseite, dann weißt Du welche Temperaturdifferenz als treibende Kraft zwischen Bedachung und Innenraum Du hast......


    Allerding sollte bei der Wärmedämmung auch die Phasenverschiebung berücksichtigt werden....
    Dein Dach heizt sich im Laufe das Tages auf, damit auch Deine Dämmung. Bis die Temperatur aber innen ankommt dauert es eine Weile. Die Dämmung sollte so ausgelegt sein, dass der Wärmedurchgang sich erst in den kühlen Nachtstunden bemerkbar macht, dann kann durch die kalte Nachtluft wieder "rückgekühlt" werden.


    Kannst ja auch mal nach STEICO Hitzschutz googln.......


    ciao Peter

  • Naja.Ein Kühler Dachboden bleibt halt länger Kühl durch Dämmung.


    Es muss aber alles im Zusammenspiel gesehen werden.
    Dachfenster oder auch Giebelfenster müssen mit einer Möglichkeit zur äußeren Verschattung ausgestattet werden sofern die Sonne direkt einstrahlt.

  • Hallo Ronny


    Natürlich bringt eine Dachdämmung auch im Sommer Vorteile.
    Auf:
    https://www.ubakus.de/u-wert-rechner/?
    Kannst du dir schön das Verhalten der verschiedenen Dämmstoffe ansehen und berechnen. Alternative Dämmstoffe wie Holzwolle und Holzfaserplatten zur Aufsparrendämmung erzielen hier schöne positive Effekte.
    Allerdings heißt es bei guter Dämmung Rolladen runter, weil die Wärme die einmal im Haus ist Kriegst du nicht mehr so einfach aus dem Haus.
    Ich selbst habe bei meinem Neubau DWD Platten mit 19mm Stärke anstelle der Unterspannbahn und eine 240mm Glasswollisolierung. Trotz durchgängiger Sonne lässt es sich ganz gut aushalten.


    Gruß Dennis

  • Und dann noch eine PV Anlage drauf, dann wird das Dach noch zusätzlich beschattet und Du erzeugst eigenen Ökostrom....

  • Hallo,


    Alle Räume, besonders Dachräume, welche man dämmt, müssen im Winter beheizt werden.
    Wenigstens so warm das man über dem Kondensatpunkt liegt!


    mfg
    HJH

  • Mein Senf:
    gegen sommerlichen Wärmeeintrag hilft nur Masse und Dämmung. Du kannst dämmen, wie du willst, bei einem Dach mit Ziegeln, Unterspannbahn und 24cm Mineralfaserdämmung wird es nunmal nach einer Weile warm.
    Das gibt es in jedem solcherart ausgebauten Dachgeschoss. Von der bereits erwähnten Firma Steico gibt es eine Holzwolledämmung, die bei gleichem Wärmedurchgangskoeffizienten schwerer ist als Mineralfaserdämmung.
    Damit bekommt man Dämmung und speicherfähige Masse.
    Das sehen wir bei jedem Nachweis. Nicht umsonst sind allte Häuser mit dicken Mauern im Sommer angenehm kühl.
    Das sollte bei der Planung immer eine Rolle spielen:
    "Bei Außenbauteilen wirken sich außen liegende Wärmedämmschichten und innen liegende wärmespeicherfähige
    Schichten in der Regel günstig auf das sommerliche Raumklima aus." (Auszug aus DIN 4108-2, Kap. 4.3.7) Berechnungen dazu nach DIN EN ISO 13786.
    Ich habe ein Schieferdach mit 28mm Holzschalung darunter, Mineralfaserdämmung und nochmal doppelte Gipskartonbeplankung. das dauert ne Weile, bis es darunter warm wird.
    Im Anbau haben wir Dachpappe, 24mm Holzschalung, Lüftungsschicht (macht viel aus!), schwere holzfaserdämmung, doppelt Gipskarton.
    Ob es wirkt, weiß ich noch nicht, die Fenster sind noch nicht drin...

    gruß aus babelsberg


    "Einer hackt Holz und dreiunddreißig stehen herum. Die bilden die Zentrale."
    Kurt Tucholsky

  • Hallo,



    Du kannst dämmen, wie du willst, bei einem Dach mit Ziegeln, Unterspannbahn und 24cm Mineralfaserdämmung wird es nunmal nach einer Weile warm.

    Das ist der Punkt.
    Deshalb nennt man es auch "dämmen" und nicht "isolieren"!


    Natürlich heizen sich auch Steine auf, die benötigen dazu aber etwas länger.
    Wenn dazwischen eine Abkühlphase eintritt hat man halt gedämmte Erwärmung/Abkühlung.
    Im Moment bin ich nachts schon mal unter 12°C.


    Ein Bekannter hat ein Fertighaus (Holzständer) mit ca. 350mm Wandstärke.
    Das klappt bei den momentanen Temperaturen noch recht gut.
    Hat aber auch mit der Dichtigkeit des gesamten Aufbaues zu tun.
    Mit nachträglicher Dämmung ist das schlecht oder meist gar nicht möglich.
    Allein die Bodenplatte hat 250mm Dämmung.


    mfg
    HJH

  • Mandant von mir meint, er würde mit der Wärmepumpe kühlen. Irgendwas kurz geschlossen. Strom kommt natürlich von der PV. Strom von der PV zum Kühlen ist ja mal ne sinnvolle Idee...

  • Photovoltaik und Außenrollos für die Dachflächenfenster helfen schon sehr viel. Aber wenn du nicht aktiv kühlst, verschiebt sich das aufheizen nur durch gute Dämmung. Wenn du ne Woche lang tags über 30 und nachts über 20 Grad hast, dann hilft die Beste Dämmung nix, dann wirds schön warm da oben.


    Je nachdem wie der Raum genutzt werden soll und wie aktuell gedämmt ist, wäre die Dämmung der Geschossdecke anstatt des Dachs vielleicht sogar die bessere Option. Wenn du Wohnraum schaffen willst, klar, dann musst sowieso dämmen, dann würde ich nach dem "Mehr ist Besser" Prinzip verfahren, auch wenn die Wärmeenergie bei uns Holzheizern recht günstig ist...


    Noch kurz zur PV: Das würd ich beim neuen Dach auf JEDEN FALL machen, allein schon weil die EEG Umlage möglicherweise nächstes Jahr weg fällt und weil es sich bei mittlerweile 30 cent pro kw/h für Ökostrom und Anlagenkosten von ab 1000 €/kwp so richtig lohnt seinen Strom selbst zu erzeugen

  • Gedämmt und beschattet habe ich ähnlich wie zuvor beschriebenen. Ich habe zusätzlich an höchster Stelle im Giebel einen großen Ventilator nebst Schalldämpfer installiert, der im Sommer des Nachts die Wärme Luft hinaus bläst. An wenigstens einem gekipptem Fenster im Erdgeschoss kann die kühle Nachtluft nach strömen. Wir sind damit seit Jahren gut über die Sommer gekommen.
    VG Erich

    Künzel HV 24 Bj 2002
    2000l Puffer, Flächenheizung
    UVR1611 als Steuerung für Ofen, Heizkreis u. Solar
    seit 2013 mit Lufttrennung und LambdaCheck

  • Wir haben vor 7 Jahren 140mm Aufdachdämmung, im zuge der Dachsanierung verbaut und sind heute noch begeistert! Davor haben wir öfters, im Sommer nicht im Dachgeschoss-schlafzimmer geschlafen. Seit der Dachsanierung, ist dies nicht mehr vorgekommen. Sommer relativ kühl und im Winter warm. Geld richtig investiert!

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!