Heizleisten oder auch Fußleistenheizung

Es gibt 21 Antworten in diesem Thema, welches 11.562 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von robertozittau.

  • Guten Morgen zusammen,
    nach längerer Zeit möchte ich auch mal wieder einen Beitrag bringen. Diesmal habe ich einige Fragen.
    Ich spiele mit dem Gedanken in 3 Räumen eine Heizleiste an der Außenwand zu installieren. Diese soll als Zusatzheizung neben dem Standartheizkörper dienen. Wenn man den Auführungen Hersteller glauben darf, soll sich dadurch die Wand selbst aufheizen und wie bei einer Fußbodenerwärmung als Infrarotstrahler dienen. Derzeit sind die besagten Außenwände bei uns im Winter recht kalt. Dies ist halt dem Baujahr (1960) geschuldet. Somit haben wir ein wenig Bedenken, dass sich doch noch mal Schimmel bilden kann.


    Hat jemand Erfahrungen mit Heizleisten bezügl. des Raumklimas?


    Sind diese überhaupt bei einer Heizungsanlage mit Pufferspeicher und einer Vorlauftemperatur von 45 °C bis 50 °C sinnvoll?


    Die Anbindung der Heizleisten erfolgt laut Angaben der Hersteller über ein Thermostatventil.


    Hier frage ich mich, ob es sinnvoll ist diese mit einem Rücklauftemperaturbegrenzer (RTL) anzuschließen?


    So weit erst einmal meine Fragen dazu.


    Gruß
    vom Holzwurm

  • Hallo


    Sehr oft wird bei der Leistung der Leisten geflunkert bzw. vom Querschnitt zu dünn.


    Google mal nach Grosseschmidt,Alfred Eisenschink,Sancal....



    Der Dirk hat auch sehr interessante Videos dazu:


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    Nach Grosseschmidt habe ich im Keller verlegt und läuft 1A,sehr angenehme Wärme und keine feuchten Wände.




    Temperierungsschleifen bzw. Bauteilaktivierung ist im Altbau mittlerweile auch zum standard geworden und keine Seltenheit mehr.



    Lg

  • Hallo in die Runde,
    Ich habe schon mal mit Heizleisten eine Testinstallation gemacht, das funktioniert mit hohen vorlauftemperaturen, wie bei Heizkörper, nur träger. Die bessere Lösung wäre System Grosseschmidt, da die Leitungen UP verlegt werden und somit die Wand wirklich erwärmt wird.
    Die beste Lösung ist jedoch eine richtige Wandheizung, da hier wesentlich mehr Fläche mit deutlich geringeren Vorlauftemperaturen ein angenehmes Wohnraumklima ermöglicht.
    Ich habe es nicht bereut, nach diversen Versuchen mich für eine echte Wandheizung entschieden zu haben.

  • @ robertozittau:
    Hast du die Rohre im Keller in der Wand oder an der Wand?
    Ich will bei mir im Keller auch noch sowas bauen...

    Steht einem das Wasser bis zum Hals, Kopf hoch!!!

  • @ robertozittau:
    Hast du die Rohre im Keller in der Wand oder an der Wand?
    Ich will bei mir im Keller auch noch sowas bauen...

    Hallo


    Durch das ich einen Naturstein (Granit) Keller habe und ich ihn mühsam vom schrecklichen Zementputz befreit habe,wollte ich keinen Putz mehr auf diese Wände bringen.


    Den Granit schlitzen war auch keine Option, dadurch sind die zwei 20mm Aluverbundrohre,direkt an der Wand befestigt.


    Danach hatte ich Schalbretter angestellt und mit Zement+Betonsand + ein spritzer Spüli vergossen.(ca.8x3cm Sockel rundum )


    Lg

  • ich wollte das Rohr nur mit der Doppelschelle(falsch herrum angebaut)an die Wand pressen und quasi auf Putz verlegen ohne einmörteln. Mal sehen ob das so funktioniert...
    Den Trick mit dem Spüli kenne ich auch schon :thumbup:
    Ich kann das ja immer noch so einbetonieren wie du.
    Ist auch ne gute Idee.

    Steht einem das Wasser bis zum Hals, Kopf hoch!!!

  • Hallo


    Das habe ich auch schon oft mit Kupferrohr und Doppelschelle,für direkten Kontakt mit der Wand gemacht.
    Ist halt mit Aluverbundrohr nicht so schick und zudem ein Dreck fang.


    Mit dem Estrich Beton erhöht man halt die Fläche und den verbessert den Kontakt zur Wand.
    Die Wärmeleitfähigkeit vom Beton/Zement Estrich ist auch höher ,als von Wasser.


    So hat mich der Meter Sockelleisten-Heizung keinen ganzen Euro gekostet.



    Lg

  • Hallo @Holzwurm1177,


    Wenn man in der heutigen Zeit anfängt mit einer Heizung sollte
    man die Heizflächen nach der niedrigsten Heiztemperatur auslegen.


    Egal eigentlich wie du deine Wärme erzeugst, du wirst mit niedrigen
    Heiztemperaturen günstiger fahren.
    Manche Wärmeerzeuger funktionieren nur noch kostengünstig mit niedrigen Heiztemperaturen.
    z.B. Wärmepumpen. Auch Brennwertkessel brennen dann erst mit mit gutem Wirkungsgrad
    wenn die Heiztemperaturen niedrig sind.
    Bei Speicheranlagen sollte man auch mit niedrigen Heiztemperaturen fahren.
    Eine niedrige Vorlauftemperatur bringt niedrige Rücklauftemperaturen.
    Diese wieder sparen Speichervolumen.


    Also, lass die Träumereien mit irgend welchen Strahlungsheizkörper,
    rechne den Wärmebedarf aus und lege danach die Heizkörper nach möglichst niedriger Heiztemperatur aus.
    Heiztemperatur = Vorlauftemperatur!


    mfg
    HJH

  • Hallo


    Die Strahlungswärme würde ich nicht gerade als Träumerei betiteln.


    Da würde ich eine Heizkörper Heizung viel kritischer sehen,alles was über 44°c zum röhrenden Hirsch wird,kann nix taugen.Konvektion bringt nur den Warm/Feuchten Dunst in Bewegung.


    Die Konvektion bedient keine kalten Aussenecken und pustet uns den Staub in die Lungen.




    Warmer Dunst mit dem schlechtesten Medium (Luft) und dadurch den höchsten Verlusten.


    Strahlungswärme kann man nicht mit der Thermodynamik vergleichen.


    Die Vorlauftemperatur muss auch nicht auf spitzen Niveau laufen.


    Im Keller,kalten Vorhaus oder kalten Ecken ist eine Bauteil Aktivierung Gold wert.


    Ein eiskalter Rücklauf und große Heizflächen hören sich zwar gut an aber in Dirk Uwe Träger seinen Videos wird gezeigt,das der relativ große Hub ,bei einer Wärmepumpe genau das Gegenteil erzielt.


    In sachen Berechnung wird es auch interessant, wenn es um die U-werte geht.


    Der U-effektiv Wert bringt wiederum ganz andere Ergebnisse, die auch eher zu den realen verbräuchen passt.


    Falsche Berechnung, falsche Kessel Größe, falscher Massenstrom usw.


    Regelt der Thermostatkopf nun fälschlicher Weise die Raum Lufttemperatur oder die Witterungsgeführte Regelung,durch den korrekten hydraulischen Abgleich?


    Ist die Raumluft Temperatur nun wirklich das Maß der Behaglichkeit?


    Bei GrosseSchmidt und 20°c Raumluft Temperatur ,fühlt es sich viel viel Wärmer an.
    Obwohl es mir persönlich, viel mehr um die weiteren Vorteile einer Temperierung geht.


    Lg

  • Hallo


    Behaglichkeitstemperatur eines Raumes ist individuell von der Person abhängig.
    Die Physikalischen Randparameter zur individuellen Empfindungstemperatur ebenso.
    Grob gesagt hängt die Empfindungstemperatur von 2 Faktoren ab. Einmal der Raumlufttemperatur und einmal von der "mittleren Oberflächentemperatur der (Raumumschliessenden) Flächen". Jeweils zu ca. 50%.


    Heißt im Klartext: es ist unangenehm, wenn die Raumteperatur zwar 25°C hat, aber die mittlere Oberflächentemperatur unter 15°C liegt (Aufheizfall nach längerem auskühlen).


    Heißt aber auch, dass bei einer FBH durch die große warme Oberfläche die mittlere Oberflächentemperatur doch deutlich beeinflusst und dadurch die Lufttemperatur niedrier sein kann wie ohne FBH. Einen ähnlichen Effekt hat ein heißer Ofen.


    Aber dazu ist noch die sog. Strahlungsasymetrie zu beachten. Es nutzt nix vor einem heißen Ofen zu sitzen und von hinten friert man weil diese Flächen immer noch kalt sind und man viel Strahlungswärme zu den kalten Flächen verliert. Immerhin wird Wärmeübertragung durch Strahlung in der "vierten Potenz" (Temperaturunterschied hoch 4) berechnet.


    ciao Peter

  • Hallo


    als reine Sockelleistenheizung mit Konvektoren halte ich nichts davon..... Konvektion ist reine Luftumwälzung und benötigt für vernünftige Heizleistungen hohe Vorlauftemperaturen


    als Strahlungsheizung ist die Fläche zu gering.


    Nach den Prospekten von Audi ist Audi das beste Auto, nach den Prospekten von VW .... Heißt für mich jeder Hersteller oder Vertreter eines Systems hält sein System für das beste.
    Und die meisten davon schauen nicht über den Tellerrand oder sind einfach nur borniert.


    Ja auch solche System wie in den Links von Roberto haben ihre Berechtigung und Anwendungsfälle. Aber die eierlegende Wollmilchsau habe ich noch nicht gefunden.


    Ich habe schon vor mehr als 20 Jahren in einem alten Bauernhaus im Flur Heizschleifen Unterputz gelegt um die Wände zu trocknen und den Flur zu temperieren. (Damals im Eigentum meines Vaters).
    Die schematische Bilder von Roberto zeigen auch, dass "versucht wird mehr Fläche zu belegen". Bei Strahlungsheizung geht es um Fläche wenn geringe Mediumtemperaturen gewünscht wird.


    Und ich habe Heizungsrohre in einer Sockelverkleidung bei mir im Schlafzimmer verlegt (mit RTL). Ohne Konvektoren.


    Ich denke ich kann also aus eigener Erfahrung beides beurteilen.


    ciao Peter

  • Hallo


    Diese teuren Sockel leisten mit dem aufgesteckten Aluminium oder Kupfer Leitblechen würde ich mir auch nicht kaufen,das ist quasi diese amerikanische Version, die auch wieder mit einer gewissen Konvektion arbeitet.


    Bei der größeren Fläche, geht es oftmals um die Fensterlichten.
    Was auch bei einer konventionellen Heizkörper Installation auch schon zur Anwendung kam.
    Meistens nach dem Einsatz von Gips Putz + sparsames Heizen der Nutzer.


    Konvektion----Feucht Warme Luft--- Kalte Ecken bzw.Oberflächen = Stockflecken/Schimmel



    Lg

  • Ich kann aus eigener Erfahrung eine Wandheizung empfehlen. Alleine das behagliche Gefühl wenn eine Wand warm anstatt kalt abstrahlt ist es wert:-)

  • Hallo



    Das mit der kompletten Wandheizung ist ne feine Sache und auch wie hier schon erwähnt die niedrigen Vorlauf Temperaturen und den dazugehörigen niedrigen Rücklauf Temperaturen.


    Aber wenn man durchgefroren nach Hause kommt und man möchte sich nun endlich gemütlich aufwärmen,kanns eventuell schon kritisch werden.


    Wand/Fußbodenheizung läuft über gemischten Heizkreis,verlegeabstand der Schleifen 10cm oder kleiner.


    Eine Vorlauftemperatur von ca.25°c.


    Egal wo man sucht ,man findet keine Wärmequelle im Wohnraum.


    Die Oberfläche ist kälter als 25°c und selber läuft man mit 36°c "Vorlauf" :)



    Die Raumtemperatur ist perfekt, die Wände sind auch nicht kalt aber sich wohlwollend mit den rücken an die schöne warme Wand zu lehnen,bringt keinen Erfolg.



    Zumindest hatten wir das als Kinder,nach dem (Klima neutralen) Schlittenfahren am Kachelofen so gemacht.


    Was auch schon ein Thema bei der Kundschaft ist.


    Darum habe ich noch einen ungemischten Heizkreis + Heizkreisverteiler, der diverse Wandheizungsflächen und Temperierungschleifen im Gebäunde bedient.(RTL Ventil)


    Das ist für mich ein Komfort und mit ner niedrigen Rücklauf Temperatur kann ich meine Frau nicht beeindrucken.


    So fährt der 600l Hygiene Speicher 60/60 und der Heizkessel läuft 24 Stunden in direkter Modulation mit dem Gebäude.
    (Viel besserer Abbrand als im Stop/go modus)


    Auf die minimalen Solarerträge von 7m2 Solarthermie kann ich bei den wenigen Sommerstunden im tiefen Winter auch verzichten.


    Lg

  • Guten Morgen zusammen,
    danke für eure Meinungen/Anregungen. Mir geht es tatsächlich nur darum die Wand zusätzlich etwas anzuwärmen.
    @HJH: Die Heizungsanlage besteht schon und das schon vor der Anschaffung des Holzvergasers. Ein großer Umbau kommt für mich derzeit nicht in Frage zumal ich derzeit mit einer Vorlauftemperatur zwischen 45 °C und 55 °C auskomme.
    Die Heizleiste wäre nur ein Zusatz zum bestehenden Heizkörper, um die Außenwand etwas besser anwärmen zu können und in der Hoffnung, dass wenigstens ein wenig der Prospektversprechungen stimmen.
    Klar ist das Ganze recht teuer, aber ich finde es als Nachrüstlösung interessant.


    Gruß vom Holzwurm

  • Einen Kompromiss zwischen Konvektions- und Strahlungsheizung leisten wir uns in der weniger Wärmeenergie benötigten Zeit, sprich Herbst und Frühjahr, indem alle Konvektor-Heizkörper oben aufliegend mit Plastikplatten abgedeckt werden. So arbeiten die Heizkörper über einige Wochen als saubere Flächenheizung, bei höherem Bedarf werden die Platten abgenommen, die (staubaufwirbelnde) Konvektion übernimmt den Restwärmebedarf.
    Hallo robertozittau, mir gefällt die Unterscheidung zwischen U-Wert (Wärmeableitung) als Basis aller üblichen Bedarfsberechnungen und der Strahlungswärme als Wohlfühlfaktor, das Kachelofenprinzip wird heute leider ignoriert.


    Gruß Volker

    ETA BK 15, Saugzug, UVR1611, 2x RSM610, CO-Kontrolle, Rüttler, 2400 l Speicher, FW-Station, 8,6 m² VRK, 6,7 kWp PV, Gastherme

    Einmal editiert, zuletzt von Holz-Volker ()

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