Paradigma Peleo Optima: Einstellungen

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 7.228 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Christian.HD.

  • Hallo zusammen,


    ich bin neu hier und habe mich angemeldet, weil ich gerne unsere neue Heizungsanlage optimal einstellen möchte.
    Unser Heizungsbauer ist der Meinung, dass die Werkseinstellung ok sind.
    Das kann ich mir nicht ganz vorstellen...
    Deshalb die Frage in die Runde ob sich jemand mit Paradigma auskennt und mir, einem Anfänger mit Pellets, helfen kann/möchte unsere Anlage optimal einzustellen.
    Es macht ja, aus meiner Sicht, keinen Sinn die neuste Technik einzusetzen und durch suboptimale Einstellungen unnötig Energie zu verschleudern...
    Wenn sich jemand meldet mache ich mir dann auch die Mühe und liefere natürlich alle Daten ;)


    Vielen lieben Dank!

  • Hallo @Christian.HD,


    willkommen in unserem Forum. :thumbup:


    Ich habe vorhin nach dem Begriff "Paradigma" im Forum gesucht und leider keinen Beitrag gefunden, in dem es um einen Pelletkessel von Paradigma geht. Das deutet darauf hin, dass es bisher kaum Betreiber dieser Kesselmarke ins Forum verschlagen hat. Sei also bitte nicht enttäuscht, wenn hierzu wenig Resonanz kommt.


    Ich selbst habe die Solaranlage und die Pufferspeicher von Paradigma. Den Scheitholz/Pelletkombi aber von ETA. Hätte es einen solchen Kombikessel von Paradigma gegeben, dann wäre dieser Kombi vermutlich ebenfalls ein P. geworden, weil mein HB ansonsten voll auf Paradigma setzt. :whistling:


    Ob bei deiner Anlage die Werte der Werkseinstellung passen, kann ich nicht beurteilen. Allerdings ist P. nicht nur für hohe Preise, sondern auch für hohe Qualität bekannt. Vielleicht passt ja alles. Ich würde dir empfehlen, den Kessel einige Tage/Wochen zu beobachten und dich bei Fragen oder Unstimmigkeiten an deinen HB zu wenden.


    Was auf alle Fälle individuell eingestellt werden sollte, ist die Heizkurve, die zu deinem Haus passen muss und evtl. die Heizzeiten (Absenkung/Abschaltung). Das sind aber Einstellungen, die man erst im Laufe der Zeit durch ausprobieren optimieren kann (mit "man" meine ich den Anlagenbetreiber). :D


    Was man i.d.R. auch noch relativ leicht beeinflussen kann, ist, wie oft sich der Pelletkessel am Tag einschalten soll, um den Pufferspeicher nachzuheizen. Da du den Pufferspeicher Aqua Expresso hast, gehe ich von einer Frischwasserstation aus, somit entfällt das Thema WW-Boiler. Zum Temperatur-Niveau im Pufferspeicher und zu den Nachheiz-Intervallen gibt es unterschiedliche Strategien und Ansichten.


    Ich habe meine Antwort absichtlich allgemein gehalten, weil ich den Paradigma-Kessel nicht kenne. Wenn du Lust hast uns mehr Daten preiszugeben, wirst du bestimmt noch ein paar Meinungen zu hören bekommen. Ansonsten wäre es nett, wenn du deine Erfahrungen mit dem Kessel hin und wieder schreiben würdest. Vielleicht "lockt" das dann ja noch weitere Paradigma-Betreiber hinter dem Ofen hervor...


    Viele Grüße von Karlheinz :)

    Seit Juni 2011:

    ETA Twin: SH30/P25 "noTouch" (Füllraum 150 Liter)

    Hopf Pelletaustragung: 6x UniWok-Saugsonden (Lager für 6 to)

    Paradigma Pufferspeicher: 2x Aqua Expresso (1090 + 958 Liter; seriell verbunden)

    Paradigma FrischWasserStation

    Paradigma VR-Solarpanel: 2x CPC21 Star Azzurro (10m²; Aqua-System ohne Glykol)

  • Hallo Karlheinz,


    danke für die Antwort.
    Wir haben seit August einen Paradigma Peleo Optima mit 18KW, einen Expresso 800 mit Frischwasserstation und 8m2 Aqua Solar in Westlage.


    Hier ein paar Daten zu unserem Haus:
    Baujahr 1927
    Normale Flächenheizkörper aus dem Jahr 1994 Kermi
    Fenster und Türen wurden alle in den letzten Jahren durch dreifach verglaste ersetzt.
    Das Dach ist ausgebaut und gut gedämmt.
    Fassade ist nicht isoliert aber es sind gute alte Ziegelwände 2x 24cm mit Luft dazwischen.
    Unser Haus ist das mittlere von drei.
    Wohnfläche ca. 240m2
    Wir sind 5 erw. Personen


    Da wir keinerlei Erfahrungen mit dem Thema Pellets haben, hatte ich viel im Internet recherchiert.
    Dort habe ich immer wieder gelesen, dass der Brenner nur selten an geht und den Speicher durchlädt.
    Von August bis Ende September hat das die Solaranlage bei uns übernommen.
    Der Speicher war immer oben bei um die 70C oder höher und unten auch immer um die 50C


    Jetzt wo es zum ersten mal kälter geworden ist und die Sonne nicht scheint hat das ja der Peleo übernommen.
    Mir ist nun aufgefallen, dass er nur auf Bedarf produziert.
    dh Warmwasser ist auf 54C eingestellt dann macht er oben bis 58C und schaltet ab.
    Der Puffer für die Heizung (Schicht in der Mitte) wird auch nur nach Bedarf geladen.
    Dann haben wir zb
    Speicher oben 58C
    Puffer oben 47C
    Puffer unten 37C
    Speicher unten 31C


    Der Puffer ist schnell leer und wird dann wieder nach ca. 90 min nachgeladen.
    Dadurch sinkt auch die Temperatur des Speichers oben für das Warmwasser, weswegen er dann wieder, nach 10 min. an geht und das Wasser wieder nachlädt.
    Dann hält es meist 120 min bis wieder der Puffer geladen wird.
    Ich komme somit auf ca 12 Brennertstarts am Tag.
    Durchschnittliche Laufzeit de Brenners beträgt 35 Minuten.


    Ist das jetzt normal?
    Ist die Anlage dafür ausgelegt? ist ja hoch effizient.
    Oder müsste der Brenner länger laufen und mehr in den Speicher laden?


    Der Heizungsbauer meint das ist so ok.
    Bei Paradigma heißt es man soll sich an den Heizungsbauer wenden...
    Ich drehe mich also im Kreis.


    Vielleicht mache ich mir nur unnötig Gedanken und die häufigen Brennerstarts sind bei unserer Anlage nicht ineffizient sondern genau das Gegenteil.
    Nach 6 Wochen regelmäßigem Betrieb mit 8-12 Starts täglich sehe ich nur wenig Abnahme der Pellets in unserem Sacksilo (ca. 10 cm weniger).
    Auch die Aschebox ist nur zu 1/6 gefüllt, also noch genug Platz.
    Die 5,5t Pellets sollen mindestens 1 Jahr halten hat der Heizungsbauer gesagt.
    Das werden wir ja dann sehen...


    Es wäre schön wenn mir jemand bei der Einschätzung helfen könnte.


    Vielen Dank und viele Grüße



    PS ich mache mal noch ein paar Bilder und liefere sie nach...

  • Hallo,

    Es wäre schön wenn mir jemand bei der Einschätzung helfen könnte.

    die Premiumhersteller von Biomasseanlagen wollen mit ihrer Regelstrategie, was ihre Kessel angeht, so nah wie möglich an die der fossilen Energieträger herankommen.
    Das fängt bei der Brennstofflagerung/bevorratung an, geht über die Aschekomprimierung bis hin zur optimierten Verbrennung und auch Brennwerttechnik.
    Die Regelstrategie, nur soviel Wärme wie nötig zu erzeugen, kann richtig sein, muss es aber nicht. Das bei dieser Art der Wärmeerzeugung auch eine Mehrbelastung der am Prozess der Verbrennung beteiligten Komponenten gegeben ist, wird dabei ausgeblendet. Die Hersteller verweisen dabei gerne auf die mit fossiler Energie betriebenen Mitbewerber, dass das bei denen ja auch möglich ist. Das aber Biomasse ein anderes Brennverhalten mitberücksichtigt werden muss, bleibt auch hier außen vor.


    Um diesen Nachteil auszugleichen, sind die Hersteller von Pelletskesseln dazu übergegangen, ein Glutbett vorzuhalten der eine weitere (zeitkostende) Neuanzündung und die damit einhergehende Ausbrandphase zu vermeiden. Ob das letztendlich aber alles effizient und Material schondender verläuft kann ich nicht beurteilen.
    Das wird man (leider) erst nach einer geraumen Zeit erkennen, wenn sich die Reparaturen an so betriebenen Produkten häufen.


    Auf der anderen Seite sollte man sich aber auch nicht von anderen Betriebsweisen aus der Ruhe bringen lassen. Diese Kessel/Brenner müssen so betrieben werden, weil sie sonst Schaden nehmen. Die sind halt, je nach Wärmebedarf, mehrere Stunden täglich in Betrieb und laden den Puffer nach dem min./max Prinzip voll. Das aber hat auch Nachteile wie z.B. höhere Bereitschaftsverluste. Aber wenn, wie bei mir, der Aufstellungsraum des Puffers etwas mittemperiert werden soll, ist das ein durchaus gewünschter Nebeneffekt. Wiederum andere loben die höheren Abstrahlverluste ihrer Kessel aufgrund der gleichen Effekte.


    Mein Tipp: Finde heraus, ob dein Kessel mit der o.a. Regelstrategie arbeitet oder ob der jedesmal aufwändig zünden und danach ausbrennen muss. Ist das der Fall würde ich mir mal überlegen, ob nicht eine längere Brennphase vorteilhafter wäre.


    Gruß, Michael

    Pelletskessel Ecolyzer Nennleistung 16 KW (vorm. Atmos D15 + Brötje Ölkessel), 800 ltr. Pufferspeicher mit SLS-System von Solarbayer, 140 ltr. WW Speicher, 80 ltr. E-Speicher von Stiebel Eltron,
    Heizungsregelung KMS von OEG, LC zwecks visueller Verbrennungsüberwachung. Hydraulisch abgeglichene Heizungsanlage. Pumpe: Wilo stratos pico 25/1-4

  • Danke für die Infos.
    Der Brenner zündet immer neu, das dauert aber <1Min. damit hält sich der Stromverbrauch in Grenzen.
    Dann lädt er und macht Nachlauf.
    Das Ganze dauert wie gesagt immer so um die 30 Min. alle 60-90 Min.
    Ich habe jetzt mal die Warmwasserzeiten weiter begrenzt, Nachtabsenkung eingestellt...
    Der Fusspunkt ist auf 32C und Steilheit konnte ich schon auf 0,6K herunterstellen.
    Dann werde ich mal schauen wie lange unsere Pellets reichen.


    Danke und viele Grüße


    Christian

  • Hallo Cristian,


    momentan beschäftige ich mich als Laie auch mit dem ThemaPelletkessel, Pufferspeicher, FriWa, 1 Heizkreis mit Heizkörpern, ohneSolarthermie. Nächste Woche habe ich einen vor Ort Termin mit einem Heizungsbauer,der Paradigma im Programm hat.
    Wie das mit den Temperaturbereichen im Speicher fürWarmwasser (oben) und für Heizungswasser (mitte) funktionieren soll, ist mirnoch nicht ganz klar.


    An welchem Pufferanschluss ist denn bei dir derKesselvorlauf angeschlossen?


    Wenn der Kessel für Warmwasser eine höhere Temperaturliefert als für Heizungswasser, müsste doch vor dem Speicher ein Umschaltventilsein, mit dem, abhängig vom angeforderten Temperaturniveau der Vorlauf soumgeschaltet wird, dass heißeres Wasser oben und nur warmes Wasser für dieHeizung in der Mitte eingeleitet wird.
    So einen Hydraulikplan habe ich bisher für Pelletkessel nochnicht gefunden.
    Oder der Pufferfordert vom Kessel immer die höhere der beiden Temperaturen an und lädt denPuffer mit dieser Temperatur durch bis zur kalten Reseve unten für Solar. DerKesselvorlauf wird dann oben eingespeist und der Mischer im Heizungskreisregelt die Heizwassertemperatur herunter.


    Gruß
    Erwin

  • Der Heizungsbauer hat mir erklärt, dass im Tank/Speicher eine Art Lochblech drin ist und sich einfach durch Physik die Schichten bilden und es funktioniert!
    Der Kessel macht wärmer für Warmwasser und das sortiert sich oben ein und kälter für Heizung, das geht dann auch nur in seine Schicht.
    Klar ab und zu gibt es geringfügige Vermischungen aber so läuft das alles ganz gut.
    Solar nimmt immer von ganz unten ab und erwärmt somit eigentlich immer einen Teil...


    Es wird jede Schicht für sich geladen ohne Ventile oder Umschalter.
    Am Speicher oben ist die Warmwasserentnahme
    dann kommt der Vorlauf vom Kessel und der Solaranlage
    darunter ist der Heizungsvorlauf
    dann der Kesselrücklauf
    darunter der Heizungsrücklauf und ganz unten der Solarrücklauf


    Ich hoffe ich habe das jetzt alles richtig zusammen gebracht ;)


    Gruß Christian

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!