Spülen und neue Solarflüssiigkeit einfüllen - Aufwand und Kosten?

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 4.547 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von sternensammler.

  • Hallo,


    bei einem guten Bekannten war neulich ein Heizungsbauer.
    Auftrag war thermische Solaranlage entleeren, Spülen, neue Solarflüssigkeit einfüllen; Anlage in Betrieb nehmen.


    Die alte Flüssigkeit war nach ca. 10 Jahren dunkelbraun-schwarz mit Festkörperanteilen.


    Angerückt sind 3 Mann, die konnten sich in dem kleinen Raum wo Puffer und Solarstation sind nicht gemeinsam aufhalten auf ca. 4 qm Grundfläche.
    Am Dach war keiner.


    Die Mannschaft ist nach 5,5 Arbeitsstunden abgerückt. Anlage lief mit deutlichem Gluckern.
    Nochmal beim HB angerufen, die Mannschaft rollte wieder auf den Hof.
    Nach längerer Diskussion war deren einhellige Meinung man könnte da nichts mehr machen da alles (Nachfrage was konkret, Antwort alles) defekt sei.
    Ohne weitere Handlung sind die Jungs wieder gefahren, Anlage hat immer noch Luft.


    Es wurde die Bitte geäussert nach einem Angebot um die Anlage wieder in betriebsfähigen Zustand zu versetzen.
    Darauf bis dato keine Reaktion des Heizungsbauers.


    Nach 3 Wochen kommt die Rechnung, 2 Mann a' €55.-/h plus Auszubildender a' €34,10/h, bei allen drei wurden je 5,5h berechnet.
    Maschineneinsatz (Füllpumpe?) €71,25
    Solarträgerflüssigkeit 20l €132,66
    plus Kleinkram
    plus Anfahrt €14,64
    Summe €1214.- zuzüglich MwSt.


    Habe das Spektakel selbst am Rande miterlebt.
    Und hatte neulich mit meinem Heizungsbauer 50 Liter in meine Anlage gefüllt, das hat noch nicht mal eine Stunde gedauert bis die Anlage luftfrei lief und eigentlich habe ich dabei nur zugeschaut.


    Da fand ich die Veranstaltung bei meinem Kumpel doch etwas befremdlich. Und sauteuer....


    Was meint ihr dazu?


    Gruß
    Mike

  • Mein Chef hat für sowas eine nicht so ganz ernst gemeintes Lob Floskel entwickelt:


    Starke Leistung!!!


    Mehr fällt mir dazu nicht ein... :thumbdown:

    Steht einem das Wasser bis zum Hals, Kopf hoch!!!

  • Hallo


    Wenn die vercrackte Brühe schon so rauskommt,wird der Speicher zu klein oder die Abnahme zu gering sein.


    Die Wirtschlichkeit einer Solarthermie Anlage,steht und fällt mit dem Einkaufspreis.


    Sobald ein offizieller Installateur auf dem Programm steht,ist es eh nur noch ein Luxusprodukt für Holzheizer, die im Sommer nicht feuern möchten.


    Aber bei so einer "starken Leistung" kommen selbst die Urenkel auf keinen grünen Zweig.



    Im Regelfall macht das ein Monteur alleine, "Stifte" gibts ja kaum noch in dem Beruf.


    Mit der Spülpumpe bekommt man jede Luftblase heraus, man muss nur immer wieder an den KFE Hähnen spielen und dadurch mit unterschiedlichen drücken arbeiten.


    Lg

  • Hallo Mike,


    das ist ne blöde Sache..und völlig überzogen vom Preis her! Wegen solchen Pappnasen haben viele Installateure wie er keine Lust auf Solarthermie-Anlagen... da war sicher ein "Keinbock-Zuschlag" oben drauf... rechnet sich dann so natürlich wirklich nicht. :( Ggf. kannst du dir noch Geld vom BAFA zurückholen, da du deine Anlage ja "modenrisiert" hast.


    Um dem lästigen Wechsel von Glykol (Solarflüssigkeit) nachhaltig aus dem Weg zu gehen, bietet es sich an, eine Steamback- oder Drainback-Anlage zu bauen, die das Überhitzen des Frostschutzmittels ausschließt, da nicht vorhanden.


    Die weiteren wesentliche Vorteile sind die zumeist günstigeren Anschaffungskosten, ein höherer Ertrag und man kann die Anlage (vorallem für Heizungsunterstützung) gerne auch etwas größer dimensionieren, ohne sich in die Hose machen zu müssen, dass die Anlage im Sommer überhitzt.


    Solltest du Fragen hier zu haben kannst du dich bzw. natürlich auch die anderen gerne bei http://www.volkssolaranlage.com schlau machen oder bei mir direkt melden. :) Konnten bereits einige Forumsmitglieder für unsere Systeme begeistern. (gibt auch nen Forumsrabatt :) )


    Viele Grüße


    Lars

  • würde dem Betrieb nahe legen das es keinen Penny gibt bevor die Anlage nicht ohne Luft Einschlüsse läuft und Du bereit bist für einen Monteur zu zahlen... Ansonsten würde ich das ganze mal der Handwerkskammer vortragen!

  • würde dem Betrieb nahe legen das es keinen Penny gibt bevor die Anlage nicht ohne Luft Einschlüsse läuft und Du bereit bist für einen Monteur zu zahlen... Ansonsten würde ich das ganze mal der Handwerkskammer vortragen!

    Die Sache wurde der Handwerkskammer vorgetragen. Diese (Rechtsabteilung) erklärte sich für nicht zuständig und hat auf Sachverständige verwiesen.
    Eigentlich klar, die schützen ihre beitragzahlenden Mitglieder.


    Mein Kollege hat daraufhin €300.- bezahlt und die Sache einem Rechtsanwalt übergeben.


    @ Lars


    Steam - Drainback ist Lösungsmöglichkeit.
    Viel einfacher gehts einen großzügig dimensionierten Heizkörper einzuschalten und die Überschusswärme ins Freie zu leiten.
    Wir werden das System so umbauen.


    Gruß
    Mike

  • Doch der Kollege war zu Hause.


    Wie das so ist, man geht erstmal davon aus dass die Leute wissen was sie tun.
    Da reinzureden ist ja auch nicht die feine Art.


    Und wann ist der richtige Zeitpunkt um einzuschreiten?

  • Hallo,


    Viel einfacher gehts einen großzügig dimensionierten Heizkörper einzuschalten und die Überschusswärme ins Freie zu leiten.

    wenn der Heizkörper in der Solarsteuerung wie ein Speicher behandelt wird kann man damit nicht nur die Überschußwärme verbraten (mit Gebläse ins Freie), sondern auch Zusatzwärme ins Haus bringen.
    Wenn die Kollektortemp. nicht für eine Speicherbeladung reicht, dann die Wärme in den Heizkörper leiten.
    Die Wärme ist im Haus!
    Mache ich seit ca. 6 Jahren so. So auch heute. Dicker Nebel, Kollektor hat 20°, Keller nur 8°.
    Viel war's heute nicht, aber jeder noch so kleine Ertrag zählt.


    Gruss Sternensammler

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