Lazar Smartfire: Kurzer Umbaubericht HV auf Pellets

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 8.390 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Funix.

  • Hallo in die Runde,


    nachdem es alles ein wenig länger (Vorbereitung, wie Estrich beim neuen Puffer Stellplatz, Putz und Spachtelarbeiten, hatten sich etwas verzögert) gedauert hat, konnte ich den Umbau vorgestern beenden.


    Zum Kessel: Smartfire SF22 mit 400l Vorratsbehälter, Lambdasonde, 3 bar Version, automatischer Wärmetauscherreinigung und Ascheaustragung, TV Kit (das ist die Rücklaufanhebung), sowie Internetmodul.


    Nachdem ich den Kessel bestellt hatte, wurde dieser innerhalb von ca. 14 Tagen geliefert. Eigentlich wäre er innerhalb von 5 Tagen da gewesen, jedoch stand er aus ungeklärten Gründen 3 Tage bei der Spedition rum.


    Geliefert wurde er eingehaust und in meinen Augen gut gepolstert aufgeschraubt auf Palette direkt vom Werk.



    So gleich ging es daran, den Kessel vom Vorratsbehälter zu trennen, um ihn in den Keller zu bekommen. Hierfür habe ich ca. 2,5 h gebraucht. Jemand mit Ahnung schafft das wahrscheinlich in 30 min. Jedoch hab ich mir Zeit gelassen und auch Fotos gemacht, damit später keine Teile beim zusammenbauen übrig bleiben. Hierbei ist mir aufgefallen, dass das System recht gut durchdacht ist. Man kommt überall recht gut ran zu Wartungs- und Reparaturzwecken.


    Mit 4 Mann haben wir die 2 Baugruppen in den Keller getragen (ich muß dazu sagen, dass es nur 5 Stufen sind, also kein tiefer Keller). Für den Zusammenbau, ich habe mir wieder Ruhe und Zeit gelassen und ca. 3,5h gebraucht. Trotz aller Sorgfalt habe ich einen Fehler gemacht, jedoch dazu später mehr.



    Nachdem der Kessel stand, ging es an die Verrohrung. Im Gegensatz zur alten Holzvergaseranlage wollte ich diese diesmal einfach und direkt halten. Deshalb verzichtete ich darauf, die alte Rücklaufanhebung Oventrop Regumat RTA 180 einzubauen und nahm das mitgelieferte TV Kit. Ich modifizierte jedoch die Installation, da ich nicht den Rücklauf nach oben verziehen wollte, um ihn dann wieder nach unten zu führen. Aus diesem Grund habe ich auch die RTA 180 nicht wieder eingebaut, da ich hier auch wieder mit Leitungen hoch und runter hätte gehen müssen. So liegen sie nun schön in der Ebene, wo sie hin gehören. Weiterhin habe ich den mitgelieferten Filter durch einen Schlammabscheider ersetzt. Auf diesen kann man vielleicht verzichten, da im Heizkreisrücklauf auch einer hängt, jedoch habe ich beim Rückbau der alten Heizungsanlage gesehen, wieviel Dreck sich ohne Schlammabscheider besonders in den Rohren im Vorlauf des Kessel angesammelt hat. Kein Wunder das er nicht mehr funktioniert hat. Wenn wir schon beim Regumat sind, dann möchte ich kurz noch meine Heizkreispumpengruppe Regumat M3 180 ansprechen. Da es von der Verrohrung her günstiger ist, musste ich den Vor- und Rücklauf der Pumpengruppe tauschen. Bei meinen älteren Model wird nur der Kugelhahn mit Pumpe gegen das Ausgleichsrohr getauscht. Der Mischer bleibt an seiner Position im nun neuen Rücklauf. Dies ist zwar nicht optimal, jedoch funktioniert es (in einem anderen Forum hatte jemand mal Probleme). Ab Baujahr 2015 hat Oventrop das übrigens geändert und der Mischer wird mit umgesetzt. Ihr erkennt das am Bypass. Die alte Version hat in der Mitte eine Verschraubung, die neue nicht.
    Hier mein finales Hydraulikschema:
    Und die Rücklaufanhebung:


    Nachdem dann alles eingehanft und verpresst war, rückte der erste Testlauf näher. Bis hier her bekam ich das als technisch interessierter Laie alles ganz gut hin. Vor der ersten Befeuerung wollte ich in der manuellen Steuerung überprüfen, ob die einzelnen Motoren und Pumpen funktionieren. Alles lief, Pumpe Rücklaufanhebung, Mischer, Pumpe Mischer, Internet – jedoch nicht das Gebläse und der Beschicker! Also Leitungen und Anschlüsse überprüft – alles i.O. . Dann schrieb ich PetervomBerg hier aus dem Forum an, da mir schien, dass er Ahnung von dem Kessel hat. Und siehe da: STB (Sicherung) 1 Kabelschuh falsch angeschlossen. Peter gab mir dann noch Hinweise, wie ich den Kessel einstellen solle. Eigentlich dachte ich, dass er Out of the Box schon vernünftig eingestellt ist, aber dem ist wohl nicht so. Gerne hätte ich mir eine Tabelle, wie bei meinen alten Kessel, in der Anleitung gewünscht: Einstellbereich/Werkseinstellung/empfohlene Einstellung. Auf jeden Fall ist die Steuerung und deren Einstellung wesentlich komplexer, als bei meinem alten Holzvergaser und das ist der Punkt, wo es für den Laien aufhöhrt. Ich blicke da selbst noch nicht richtig durch, was die vielen Parameter bedeuten und welche Auswirkungen sie haben. In der Anleitung steht, das der Kessel moduliert beim Puffer befüllen: 100%, 50%, 30%. Jedoch habe ich keine Ahnung, ob diese Modulierung überhaupt Sinn macht. Meiner läuft nun ca. 5-6 h 100% durch und macht dann ca. 5 h Pause. Ein Schreckmoment bekam ich, als es plötzlich unterm Kessel nass wurde. Dem Herzinfarkt nahe vermutete ich eine undichte Schweißnaht. Panisch schrieb ich Peter an und dieser beruhigte mich und sprach von Kondenswasser, weil der Kessel zu lange und zu kalt bei mir stand und das es bald aufhöre zu tropfen. Ich gebe zu, dass ich skeptisch war, aber seine Erklärung trat ein und nach ca. 1 Stunde hörte es auf.


    Fazit für mich: Für das was der Kessel kann, mit Standard Teilen aus dem Industrie Regal (EPM Papst Gebläse, Belimo Stellmotor) und den wartungsfreundlichen Öffnungen (man kommt an alles sehr gut ran) liegt man denke ich preislich bei Premium Herstellern beim doppelten. Jedoch steht und fällt es mit dem Service. Ich hab den Kessel nun heute den 3. Tag in Betrieb. Er macht was er soll: Endlich wieder warm. Und das wichtigste für mich: Ich bin nun kein Sklave meines Kessels mehr.



    Vielen dank nochmal an PetervomBerg für die schnelle Hilfe.

  • Hallo Funix ,Daumen hoch ,ich kann das gut nachvollziehen ,habe vor 2 Jahren auch von HV auf Pelletheizung umgebaut.
    Ich bin auch nicht vom Fach, aber handwerklich gut unterwegs. Meine etwas preiswertere Ausführung von Stalmark (Polen )
    läuft super ohne Probleme. Einbau war easy und alles leicht verständlich . Über die Qualität ,beziehungsweise Haltbarkeit des ganzen,
    kann ich nach dem kurzen Zeitraum ,nichts sagen schaun wir mal. :/
    Das einzige was ich nicht habe ,ist die Lambdasonde , nun gut ist mir nicht so wichtig ,bei uns in Schweden wird noch nicht
    soviel Stress gemacht wie in Deutschland . Ich bin mir schon bewusst ,das die Verbrennung sauberer ist mit Lambdasonde .
    Man kann nicht alles haben ,ist auch immer eine Frage des Finanzministers. 8o
    Eines kann ich sagen, Pellets rein ,Asche raus und das war es. Und das immer bei 15 Minuten stressiger Arbeit. :thumbup::thumbup::thumbup:
    Viel Glück bei Deiner neuen Anlage und immer eine warme Hütte :thumbup::thumbup::thumbup:


    Andy der alte Schwede :D:D

    CHT Sigma 30Kw Saugzugkessel,Flammtronik,Drehzahlmodul,2000Liter Puffer mehr geht nicht aus Platzgründen

  • Vielen Dank für eure warmen ;) Worte.
    Respekt habe ich nicht verdient, da es sich bereits abgezeichnet hat, dass der alte Kessel nicht mehr ordentlich funktioniert. Aber man hofft ja meist, dass er noch einen Winter funktioniert. War nicht so. Wahrlich hatte ich (und meine Familie) Glück, dass sich der Winter bei uns im Nord Osten bisher wohlgesonnenen und milde zeigte. Auch Glück: die neue Heizung läuft und ab nächster Woche sind Temperaturen im negativen zweistelligen Bereich angesagt. Da hätte ein Nudelholz wahrscheinlich nicht mehr ausgereicht, ebenso wie unser Kamin im Wohnzimmer.


    Gruß
    Stephan

  • Moin in die Runde,


    kurzer Zwischenstand. Diese Woche stand die Abnahme durch den Schornsteinfeger an. Da ich wissen wollte, wie es im realen Betrieb aussieht, habe ich eine Nachprüfung riskiert und den Kessel nicht geputzt. Bei der Abnahme vielen durch den Schornsteinfeger plötzlich Worte wie: "Top Werte", "optimale Verbrennung" und beim Blick in den Schornstein "an der Rauchfahne (oder Farbe? habe ich nicht so genau gehört) sieht man ja gar nicht, dass der Pellets verbrennt". Kurzum: bestanden.


    Gruß
    Stephan

  • Ich hoffe es ist nun besser? Es ist auch nur auf "Vorschau" eingebettet, damit es beim mobilen laden nicht so lange dauert und jeder für sich entscheiden kann, ob er draufklickt und sich die volle Größe anzeigen lässt.

  • Moin,


    hier mal das Diagramm vom Kessel im groben Zeitraum der Messung.


    Die ersten 1-2 Wochen lag die Abgas Temperatur sogar bei unter 100°C.


    Was mich jedoch stutzig macht: Der Schorni hat Lambda von 9,2 gemessen, real laut Kessel pendelt der Wert zwischen 8,3 und 8,8. Hab daher nochmal die Lambdasonde gestern kalibriert. Ich denke aber das fällt unter Messtoleranzen.


    Edit: mit Handy Bilder einfügen funktioniert wohl nicht so schön, wie am Rechner.

  • Die Abgastemperaturen für den Kessel sind vollkommen normal und befinden sich im Bereich von 95 bis 120°
    Die unterschiedlichen Rest Sauerstoffwerte mit Differenzen von 0,8 bis 1,0% sind zu vernachlässigen das sind halt eben Messunsicherheiten bzw Toleranzen der eingesetzten Geräte zur Messung

  • Bei meinem gemauerten Schornstein, damals beim Holzvergasereinbau saniert mit 180er Edelstahlrohr und Dämmung, sollte das keine Probleme geben. Habe auch noch kein Kondensat feststellen können. Bei einem rein gemauerten, sagte auch der Schorni bei der Abnahme, hätte ich ein Problem gehabt.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!