Hoval: Lange Brenndauer (1 Tag möglich)

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 6.841 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Glutgeist.

  • Die Möglichkeit eine sehr lange Brenndauer mit den HVG zu verwirklichen ,habe ich meine HVG Regelung (Selbstbau) so konfiguriert ,das ich eine extreme Brenndauer mit einer Kesselfüllung verwirklicht habe.
    Es ist ja nicht so einfach die Brennraumtemperatur in den Bereich zu halten wo noch eine geordnete Verbrennung stattfindet und der nötige Brenngasnachschub aus den Vergaserraum gewährleistet ist ohne
    das der Vergaserraum in Flammen steht.
    Die Schwierigkeit besteht darin ,da man sich bei niedriger Leistung den Zündpunkt des Holzgases sehr annähert, rechtzeitig die Leistung erhöht ,damit die Brennkammertemperatur nicht absackt .
    Unterdruck, Flammgeschwindigkeit ,CO Anstieg sind ein Inditz dafür das ein Einbruch bevorsteht ,so das man noch zeitgerecht Gegensteuern bzw regeln kann.
    Wichtig ist aber dabei auch noch das die Leistung über den ganzen Abbrannt möglichst konstant ist (+/- 1 KW).


    Mit einer Testheizung mit Holzbriketts (50 kg Handelsware = ca 44 Kg atro) bei meinen Füllraum von 150 Litern bin ich auf 23 1/2 Std gekommen .
    Ein Wert der akzeptabel ist (1 Nachheizen pro Tag).


    So das man bei einen Heizbedarf von 7 -8 KW mal auch mehr weniger ohne Puffer das Auslangen findet.


    Bei einer Sollwerteinstellung von 7.5 KW (mein HVG hat eine Nennleistung von 25 KW) und einer Durchschnittsleistung von 7.9 KW und einer gesamt Leistung von 187.4 Kwh über den Abbrannt.


    Leider ist das gesamt Ergebnis etwas niedrig in Bezug auf den Einsatz .
    Habe für die Holzbriketts kein Zertifikat gehabt(im Baumarkt gekauft ;früher gab es das bei jeden Bündel) was einen Energieausweis darstellte .
    Anscheinend wird die Qualität halt auch immer schlechter (Wassergehalt über 12 % ,hoher Rindenanteil ,mehr Asche etc.) .


    Wie gesagt es ging diesmal um eine möglichst lange Brenndauer und nicht um das letzte Wirkungsgrad %.


    Abgastemperatur war in den ersten 5 Std bei 100°C und ging dann auf 80°C zurück (der Kamin hat geweint).


    CO Wert lt laufender Messung und Regelung etwas höher als bei normalen Abbrannt (12 Std) zwischen 50 -150 ppm .


    Restsauerstoff geregelt 7.5 % (muß etwas höher sein um die Brennraumtemperatur zu halten)


    Rücklaufanhebung 75°C (wegen Brennraumtemperatur)


    Ofentemperatur 83°C über PWM geregelte Ofenpumpe.


    Unterdruck zwischen 25 -35 Pascal


    Flammgeschwindigkeit um die 1.8 m/sek (empirisch ermittelt) im Normalabbrannt um die 2 m/sek.


    Primärluftöffnung um die 25 % ; Sekundärluft auf begrenzt auf 20 % hat nur in den ersten 9 Std geregelt ,später über Sollwertvorgabe.


    Sauglüfter in den ersten 12 Std unter 1000 U/min , im Verlauf des weiteren Abbranntes bis 2000 U/min angestiegen (bei Abbrannt begrenzt auf 2/3 der max Drehzahl).


    Mit Buchenholz gelingen mir nicht so lange Zeispannen (14 -16 Std) weil die Einbringmenge und Dichte nicht so hoch sind (um die 130 Kwh).


    Bei Fichte noch etwas weniger (10 -12 Std).




    Wie gesagt mit Holzbriketts ist es möglich einen längeren Brennzeitraum zu verwirklichen und die maximalen Möglichkeiten eines HVG auszuschöpfen .


    mfg Glutgeist

    Die wichtigste Erfindung der Menschheit ist:
    Bleistift und Papier


    v.T.A.Edison

  • ..ich betreibe meinen 25kw Künzel auch nur noch mit max.15 kW. Schaffe es aber nicht unter 140°C Abgas. Dann wird's zu kalt in der Brennkammer.
    Mein Ziel ist es aber auch nicht möglichst lange zu heizen. Eher Material- und Verbrauchsschonender zu heizen. Ich heize max. alle zwei Tage an, mache die beiden Speicher (1000 u.750l) voll. Die beiden sind sehr gut gedämmt, womit sich Verluste in Grenzen halten.
    So ist das für mich am bequemsten.
    VG Erich

    Künzel HV 24 Bj 2002
    2000l Puffer, Flächenheizung
    UVR1611 als Steuerung für Ofen, Heizkreis u. Solar
    seit 2013 mit Lufttrennung und LambdaCheck

  • Jetzt wo noch ein entsprechender Heizbedarf gegeben ist (um die - 7°C Außentemperatur) habe ich noch eine Langzeitheizung mit Holzbriketts (44 kg atro) gestartet.
    Zielsetzung ist mit einer Ofenfüllung am Tag mit geringer Pufferspeicherung das Auslangen zu finden,aber auch den Wirkungsgrad und Energieausbeute des Brennstoffes zu steigern.
    Auch eine verbesserte Ökobilanz sicherzustellen (Verringerung des CO Austoßes).


    Wie im ersten Beitrag geschrieben sind die Grundeinstellungen in etwa gleichgeblieben nur wurde als wesendliches Kriterium die Brenndüse um 20% im Querschnitt verkleinert.


    Der Orginaldüsenquerschnit beträgt bei meinen HVG 104 cm² und wurde auf ca 80 cm² verkleinert um bei kleiner Leistung noch eine entsprechende Gasflamme zu erreichen
    (Flammlänge und Flammgeschwindigkeit).
    Es wäre in diesen Zusammenhang interesant welche Düsenquerschnitte (cm²) ihr bei euren Holzvergasern hab.


    Meine Untersuchungen (bei Messebesuchen) ergab das sich die Größenordnung von 75 -140 cm² (es wurde aber nicht gerne gesehen wenn du mit Maßband und Fotohandy die Innereien ihrer Ausstellungsstücke begutachtest). (Es Kochen alle nur mit Wasser!!!).


    Leider wird dieser Sensible Bereich eines HVG meist nur sehr Stiefmütterlich behandelt wenn man bedenkt welcher Aufwand in Gasbetrieben Kesseln zur Anwendung kommen
    (Form -Luftführung -Glühgitter etc).


    Auch die Wassergekühlten Roste und Düsen haben das Laborstadium noch nicht verlassen ,man braucht ja nur zu schauen wie lange es gebraucht hat bis einige Hersteller übergegangen
    sind die Brennkammertemperatur zu messen und zu regeln.


    Zusammenfassung:


    Sollwerteinstellung: 8,5 KW ist 8.6 bei 197.8 Kwh ges. Energie des Abbranntes bei 23 Std.


    Rücklaufanhebung : 72°C
    Ofentemperatur : 84°C
    Restsauerstoff : 6 %
    Unterdruck : 15 - 30 Pascal
    CO : 50-120 ppm
    Flammgeschwindigkeit : ca 1.7 m/sek
    Düsenöffnung : 80 cm²
    Abgastemperatur : ca 90°C


    Wirkungsgrad : 44 kg Briketts mit 5.2 Kwh/kg = 228,8 Kwh Brutto -Ausbeute(Energie) 197,8 Kwh = 86,4 %


    Wie man sieht ist noch ein kleiner Spielraum nach oben möglich .


    Vielleicht kann man nachfolgend einige Düsenquerschnitte hier posten - Danke


    mfg Glutgeist

    Die wichtigste Erfindung der Menschheit ist:
    Bleistift und Papier


    v.T.A.Edison

    2 Mal editiert, zuletzt von Glutgeist ()

  • einer gesamt Leistung von 187.4 Kwh


    197.8 Kwh ges. Leistung des Abbranntes bei 23 Std.

    Hallo, ich bewundere deine Ausführungen schon ein wenig, aber bei einem Punkt rollt es mir die Zehennägel hoch. kWh ist keine Einheit für Leistung! Das ist die Einheit für Energie. Auch gibt es die Angabe kW/h nicht. Liest man leider auch oft mal von diversen Personen...


    Nur am Rande angemerkt, das soll keine Kritik sondern ein Hinweis sein.

  • Hallo Michael


    Danke für die Hinweise ,ja das ist keine Leistung ,sondern eine Energiemenge (habe das in letzten Beitrag korr.)


    lg Glutgeist

    Die wichtigste Erfindung der Menschheit ist:
    Bleistift und Papier


    v.T.A.Edison

  • Hallo Blutgeist,
    ich habe bei mir mal nachgemessen, der Schlitz zur Düse ist ca. 11x 1,5 cm.
    Damit komme ich auf ca. 8 - max. 17 kW. Bei 160°C habe ich ca. 13 kW Leistung. Kesseltemperatur sind 85°C, Rücklaufanhebung 73°C, Restsauerstoff 4,5% und CO bewegt sich ungefähr im gleichen Bereich wie bei dir.
    VG Erich

    Künzel HV 24 Bj 2002
    2000l Puffer, Flächenheizung
    UVR1611 als Steuerung für Ofen, Heizkreis u. Solar
    seit 2013 mit Lufttrennung und LambdaCheck

  • Hallo Kollegen,
    ich habe meinen Kessel gestern von Tiefwinter/Buchenholz auf Herbst/Frühling/Fichte umgestellt.
    Kesselkreis-Pumpe Stufe 2, Kessel Soll von 80 ° auf 75 °,
    Füllmengen 20-25 kg. O2 7%, in Software fest vorgegeben. CO-Werte gemittelt 100 ppm, Temperatur am Zyklon-Ausgang 610-700 °.
    Brenn-Dauer 3,5-4h. an Heizsystem abgegebene Wärmeleistung, grob geschätzt im mittel 18 kW.
    bei noch stärkerer Leistungs-Reduzierung steigen die CO-Werte deutlich, Kessel neigt zum Hohlbrand.
    das Glutbett der älteren Kessel ist deutlich größer als bei Kesseln mit größerem Regel-Bereich. konstruktiv sind das eher Vollast-Kessel.
    prinzipiell sind diese Kessel auf größere Puffer ausgelegt. Schema: Verbrennung starten, Puffer aufheizen, Wärme entnehmen, dann neu starten.
    ist mir persönlich angenehmer als das Nachfüllen bei laufender Verbrennung. Thema Funkenflug, Rauch. Hobelspäne und feine Spreissel
    habe ich mehr als genug, Lötbrenner ist auch zur Hand. Start bei einem Gebläse-Kessel sollte kein Problem sein.
    Thema Nachlege-Zyklus: wenn die Holzheizung nicht betrieben wird, versorgt die Ölheizung das Haus mit geringerer Vorlauf-Temperatur
    (bei Abwesenheit aller Bewohner).
    falls einer der heimkehrenden Bewohner fröstelt, kann er entweder einen der Öfen/Kessel anheizen, Pullover/Wolldecke nutzen oder die Taste "Aufheizbetrieb"
    im Stiegenhaus (für die Ölheizung) betätigen. (für die Kids oder die nicht mehr rüstigen Senioren)


    mfg
    Ulmenholz

  • Hallo Thomas


    Danke für deinen Beitrag der sehr Informativ ist.
    Wie du richtig schreibst steigt mit niedriger Leistung auch der CO - Wert an und dies schon vor den Absacken der Brennraumtemperatur ,so das ich diesen zur Gegensteuerung
    neben der Flammgeschwindigkeit nutze ,weil dies schon auf ein Nachlassen der Brennleistung andeutet.


    Ich denke du kannst dir Vorstellen das es schwierig ist ein mehr minder kleines Flämmchen konstant am laufen zu halten als ein großes Feuer wo kleine und mittlere Abweichungen untergehen.
    Wie du schon Angesprochen hast sind ja die HVG mehr weniger auf Nennleistung ausgelegt und darauf optimiert.


    Die Umsetzung das ein HVG auf die Heizleistung eines Hauses Rücksicht niemt und sich dementsprechend Anpasst wird nicht Rechnung getragen ,
    weil der Aufwand derartig Hoch wird ,da ist es einfacher die nicht gebrauchte Energie zwischenzuspeichern .


    Außerdem sind ja konstruktive und Pysikalische Gegebenheiten die das ganze auch sehr einschränken.


    Wie gesagt ich habe in dieser Richtung auch die Möglichkeiten und habe auch in der Vergangenheit diese genutzt um sozusagen kein Sklave der Heizung zu sein.
    (Ausreichend Puffer vorhanden).
    Auch das Einheizen stellt für mich kein Prophlem dar ,auch habe ich die Gluterhaltung (bis zu 20 Stunden )optimiert (mit automatischer Pufferzündung).


    Die jetzige Phase geht darum einen sog. 24 Stundenrytmus zu finden um 1 x am Tag nur Nachzuheizen.


    Leider habe ich keinen Füllraum jenseits der 200 Liter um das mit normalen Holz zu bewerkstelligen.
    Mit Holzpellets ist es möglich an die 200 Kwh Füllraumenergie heranzukommen um so bei einen Durchschnittlichen Heizbedarf von etwa 8 KW sicherzustellen.


    Meine dz Testheizungen laufen dz so um die 6 Kw mit einer Düsenverkleinerung um die 50% um eine stabile Flamme zu haben.


    Auch im Vergaserraum muß man Akzente setzen (hohe Temperatur knapp ober den Düsenraum) um eine stabile Holzgasentwicklung sicherzustellen.


    Wie gesagt das ganze muß begleitet sein von Ökologischer (CO ) und wirtschaftlicher (Wirkungsgrad) Seite.


    mfg Glutgeist

    Die wichtigste Erfindung der Menschheit ist:
    Bleistift und Papier


    v.T.A.Edison

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