Fehler/Störung meiner Heizungsanlage - Hydraulik murks? Puffer werden nicht warm - fme81

Es gibt 25 Antworten in diesem Thema, welches 11.897 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von fme81.

  • Hallo liebe Mitglieder,


    in meiner Heizungsanlage hat sich ein Fehler eingeschlichen. Hier die Fehlerbeschreibung und die Eckdaten der Anlage:


    Kesseltyp (Hersteller, Tpyenbezeichnung, Brennstoff)?


    Thermoflux Pid Logic Lambda Plus mit 45 KW


    Baujahr der Anlage und Datum der letzten Veränderungen an der Anlage?


    2020


    Fehler trat ohne vorherige Änderung der Heizungsanlage auf.


    Welcher Brennstoff wird verwendet?


    Holzreste aus Tischlerei / Holzimporteur


    Welchen Schornstein verwendest Du?


    eckig, Länge > 8m


    Befindet ein Zugbegrenzer im Schornsteinzug (Hersteller)?


    nein


    Lufteinstellungen: Wie sind Primärluft, Sekundärluft, Feuerzugregler, Luftstangen usw eingestellt?


    Regelung durch Holzvergaser


    Wie hoch ist die Kessel- und Abgastemperatur, wie lange benötigt der Kessel diese zu erreichen, wie hoch ist diese nach 1 Stunde Betrieb?


    Solltemperatur Kessel 85°C, wird fast nie erreicht. Abgastemperatur bis 160°C


    Bei Kesseln mit Gebläse (Saugzug oder ähnliches), wann läuft es an, wann schaltet es ab?


    -


    Beschreibung der Hydraulik (Pumpen mit Einstellungen, Ventile, Rücklaufanhebung, Leitungsquerschnitte, Angaben zum Pufferspeicher usw)?


    3x 1000 Liter Puffer, Laddomat 21-60, Stahlrohr 1 1/4" schwarz


    Fehlerbeschreibung und weitere Angaben



    Hallo liebe Holzheizer,


    ich habe leider seit der Installation des Holzvergasers das Problem, dass die Speicher nicht warm werden und die Kessel-Solltemperatur fast nie erreicht wird.


    Der Holzvergaser (45KW) mit 3x1000 Liter Speicher wurde durch einen bekannten Heizungsbauer eingebaut (Rentner).
    Dieser war von Anfang an ehrlich und sagte das er mit Holzvergasern noch nie was zu tun hatte und deswegen kam noch ein Heizungsbauer dazu, der "Anleitungen" gegeben hat wie was auszusehen hat.


    Beim Einbau kamen mir schon ein paar Sachen komisch vor:

    • Pumpe im Vorlauf direkt am Kesselausgang Vorlauf, noch vor dem Abzweig der Rücklaufanhebung (Pumpe ist eine KSB Calio S).
    • Die Rücklaufleitung des Puffers zum Laddomaten verläuft in ca. 2m Höhe mit dem Vorlauf.

    Soweit mir bekannt ist sollte Wasser nie Richtung Puffer gedrückt werden, sondern im Rücklauf aus dem Puffer gezogen werden.
    Ebenfalls sollte die Rücklaufleitung unten auf Höhe Laddomat verlaufen, damit die Selbstzirkulation funktioniert.


    Laut Profi soll es aber so wie montiert passen, ich bin da nur absoluter Laie und musste das glauben.


    Vor dem Thermoflux stand dort ein alter Spänex Kessel für Holz und Späne. Dieser war nach ca. 30 Jahren aber am Ende und konnte leider nicht mehr geschweißt werden.


    Was habe ich schon versucht?

    • Stecker der Pumpe im Vorlauf Richtung Puffer gezogen => Rücklauf (Puffer 3) wurde wärmer als der Vorlauf
    • Abschalten der Pumpe für die Heizkreise und absperren der Leitungen dahin => Puffer werden warm (über 72°C, der Holzvergaser erreichte seine Kesseltemperatur von 85*C und modulierte runter).
      Im Laufe des Tages sind die Speicher dann wieder komplett abgekühlt, obwohl die Kesseltemperatur bei ~70*C lag.
    • Alle möglichen Einstellungen der Pumpe im Vorlauf Richtung Puffer getestet
    • Alle Pumpen in den Heizkreisen auf kleinste Stufe gestellt
    • Einbaurichtung Laddomat kontrolliert (Pumpe zeigt Richtung Kessel)


    Ab 65°C läuft die Speicherladepumpe, ab 45°C oben am Puffer 1 werden die HK-Pumpen freigegeben


    Meine Frau bzw. ich stehen bei diesen Temperaturen 2x Nachts auf damit es halbwegs warm bleibt.
    Diese Nacht haben wir das aber leider nicht geschafft, das Ergebnis waren 40°C im Vorlauf und 26°C im Rücklauf.


    Also wieder Holz rein und angefeuert. Die Vorlauftemperatur am Kessel stieg auch ziemlich schnell auf ca. 70°C,
    dann hat wohl der Laddomat aufgemacht und es ging wieder steil bergab bis die Speicherladepumpe sich wieder abgeschaltet hat, da Kessel < 64,5°C.


    Das Spiel wiederholte sich dann auch wieder nachdem die Kesseltemperatur wieder auf >65*C gestiegen war.


    Ich hoffe hier einfach auf gute Ratschläge was ich optimieren kann. Das nächtliche aufstehen kann keine Dauerlösung sein.


    Mehr Bilder und auch 2 Videos von den oben beschriebenen Aufheizvorgang heute morgen findet ihr unter https://cloud.mehrtens.de/s/JwRQcJg4EfMBQcL


    PS: Im Hydraulikschema ist ein Fehler drin, die beiden MAGs sind am Rücklauf angeschlossen, einmal vor und einmal nach dem Laddomaten.
    Dies kann man auch auf den Bildern sehen.


    Schon mal vielen Dank im Voraus.


    Viele Grüße
    Frank


    Vielen Dank

  • Moin Moin Frank,
    schon beim durchlesen sind mir einige Dinge negativ aufgefallen und der Hydraulikplan bestätigt es. Es werden sich hier noch andere melden.


    Dieser war von Anfang an ehrlich und sagte das er mit Holzvergasern noch nie was zu tun hatte und deswegen kam noch ein Heizungsbauer dazu, der "Anleitungen" gegeben hat wie was auszusehen hat.

    Was macht man alles wenn man eine Heizung einbauen möchte, es sich selber nicht zutraut, dann aber so eine Bemerkung bekommt. In dem Augenblick hätten bei mir alle Alarm Glocken geläutet und hätte STOPP gesagt!! Aber nun ......


    Pumpe im Vorlauf direkt am Kesselausgang Vorlauf, noch vor dem Abzweig der Rücklaufanhebung (Pumpe ist eine KSB Calio S).

    Was soll sie denn bewirken?
    Du benötigst nur ein MAG und der ist im RL. Laut Zeichnung aber an verkehrter Stelle der wird ja voll mit erwärmt. De gehört aus meiner Sicht hintnen rechts an den letzten Puffer im RL.


    Wie ist denn der Laddomat eingestellt auf welche Temp. ?


    Im Hydraulip Plan hast Du nur den 1. Puffer im VL zur Heizung. Was ist denn mit den beiden anderen Puffern oben die Spitze was soll das bedeuten?
    Ich sehe auch bei Dir keinen 3wegemsicher für die Heizung?

    Es gibt nur zwei Tage im Jahr, an denen man nichts tun kann. Der eine ist Gestern, der andere Morgen. Dies bedeutet, dass heute der richtige Tag zum Lieben, Glauben und in erster Linie zum Leben ist. Dalai Lama

    https://zitatezumnachdenken.com/dalai-lama


    Mit freundlichem Gruß Jürgen


    Ekomet mini Plus

    2 x 1000 lt Puffer

    Propangas GK De Dietrich

    WW Boiler 300 lt

    UVR 1611

  • Hallo Jürgen,


    Im Hydraulikschema ist ein Fehler drin, die beiden MAGs sind am Rücklauf angeschlossen, einmal vor und einmal nach dem Laddomaten.
    Dies kann man auch auf den Bildern sehen, habe ich aber erst selbst gesehen nachdem ich das Bild hier hochgeladen habe. Sorry!


    Die Pumpe soll laut Experten bewirken, dass der Puffer gefüllt wird, da angeblich "die Schwerkraft das nie schaffen wird".
    Das eine leistungsfähige Pumpe am Laddomaten hängt hat der gute Mann wohl nicht gewusst.


    An Puffer 2 und Puffer 3 sind oben Entlüftungen.
    Der Laddomat sollte eine 63°C Patrone eingebaut haben.


    Lange Geschichte, aber ich bin da nicht an den Entscheidungen involviert gewesen.
    Ich darf es jetzt nur ausbaden und habe vorher meine Bedenken geäußert.


    Es gibt jeweils in den Heizkreisen für das Haus und die Werkstatt noch 3-Wege Mischer.
    Für das Haus hänge ich das Bild hier nochmal an.


    Der Holzvergaser steht auch in der Werkstatt und hat so lange Leitungswege bis in das daneben stehende Haus.


    Die Leitungen gehen von Holzvergaser erstmal in den Keller. Dort ist ein großer Verteilerbalken.
    Von dort geht es über einen 3-Wege Mischer einmal zu den Heizkörpern der Werkstatt.
    Die zweite Leitung läuft dann Verteilerbalken wieder hoch in das
    Erdgeschoss, wo in einem anderen Raum der 3-Wege Mischer inkl. Warmwasserspeicher steht.
    Danach geht es dann zum Wohnhaus.


    Gruß Frank

  • Hallo,


    das größte Problem was du hast ist die zweite Ladepumpe.Je nachdem auf welche Leistung die eingestellt ist, drückt die dir mehr Wasser durch den Kessel als nötig. Denn dadurch erreichst du auch nicht deine gewünschte Kesseltemperatur.
    Die Pumpe in der Rücklaufanhebung ist deine Pufferladepumpe. Die zweite Pumpe muss raus.
    Beide MAGs bitte an die Rücklaufleitung. Nicht nur das das Gefäß in der Vorlaufleitung ständig zu hohen Temperaturen ausgesetzt wäre, es muss auch noch den Druck der Pumpe aushalten und somit einen um den Druck der Pumpe höheren Vordruck haben. Unkomplizierter ist die Montage im Rücklauf.


    Gruß, Michael

    Pelletskessel Ecolyzer Nennleistung 16 KW (vorm. Atmos D15 + Brötje Ölkessel), 800 ltr. Pufferspeicher mit SLS-System von Solarbayer, 140 ltr. WW Speicher, 80 ltr. E-Speicher von Stiebel Eltron,
    Heizungsregelung KMS von OEG, LC zwecks visueller Verbrennungsüberwachung. Hydraulisch abgeglichene Heizungsanlage. Pumpe: Wilo stratos pico 25/1-4

  • Hallo Michael,


    die MAGs sind im Rücklauf. Den einen habe ich leider blöder Weise falsch eingezeichnet.


    Die 2. Pumpe direkt im Vorlauf dann komplett raus? Oder in den Rücklauf versetzen?
    Momentan läuft die auf 7 Watt, also kleinste Möglichkeit.


    Ich ziehe gleich mal den Stecker der Pumpe.
    Soviel Druckverlust wird sie im ausgeschalteten Zustand hoffentlich nicht verursachen.


    Direkt über der Pumpe sitzt auch noch eine Schwerkraftbremse. Soll die dann mit raus?


    Schon mal vielen Dank für die schnelle Hilfe.


    Gruß Frank

    Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom

  • Direkt über der Pumpe sitzt auch noch eine Schwerkraftbremse. Soll die dann mit raus?

    Ja, komplett raus. Die gehört nicht dahin.

    Pelletskessel Ecolyzer Nennleistung 16 KW (vorm. Atmos D15 + Brötje Ölkessel), 800 ltr. Pufferspeicher mit SLS-System von Solarbayer, 140 ltr. WW Speicher, 80 ltr. E-Speicher von Stiebel Eltron,
    Heizungsregelung KMS von OEG, LC zwecks visueller Verbrennungsüberwachung. Hydraulisch abgeglichene Heizungsanlage. Pumpe: Wilo stratos pico 25/1-4

  • Vor- und Rücklauf passen, die Temperaturen am Verteilerbalken sind plausibel.


    Ich hänge nochmal ein paar Bilder ran, da sieht man dann auch mal den Verteilerbalken im Keller inkl. Mischer für die Werkstatt.
    Dazu dann auch gleich der Mischer im Erdgeschoss für das Wohnhaus + WW.


    Heute morgen hatte der Vorlauf 44°C, der Rücklauf 38°C und die Kesseltemperatur 72°C (brannte die komplette Nacht durch).


    Irgendwie kam es mir schon länger so vor als wenn der Vorlauf vom Kessel im Puffer zu schnell in
    Richtung Heizkreise "weggezogen" wird und damit das untere kältere Wasser des Puffers mitgezogen wird.


    Deswegen habe ich heute morgen den HK-Vorlauf Absperrhahn oben auf dem 1. Puffer ca. 30-40% zugedreht.
    Dadurch ergab sich dann recht schnell im 1. Puffer oben eine Temperatur von 63°C und der Kessel ging auf 75°C.


    Die Heizkörper wurden trotzdem noch heiß.


    Mehr Bilder gibt es noch unter https://cloud.mehrtens.de/s/JwRQcJg4EfMBQcL


    @Holzpille
    So wie ich dich verstanden habe gehört die 2. Pumpe auch nicht zusätzlich in den Rücklauf, also einfach komplett raus damit inkl. Schwerkraftbremse.
    Wo wäre denn der richtige Ort für Schwerkraftbremse? Im Rücklauf?

  • Hallo,


    mir ist gerade noch etwas aufgefallen.


    In den ganzen Hydraulikschemen gibt es einen Verteilerbalken jeweils getrennt für Vor- und Rücklauf der Heizkreise.


    In meinem Fall ist das nur ein Verteilerbalken für beides. Da mischt sich ja schon das Wasser.


    Sollte das geändert werden?

    Gruß Frank

    Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom

  • Hallo,

    So wie ich dich verstanden habe gehört die 2. Pumpe auch nicht zusätzlich in den Rücklauf, also einfach komplett raus damit inkl. Schwerkraftbremse.
    Wo wäre denn der richtige Ort für Schwerkraftbremse? Im Rücklauf?

    ich wiederhole mich ungern. Die Pumpe muss einschl. der Schwerkraftbremse da weg. Eine Schwerkraftbremse, falls nötig, ist im Laddomat verbaut.

    In meinem Fall ist das nur ein Verteilerbalken für beides. Da mischt sich ja schon das Wasser.

    Das ist ein 4paariger Verteiler. In der Mitte des Verteilers befinden sich die Vor - u. Rücklaufleitungen.


    Den Vierwegemischer (HK "Wohnhaus") solltest du gegen einen Dreiwegemischer ersetzen. Da ein Teil des Wassers wieder zurückströmt, wird dir der Puffer durchgerührt.


    Gruß, Michael

    Pelletskessel Ecolyzer Nennleistung 16 KW (vorm. Atmos D15 + Brötje Ölkessel), 800 ltr. Pufferspeicher mit SLS-System von Solarbayer, 140 ltr. WW Speicher, 80 ltr. E-Speicher von Stiebel Eltron,
    Heizungsregelung KMS von OEG, LC zwecks visueller Verbrennungsüberwachung. Hydraulisch abgeglichene Heizungsanlage. Pumpe: Wilo stratos pico 25/1-4

  • Hallo,


    vielen Dank soweit erstmal.


    Mir fehlte die Information das im Laddomat eine Schwerkraftbremse sitzt.


    Also kommt jetzt die Pumpe inkl. Schwerkraftbremse raus und der 4-Wegemischer wird zum 3-Wegemischer.


    Ich melde mich dann nochmal wenn es umgesetzt wurde und berichte.


    Gruß Frank

    Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom

  • Kurz angeschaut, du hast EINE PUMPE ZU VIEL im Heizkesselkreislauf. Diese saugt wohl die Klappe im Laddomaten in den noffenen Zustand.


    Die Pumpe im Laddomat hat 2 Funktionen:


    1- bei kaltem Kessel macht sie einen "Kurzschluss-Kreislauf" nur intern im Kessel.
    2- bei warmen Kessel schaltet eine Klappe um und der Kreislauf läuft beim Vorlauf raus (zu den Puffern OBEN) und beim Rücklauf zurück (aus den Puffern UNTEN)


    Natürlich gibts da auch fließende Mittelstellungen dazu.


    Mach mal die Zusatz-Pumpe elektrisch aus und hebe die Schwerkraftbremse dort an. Dann kommt zumindest mal 72° warmes Vorlaufwasser aus dem Kessel.


    Natürlich nur zur Probe, weil die abgeschaltete Pumpe ja deinen Kesselkreislauf-Querschnitt stark einengt.

    Klimawandel: gibts seit 2.500.000.000 Jahren.
    Industrielle Revolution: gibts seit 250 Jahren.


    "Gut Holz" wünscht HelHof
    Vigas/Solarbayer 40 E

  • Hallo


    Heute morgen hatte der Vorlauf 44°C, der Rücklauf 38°C und die Kesseltemperatur 72°C (brannte die komplette Nacht durch)

    45 kW brannte die komplette Nacht durch? Hast Du nachgelegt? Oder ist die Leistung begrenzt, dass es solange brennt?


    ciao Peter

  • Hallo @fme81,


    Tja , was soll man da sagen.
    Grundsätzlich sollte die Anlage, so wie skizziert, erst einmal Energie in den Speicher bringen.
    Einige Fehler haben meine Vorredner bereits angesprochen.
    Ich möchte diese nicht bezweifeln sondern mir die Anlage von der gemachte Auslegung betrachten.


    Dazu muss deine Pumpe bei 8°K Differenz (VLT-RLT, Kesselausgang zu Kesseleingang, zwischen Laddomat und Kessel)
    ca 4979 Ltr./h fördern können um die erzeugte 45kW an Leitung in den Speicher zu transportieren.


    Dann hast du die Verrohrung in 1 1/4 Zoll ausgeführt.
    Damit hast du bei 4979 Ltr/h ein Strömungsgeschwindigkeit von 1,4m/sec.
    Das ist etwas zu hoch. Man sollte sich da in einem Bereich von etwa 0,5...0,8m/sec. bewegen.
    Diese eigentlich zu kleine Verrohrung bedingt eine wesentlich größere Pumpe,
    nicht unbedingt von der Fördermenge sondern vom aufzubringenden Druck.


    Hier erst einmal die Bedienungsanleitung zum Laddomat 21-60:
    file:///C:/Users/HJH/AppData/Local/Temp/Anleitung_Laddomat_21-60.pdf


    Da steht auf Seite 3 Bei welcher Diff.-Temperatur (VLT-RLT vom HV) der Laddomat funktioniert,
    auch kann man ablesen bei welchem Druckverlust die Pumpe welche Wassermenge fördert.


    Da würde ich sagen das der Laddomat zu klein ist. Warum man bei dieser Leistung einen Laddomat einsetzt
    ist mir eh' ein Rätsel. Das geht ganz normal auch mit einem 3-Wegemischer, extra Pumpe und einem Rückschlagventil.


    Der Laddomat schafft gemäß Bedienungsanleitung max. etwas über 3000Ltr/h und kann dabei einen Druck von 1mWS aufbringen.


    Das war anscheinend auch der Grund der 2. Umwälzpumpe um den Druckverlust der Rohrleitung auszugleichen.


    Die Laddomat-Leute haben also nicht falsch gemacht, die beschreiben das Verhalten eigentlich richtig in der
    Bedienungsanleitung, hat aber anscheinend keiner gelesen.


    Wie kommt man aus dieser Misere raus?


    Der Sollwert der Rücklaufanhebung, das ist die Temperaturpatrone im Laddomat, möglichst niedrig wählen.
    Dummerweise hat da aber die Physik einen Strich in der Rechnung gemacht.
    Das ist der Kondensatpunkt der Rauchgase bei der Verbrennung von Holz.
    Wenn du in den Bereich unter dieser Temperatur für längere Zeit kommst gibt das Wasser und Wasser wieder gibt Rost.
    Der Kondensatpunkt ist abhängig vom Wassergehalt des Brennstoffes und dem gefahrenen O2 im Rauchgas.
    Die Physik spricht bei niedrigem O2 (3...5Vol.%) und niedriger Feuchte (<= 15%) von einer
    Mindestrauchgastemperatur von 57...58°C. Um ein wenig Sicherheit zu haben empfehle ich 65°C.
    Aber du willst ja heizen. Bei diesen Minusgraden sollte das auch jeder verstehen.


    Bei einem Thermoelement von 63°C hast du einen Rücklauf zum Kessel von 63°C
    bei einer Kesselvorlauftemperatur von 80°C ergibt sich eine Differenz von 17°K.
    Bei 1 1/4 Zoll Verrohrung hast du dann eine Umwälzmenge von 2343Ltr/h und eine Strömungsgeschwindigkeit von 0,643m/sec.


    Also, lass alles wie vorher (die Zusatzpumpe wird dann auch nicht mehr benötigt) und baue eine andere Temperaturpatrone ein.
    Besorge dir mehrere Patronen mit verschiedenen Schaltpunkten.
    Das ist das "Dumme" beim Laddomat, geht halt nicht mit Sollwertverstellung sondern nur durch Tausch der Patrone.


    Durch Veränderung der Fördermenge (evtl. durch einen Schieber die Fördermenge drosseln, oder die Temperaturpatrone tauschen)
    bekommst du die gewünschte Vorlauftemperatur bzw. die Ladetemperatur zum Speicher.


    Diese Temperatur nehmen wir mal mit 80°C an. Das ist die Temperatur des Kesselvorlaufes welche
    durch die Fördermenge der Pumpe bestimmt wird.


    Die in der Kesselsteuerung angegebene VLT, welche einer max. Temperatur entspricht, sollte höher, bei etwa 88°C liegen.
    Wenn dieser Temperaturpunkt zu nahe an der VLT zum Speicher liegt, wird, um ein Überhitzung zu vermeiden die Leistung des HV reduziert.
    Also, diese Einstellung einmal prüfen.


    Ja dann solltest du vor jeden Heizkreis eine 3-Wegemischer mit elektr. Stellantrieb und Regelung einbauen.
    Du fährst ja dann ständig mit bis zu 80°C in deine Heizkörper.
    Das kann man bei Gebläselüfter in der Werkstatt machen aber nicht bei Radiatoren.


    Ach ja dein Ausdehnungsgefäß sollte bei 3000 Ltr. Speicher etwa =>350Ltr. haben.
    Ob die Speicher in der Größe richtig dimensioniert sind kann ich nicht sagen da ich deinen Energiebedarf bei -15°C AT nicht kenne.


    Deine Warmwassererzeugung sollte vom Vorlauf extra abgenommen werden und über einen Mischer zur Temperaturbegrenzung laufen.
    Diese Ladetemperatur sollte 60°C nicht übersteigen wegen Kalkbildung.


    Jetzt fällt mir nichts mehr ein. Einiges haben Andere ja auch schon geschrieben.
    Bei Fragen einfach melden.


    mfg
    HJH

  • Hallo,


    @v-two
    Zur Zeit wird mit Bongossi und anderen tropischen Hartholz Resten von einem Holzimporteur geheizt, damit erreiche ich bei aktuell bis zu -17°C Außentemperatur in der Nacht eine Brenndauer von 7,5 bis 8 Stunden. Mit normalen Mischholz erreiche ich auch nur um die 3,5 - 4 Stunden.


    @HJH
    Vielen Dank für deinen ausführlichen Beitrag und die Mühe die du da reingesteckt hast.
    Alles sehr lesenswert.
    Ich werde mir dann mal diverse Patronen für den Laddomat besorgen und testen.
    Aber erstmal kommt jetzt die 2. Pumpe und der 4-Wegemischer raus.


    Parallel teste ich gerade aus die HK-Pumpen erst ab 55 Grad oberer Puffertemperatur freizugeben (bisher 45).


    TWW wird momentan auf 52 Grad erwärmt.


    Wünsche euch allen noch ein schönes restliches Wochenende.


    Gruß Frank

    Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom

  • Hallo @fme81,


    Genau der 4-Wegemischer muss bei einer Speicheranlage raus.
    Bei Neukauf des Mischers sollte dir der Kvs Wert bekannt sein.


    Zur Freigabe durch Puffertemperatur:
    Bis zum Sollwert der Rücklauftemperaturregelung (Temperaturpatrone)
    wird das Wasser im Kreis des Kessels gepumpt.
    Erst nach dem Erreichen der Temperatur wird erst, langsam mit der Temperatur steigend,
    der relativ kalte Rücklauf vom Speicher beigemischt.
    Durch Entnahme unten am Speicher fließt automatisch warmes Wasser aus dem Vorlauf des HV zum Speicher.
    Ab diesem Zeitpunkt sollte die Pumpe laufen.
    Also nicht abhängig von der Speichertemperatur sondern von der Vorlauftemperatur direkt am Kesselausgang gemessen.
    Diese Messstelle muss allein durch Schwerkraftzirkulation heiß werden.
    Spätestens jetzt, evtl. auch etwas früher (einstellbar) geht es in den Speicher


    Die Erwärmung des Brauchwassers meinte ich nicht.
    Sondern die Temperatur des Heizwassers vom Kessel sollte die 60°C nicht überschreiten.
    Deshalb da noch eine 3-Wege-Mischergruppe.


    Wenn du dann fertig bist solltest du die Rohre dämmen.


    mfg
    HJH

  • Hallo @fme81,


    Im Anhang noch eine Skizze und ein Schreiben von mir damit das im letzten Beitrag
    beschriebene auch richtig rüber kommt.


    mfg
    HJH

  • Hallo zusammen,


    vorab nochmals vielen Dank für eure ganzen Tipps bis jetzt.


    Es gab eine Besserung, nachdem die min. obere Puffertemperatur zur Freigabe der Heizkreispumpen auf 64°C (max. einstellbarer Wert) erhöht wurde.
    Der Tipp kam vom @Franke. Natürlich war auch sehr vorteilhaft, dass nachts keine -17°C mehr auftraten.


    Dadurch modulierte der Kessel auch bis zur kleinsten Stufe runter, ohne das weitere Änderungen an der Hydraulik gemacht wurden.
    Die Speicher wurden auch heiß.


    Nur dann wollte ich gerne noch die meisten Tipps von @Holzpille, @HJH und den anderen hier umsetzen.
    Also flog die die Pumpe + Schwerkraftbremse im Vorlauf Kessel -> Puffer raus.
    Der 4-Wegemischer im HK Haus ist erstmal drin geblieben, das soll komplett umgebaut werden wenn es draußen wärmer wird.


    Da die Leitung im Vorlauf zum Laddomat nur 1" war und alles andere 1 1/4", wurde das Rohr auch neu gemacht.
    Schließlich muss da auch einiges an Wasser durch.


    Wir haben erwartet das es danach eine spürbare Verbesserung gibt, aber leider läuft seitdem alles viel schlechter als vorher.


    Leider wurde das neue Rohr zum Vorlauf des Laddomats mit min. 25° Winkel entgegen der Fliessrichtung des Wassers eingebaut.
    Ich hatte extra gesagt das dort ein T-Stück rein soll, aber der Heizungsbauer hatte keins dabei und hat sich selbst was aus einem Winkelstück gebastelt.


    Er meinte es höchstwahrscheinlich gut, hat nur die falsche Richtung erwischt. Beim Rücklauf hätte es gepasst, aber im Vorlauf muss das
    Wasser jetzt "leicht rückwärts" Richtung Laddomat fließen, denke mal das daher auch die aktuellen Probleme kommen.
    Sieht man auch ganz gut an den hochgeladenen Bildern.


    Die Vorlauftemperatur im Kessel kommt mit Mühe und Not auf 72-73°C, das war es dann. Dauert bis dahin auch zig Stunden.


    Ich bin leider nur beratend in die Sache involviert und nicht der Auftraggeber (lange Geschichte), sonst hätte das schon anders ausgesehen.
    So ganz langsam geht auch das Feuerholz zur Neige, was der Holzvergaser diesen Winter verbraucht hat ist Wahnsinn,
    aber auch kein Wunder wenn er nicht auf Temperatur kommt...


    Als nächstes besorge ich mir jetzt neue Temperaturpatronen für den Laddomat und experimentiere damit.
    Habe auch schon überlegt ob es schlauer wäre den Laddomat komplett rauszuschmeißen und dort einen 3-Wegemischer zu installieren.
    Ist zwar blöde mit der aktuellen Verrohrung, aber wenn es die Probleme lösen würde ...


    Was meint ihr, kann der gut gemeinte, aber schlecht gemachte Abzweig im Vorlauf zum Laddomat zur Verschlechterung geführt haben oder ist das noch was ganz anderes murks?



    Wäre echt super wenn ihr euch das nochmal anschauen könntet.
    Bin wie immer für jeden Tipp dankbar.

  • Hallo,

    Die Vorlauftemperatur im Kessel kommt mit Mühe und Not auf 72-73°C, das war es dann. Dauert bis dahin auch zig Stunden.

    ja, in der Tat, sieht ein wenig verunglückt aus und sollte man auch bei der nächsten Aktion mal ändern.


    Was mich aber wundert, ist, dass der 45 KW Kessel nicht auf Trab kommt. Wenn bspw. das verunglückt angeschlossene Rohr nicht genug Masse liefert, dann würde die Patrone den Laddomat soweit drosseln, dass die Temperatur im Kessel ansteigen müsste. Welche Patrone ist denn aktuell in dem Laddomaten verbaut? Ich würde mindestens eine 72°C Patrone einbauen und in diesem Zuge mal den Ladomat auf Verschmutzung überprüfen.


    Gruß, Michael

    Pelletskessel Ecolyzer Nennleistung 16 KW (vorm. Atmos D15 + Brötje Ölkessel), 800 ltr. Pufferspeicher mit SLS-System von Solarbayer, 140 ltr. WW Speicher, 80 ltr. E-Speicher von Stiebel Eltron,
    Heizungsregelung KMS von OEG, LC zwecks visueller Verbrennungsüberwachung. Hydraulisch abgeglichene Heizungsanlage. Pumpe: Wilo stratos pico 25/1-4

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