Planung einer neuen Heizungsanlage -Umstieg von Öl aus Holzvergaser - Waldmensch

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  • Hallo liebe Mitglieder,


    ich plane eine neue Heizungsanlage. Hier die Eckdaten für die neue Anlage:


    Wie wird Dein Haus im Moment beheizt?


    Viessmann Vitola Ölheizung 18kw + Viessmann Longola 20kw, beide Baujahr 1991


    Wohnfläche: Wie groß ist die zu beheizende Wohnfläche in m² (bitte nur Ziffern eingeben)?


    170


    Standort: Steht das Haus in kalter, hochgelegener Gegend, oder Flachland?


    350m über NN, geschützte Lage


    Wärmedämmung: Einschätzung der Wärmedämmung des Hauses - sehr gut/gut/mittel/schlecht/ oder wird demnächst gedämmt. (Fenster/Türen/Keller/Decken/Dach)?


    Aktuell mittlere Wärmedämmung, es erfolgt der Austausch aller Fenster + Haustür (aktuell 1. OG neu, EG alt). Die oberste Geschossdecke wurde gedämmt.


    Energieverbrauch: Wie hoch war der bisherige Energieverbrauch lt/m³/kWh (Öl/Gas/Strom) im Jahr?


    3000l Heizöl, der Holzkessel ist nur im Notfall in Betrieb


    Stückholz? Je nach Außentemperatur und Puffervolumen 1 max. 2 x am Tage heizen und wenn Kessel nach x Stunden leer ist, nachfüllen. Holz muss gekauft werden > ins Grundstück transportieren > auf entsprechende Länge gesägt > gespalten > gestapelt > je nach Holzart mind. 2 - 3 Jahre trocknen. Jedes Jahr für sich.
    Pellets? Die Beschickung des Kessels funktioniert automatisch über eine Förderschnecke. Man sollte trotzdem täglich kontrollieren. Ein Vorratsbunker der trocken sein muss in der Nähe des Kessels. Alternativ gibt es grosse BigBags.
    Solar geplant?


    Geheizt werden soll ausschließlich mit Scheitholz, eigenes Holz steht ausreichend zur Verfügung. Als Notheizung soll lediglich ein Heizstab verwendet werden. Solar ist nicht konkret geplant.


    Hast Du schon eigene Vorstellungen über welchen Kessel Typ (Stückholz/Holzbrikett, Pellets etc.) und wie viel kW Heizleistung der neue Kessel haben soll?


    Wunschkandidat ist ein HDG Euro 40, von HDG haben wir auch bereits ein Angebot erhalten.


    Wie soll die Warmwasser-Bereitstellung erfolgen? Wärmetauscher im Puffer (Hygienespeicher); Externer WW-Puffer (Boiler); Externer Wärmetauscher (Frischwasserstation) oder anders?


    Hier besteht noch Unklarheit, was am besten geeignet ist.


    Die BAFA verlangt als Puffervolumen mindestens 55 lt/kW. Der ideale Wert liegt bei ca. 100 lt/kW. Gedanken gemacht über das Fassungsvermögen (lt.) der dazu benötigten Puffer?


    Geplant sind insgesamt 4000 Liter Puffervolumen, aufgeteilt auf 2 Puffer à 2000 Liter


    Ist die nötige Stellfläche dafür vorhanden, einschließlich der Puffer/Ausdehnungsgefäß/Pumpen etc.?


    Stellfläche ist genügend vorhanden, es werden alte Stallgebäude als Heizraum umgenutzt.


    Hast Du schon mit Deinem zuständigen Bezirksschornsteinfeger darüber gesprochen?


    Nein, bisher noch nicht. Für die neue Anlage wird jedoch in jedem Fall ein neuer Kamin erstellt, das der alte Heizraum im Keller nicht weiter genutzt werden soll.


    Hast Du schon ein Angebot von einem Heizungsbauer machen lassen?


    Nein, lediglich ein kurzes Gespräch über die geplanten Umbauten.


    Hast Du schon genügend (abhängig von der Kessel- Kw) Holz getrocknet
    auf dem Grundstück zu liegen? Hast Du genügend Fläche im Grundstück zur Lagerung des Holzes?
    Bedenke, Holz muss zwischen 2 und 3 Jahre an der Luft (oben abgedeckt) trocknen können. Jede Holzlieferung getrennt lagern (Verwechslungsgefahr)


    Der Holzvorrat ist ausreichend, auch Lagerflächen sind genug vorhanden.


    Weitere Informationen:


    Hallo zusammen,


    bei der Renovierung des Wohnhauses soll im nächsten Schritt die Heizungsanlage ausgetauscht werden. Mich würden Meinungen zu den oben genannten Überlegungen interessieren. Es wird ein komplett neuer Heizraum errichtet, insofern sind wir bei der Ausgestaltung der Anlage sehr frei, was ich gerne optimal nutzen und umsetzten möchte. Für Tipps und Anregungen bin ich dankbar.


    Viele Grüße


    Vielen Dank

  • Hallo,
    die Lösung mit einem separaten Heizhaus hat viele Vorteile.
    bei bisherigem Jahresverbrauch von 3000 L Heizöl sind ca. 6 t trockene Biomasse nötig, ca. 15 Ster.
    ebenerdige Zufahrt mit Fahrzeug (Hänger, Hubwagen, etc) ist da ein großer Vorteil.


    der 40 kW HDG hat i.m.o etwas zuviel Leistung , wenn bisher ein 18 kW Ölkessel ausgereicht hat.
    der HDG Euro ist auch mit 30 kW erhältlich, bei gleichem Füllraum. Kamin, Verrrohrung, Pumpen können kleiner dimensioniert werden.
    bei Neubau ist evtl. mehr Raumhöhe möglich, ein großer, hoher Puffer braucht weniger Stellfläche und Verrohrungs-Aufwand als 2 kleinere.


    den Euro würde ich nur als Hackschnitzel-Ausführung mit Schuppenauskleidung kaufen, (ebenerdige Zufahrt mit Hänger für Schnitzel) .
    Hackschnitzel sind wesentlich weniger arbeits-intensiv und kostengünstiger als Scheitholz. reichen in der Übergangs-Zeit auch für lange Nachlege-Intervalle.


    als Alternative zum HDG wäre der Köb Pyromat (Viessmann S 300) möglich, ebenfalls Toplader mit Hackschnitzel-Eignung. auch kleinere Ausführung lieferbar.


    mfg
    Ulmenholz

  • Hallo,


    Ich denke auch 40 Kw ist etwas zu hoch.
    Ich hatte ähnliche Werte der Ölheizung / 21KW und komme mit BMK 30 Kw gut zurecht.
    Habe allerdings „ nur“ 3000l.
    Da ich 3000 l auf 3 x 1000 l habe kann ich die jeweils für den Sommerbetrieb abstellen. Der erste ist mit Frischwasseredelstahlrohr. So kann ich diesen über E-therm oder Heizstab im Sommer bedienen. Dazu kann ich aber noch keine Erfahrungen geben, das ja unser Wetter eher noch winterlich ist...;-)


    Ansonsten, wenn du denn Spaß am heizen mit Holz hast, ist es eine Top Sache. Mir macht es Freude. Sonst kann es schnell zu Arbeit werden....
    Also gutes gelingen.


    Michael

  • Guten Abend,


    danke für die Antworten.


    • Zur Leistung: Die 40kW hatte ich angenommen, da ich gelesen habe dass der Kessel damit am besten "läuft". Laut HDG ist die Leistung auch nur eine Softwarefrage, der Kessel wäre gleich. Die Argumente mit Pumpe, Rohren etc. leuchtet mir aber ein.
    • Ich wollte ursprünglich einen großen Pufferspeicher mit 4000l aufstellen. Mir wurde aber davon abgeraten, da der große Speicher immer komplett erwärmt werden müsste, was bei Solar oder Heizstab als Notheizung kontraproduktiv wäre. Ist das korrekt?

    @Ulmenholz: Hast du Erfahrungen mit dem S 300 von Viessmann? Grundsätzlich finde ich den Kessel gut, kenne jedoch keinen im Betrieb.


    Viele Grüße


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  • Hallo,
    mit dem Viessmann S 300 haben wir sehr gute Erfahrungen. Entwickelt von Köb in AT. Bezeichnung Köb Pyromat.
    eine sehr robuste und langlebige Konstruktion. das jetzige Modell hat eine verbesserte Brennkammer, automatische Reinigung der WT
    ein Vorteil gegenüber dem HDG Euro, der geöffnet werden muß, um die WT zu reinigen.
    der S 300 ist ein TOP-Lader, kann auch Hackschnitzel, auch größere trockene unförmige Scheite, Paletten-Teile etc.
    der Füllraum beim 33 kW (185 l) ist etwas kleiner als beim HDG, für ein Haus mit 3000 l Jahresverbrauch mehr als ausreichend.


    https://www.viessmann.de/conte…31930_Vitoligno_300-S.pdf


    Speicher-Mindest-Größe 4000 l.


    Nachlege-Intervall in einem Haus mit bisher maximalem Ölverbrauch von 30 l pro Tag: 1 x täglich.


    Thema Speicher: Puffer werden von oben mit der Kesselkreispumpe "beladen", von oben mit der Heizungspumpe "entladen".
    der Heizstab sollte im oberen Bereich des Puffers montiert werden, der Heizungs-Rücklauf darunter.
    das Problem mit der Solar-Ladung habe ich bei meiner Anlage so gelöst,
    das zuerst ein kleiner Behälter (kleiner Hygienespeicher für Trinkwasser) solar beheizt wird, der Solar-Überschuss dann in den unteren Bereich des Puffers "geladen" wird.


    technisch auch möglich: Heizstab im kleinen Behälter, Entnahme zur Heizung über Boilerladepumpe.


  • Hallo,
    dass der Speicher immer komplett erwärmt bzw. aufgeheizt werden muss ist so nicht ganz richtig. Wäre bei einem Heizstab wohl eher teuer als sinnvoll. Damit würde ich - als "Notheizung" - nicht mehr als 1000 Liter erhitzen. Es muss nur der Temperaturfühler, der meldet, dass der Puffer bzw. Pufferteil der aufgeheizt werden soll in der richtigen Höhe am Puffer positioniert werden.
    Solar ist ja fast kostenlos, also nimmt man was man bekommen kann.
    Gruß

    HVS25Lc, 3200L, FriWa (alles SB).
    Stihl 018, 024, 024s, MS250, 4x 026 /MS260, 4x 036, 2x 361, 2x 044 (1 davon noch in der Bastelkiste) 1x Dolmar PS32, 1x Dolmar 115, 2x Chinakracher und eine Partner S50 oder ähnlich - eben Sägenfetishist :thumbup:

  • Hallo


    stellt sich die Frage für was man einen Speicher braucht, wenn der immer voll geladen werden muss. Sinn und Zweck ist doch die vom HV gelieferte Wärmemenge, bei optimaler Verbrennung, zwischen zu speichern, wenn genau diese Wärmemenge nicht vom Wärmeverbraucher abgenommen werden kann. Und dann die Wärme aus dem Puffer zu entnehmen wenn der HV aus ist.
    Also wird jeder Puffer mit mehr oder weniger Beladung betrieben. Also von komplett durchgeheizt bis komplett leer.
    Welchen großen Unterschied macht es ob die Randparameter ganz voll oder ganz leer heißen.
    Ein größerer Speicher ist ganz einfach komfortabler.


    Allerdings muss ich das ganze etwas relativieren. Je größer der Speicherdurchmesser ist, desto größer ist die Wärmeaustauschfläche zwischen der heißen Schicht oben und der kalten Schicht unten. Und auch die wärmeleitende Mantelfläche wird größer. Dadurch wird mehr Wärme von oben nach unten geleitet. Dieser Effekt macht sich aber nur bei sehr geringen Wärmeentnahme bemerkbar.


    ciao Peter

  • Hallo @Waldmensch,


    Das mit den 40kW erscheint mir zu groß.
    Du willst ja auch noch die Fenster erneuern.


    Bei 3000 Ltr Heizöl pro Jahr ergibt sich eine Heizlast von etwa 11kW.


    11 kW x 24h = 264 kWh Energiebedarf in 24h,


    Es würde also ein Kessel mit 30 kW oder noch etwas kleiner ausreichen.


    Bleiben wir einmal bei einem HDG Euro 30kW.


    Dazu ein Speicher von 4000 Ltr.
    Die Speichergröße ergibt sich u.A. aus der Rücklauftemperatur zum Speicher.
    Den habe ich einmal mit 45°C im Winter bei niedrigster AT von -14°C angenommen.
    Da würde der Speicher von 4000 Ltr. so knapp passen für 24 h Heizdauer.


    Das mit dem Heizstab wird recht teuer im Betrieb!


    Als Warmwasserbereitung sollte man eine FRIWA vorsehen.
    Auch wenn du schon einen WW-Speicher hast.


    mfg
    HJH

  • Guten Morgen,


    ich möchte mich schon einmal für alle Vorschläge und Hinweise bedanken.
    Ich habe mir mittlerweile noch einmal weitere Gedanken zur Anlage gemacht.
    Wie mehrfach vorgeschlagen werde ich beim HV in der 30kw Klasse bleiben. Interessant für mich ist da der HDG Euro 30 und der Viessmann Viroligno 300S mit 33kw.
    Dazu möchte ich, wie ursprünglich vorgesehen, einen 4000l Pufferspeicher aufstellen der eine zusätzliche Dämmung erhalten soll. Davon erhoffe ich mir auch einen geringeren Verrohrungsaufwand.
    Außerdem möchte ich eine Solaranlage zur Warmwassererzeugung einbauen.
    Die Warmwasserbereitung soll über eine FriWa erfolgen, dieses System sagt mir am meisten zu.
    Als absolute Notheizung soll ein Heizstab dienen, dass dieser im Betrieb immense Stromkosten verursacht ist mir bewusst.


    Wenn ich es richtig nachvollzogen habe erfolgt die Wärmeübertragung von Solar auf den Pufferspeicher normalerweise durch einen Glattrohrwärmetauscher. Ist dieser zu empfehlen oder gibt es Alternativen dazu?


    Zuletzt die Frage: Ist der Aufbau einer Heizungsanlage mit den Komponenten die ich aufgeführt habe sinnvoll oder gibt es hier bessere Alternativen?


    Viele Grüße

  • Hallo @Waldmensch,


    Du wirst immer über einen Zeitraum einen Temperaturverlust feststellen.
    Aber, je dicker die Dämmung, je weniger wird der Verlust.
    Ich habe bei mir an der dünnsten Stelle knapp 300 mm.
    Ich habe die Temperatur im Kellerraum, wo die Speicher stehen, einmal vor und
    einmal nach Einbau der Speicher gemessen.
    Ich habe kein Ansteigen der Kellertemperatur bemerkt.


    Solaranlage für Warmwasser:
    Ich bin dafür die Wärmeübernahme mit einem externen Wärmetaucher zu machen.
    Eine innen liegende Rohrschlange wird dir immer die Schichtung zerstören.


    Der Anschluss der Solaranlage sollte wie bei jedem anderen Wärmeerzeuger auch,
    oben am Speicher die Wärme rein geben und unten die Entnahme sein.
    Verfeinern kann man das mit einem Schichtladerohr.
    Wenn du dich für eine FRIWA entschieden hast dann benötigst du ja auch keinen zusätzlich WW-Speicher.
    Hast du schon einmal über eine Voltaik-Solaranlage nachgedacht?


    Die Notheizung mit Wärmestab hat die gleichen Probleme.
    Auch da solltest du die Wärme vom externen Wärmestab (eine Art Durchlauferhitzer) in den
    Speicher laden.
    Ein Wärmestab in einem Speicher wird die Schichtung zerstören.


    Das wären dann auch die Alternativen mit Begründung.


    mfg
    HJH

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