HDG Euro 50 (2009) Schamott verschleisst sehr schnell und bricht regelmässig

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 8.343 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von gau99.

  • Hallo


    Bin neu hier und habe mich angemeldet, weil ich einen Erfahrungsaustausch mit anderen HDG Euro 50 (Baujahr ca 2009) bräuchte.

    Prinzipiell funktioniert der Ofen sehr gut und ich putze ihn auch regelmässig und mach auch Jahreswartung usw.


    Ja, ich weiß, dass das Schamott prinzipiell ein Verschleisteil ist, aber mit kommt vor bei uns verschleisst es extrem schnell. Wir müssen sie so alle 4 Jahre erneuern, das kann nicht normal sein.


    Das Schamott im Brennraum wird sehr porös, und es bricht irgendwann. Jetzt z.B. biegt sich die oberen Schamottplatte sogar und ich befürchte, dass sie demnächst bricht.

    Jetzt frage ich mich, ob ich was falsch mache , oder andere ähnliche Erfahrungen machen oder Tipps haben? Das Schamott habe ich bisher selber eingebaut, weil es mit der Anleitung eigentlich iodiotensicher ist (oder vielleicht doch nicht und ich habe was übersehen?)


    Ich heize hauptsächlich sehr trockenes Stückgut und Holzhack (*). Daran hängt ein 2000l (oder mehr?) Puffer dran und es ist auch nie vorgekommen, dass der Ofen mal überhitzt hätte oder so.


    Irgendwer eine Idee warum das Schamott bei mir so schnell verschleisst/bricht? Wie gesagt, Ofen hat nie überhitzt und der Puffer ist groß genug, dass die Hitze immer vom Kessle abgeführt werden kann.


    Danke

    VG

    Gerhard


    (*) keine Ahnung wie das richtig heisst, aber ist nicht so fein wie Hackschnitzel , wird aber auch mit einen Häcksler gehackt.

  • gau99

    Hat den Titel des Themas von „HDG Euro 50 (2009) Schamott sehr schnell und regelmässig kaputt“ zu „HDG Euro 50 (2009) Schamott verschleisst sehr schnell und bricht regelmässig“ geändert.
  • Etaminator

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Google mal HDG Brennkammerversagen da siehst du viel Ergebnisse.

    Wenn deine auch so aussehen denke ich ist es Konstruktörversagen.

  • Also ich hatte vor meinem HDG F40 einen HDG Euro 30. In 22 Jahren habe ich die Schamottplatten 2 mal getauscht.

    Ich könnte mir vorstellen dass der Euro 50 doch schon aggressiver brennt.

    Sind es original HDG Platten oder irgendwelche billigen?


    2000 Liter Puffer bei 50 KW kann eigentlich nicht sein, die Puffer würden dir um die Ohren fliegen.

    Bei so wenig Puffer würden dir 30 KW reichen.


    Mein Tipp:

    -schür mal nur Scheitholz und lass das Hackgut weg

    -lassen den Kessel von HDG auf 30 oder 40 KW ändern, das sollte am ehesten helfen

  • Hallo,


    Befassen wir uns mal mit der Art der Holzverbrennung.

    Das eingebaute Feuerfestmaterial verträgt halt nur eine bestimmte Hitze.

    Kommt man über diesen Wert dann "nagt" es halt am Material.

    Der Punkt an dem es brenzlig wird liegt etwa bei ca. 900...950°C Brenntemperatur.

    Das kann je nach Herkunft des Holzes auch mal 100°C tiefer oder höher liegen.

    Das liegt an den Mineralien was so ein Holz im Laufe des Wachstums aufnimmt.

    Dieser Punkt nennt man den Ascheerweichungspunkt.

    Ist also abhängig von deinem Brennstoff.

    Die dabei entstehende Pottasche setzt den Schmelzpunkt des Feuerfestmaterials nach unten.


    Um aus diesem Dilemma heraus zu kommen sollte man die Brenntemperatur einstellen bzw. begrenzen können.

    Die Brenntemperatur ergibt sich einmal aus dem gefahrenen Luftüberschuß, also dem

    O2-Wert im Rauchgas und dem Feuchtewert des Brennstoffes.

    Wenn du den O2 Gehalt konstant hältst dann hast du aber keine feste Brenntemperatur, weil diese zusätzlich

    noch von der Materialfeuchte abhängig ist.


    Wenn du aber mit der Temperatur runter gehst, wird deine Verbrennung etwas schlechter werden.

    Muss man halt probieren.


    Du benötigst zur Verbrennung immer die 3 T's

    Temperatur - Brenntemperatur (aber auch nicht zu hoch)

    Time - Ausbrennzeit, damit Raum bevor die Gase Temperatur abgeben

    Turbulenz - Verwirbelung der Brenngase vor und während des Ausbrandes


    Jetzt werden diese 3 T's aber bei der Konstruktion schon fest gelegt und sind im Nachhinein

    auch schlecht zu ändern.


    Hat dir evtl. nicht viel weiter geholfen,

    aber man versteht besser was da so passiert.

    mfg

    HJH


    4 Jahre für die Ausmauerung sind halt ein Wert das sollte noch ein Jahr oder 2 länger gehen.

    Kommt halt darauf an wie du die Feuerung belastest.

  • Danke mal an alle Rückmeldungen. Natürlich nehmen wir nur HDG Originalschamott und habe nochmal geschaut, der Puffer ist doch sehr viel größer, habe ich unterschätzt.

    Noch ein paar Fragen, Gedanken...

    1.) Der Ofen hat doch eine Steuerung und Temperaturfühler, müsste er nicht darüber mit der Luftzufuhr die Temperaturen im grünen Bereich halten können, sodass er nicht vorzeitig verschleisst?

    2.) Habe ich da jetzt ein Montagsgerät, ungünstige Zustände oder ist das generell ein Problem älterer Euro 50 (gibt ja schon neue Generation)

    3.) Kann eine übermässig verschliessene Brennerdüse ein Grund sein? Wie erkenne ich, ob die Brennerdüse gewechselt gehört bzw. wie lang soll sie halten?


    Danke

  • Frag mal bei HDG nach,

    allenfalls bekommst du einen Satz auf Kullanz?

    Dann frage mal nach den Einstellmöglichkeiten des Kessels !

    Je nach Steuerungstyp kann man die Leistung etwas reduzieren, ohne den Kessel abzuwürgen, oder im Kokelbetrieb zu betreiben, so wie manche hier immer motzen, sobald man etwas an der Leistung reduziert!


    Ich mache mit dir eine Wette, dein 50kW Kessel läuft mit Sicherheit auf 60kW oder höher eingestellter Leistung!

    ( meistens werden die Kessel höher eingestellt, denn dann brennen sie auch mit 20% Restfeuchte-Holz noch anständig, was aber bei gut getrocknetem dann zu Problemen führt!)

    Miss mal aus, wieviele kg Holz der Kessel pro Stunde verbrennt, dann hast du allenfalls auch einen stichhaltigen Grund für Kulanzansprüche!

    Beispiel: Kessel 50kW Leistung (wasserseitig) = ca 56kW die Verbrennungstechnisch im Ofen „wirken“ müssen…

    Das sind dann bei knapp trockenem Holz,

    oder viel Rinde oder lausiges Holz: 14kg jede Stunde!

    Bei gutem Holz wirst du irgendwo um 12kg kommen!

    Wenn dein Kessel aber mehr „frisst“ pro Stunde, dann ist entweder der Wirkungsgrad am A…. oder eben, wie ich vermute, die Leistung höher eingestellt… was bei gleichgrossem Brennraum zu grösserer thermischer Belastung der Bauteile führt!

    Ich hoffe ihr könnt mir folgen? Die Werte sind halt immer ungenau, denn jedes Scheit Holz ist anders und der Kessel ist auch nicht immer optimal am brennen, etc… etc…

    Bei meinem Kessel mache ich seit 20 Jahren solche Verbrauchsrechnungen und ich denke, ich liege nicht wirklich weit daneben! ( Mein 23kW Kessel hat in etwa die Hälfte dieser Werte.)

    Wenn ich dann hier im Forum wieder lese: kauf dir einen Wärmemengenzähler… kann ich nur schmunzeln… die Temperatur wird mit Toleranz gemessen, der Durchfluss sowiso, aber jene Kollegen präsentieren dann hier im Forum Zahlen mit 3 Stellen hinter dem Komma und sie glauben auch noch was sie ablesen… ohne überhaupt iregendetwas zu hinterfragen!


    Gruess Ruedi

    Schmid Zyklotronic 20kW. 1800 l Speicher, 600 l Solarboiler an 6m2 Solarfläche.

    Offene Anlage mit 180l Expansionsgefäss, keine TAS installiert!

    Traktoren: Meili DM 36 Jg.60, MF 254 Jg.78 Werkzeuge:Geba Brennholzfräse, Vogesenblitz 16t Spalter und El. Spalter 5t, 7 Motorsägen, Biber mit Stihl461 als Antrieb. + Jede Art von Äxten!
    Für Spass und Stromlose Zeiten: Küchenherd TL- Tech Bo 80 mit ca 8kW
    Total 220 m2 beheiztes Chalet, total ca 10-12 Ster pro Saison.

  • Fröling sagt zum Beispiel es sollte Asche auf der Brennkammer liegen. Maximal bis Unterkante der Bohrungen in den Einhängeblechen. Es kommt auch nicht auf die Zeit an eher auf die Betriebsstunden. Unser HV hat in vier Saisons fast 8000 Stunden runter und die Brennkammer ist noch fast wie neu.

    Andere Frage wie hoch ist die Abgastemperatur bei dir?

    HJH hat Mal mir ausgerechnet unser s4 hat 34 kW, läuft effektiv mit 36 kW.

  • War zwar kein HDG, aber gleiches Erscheinungsbild.

    Ursache war ein Fehler bei der Rücklaufanhebung oder deren Ansteuerung. Jedenfalls war die Rücklauftemp ca. 8 grad niedriger als angezeigt. Daher ist Kessel nur mit voller Power auf Solltemp gekommen, jedoch zu Lasten der Keramik. Wenn man die Möglichkeit hat, so denke ich ist es verfünftig den Kessel auf 90% der Nennleistung zu begrenzen. Da haben wir keinen unsauberen Abbrand, aber auch keinen unnötigen Verschleiß.


    Die HDG Euro 30/40/50 sind soweit ich mich erinnere baugleich, was stört es also ihn bei 40kw laufen zu lassen ?!

  • Fröling sagt zum Beispiel es sollte Asche auf der Brennkammer liegen. Maximal bis Unterkante der Bohrungen in den Einhängeblechen. Es kommt auch nicht auf die Zeit an eher auf die Betriebsstunden. Unser HV hat in vier Saisons fast 8000 Stunden runter und die Brennkammer ist noch fast wie neu.

    Andere Frage wie hoch ist die Abgastemperatur bei dir?

    HJH hat Mal mir ausgerechnet unser s4 hat 34 kW, läuft effektiv mit 36 kW.

    Abgastemperatur kann ich Dir jetzt keine Werte aus dem Gedächtnis sagen, aber eigentlich immer ca. bei der Temperatur was die Steuerung als Soll-Temperatur ausrechnet hat.

  • War zwar kein HDG, aber gleiches Erscheinungsbild.

    Ursache war ein Fehler bei der Rücklaufanhebung oder deren Ansteuerung. Jedenfalls war die Rücklauftemp ca. 8 grad niedriger als angezeigt. Daher ist Kessel nur mit voller Power auf Solltemp gekommen, jedoch zu Lasten der Keramik. Wenn man die Möglichkeit hat, so denke ich ist es verfünftig den Kessel auf 90% der Nennleistung zu begrenzen. Da haben wir keinen unsauberen Abbrand, aber auch keinen unnötigen Verschleiß.


    Die HDG Euro 30/40/50 sind soweit ich mich erinnere baugleich, was stört es also ihn bei 40kw laufen zu lassen ?!

    Wie habt ihr das bei der Rücklaufanhebung rausbekommen bzw. gemessen, wie die tatsächliche Wassertemperatur war?

  • An einen genauen Wert kann ich mich nicht erinnern. Die Temperatur war deutlich unter Anzeige. Somit musste der Kessel auf 100% laufen um das Ziel zu erreichen, also auch mehr Verschleiß. Deshalb habe ich bei meinem Herz auch den Tacco Setter mit eingebaut. Bei Fröling ist er Pflicht. So kann der Kessel auf rund 90% Leistung begrenzt werden.

  • Ok Leute. So als Abschluss. Wir haben die Brennkammer jetzt vergünstigt bekommen und da die Brennerdüse auch schon sehr verschlissen war, haben wir dieses Mal einen Servicetechniker kommen lassen, der Düse und Brennkammer gewechselt hat.
    Er hat dann die Temperatur der Rücklaufanhebung etwas erhöht und noch einen Parameter geändert. Ich weiß nicht mehr wie der genau hieß, aber wenn ich es richtig verstanden hab, kann er im Inbetriebnehmermenu eine max. Differenztemp. zwischen Kesseltemperatur und Abgastemperatur einstellen und die hat er glaube ich, verringert.

    Danke jedenfalls nochmal für Eure Rückmeldungen.

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