Hallo liebes Forum,
mein Name ist Martin und ich habe hier schon viel gelesen über Tipps und Tricks bei der Holzvergasung.
Ich besitze seit ca. 2 Jahren und 150 Abbränden einen Viessmann Vitoligno 300-s mit 33kW, der ja ziemlich Baugleich mit dem KÖB Pyromat sein soll.
Bin bis auf einige Anlaufschwierigkeiten eigentlich recht zufrieden mit dem Gerät, doch eine Sache bekomme ich bzw. der Vergaser einfach nicht in Griff, und das ist das Nachlegen auf ein noch vorhandenes Glutbett.
Ich schildere einfach mal den Ablauf :
Der Vergaser ist im kalten Zustand, ich fülle den 185 Liter Füllraum mit halb Meter Scheiten (meist Buche oder Eiche , auch mal Obstbaumholz) alles ca. 15 Prozent Restfeuchte.
Ich heize an, nach ca. 15 Minuten ist alles auf Betriebstemperatur und der Mischer beginnt den Vorlauf auf ca. 70 bis 75 Grad zu halten, der Rücklauf auf 65 Grad. Das funtioniert vorzüglich.
Soll-Restsauerstoff habe ich auf 6 Prozent eingestellt.
Abgas max. 165 Grad was er aber bei gereinigtem Kessel nur schwer erreicht.
Nach rund 4 Stunden geht er in den Ausbrand und nach einer weitern ca. dreiviertel Stunde sind ca. 100 Grad Abgastemp. erreicht und das ist der Bereich wo nach Anleitung von Viessmann auch nachgelegt werden kann.
Also mache ich den Toplader-Deckel auf, vohanden ist noch ein schönes Glutbett. Nun fülle ich den Füllraum wider mit halbmeter Scheiten auf und mache den Deckel zu.
Zu dieser Zeit ist natürlich die Primärluft ganz offen und die Sekundärluft geschlossen, Restsauerstoff 20% bis 21%.
Nun geht das Drama los:
Das Feuer wird im unteren Bereich über der Glut sehr schnell angefacht, Restsauerstoff sinkt sehr schnell auf unter 6% Soll, Sekundärluft wird sehr zügig auf 100% geöffnet (das Feuer brennt im Vergaserraum recht heftig) und wenn die Sekundärluft ganz offen ist wird die Primärluft langsam fast vollständig geschlossen, da er sonst unter 6% fällt.
Nach ein paar Sekunden wenn Sekundär ganz offen und Primär vollständig zu ist, wird die starke Flamme im Vergaserraum immer dunkler, bzw. ich gehe davon aus, rauchiger um anschließend ganz zu erlöschen. Am Kamin kommt dann dicker dunkler schwerer Rauch.
Zu der Zeit steht der Restsauerstoff auf ca. 6%, steigt dann aber nur noch geringfügig an obwohl die Flamme aus ist und die Primäluft öffnet sich etwas nach diesen ca. 30 Sekunden.
Nun gibt es einen Ruck und die Flamme zündet wieder, Restsauerstoff fällt wieder ab, Primärluft geht zu, Flamme erlischt .
Das ganze wiederholt sich einige Mal, dann läuft der Vergaser aber komplett in eine Sackgasse, d.h. die Flamme ist aus, es qualmt aus dem Kamin, Abgastemp. fällt immer weiter, Sekundärluft ist offen Primärluft ist zu, aber Restsauerstoff liegt trotzdem unter 6%.
Er kann also nicht mehr regeln, aber wieso liegt ohne Flamme der Restsauerstoff so tief?
Ist das Gemisch so fett? Oder liegt es am extremen Kohlenmonoxidgehalt in dem Zustand?
Das Holz liegt halt auch in einem sehr warmen Füllraum, kann es sein das das schon für die Ausgasung reicht und deshalb zu viel kommt ?
Das sind die Fragen die mich bewegen und ich noch keine Lösung gefunden habe.
Wenn dieser Zustand der Sackgasse mit komplett erloschener Flamme erreicht ist, gehe ich hin und öffne die Anfeuertüre, wobei er unverzüglich das Pulsieren anfängt und die Flamme wieder zündet (das macht echt keinen Spass), der Restsauerstoff steigt wieder etwas, Abgastemp. steigt, nun mach ich wieder zu und der Vitoligno öffnet Primärluft wieder ein bisschen, da O2 über 6%.
Nun fällt 02 wieder ab, Primär geht zu, Flamme erlischt, Abgastemp. geht runter.
Das ganz Prozedere wiederhole ich 2 bis 3 Mal, bis er sich dann irgendwann fängt und normal arbeitet. Das kann aber gut und gerne eine halbe Stunde dauern.
Vielleicht hat jemand von euch die selben Probleme oder einfach das gewisse Know-How und kann seine Erfahrungen schildern?
Achso fast vergessen, es sind ca. 8000 Liter Speicher vorhanden, deshalb bieten sich auch 2 Abbrände an.
Gruß Martin