Umstieg von Buche auf Fichte - Einstellungen und Erfahrungen

Es gibt 14 Antworten in diesem Thema, welches 3.241 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von arthurhecht.

  • Hallo zusammen,
    es ist jetzt soweit. Meine Hartholz Vorräte vom letzten Jahr sind nun weg und nun geht es erst mal nur mit Fichte. Hier wird die nächsten zwei Jahre nur Fichte geschlagen weshalb ich mich nun auch komplett umgewöhnen muss. Mit Hartholz lief unser Atmos DC50GSE nach Keramik Wechsel perfekt. An Wintertagen mit Tags 5° und Nachts leichten Minus Temperaturen reichte eine Füllung um die 4500l Puffer von 60° auf 80° zu heizen.
    Jetzt mit der Fichte sieht das aber anders aus. Momentan hole ich aus einer Füllung eine Pufferspeicher Ladung raus, trotz der deutlich wärmeren Umgebungs Temperaturen.
    Bisher habe ich 2 Abbrände hinter mir und habe das Gefühl er vergast die Fichte gar nicht.
    Ich habe die Sekundärluft komplett zu, Primärluft 2cm vom Anschlag zurück gezogen, Belimo leider dauer offen, sonst rauscht die Brennkammer Temperatur in den Keller. (AGT 200° vorher mit Hartholz 230° bei Belimo Dauer zu, und Primärluft dauer zu)
    Wie sind eure Erfahrungen mit Fichte und vor allem wie stellt ihr den Guten zum Abbrand mit Fichte ein ? Ich bin über Hilfen dankbar und hoffe das wir zusammen meinen Fichten Verbrauch reduzieren können.
    Danke euch allen schon mal imVorraus und wünsche Euch einen guten Rutsch ins neue Jahr !

  • Zu den Einstellungen kann ich nicht viel beitragen, da mein Kessel automatisch regelt!

    Bedenke aber, dein Fichtenverbrauch sieht so aus der Ferne mit deinen knappen Angaben erst mal nicht schlecht aus!

    Fichte ist viel leichter als Buche!

    Wiege mal dein Holz ab… dann kannst du vergleichen… und du wirst erschrecken, wie leicht deine (sauber getrockneten) Scheite wirklich sind, vor allem wenn du noch schnellgewachsenes Holz hast, mit Jahrringen von bis zu einem cm!

    Bei uns auf den trockenen kargen Böden ist Nadelholz „relativ“ schwer und der Vergleich zu Buche fällt nicht so stark in Gewicht… ( wortwörtlich).

    Das nächste Problem das Nadelholz bietet: Es ist auch verkohlt noch relativ robust und neigt zu Brückenbildung, sprich Hohlbrand!

    Nadelholz braucht zudem viel Primärluft und nur wenig Sekundäre…

    Hoffentlich melden sich noch einige Atmosspezialisten um dir bei den Einstellungen helfen zu können,

    Gruess Ruedi

    Schmid Zyklotronic 20kW. 1800 l Speicher, 600 l Solarboiler an 6m2 Solarfläche.

    Offene Anlage mit 180l Expansionsgefäss, keine TAS installiert!

    Traktoren: Meili DM 36 Jg.60, MF 254 Jg.78 Werkzeuge:Geba Brennholzfräse, Vogesenblitz 16t Spalter und El. Spalter 5t, 7 Motorsägen, Biber mit Stihl461 als Antrieb. + Jede Art von Äxten!
    Für Spass und Stromlose Zeiten: Küchenherd TL- Tech Bo 80 mit ca 8kW
    Total 220 m2 beheiztes Chalet, total ca 10-12 Ster pro Saison.

  • Ich kann zu den Einstellungen nur indirekt etwas beitragen. Mein Brunnner HV hat anfangs mit reiner Fichte ziemlich gezickt. Ständig Hohlbrand, Primärluft immer ganz auf und Sekundärluft fast immer zu (macht die Regelung selbsttätig).


    Was hab ich gelernt:

    1) kleiner spalten, und zwar wesentlich kleiner, nur noch etwa 10 bis 12 cm Kantenlänge.

    2) beim Befüllen darauf achten, dass das Holz gut nachrutschen und nicht verkeilen kann.

    3) große Fichtenstücke rundum mit Hartholz garnieren

    4) probiert und wieder verworfen: großen Fichtenstücke in den Brennraum stellen statt zu legen. Dann ist zumindest der Hohlbrand weg. Auf Dauer aber nicht wirklich praktikabel. Mit einer Hand die stehenden Holzstücke festhalten, mit der anderen Hand füllen... nervig!


    Jetzt steht Dank Kleinanzeigen ein Spalter direkt neben dem HV und er bekommt seine Stücke mundgerecht zugerichtet.


    Dass die Energiemenge pro Füllung wesentlich kleiner ist als mit Buche liegt bei dem geringen Gewicht von Fichte auf der Hand. Durch den großen Füllraum des Brunner HV macht mir das aber keine Probleme. Eher im Gegenteil, bei Buche muss ich immer aufpassen nicht zu überfüllen. Mit Buche durfte ich teilweise nur die halbe Höhe des Füllraumes nutzen. Das fühlt sich irgendwie blöd an, obwohl es ja überhaupt kein Problem ist.


    Viele Grüße

    Arthur

  • Bei unserem S4 wie bei Chaletheizer der Steuerung ist es egal was drinnen liegt, die regelt alles ein.

    Der Unterschied ist nur bei Buche/Eiche 1/2 voll bei Fichte kann ich ganz voll einlegen.

    Die Holzscheitgrösse ist auch egal die Größe spielt keine Rolle.

  • Hallo Ruedi,


    der Brunner regelt das auch selbstständig. Ich sehe aber an den Abbrandkurven, dass die Regelung an ihre Grenzen kommt und dann öfters den Restsauerstoff nicht ausreichend einhalten kann, also Hohlbrand oder, wenn der Glutstock dann doch irgendwann zusammenfällt geht der Restsauerstoff gegen Null und die Regelung muss sich beeilen, das wieder einzufangen. Dann geht die Sekundärluftklappe manchmal ganz auf, nur um dann gleich wieder komplett zu schließen.


    Kannst Du mir bitte sagen, bis zu welcher Größe das beim S4 funktioniert. Meine großen Stücke sind 1/4 oder sogar halbe Stammabschnitte mit ca 20 cm Kantenlänge bzw. Stammabschnitte mit 40 cm Durchmesser. Geht das problemlos im S4?


    Der Brunner HV hat keinen konischen Füllraum. d.h. es muss wirklich ordentlich nachrutschen, sonst klemmt's. Aber das passiert praktisch nur bei Nadelholz. Bei Buche (oder Linde, Eiche, Esche etc.) habe ich Abbrände wie aus dem Bilderbuch. Restsauerstoff 6 % plus minus 0,5 %. 5 % oder 7 % sind dann schon richtige Ausnahmen. Bei Nadelholz, nicht sehr klein gespalten, habe ich immer wieder 10 % und das dann über einen Zeitraum von 5 oder 10 Minuten, manchmal auch deutlich länger. Vielleicht bin ich da auch etwas zu pingelig?


    In der ersten Zeit mit Buche hab ich ein paar mal Eichen Rundstücke (alter Hackstotzen) mit 40 oder mehr Zentimeter Durchmesser ungespalten obenauf gelegt. Da gab es null Probleme.


    Liebe Grüße

    Arthur

  • Meine größten Balkenstücke sind 35 *35cm die gehen problemlos

    Sowohl in Fichte und Eiche.

    Die Regelung geht feinfühlig ohne große Sprünge.

    Ich habe auch Daumendickes Holz da ist es besser nur 1/3 einzulegen.

    Bei den alten Fachwerkholz ist die Abgastemperatur selten mehr wie 175 Grad.

  • Danke Ruedi,


    dann schluckt der S4 das also problemloser als der Brunner. Was die Abgastemperatur anbelangt, fahre ich etwas niedriger. Ich habe als Maximum 143 °C eingestellt. Effektiv sind das dann knapp 160 °C im Rauchrohr. Mit dieser Abgastemperatur schaffe ich es, den HV etwas einzubremsen, d.h. die Leistung wird auf 80 bis 90 % reduziert indem das Saugzuggebläse etwas zurückgefahren wird und mein Abbrand dauert damit etwas länger.


    Viele Grüße

    Arthur

  • Hallo Arthur,


    ich habe eine BK15 der hat auch den seitlichen Abbrand und ich habe auch Probleme wenn ich nur Nadelholz verfeure deshalb mische ich immer Laubholz bei dann geht das im Normalfall ohne Probleme ansonsten oft Hohlbrand mit nach stochern.

    Sonnige Grüße Reiner

    ETA BK 15 mit Saugzuggebläse und Lambdasonde geregelt mit UVR16x2

    3 X 800 l PS zwei mit Solarwendel und 14 m2 FK mit einem CTC 265 EM als

    Backup und LUVANO 10kW geregelt mit zwei UVR16x2, UVR610 mit CAN-I/O45

    CAN-MTx2 und CMI für eine DHH mit Anbau und 110m2 Heizfläche

  • Die Abgastemperatur ist eingestellt auf 180 Grad gewünscht.

    Bei dem Abbruchholz alte Eichenbalken liegt die Abgastemperatur am Wärmetauscher von 140 bis 165 Grad.

    Hatte jetzt Messung vom Schorni da war Ofen 158 Grad im Rauchrohr waren es 144 Grad.

    Bei Scheitholz Fichte meist 160 bis 195 Grad.

    Heize aber nur soweit an das die ersten beiden Puffer nur oben auf 65 Grad÷ sind und unten kalt.

    Damit wenn die Sonne scheint die Solaranlage wärme einspeist.

    Habe diesen Winter enorm viel Holz eingespart.

  • Reiner

    Danke, die "Misch"-Lösung strebe ich auch meistens an. Leider habe ich das beim Einbringen des gesägten Holzes in den Holzschopf noch nicht gewusst. Jetzt gibt es halt manchmal nur Fichte, dann aber nachgespalten und das geht dann auch ganz gut.


    @Ruedi

    das erhoffe ich mir von der PV-Anlage auch. Den kompletten Wärmebedarf des ganzen Jahres (in 2022 waren es laut Ertragsmessung des HV 31300 kWh) nur mit Holz zu decken, ist schon eine ganz schöne Menge Holz. Laut Simulation sollte die PV-Anlage sollte in etwa 10 000 kWh bringen. Bin sehr gespannt, wie es sich in der Praxis darstellt.


    Viele Grüße

    Arthur

  • Also, reine Fichte / Tanne Füllung finde ich immer schöön!

    Habe meine Scheiter etwas dünner gespaltet wie früher und wie gesagt, gut darauf achten, dass das Holz nachrutschen kann, aber ohne da einen Tango vor dem Kessel tanzen zu müssen mit jedem einzelnen Scheit!

    Was ich festgestellt habe, je dürrer das Holz, desto mehr hat die Regelung zu tun!

    Habe letzte Woche den Heizraum frisch mit Holz gefüllt und da waren einige dicke Scheiter vom Regen wieder sehr nass geworden, an der frischen Spaltfläche 17 bis 20,5 % und das mit 2 Messgeräten verifiziert!

    Es brannte zwar ruhiger, aber nicht unbedingt schöner… Flammbild dunkler und die Brennkammer nur noch so bei dunklem Kirschrot… von Mandarinchenorange also Meilenweit entfert!

    Meine normale Scheitergrösse mit Nadelholz: 3… oder 4 eckig gespaltet Kantenlänge so 10 bis 15 cm. dZwischen auch mal was dünneres… und obendrauf die schlecht zu spaltenden, astigen Wipfelstücke… aber auch die halbiert…

    Solche 30 cm Rundstücke ansonsten nur gut eingebettet, wie von Kollegen erwähnt zwischen dünnen Scheiten! So geht es am besten,

    Gruess Ruedi

    Schmid Zyklotronic 20kW. 1800 l Speicher, 600 l Solarboiler an 6m2 Solarfläche.

    Offene Anlage mit 180l Expansionsgefäss, keine TAS installiert!

    Traktoren: Meili DM 36 Jg.60, MF 254 Jg.78 Werkzeuge:Geba Brennholzfräse, Vogesenblitz 16t Spalter und El. Spalter 5t, 7 Motorsägen, Biber mit Stihl461 als Antrieb. + Jede Art von Äxten!
    Für Spass und Stromlose Zeiten: Küchenherd TL- Tech Bo 80 mit ca 8kW
    Total 220 m2 beheiztes Chalet, total ca 10-12 Ster pro Saison.

  • Arthur wir liegen jetzt bei 8800 Betriebsstunden seit Herbst 20016.

    Ich habe gelernt wenn Sonne scheinen soll weniger anheizen das der/die Puffer unten kühl bleiben und die Solaranlage mithelfen kann.

  • Ich habe gerade in einem parallelen Thread ( neuer Holzvergaser, aber welcher)

    meine Nadelholz Heizmethode gepostet.

    Vielleicht nützt es dem einen oder anderen von euch etwas.

    Gruess Ruedi

    Schmid Zyklotronic 20kW. 1800 l Speicher, 600 l Solarboiler an 6m2 Solarfläche.

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  • Lieber Ruedi,


    die Betriebsstunden sind schwer zu vergleichen. Mein 40 kW HV hat in 1500 Betriebsstunden 224 Abbrände mit insgesamt 45 500 kWh Ertrag aufgelistet. Also rund 30 kWh pro Betriebsstunde als Mittelwert.


    Mit der PV-Anlage werde ich noch lernen müssen, den PV-Ertrag vorherzusagen. Über die Heizstabsteuerung kann ich den HV am Start hindern. Es gibt am Brunner einen extra Eingang dafür. Die Steuerung kennt aber die Zukunft nicht. Eventuell werde ich den HV tagsüber immer blockieren, zumal mir ein Abbrand pro Tag bisher (auch bei -10 °C bis -15 °C) immer ausgereicht hat. Dann würde der HV den Puffer immer nur nachts aufheizen, und das eben nur dann, wenn der Puffer oben weniger als 54 °C hat. Und wie Du sagst, eben mit weniger Holz den Puffer nicht bis zum Rand füllen sondern Platz für PV-Energie lassen. Die Stromlösung hat den Charme, dass ich Überschuss verkaufen kann, falls der Puffer keinen Platz mehr für die Energie hat.


    Herzliche Grüße

    Arthur

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