Die Qual der Wahl eines Holzvergaserkessels

Es gibt 82 Antworten in diesem Thema, welches 12.563 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Ruedi1952.

  • Hallo ins Forum,


    an dieser Stelle möchte ich heute meinen ersten Beitrag hier ins Forum stellen in der Hoffnung, dass Ihr mir als Neuling im Thema weiterhelfen könnt. Ich bin von der Flut an Infos mittlerweile an dem Punkt vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr zu sehen. :) Ich mache damit bereits seit Wochen rum und komme auf keinen finalen Punkt.


    Wir starten in Kürze mit unserem Neubau und haben vor einen Holzvergaser als Hauptheizung zu verwenden, der im Sommer durch eine Solarthermie unterstützt wird.

    Die Steuerung und Verteilung der Energie wird mit dem SpeedPower System von EFG Sandler erfolgen.

    Wir sind auf der Suche nach einem Kessel der folgende Eigenschaften haben soll.

    -> zwischen 20 und 30kW und einem möglichst großen realen Füllraum-Volumen. (Puffervolumen 2.000l evtl. sogar 3.000l - hängt letzten Endes dann auch vom Kessel ab.) Ziel ist es durch den großen Füllraum+ausreichend Puffer nicht ständig den Kessel laufen lassen zu müssen.

    -> wenn möglich mit automatischer Zündung, die durch potentialfreien Kontakt, 0-10V Ansteuerung oder ModBus extern ausgelöst werden kann

    -> Neben der reinen Verbrennungssteuerung benötigt der Kessel keine Steuerung von externen Komponenten wie Solar oder Puffer. (Je weniger für uns überflüssiges dran ist, umso weniger kann kaputt gehen)

    -> Idealerweise mit einer Option einen Pelletkessel/brenner später bei Bedarf "anflanschen" zu können, sollte mal das dauerhafte Holz-Heizen zu anstrengend werden in mehreren Jahren

    -> Es sollte ein solider Kessel sein, der nicht gerade bekannt ist "zickig" zu sein.


    Hat jemand von euch einen Tip, welcher Kessel/Hersteller diese Kriterien am besten erfüllen würde?


    Tausend Dank für Euren Input

    Steffen

  • Holzpille

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Den Puffer so groß wie Möglich!!!

    Ein Puffer ist nie zu groß nur zu schlecht Isoliert

    Gruß aus dem Schwarzwald

    Christoph

    Ein Pufferspeicher ist nie zu groß ! höchstens zu schlecht Isoliert

    Warmes Haus Glückliche Frau :saint:

  • wir haben 34 kW und 4000 ltr. Puffer da bekommen wir einen kompletten Abbrand mit Eiche nicht unter.

    Wir bräuchten 6000 ltr.

    ETA. Fröling .Hargassner in der Liga solltest du genug finden.

  • Die Füllraumgröße ist zu vernachlässigen, da die Puffergröße entscheidend ist.


    Wenn Du z. B. bei einem 25kw Kessel den Brennraum ganz voll machst, dann brauchst Du i. d. R. mind. 4.000 Liter Pufferspeicher.


    Hier gilt: Puffergröße lieber größer wählen.


    Gruß, Uwe


    PS: Die von Ruedi1952 angeführten HV haben sehr gute, speziell auf HV zugeschnittene Steuerungen. Warum soll man da was anderes wählen, zumal das favorisierte System mit einem Schichtspeicher arbeitet, bei dem mal wieder erfolgreich die Werbe-Mär vom schichtgespeicherten Wasser erzählt wird?

    Holzvergaser in Betrieb seit 2014

    Rennergy 40kw Kessel mit Anzündautomatik etc., baugleich mit Hargassner


    Hier gehts zu meiner Neuvorstellung


    Holzbeschaffung mit, Stihl MS, Fahr D180 und Posch Hydromat 15


    Wärmeerzeugung ca. 40.000 KW/h im Jahr

  • Hallo,

    ich hänge mich auch mal rein.

    Kann man denn wirklich mit einem 25 KW Kessel 4000l Pufferspeicher von 20 Grad auf 80 Grad aufheizen? Wahrscheinlich meint ihr eine höhere Starttemperatur oder?

    Der Füllraum ist schon nicht unwichtig, da es ja entscheidend für die Brenndauer ist.

  • Das kommt darauf an wie hoch du die Kesseltemperatur einstellen kannst.

    Bei unserem S4 bis 90 Grad ergibt dann 93 Grad.

    Puffer dürfen bis 95 Grad.

    Was er sucht ist HV wie z. B. Attack nur in Qualität von Eta, Fröling und Co.

    Nur diese Hersteller begeben sich nicht auf so eine "Qualität" herab.

    Dürfte so gut wie unmöglich werden.

  • Er sucht doch einen Kessel mit großem Füllraum.

    Vielleicht hilft die Tabelle:


    https://www.fnr.de/fileadmin/allgemein/pdf/broschueren/M-SHVK-2020_endweb.pdf


    Kann man denn wirklich mit einem 25 KW Kessel 4000l Pufferspeicher von 20 Grad auf 80 Grad aufheizen?

    Die Leistung des Kessels hat ja nicht unbedingt was mit der Füllraumgröße zu tun.

    Man kann auch mit einem 10 kW Kessel 4000 l Puffer aufheizen - dauert nur länger....

  • .......................... von 20 Grad auf 80 Grad aufheizen? Wahrscheinlich meint ihr eine höhere Starttemperatur oder?

    20 Grad Starttemperatur ist schon sportlich.......

    Holzvergaser in Betrieb seit 2014

    Rennergy 40kw Kessel mit Anzündautomatik etc., baugleich mit Hargassner


    Hier gehts zu meiner Neuvorstellung


    Holzbeschaffung mit, Stihl MS, Fahr D180 und Posch Hydromat 15


    Wärmeerzeugung ca. 40.000 KW/h im Jahr

  • 20 Grad haben wir wenn der HV zwei Monate nicht in Betrieb ist.

    Jetzt sind 30+ Grad realistisch. Der HV hat dann ca. 50+ Grad Kesseltemperatur.

    Dann auf 80 Grad aufheizen kein Problem.

  • Ich habe mal so die Leistung und Wirkungsgrad vom Atmos getestet. Alles auf 20 Grad abkühlen lassen und dann voll gelegt. Nach 1 Füllung (66 Liter) beim DC 18S waren die 800 Liter knapp auf 85 Grad.

    An dem hängt leider nur der kleine Pufferspeicher dran, sodass er ziemlich abkühlt. Das macht auch bei Fußbodenheizung nichts. Meistens wird er eingemacht wenn oben nur noch 30 Grad sind.

  • 4000l Wasser 50Kelvin ( Grad ) „aufheizen“ benötigen 232 kWh an Energie!

    Rechnet man bei einem guten Kessel mit einer Energieverschiebung vom Holz ins Wasser von 4kWh je kg Holz, bist du bei knapp 60kg Holz das du einlegen musst und das bringst du mit ca. 160l Füllraum eines normalen 20-30kW Kessels nicht fertig, ausser du verheizt reine langsamgewachsene Eiche….


    PS: in meinem 160l Füllraum habe ich aber auch schon 50kg Holz platziert…

    Gruess Rüdiger

    Schmid Zyklotronic 20kW. 1800 l Speicher, 600 l Solarboiler an 6m2 Solarfläche.

    Offene Anlage mit 180l Expansionsgefäss, keine TAS installiert!

    Traktoren: Meili DM 36 Jg.60, MF 254 Jg.78 Werkzeuge:Geba Brennholzfräse, Vogesenblitz 16t Spalter und El. Spalter 5t, 7 Motorsägen, Biber mit Stihl461 als Antrieb. + Jede Art von Äxten!
    Für Spass und Stromlose Zeiten: Küchenherd TL- Tech Bo 80 mit ca 8kW
    Total 220 m2 beheiztes Chalet, total ca 10-12 Ster pro Saison.

  • Also das Füllraumvolumen ist definitiv nicht zu vernachlässigen.

    Der Komfort ergibt sich aus dem richtigen Zusammenspiel aus Kesselleistung, dem Füllraumvolumen und dem Puffervolumen im Verhältnis zum Bedarf des Objektes.


    Da die Daten zum Objekt nicht bekannt sind, halte ich folgendes für praktikabel:

    Heizlast × 1,3 (gern auch 1,5) = Kesselleistung

    In diesem Leistungsbereich Kessel nach eigenen Ansprüchen mit dem größten Füllraumvolumen auswählen und Füllraumvolumen x 15 (gern x20) ergibt das Puffervolumen.


    Da du im Bereich von 20-30kw suchst würde ich dir den Brunner BSV 20/30 empfehlen. Der hat aber das Pelletsding nicht.

    Also

    Solarfocus Therminator II

    Fröling S4....KWB, ETA.....


    Du findest bei fast allen bekannten Herstellern eine duo/twin....holz/Pellets Kombibauweise.

  • Genau, bei mir waren es um von 20 auf 85 Grad mit 800 Litern zu kommen rechnerisch 15 kg und gebraucht habe ich 18 Kg.

    Allerdings ist auch Abnahme vom Haus dabei gewesen, der Vorlauf vom Kessel geht direkt in den Mischer.

  • Hallo, ist das EFG Sandler System schon gekauft? Warum wurde das ausgesucht?


    Ich frage nur deshalb, weil dieses System mehr Verspricht als es kann. Wo siehst du die Vorteile?


    Im Grunde ist es doch nur ein Pufferspeicher mit Einbauten und einen Heizkreisverteilerbaklen... Nichts weiter. Dazu kann man den Wärmeerzeuger nicht Hydraulisch trennen, sehe ich wie andere hier im Forum als großen Nachteil. Die Frischwasserstation kann auch an jeden anderen Pufferspeicher angebaut werden.


    Bei den Namhaften Herstellern ist alles an benötigter Regelung dabei, so zahlst du mit dem Sandler System meines Erachtens doppelt.

    Zur Auswahl würde ich jetzt den S4 Turbo mit 34KW ins Rennen schicken, auch die Konkorenzprodukte von ETA Hargassner HDG usw...

  • Und bei der Kesselauswahl immer bedenken, falls du 50 cm Holzscheite verheizen möchtest

    Immer nachrechnen wieviel Holz in 50 cm Länge rein passt

    Bei 60 cm Brennraum Tiefe sind 10 cm Luft das macht 17 % weniger Holz , aber nur

    wenn die Angabe des Herstellers stimmt , sonst noch weniger =O

    Gruß aus dem Schwarzwald

    Christoph

    Ein Pufferspeicher ist nie zu groß ! höchstens zu schlecht Isoliert

    Warmes Haus Glückliche Frau :saint:

  • Wenn du auf Pellets verzichten kannst, so wäre meine Empfehlung der Brunner BSV 30 mit 1x 3000 Liter Pufferspeicher, wenn kurze direkte Wege es zulassen, dann als Hygienekombispeicher.


    Schau dir mal bei Youtube das Video zum BSV 30 an. Da erklärt sich vieles von selbst.

  • Moin Moin!


    Die Füllraumgröße darf auf keinen Fall vernachlässigt werden!

    Denn Füllraumgröße, Puffervolumen und Heizlast bestimmen den Nachlegeintervall.


    Wie hoch ist denn die Heizlast des Gebäudes?

    Oft ist sie bei einem Neubau so gering, dass auch eine kleine Anlage mit 1x anzünden pro Tag bei Normaußentemperatur (ca. -13°C) hinkommt.


    Schau Dir mal den NMT HVG P und den Kombikessel von Windhager an.


    MfG Hans

  • In diesem Beitrag findest Du eine Exceltabelle, mit der Du die Nachlegeintervalle berechnen kannst:


  • Ich werf mal den Solarfocus Therminator II in den Ring.

    Da brauchste keinen Brenner dranflanschen, das ist eine "all-in-one" Kiste.

    Die bringt auch ne Steuerung mit, die sehr flexibel ist, da brauchste deine Sandler-irgendwas Steuerung nicht zusätzlich zu kaufen.


    Just my 2 cents.

  • wie wärˋs mit Guntamatic: wenn’s nur Stückholz sein soll, der BMK, entweder 166 oder 215 l Füllraum.

    Vorteile, jedenfalls für mich:

    - Edelstahlfüllraum (langlebiger)

    - Verbrennungsrost mit seitlicher Brennkammer (reinigungsfreundlich)

    - kompakte Abmaße (wegen seitlich angeordneter Wärmetauscher nicht so lang)

    - teilbar (leichter in beengten Kellern/ Treppen transportabel)

    - auch nur mit Grobhackschnitzeln betreibbar (mit manueller Einfüllung)...ob dies tatsächlich funktioniert, werde ich noch austesten.


    Nachteile:

    - teuerer (aber Qualität hat seinen Preis!)

    - relativ hoher Füllraum (besonders bei der 40/50 kW-Ausführung)

    - keine Anzündtür (braucht man aber wahrscheinlich nicht wirklich)


    Ich spreche hier nicht aus eigener Erfahrung, bin auch erst Neuling im Holzheizen. Meine Anlage wird demnächst aufgebaut, der Kessel + Filter sind schon geliefert worden.

    Aber ein unschlagbares Argument wäre für mich ein Verbrennungsrost, ebenfalls beim HDG H vorhanden oder Schmid aus der Schweiz (der aber nach Deutschland nach meinem letzten Stand nicht lieferbar scheint). Auch noch mit Rost der Solar Focus, glaube ich, und einige Exoten wie der Rojek oder die „Toplader“ von diversen Firmen.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!