Holzvergaser-Planung, die zweite (Holzbriketts möglich?)

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 1.677 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von fine_.

  • Hallo, Community!


    Ich hatte mich vor gut einem Jahr schon einmal an euch gewandt, um meine Holzvergaser-Heizung (Öl 'raus) zu planen.


    Das Projekt damals ist gescheitert - hier im Rheinland sind Holzvergaser Exoten und es findet sich eigentlich niemand, der davon etwas versteht. Zudem werde ich langsam alt und mittlerweile merke ich sogar, wie die Kräfte spürbar nachlassen. Will sagen: es ist keine Perspektive, hier große Mengen Holz zu stapeln, gar zu spalten und ins Haus zu tragen, obwohl ich das durchaus täte.


    Eigentlich hatte ich bereits damals die Idee, im Falle von Schwierigkeiten auf Holzbriketts umzustellen. Die Hersteller der Vergaser allerdings, die ich angefragt hatte, meinten, nur Scheitholz wäre zulässig.


    Hin und wieder liest man, daß HV mit Briketts betrieben werden - könnt ihr das bestätigen? Vor allem, was passiert im Langzeitbetrieb? Sollte sich die Chance ergeben, werde ich die Planungen wieder aufnehmen.


    Derzeit ist es eine schiere Katastrophe: der erste Installateur hat nach 10(!) Monaten ein Angebot für eine Pelletanlage von fast 50 000 Euro geschickt, nachdem er erfolglos versucht hatte, mir eine WP anzudrehen, der nächste schafft es nicht sicher, hier eine neue Ölheizung einzubauen... Nun habe ich Leute gefunden, die bereit sind, mir einen Vergaser/wasserführenden Kamin/Werkstattofen einzubauen...

  • Hallo Fine,


    ich habe die erste Saison mit meinem Holzvergaser Briketts verheizt, weil der Kessel im Januar eingebaut wurde und ich die 100m3 Vorrat erst in demselben Winter spalten konnte, vorher war Baustelle. Im Endeffekt sind von Januar bis September (WW im Sommer) 4 oder 5 Paletten durch den Ofen geflogen, das war eine schweineteure Angelegenheit. Aber ich verstehe den Gedanken mit dem Alter, bin selber noch 30, da macht sich das Spalten leichter.


    Einen Langzeitbericht kann ich nicht liefern, aber mir ist währenddessen aufgefallen, dass der Ofen oft pulsiert hat, also mehr oder weniger vibriert. Ich weiß nicht, ob das auf Dauer gut wäre, aber vielleicht kann man die Verbrennungseinstellungen ja anpassen, wenn man vor hat nur mit Briketts zu heizen.


    Auf jeden Fall hatten die (Nadelholz-)Briketts eine enorme Energiedichte und im Vergleich haben sie deutlich weniger Asche produziert als Scheitholz.


    So, mehr kann ich zum Thema nicht sagen. Viele Grüße, Erik

  • Danke, Erik.


    Das mit der unterschiedlichen Energiedichte ist mir bewußt. Und ich habe gehört, daß sich einige Briketts ausdehnen - möglicherweise kam daher das Vibrieren?


    Holzvergasertechnik ist mit einem Kaminofen ja nicht direkt vergleichbar, habe ich gelernt.

  • Normalerweise produzieren Holzbriketts enorm viel Holzgas und sind staubtrocken!

    Da sollte man schon die Einstellungen anpassen können!

    Der Grund für weniger Asche als bei Scheitholz ist ein einfacher: Briketts werden ohne Rinde hergestellt und Rinde macht einiges an Asche aus!

    Das vibrieren, stammt vom vielen Holzgas das produziert wird, so beginnt die Flamme zu pulsieren !


    Die meisten hier im Forum, die Holzbriketts verbrennen, mischen die Füllung mit Scheitholz!

    Ich kann da keine Praxiserfahrungen beisteuern, mit knapp 100 Ster Nadelholz im Wald kaufe ich keine Briketts mehr.

    Früher hatte ich manchmal für den Küchenherd Briketts vorrätig, weil sie über Stunden gebrannt und geglüht haben, gute Ergebnisse haben da die Extrudergepressten gemacht, da sie viel weniger auseinanderfielen und auch weniger aufquollen beim verbrennen!

    Seit aber die Preise für Holzbriketts auch hier in der Schweiz durch die Decke gingen… und die Käfer mir im Wald Holz im Überfluss zuschieben, verbrenne ich nurmehr mein eigenes Holz.


    Fine: vielleicht erkundigst du dich bei einem Ofenhaus was an wasserführenden Öfen und Herden für dich in Frage kommen könnte, da gibt es auch Pelletsversionen… die würde ich dem verheizen von Holzbriketts wohl vorziehen, da „teilautomatisch“ geheizt werden kann.

    Gruess Ruedi

    Schmid Zyklotronic 20kW. 1800 l Speicher, 600 l Solarboiler an 6m2 Solarfläche.

    Offene Anlage mit 180l Expansionsgefäss, keine TAS installiert!

    Traktoren: Meili DM 36 Jg.60, MF 254 Jg.78 Werkzeuge:Geba Brennholzfräse, Vogesenblitz 16t Spalter und El. Spalter 5t, 7 Motorsägen, Biber mit Stihl461 als Antrieb. + Jede Art von Äxten!
    Für Spass und Stromlose Zeiten: Küchenherd TL- Tech Bo 80 mit ca 8kW
    Total 220 m2 beheiztes Chalet, total ca 10-12 Ster pro Saison.

  • Hallo, Ruedi,


    danke für den fachlichen Input.


    Pelletzentralheizung: ich hatte ein Angebot und habe es verworfen.

    Pelletöfen: ich hätte gerne Primitivtechnik - die gibt es offensichtlich in Zusammenhang mit Pellets nicht.

    Wasserführender Kamin - das ist die Alternative, die u. U. hier einziehen wird, wenn endgültig klar ist, daß Scheitholzkessel nicht sinnvoll mit Briketts betrieben werden können. Scheitholz ist hier nicht die erste Wahl wegen des Bezugs und der Lagerung/Handhabung.


    In unserer Gegend ist es unüblich mit Holz zu heizen - das Angebot beschränkt sich hier mehr oder weniger auf Menschen, die "Ambiente" und "Design" für wichtig halten. Hier geht es um Funktionalität, nur um Funktionalität. Es gibt sozusagen kein Angebot für mich - ich werde selber planen und den Einbau mithilfe von Bekannten realisieren, damit ich bekomme, was mir wichtig ist.

  • Hallo,


    soweit ich mich noch erinnern kann heizt Manfred fast ausschließlich mit Holzbrikett in seinem Atmos.

    Sonnige Grüße Reiner

    ETA BK 15 mit Saugzuggebläse und Lambdasonde geregelt mit UVR16x2

    3 X 800 l PS zwei mit Solarwendel und 14 m2 FK mit einem CTC 265 EM als

    Backup und LUVANO 10kW geregelt mit zwei UVR16x2, UVR610 mit CAN-I/O45

    CAN-MTx2 und CMI für eine DHH mit Anbau und 110m2 Heizfläche

  • Nicht nur er , sondern auch auch ich (seit 2018) . Gründe waren /sind der fehlende eigene Wald und der sehr beschränkte Platz zur Lagerung . Zudem habe ich einen vom Vorbesitzer meines Hauses ruinierten Kamin . Bei Scheitholz führt das viele Wasser zu Versottungsproblemen . Scheitholz müsste ich ebenso zukaufen . Preislich ist Scheitholz für mich nicht wirklich billiger . Ich bekomme eine komplette Palette im Vorraum des Heizraumes unter . Da krabbeln dann auch keine Insekten oder Käfer rum . Verheizen tue ich normalerweise 3 Paletten pro Heizsaison + Anmachholz aus z.B Einwegpaletten oder Abfallholz . Mein Attack SLX ist offiziell für den Mischbetrieb zusammen mit Scheitholz zugelassen . Alleiniger Betrieb mit Holzbriketts verursacht bei meinem HV keinerlei Probleme . Unterschiede gibt es natürlich auch bei Holzbriketts . Meiner brennt am besten mit den kleinen Buchenbriketts von RUF . Natürlich muss man das Aufquellen beachten und sie dementsprechend einschichten . Prima ist noch das geringe Ascheaufkommen im Vergleich zu Scheitholz .

  • Vielen Dank für den konkreten Hinweis - ich werde das Modell einmal anschauen.


    Ihre Situation ähnelt der meinen doch sehr und ich freue mich, daß Sie geschrieben haben - habe jetzt wieder Mut fassen können.

  • Hallo Fine,


    dass im Rheinland niemand mit Scheitholz heizt, kann ich mir nicht vorstellen. Es sind wahrscheinlich nicht soviel wie in den traditionellen Holzheizergegenden wie Bayern oder Österreich. Vor allem vor dem Hintergrund der anteiligen Waldfläche vom Bundesland erscheint dies paradox. Ich weiß nicht, woher do kommst am Rhein, aber Rheinland-Pfalz ist das waldreichste Bundesland neben Hessen ! Selbst in Sachsen, einem vergleichsweise „nur“ durchschnittlich mit Wald gesegneten Gebiet heizen viele mit Holz, ja vornehmlich in den „Waldgebieten“. Der Wald ist nämlich sehr heterogen verteilt, grob gesagt, sehr wenig Wald in Nordwestsachsen, sehr viel Wald in Südostsachsen. Genauso wird es am Rhein sein. Wahrscheinlich ist bei dir gerade ein „Waldmangelgebiet“


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    Falls du vom Altersaspekt Angst hast mit Scheitholz, wären noch Hackschnitzel überdenkenswert. Die kann man mit entsprechender Technik notfalls einblasen. Es gibt auch Kessel, die neben Scheitholz auf Hackschnitzel zugelassen sind. Ich lasse mir gerade so einen Kessel einbauen. Denn auch Holzbriketts verursachen „Hebe“- und ggf. Stapelarbeit, wenn du dir die Palette nicht z.B. mit einem Hubwagen hinstellen lässt.

    Aber eine Alternative wäre es schon mit den Holzbriketts.

  • Tja, Citrus - ich weiß auch nicht, wieso das hier so ist.


    Tatsächlich hätte ich mich korrekter ausdrücken können - nur für mein direktes Einzugsgebiet scheint das mit Sicherheit zu gelten, denn sonst gäbe es wohl Installateure, die sich mit dem Thema befaßten. Die aber sind hier nicht aufzutreiben. Jetzt schon gar nicht.


    Würde ich also à tempo realisieren wollen, hätte ich ganz schlechte Karten. ich bin auch zunehmend unwillig, mich so unter Druck setzen zu lassen, weil mir dann die Ruhe fehlt, die Alternativen zu prüfen.


    Ich werde gerne auch die Hackschnitzel-Idee noch einmal erwägen, hatte aber eigentlich die schon gestrichen, weil die Kosten für so eine kleine Anlage, wie ich sie will, nicht tragbar wären.


    Und, nein: ich unterschätze die Arbeit mit den Briketts nicht. Ich bin gewöhnt, körperlich schwer zu arbeiten und tue es immer noch, soviel es nur geht - Ich halte Pferde und trainiere sie.

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