Leistungsoptimierter oder laufzeitoptimierter Kessel?

Es gibt 42 Antworten in diesem Thema, welches 25.222 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von rcscomp.

  • Im den Foren gibt es mittlerweile mehrere „Tuningvarianten“.
    Die neu entwickelten Turbulatoren aus diesem Forum sind nach den veröffentlichten Messungen gut geeignet, um die Hersteller- Nennleistung des Kessels bei reduzierter Abgastemperatur zu erreichen bzw. sogar leicht zu übertreffen. Der Wirkungsgrad wird dabei durch die reduzierte Abgastemperatur erheblich gesteigert.
    Die Abbrandzeit ist bei diesem Verfahren eher kurz, da die Leistung relativ hoch ist.
    Um dieses Ziel zu erreichen, sind Maßnahmen zur Steigerung bzw. effizienteren Nutzung der Wärmetauscherflächen notwendig, wie z.B. Reinigung der Spalten vom hinteren Wärmetauscherkasten sowie eine ausgeklügelte Luftführung, um den relativ hohen Abgasvolumenstrom in die richtigen Bahnen zu lenken.


    Diese Vorgehensweise hat aber auch Nachteile.
    Die Reinigung der Spalten gestaltet sich relativ mühsam und da die Kesselleistung „konzentriert“ auf einen Zeitraum von wenigen Stunden abgegeben wird, ist eine hohe Heizlast und / oder ein eher großzügig dimensionierter Pufferspeicher erforderlich, damit die abgegebene Leistung überhaupt von den Heizflächen und den Pufferspeicher(n) aufgenommen werden kann.


    Ist die Kesselleistung eher zu gering bemessen, ist das o.g. Verfahren wohl die richtige Vorgehensweise.


    Hat man jedoch, aus welchen Gründen auch immer, eine eher geringe Heizlast und / oder einen knapp bemessenen Pufferspeicher, so wäre es sinnvoller, wenn der Kessel eher weniger Leistung abgibt und das dafür über einen längeren Zeitraum.
    Durch die verlängerte Laufzeit des Kessels wird die Heizung / Heizlast länger vom Kessel gespeist und die Zeit der Wärmeentnahme aus dem Puffer verkürzt.


    Zur Verdeutlichung ein Beispiel für den 30GSE:


    Nehmen wir eine Befüllung des Kessels mit 40 kg Holzbriketts mit 4,6 kWh/ kg (bei ca. 10% Restfeuchte) an, so sollten diese theoretisch 30 x 4,6 = 184 kWh abzüglich des Wirkungsgrades, hier mal angenommen 85%, also 184 x 0,85 = 156,4 kWh an die Heizungsanlage und den Puffer abgeben.
    Angenommen, die Kesselleistung würde im Durchschnitt ca. 30 kW betragen, so würde der Kessel die o.g. Wärmemenge von 156,4 kWh in ca. 5,5 – 6 Stunden abgeben. Die Wärmemenge, welche nicht sofort von den Heizflächen (Heizkörper und / oder Fußbodenheizung etc.) aufgenommen werden kann, muss im Puffer zwischengespeichert werden. Der Pufferspeicher übernimmt dann die Versorgung der Heizflächen nach dem Ausbrand.
    Reduziert man die Kesselleistung auf z.B. durchschnittlich 20 kW, so würde der Kessel bei gleichem Wirkungsgrad die Leistung über 8 – 9 Stunden abgeben und damit die Heizflächen ebenfalls 8-9 Stunden mit Wärme versorgen sowie den Puffer langsamer beladen.
    Da die Leistung dabei über einen längeren Zeitraum abgegeben wird, muss der Puffer erst viel später die gespeicherte Wärmemenge an die Heizflächen abgeben, d.h. der Puffer kann kleiner sein, da die Heizflächen für eine längere Zeit direkt aus dem Kessel gespeist werden können.
    Soll heißen, der Kessel kann auch bei geringerer Heizlast trotz kleinem Puffer voll mit Brennstoff befüllt werden, da die Leistung ja über einen sehr langen Zeitraum abgegeben wird.


    Das o.g. Beispiel ist natürlich stark vereinfacht, da die Leistungsabgabe vom Kessel während des Abbrandes variiert, also nicht konstant ist. Aber es geht um die Tendenz.


    Bei meinem 30GSE bin ich den letzteren Weg gegangen. Die Brenndauer ist bei mir bei 40 kg Brennstoffeinsatz durch eine optimierte „Glluterhaltung“ eher 11 – 13 Std, wobei durch meine aktive automatische Restwärmenutzung zusätzlich die Zeit verlängert wird, aus der die Heizflächen vom Kessel versorgt werden. Erst wenn der Kessel auf eine Temperatur knapp über der für die Heizflächen erforderlichen Vorlauftemperatur abgekühlt ist, wird der Puffer zur Versorgung der Heizflächen herangezogen.


    Das auch diese Methode einen Aufwand erfordert, sollte klar sein. Jedoch sind hierfür keine speziellen Turbulatoren erforderlich, es genügt hier das „Pimpen“ der Original- Turbulatoren mit Ketten sowie u.a. die senkrechten Schamotteplatte. (näheres siehe meine Signatur unten).
    Eine Drehzahlregelung nach der Abgastemperatur sowie eine Lambdagesteuerte Sekundärluftregelung ist m.M.n. für beide o.g. Methoden erforderlich.
    Ebenso ist wegen der Laufzeitverlängerung eine zusätzliche Kesseldämmung unbedingt erforderlich, sonst würde der Wirkungsgrad durch die Auskühlverluste der Kesseloberfläche über diesen langen Zeitraum stark reduziert.
    Da beim laufzeitoptimierten Tuning im Vergleich zum Leistungsoptimierten Tuning ein geringerer Abgasmassenstrom erforderlich ist, ist auch die Abstimmung der Luftmengen nicht so kritisch.
    Ich reinige z.B. die Spalten vom Wärmetauscherkasten nie, da ich auch ohne diese Maßnahme eine Abgastemperatur von 155°C erreichen kann. Die Spalten sind bei mir komplett zu mit Asche.
    Noch weniger AGT wäre zwar möglich, hat aber bei meinen Wirkungsgradmessungen keinen Vorteil erbracht; eher das Gegenteil: Kondensatausfall im Kamin sowie „Rußkügelchen“ (diese Feststellung hat auch Jürgen schon gemacht, meine ich mich zu erinnern...)


    Die zusätzlichen Kettenwirbler in den Seitenkanälen sowie die senkrechte Platte und der kleine Halbmond vermindern zudem stark die Verschmutzung der hinteren Tauscherrohre, ich reinige diese z.Zt. nur alle 6 - 8 Wochen; trotz täglichem Einheizen.


    Damit wir uns nicht falsch verstehen: die neu entwickelten Turbulatoren halte ich für sehr sinnvoll, ob diese allerdings in der Praxis bei meiner Kesselmodifikation ihre Vorteile ausspielen könnten, weiß ich auch erst, wenn ich diese mal probiert habe.
    Aber dazu besteht momentan kein Anlass, denn: „never change a running System“, und mein System „rennt“ sehr gut, (und das schon länger als eine Heizperiode) was durch ständige CO- und Wirkungsgradmessungen auch belegt werden kann....


    Gruß Gust

  • Um dies alles richtig zu verstehen zu begreifen muß man es wohl zwei mal durch lesen, aber in einigen Punkten sage ich ja andere jnein.


    Ich gehe aber von dem Grundkessel ohne Woody seine Turbos. Wieviel Hilfe Rufe (nebenan und hier) haben wir erlebt: Ist mein Kessel defekt oder ich bekomme meine Wohnung nicht warm. Wenn wir dann nachfragen können wir lesen:
    18 kw 750 lt Puffer und 230 m² Wohnung (altes Haus)- 6 Personen - der Opa saß im Winter nur unten und hat nachgelegt seine Frau hat das Essen runter gebracht - Kessel kam nicht über 60°.
    30 er GSE 1500 ltPuffer und 2 Wohnungen waren wohl insgesamt über 250 m² - er hat früh geheizt bevor er auf Arbeit ging - wenn er nach hause kam war Puffer schon wieder leer. Wieder geheizt.
    So könnte ich noch viele aufzählen.


    Unser Slogan (war) wenn einer anfragte ich will neue Heizung....... Kessel so groß und soviel Puffer Volumen daß die Wohnung bei - 10° mind. 24 Std warm ist vom Kessel und dann vom Puffer her gespeist. Das war mit den original Kesseln vom Hersteller.


    Es hat sich dank unserer Tüfteleien/Versuchen und dann durch Woody seinen Experimenten mit genauen Daten etwas grundsätzliches geändert in der Ausnutzung unserer Kessel. Voraussetzung für diese neue Einsparung von Heizmaterial und besserer Kessel Leistung ist aber, das derjenige diese gewonnenen Erkenntnisse auch an seinem Kessel umsetzt!
    Es wird jedem angeboten. Wieviel haben dies schon umgesetzt?


    Ich glaube nicht das man durch diese Verbesserungen; seinen Kessel und Puffer eine Nummer kleiner den gleichen Heizkomfort erreichen würde nämlich mind. 24 Std. seine Wohnung warm zu halten. Der kleinere Kessel würde zwar länger brennen aber auch weniger Kw. erzeugen die dann verteilt Wohnung/Puffer 24 Std reichen sollte!? Aus meiner Sicht :verd:


    Ich würde bei dem bleiben wie wir es handhaben, lieber etwas mehr Puffer Vorrat und ich bin auf der sicheren Seite. Früher habe ich mehr [lexicon]Holz[/lexicon] verbraucht. Das ist ohne zu wiegen meine Feststellung. Auch unser Sohn mit seinem GSE 30 + neue Turbos hat mir erst vor paar Tagen wieder gesagt er spart [lexicon]Holz[/lexicon]. Er stapelt immer am Wochenende in seinem Heizraum eine Ecke voller [lexicon]Holz[/lexicon], weil er arbeitsbedingt in der Woche nicht dazu kommt. Da bleibt jetzt immer eine Reihe übrig. Seine AGT um die 130° mit Keramik Esse 11 m. Er hat sonst keine weitere Tuning am Kessel - prim. Luft ca 1 cm sec. Luft ca 3 mm.

    Es gibt nur zwei Tage im Jahr, an denen man nichts tun kann. Der eine ist Gestern, der andere Morgen. Dies bedeutet, dass heute der richtige Tag zum Lieben, Glauben und in erster Linie zum Leben ist. Dalai Lama

    https://zitatezumnachdenken.com/dalai-lama


    Mit freundlichem Gruß Jürgen


    Ekomet mini Plus

    2 x 1000 lt Puffer

    Propangas GK De Dietrich

    WW Boiler 300 lt

    UVR 1611

  • Hallo Jürgen,


    Damit wir uns nicht falsch verstehen:
    Die Voraussetzung für meine o.g. Betriebsweise ist, daß der Kessel genügend Leistung hat, um auch bei Außentemperaturen von –20°C die Heizkreise zu versorgen sowie die Puffer noch laden zu können.


    Keinesfalls wollte ich mit meinem Bericht dazu anregen, einen kleineren Kessel oder Puffer zu nehmen, ganz im Gegenteil!
    Wenn der Kessel zu klein ist, hilft es vielleicht ein wenig, durch Tuning diesen so nah wie möglich an die im Verkaufsprospekt angegebene Nennleistung zu bringen, die ein „originaler“ Kessel in der Regel ohnehin nur sehr selten und nur mit bestem (Buchen-) [lexicon]Holz[/lexicon] erreichen wird.


    Meine Vorgehensweise zielt darauf ab, einen relativ leistungsstarken Kessel so in der Leistung zu reduzieren, daß die Brenndauer verlängert wird und gleichzeitig ein hoher Wirkungsgrad erreicht wird.


    Gruß Gust

  • Hallo Gust,
    es war vielleicht eine verkehrt verstandene Auffassung + verkehrte Wortwahl von mir.


    Ja ich begreife jetzt was Du sagen willst. Dies kann/ möchte man aber keinem Neuen anraten. Das alles setzt natürlich ein Tuning voraus und ist mit einem angeliefertem Kessel niemals zu erreichen!! Vielleicht sollten wir das auch einem Neu Ankömmling klar machen die Werbungs Flyer sind eine Farce. Beim GSE 30 stimmt ja noch nicht einmal das Datenblatt (Feuerraum Inhalt). Man kann diese noch nicht einmal zum anheizen nehmen weil dieses Farbpapier ausgeht mitunter garnicht anbrennt.


    Wir hören doch oft, ja der HB hat mir gesagt ein ... kw Kessel reicht vollkommen aus und dann sind sie bei uns gelandet, weil....... Hinzu kommt das es HB gibt die dann sagen ich habe den Kessel eingestellt sie dürfen nichts verändern. Dazu fällt mir ein krasses Beispiel ein. HB installiert GSE 30 lt Puffer weiß ich nicht mehr. Der alleinstehende Mann ein polnischer Bürger spricht sehr schlecht deutsch wohnt in D aber direkt an der Grenze. Sein Kessel kam nicht höher wie 60° er hat nur gefroren. Irgendwie in der Gaststätte im Gespäch bekam er den Tipp und diese sind dann bei uns im Forum gewesen nebenan und fragten mich per PN ich habe viel mit ihm telefoniert und er hat den Kessel dann mit diesen deutschen Bekannten zum laufen bekommen. [lexicon]Laddomat[/lexicon] 61° Patrone prim und sec Luft waren zu.


    In unserer Beratung " ich möchte mir gerne eine .... Ich will weg von Gas/Öl und möchte...." sollten wir dies weiter hin beachten. Man hört immer wieder Tuning nein aus welchem Grund auch immer. Vielleicht fehlendes handwerkliche Geschick etc. Was dann später einmal passiert wenn er den Holzverbrauch merkt und unsere Beiträge liest und sich dann entschließt ist eine andere Sache.

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  • Hallo Jürgen, Hallo Gust,


    sind denn diese neuartigen Turbolatoren (7.x) bereits käuflich zu erwerben?


    Gruß, Mathias...

    DC30GSE mit Startautomatik und RWN, 4000ltr Puffer

  • Hallo Jürgen,


    du hast ja recht, es ist kaum einer hier im Forum, dessen Kessel eher „großzügig“ bemessen ist.


    Insofern wird meine Methode wohl nur für wenige interessant sein.


    Ich wollte nur aufzeigen, daß es mehrere Möglichkeiten für ein „Tuning“ gibt, mit Vor- und Nachteilen


    Einen Vorteil meiner Methode möchte ich aber nochmals hervorheben:
    Die Röhren reinige ich mittlerweile erst, nachdem ich so ca. 3 Ster (RM) Fichte verheizt habe. Die Kettenwirbler in den Seitenkanälen habe ich schon länger nicht mehr gereinigt.
    Die „zusätzlichen Tauscherflächen“ (Spalte) um den Wärmetauscherkasten reinige ich gar nicht. Habe ich schon mal vor längerer Zeit probiert, hat aber das Abbrandverhalten verschlechtert; warum auch immer... ist halt ein „löchriger Käse“, unser Atmos....
    Mit „verstopften Spalten“ kommt mehr Rauchgas durch die Röhren; was bei dem ohnehin geringeren Volumenstrom bei der Leistungsreduzierung von Vorteil ist.


    Was sich die Atmos- Ingenieure bei der „Konstruktion“ dieser Spalten um den Wärmetauscherkasten gedacht hat, wird sich mir wohl nie erschließen...
    Wie man sie „gewinnbringend“ nutzen kann, wurde an anderer Stelle schon ausführlich beschrieben.


    Bei meiner Methode kann ich es mir „leisten“, die Spalten nicht zu reinigen und erreiche sehr lange Wartungsintervalle. Kesselreinigung ist nicht gerade meine Lieblingsbeschäftigung.


    Gruß Gust

  • Wirkungsgradermittlung vom 01.12.2013


    Anheizen:
    13:30 Uhr mit 28,2 kg Fichte 17,0% Restfeuchte ==> 4,2 kWh/kg.
    Wärmemengenzähler- Stand: 30115 kWh.
    Temperatur Kessel: ca. 30°C
    Außentemperatur: ca. +1°C
    Eingestellter O2 Soll: 3,0%
    Eingestellte Abgastemperatur: 155°C

    18:00 Uhr Nachheizen; 8,1 kg Fichte.
    21:30 Ende Abbrand; Beginn Restwärmenutzung.
    23:15 Ende RWN. Temperatur Kessel: ca. 36°C
    Wärmemengenzähler- Stand: 30253 kWh


    4,2 kWh/kg x 36,3 kg = 152,5 kWh
    Differenz Wärmemengenzähler: 138 kWh; 138 / 152,5 = 0,905 ==> 90 % Wirkungsgrad.


    Die Puffer wurden während der Abbrandzeit komplett aufgeladen und die Heizflächen mit Wärme versorgt.
    Der komplette Pufferinhalt steht 9,5 Stunden nach dem Anheizen für die Heizflächen zur Verfügung.
    Hätte man die gleiche Energiemenge mit „Höchstleistung“ des Kessels in den Puffer gepackt, müßten bereits nach ca. 7 Stunden wieder die Puffer die Versorgung der Heizflächen übernehmen.
    Außerdem hätte mein Puffer diese Energiemenge in der Zeit nicht aufnehmen können.


    Mein Ziel wurde erreicht; ein hoher Wirkungsgrad bei verlängerter Kessellaufzeit und trotz knapp bemessenem Puffer lange Überbrückungszeit.


    Auch die „laufzeitoptimierte Methode“ erfordert einiges an Modifikationen und Einstellungen, bringt aber Heizkomfort und Wirtschaftlichkeit.


    Durch Verringerung der Abgastemperatur wäre noch eine geringfügige Steigerung möglich, jedoch habe ich bewußt darauf verzichtet, in der Hauptabbrandphase unter 155°C Abgastemperatur zu gehen, da ich dann Kondensatausfall im Kamin hätte und „Rußkügelchen“ beim Kehren feststellbar wären.


    Da ich noch immer einen Abgas- Luftwärmetauscher betreibe, habe ich Versuche mit wechselnden Abgastemperaturen zum Kamin gemacht: Auf Grund von Beobachtungen habe ich daraus eine einfache Steuerung für höchsten Wirkungsgrad bei trotzdem niedrigen Abgastemperaturen und akzeptablem „Kehrbild“ gebaut


    Diese basiert auf folgenden Annahmen: (Hartmut, nochmals vielen Dank für deine Erläuterungen)
    - zu Beginn des Heizens ist die Wasserdampfmenge im Abgas am größten.
    - Am Anfang ist wegen der Einschwingvorgänge von AGT und Lambda die Rußbildung am stärksten.
    - Kondensat bindet sich mit Ruß an der Rohrwand und es läuft kaum Kondensat zum Kondensatablauf des Kamines.


    Mit meinem Luft- Abgas- [lexicon]Wärmetauscher[/lexicon] kann ich die Abgastemperatur praktisch beliebig einstellen.
    (Durch Drehzahlregelung und thermostatischen „Ein- Aus“- Betrieb des Ventilators vom Tauscher)


    Ich habe diesen Ventilator so geschaltet, daß dieser in der ersten Dreiviertelstunde nach anheizen gar nicht läuft. (Dies habe ich mit der Startautomatik verkoppelt)
    Nach Ablauf der Zeit wird der Ventilator mit reduzierter Drehzahl betrieben, so daß sich ein Volumenstrom von ca. 100m³/h am Austritt ergibt.
    Zusätzlich wird der Ventilator über ein Thermostat am Austritt des Luft- Wärmetauschers getaktet, damit wird die Temperatur am Kaminrohr auf einer Mindesthöhe gehalten.


    So erreiche ich während des gesamten Abbrandes einen kondensatfreien Kamin- Betrieb bei niedrigst möglichen Abgastemperaturen.


    Leider kann ich diese zusätzliche Wärmemenge nur überschlägig erfassen, sie kann leider nicht mit dem Wärmemengenzähler erfasst werden. Aber ein paar kWh sind das auch noch, als Zugabe.

    Gruß Gust

  • Hallo Gust,


    was für einen Schornstein hast du und welche Temperatur am Schornsteinkopf fährst du?

    Grüsse


    Volker


    -altes Bauernhaus 280m² etwas gedämmt, DC40GS
    -2x2750l ex Gastanks als Puffer, mit Stroh gedämmt im Holzverschlag, Anlage in 5/4" Schwarzrohr geschweißt
    - Centramischer als RLA, WMZ, gemauerter 25x25cm Schornstein, ca.6,5m hoch, alles in der Garage, 20m Fernwärmeleitung
    -Solar seit Sep.2013, Direktwasseranlage, 20m² "Wuxi-Wankang" Heatpiperöhren, 60°, fast Süden, Resolregler "Deltasol BX", WMZ über "Grundfoss Dirkt Sensors"
    -Brauchwasserwärmepumpe seit Sep.2014, Dimplex BWP30HS

  • Hallo Gust,


    was für einen Schornstein hast du und welche Temperatur am Schornsteinkopf fährst du?


    Hallo Volker,
    ist ein Erlus BJ 2008 20cm Höhe ca. 9m.
    Temperatur am Schornsteinkopf hab ich noch nicht gemessen. (dazu müsste ich auf das Dach steigen, was bei Trockenheit möglich wäre :rolleyes: ). Kondensatablauf vorhanden.


    Gruß Gust

  • Hallo,


    nein da hoch krabbeln sollst du nicht ;( .


    Ich dachte nur das du als Elektronikfrickel das messen würdest :whistling: .


    Ich als Mechaniker hab da ja sone elektronische Anzeige installiert..... :S


    Ich war ja gestern kurz bevor ich deinen Beitrag gelesen hab auf meinem Dach um die Solaranlage zu konntrollieren. Und da komme ich direkt an meinem Schornstein vorbei. Ich hatte kurz vorher angeheizt und was soll ich sagen der war nicht nur feucht sonder innen richtig nass. Die erste Heizstunde ist immer besonders schlimm. Dann wirds besser aber die obersten Reihen vom Schornstein sind dauerhaft nass. Allerdings erreicht die Abgastemperatur ca. 50cm im Kopf gemessen selten über 40C° :pinch: .


    Auch ein Grund dafür das ich meinen Kessel gerne auf Laufzeit betreibe. Es ist nicht so gut wenn der fette Schornsteinbrocken völlig auskühlt.


    Laufzeit oder Leistung, da kann halt jeder für sich das passende raus suchen. Das sind für mich zwei gleichwertige Wege zum gleichen Ziel.



    p.s. Herlt (HV14) baut einen 14KW Kessel mit 300l Füllraum, da braucht es beim passenden Haus keinen Riesenspeicher weil laufzeitoptimiert

    Grüsse


    Volker


    -altes Bauernhaus 280m² etwas gedämmt, DC40GS
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    Einmal editiert, zuletzt von Volker ()

  • Hallo Volker,


    so ein Fühler am Kaminkopf wäre schon hilfreich, da hatte ich damals beim Bau des Kamines schlichtweg nicht dran gedacht...
    Bisher habe ich immer nur den Kondensatablauf vom Kamin beobachtet, aber bis da mal was kommt, ist garantiert schon einiges an Kondensat im Kamin und bildet mit dem Ruß die von mir beobachteten „Rußkügelchen“. Ob das bei meinem ca. 5 Jahre alten Kamin zu einem Problem werden könnte, weiß ich nicht genau, aber ich will es trotzdem vermeiden.


    Freut mich, daß du (und auch Fa. Herlt) ebenfalls die „laufzeitoptimierte Variante“ gewählt hast. Kann also so verkehrt nicht sein...


    Gruß Gust

  • Zu der Schornstein Sache hat mir jetzt am Wochenende unser Sohn etwas gesagt. Er fährt ja auch GESE 30 + Turbos Var. 2.0 + 11 m Keramik Schornstein. Seine Abgastemp liegt bei nicht höher wie 130° vorher über 200°. Sein Schorni war zum kehren und sagte Glanzruß im Schormstein - er solle höhere Abgastemp fahren oder er soll beim anheizen versuchen die Abgastemp für eine kurze Zeit auf über 250° zu fahren damit der Schornstein schnell warm wird und nicht langsam auf seine Temperatur kommt.
    Er zieht nach dem anheizen die AHK und die untere Tür auf bis die Abgastemp am Rohr auf knapp 270° gestiegen ist. danach alles zu und der Kessel jault schön meinte er. Er wäre vorher immer so langsam auf Touren gekommen. Jetzt wäre im nu die Kesseltemp auch auf 80°.
    Es ist sein Versuch den Rußglanz weg zu bekommen und doch weiter mit nur 130° Abgastemp zu fahren. Er will es beobachten bis zum nächsten Schorni Besuch und will mir dann berichten. Ich werde es dann hier auch einstellen.

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    Mit freundlichem Gruß Jürgen


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    WW Boiler 300 lt

    UVR 1611

  • Hallo Jürgen,


    Interessante Methode von deinem Sohn. Bin gespannt auf das Ergebnis.


    Würde man diese Methode automatisieren wollen, (aus Komfort- und Wirkungsgradgründen) würde ich den Kessel mit voller Gebläseleistung auf eine „definierte“, höhere Anfangstemperatur bringen und dann nach ca. 30 – 60 min auf die PID- Drehzahlregelung für die gewünschte Abgastemperatur umschalten.


    Beim ungeregelten Kessel mit Steuerung der Rauchgas- Temperatur über RGT2 und dem Original- Belimo wäre dies evtl. über einen weiteren Rauchgas- Thermostaten möglich, der nur in der Anfangsphase den Original- Belimo erst bei höherer Abgastemperatur zufahren lässt (Zusatz- RGT wird in Reihe mit RGT2 zum Belimo verschaltet).
    Nach Ablauf einer einstellbaren Zeit wird der zusätzliche Rauchgasthermostat per Timer kurzgeschlossen und die Rauchgas- Temperatursteuerung wird wieder vom Original- RG2 übernommen

    So könnte man den Kamin ohne Zuhilfenahme der AHK sozusagen mit besserem Wirkungsgrad „vorheizen“.
    Das mit der AHK wäre mir auf Dauer zu gefährlich, irgendwann würde ich vergessen, diese zu schließen....


    Nur so ein Gedanke...


    Gruß Gust

  • Hallo Gust,
    du sprichst davon die Spalte nicht mehr zu reinigen, weil du keinen Sinn in diesen siehst. Die Spalte am Register sind [lexicon]Wärmetauscher[/lexicon] sie ergeben also durchaus einen Sinn. So du diese nicht frei hälst verringerst du die Leistung des HV.


    Ralf

    Attack SLX 35 Profi. 3000-Liter Puffer. Buderus Ölkessel 40 KW. [lexicon]Laddomat[/lexicon] 78° Patrone. 310m² beheizte Fläche, freistehendes verwinkeltes Gebäude nach EneV 2009 gedämmt. WW mit Boiler und Zirkulationspumpe.

  • Ob diese Spalte vom Hersteller wirklich gewollt ist möchte ich sehr stark anzweifeln. Wir sehen ja an allen Ecken und Kanten die Qualität wie der Kessel mit Automat schweißen und per Hand schweißen "zusammen geschuster ist". Ich werde morgen ein Foto machen von meiner Ansicht unter der oberen Reinigungsklappe, dort sieht es ganz anders aus von wegen Schlitz.

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    Mit freundlichem Gruß Jürgen


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    UVR 1611

  • Hallo Gust,
    du sprichst davon die Spalte nicht mehr zu reinigen, weil du keinen Sinn in diesen siehst. Die Spalte am Register sind [lexicon]Wärmetauscher[/lexicon] sie ergeben also durchaus einen Sinn. So du diese nicht frei hälst verringerst du die Leistung des HV.


    Hallo Ralf,


    das mit den zusätzlichen Wärmetauscherflächen stimmt schon, aber ob diese Spalte wirklich in dieser bei gleichen Kesseln stark unterschiedlichen Breite Sinn machen, wissen wohl nur die Atmos- Konstrukteure.
    Ich bin da der gleichen Meinung wie Jürgen. Wären die Spalte wirklich als zusätzliche Wärmetauscherflächen gedacht, hätte man diese sicherlich in der Bedienungsanleitung unter der Rubrik „Reinigung“ erwähnt....


    Bei meiner Betriebsweise, nämlich lange Laufzeit bei verringerter Leistung, kann ich es mir „leisten“, darauf zu verzichten. Außerdem habe ich festgestellt, daß diese „offen“ das Regelverhalten bei meinem Kessel negativ beeinflussen. Wahrscheinlich wegen irgendwelcher Undichtigkeiten, aber das ist nur eine Vermutung.
    Fakt ist, mein Kessel arbeitet mit verstopften Spalten in der von mir gewählten Betriebsweise besser.
    Das ist keine Vermutung, sondern durch Messungen bestätigt.


    Gruß Gust

  • Ich bin da ganz klar deiner Meinung Gust, Je kleiner die Leistung desto weniger fallen Verschmutzungen in Gewicht. Ich würde wenn ich einen HV hätte diesen solange umbauen bis er mit 5-7kW läuft damit er durchgehend arbeitet. Die Abgastemp würde ich in Bereichen sehen wollen wo mein Heizungsrücklauf liegt und der Kamin kann Kondensat ablassen so viel er will. (wenn der Rauchfangkehrer mich lassen würde)


    Leider darf ich meinem Pelleter nichtmal einen Abgastauscher hinten dran hängen.......

  • Hallo Gust,


    ein weiterer Vorteil der Laufzeitvariante wurde wohl noch nicht erwähnt. Das ewige warm-kalt-warm-kalt ist sicher nicht gut für den Kessel. Wer den Kessel vorwärmt und dabei das Spannungsknacken hört weiß was ich meine.


    Wenn deine Abgastemperatur da ist wo du sie haben willst und der Wärmeertrag auch dann ist es egal ob du alle Wärmetauscherfläche nutzt oder nicht denn für deinen Bedarf/Betriebsweise hast du ja augenscheinlich mehr als genug.

    Grüsse


    Volker


    -altes Bauernhaus 280m² etwas gedämmt, DC40GS
    -2x2750l ex Gastanks als Puffer, mit Stroh gedämmt im Holzverschlag, Anlage in 5/4" Schwarzrohr geschweißt
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    -Solar seit Sep.2013, Direktwasseranlage, 20m² "Wuxi-Wankang" Heatpiperöhren, 60°, fast Süden, Resolregler "Deltasol BX", WMZ über "Grundfoss Dirkt Sensors"
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  • es ist kaum einer hier im Forum, dessen Kessel eher ?großzügig? bemessen ist.
    Insofern wird meine Methode wohl nur für wenige interessant sein.


    Hallo Gust


    wirklich?


    ich gehe davon aus dass bei 90% der Holzvergaser der Kessel ein mal am Tag brennt und im harten Winter zwei mal am Tag
    für ALLE diese Kessel ist eine Verlängerung der Abbrandzeit SEHR von Vorteil
    denn je länger die Abbrandzeit um so weniger Heissgasgeschwindigkeit
    und je kleiner die Heissgasgeschwindigkeit um so größer der Wirkungsgrad der Abgaswärmetauscher
    Zusätzlich sinkt der Verschmutzungsgrad durch feine Asche im [lexicon]Wärmetauscher[/lexicon] (Der Ofen muss weniger oft geputzt werden...)


    genau das war mein Ziel auch als ich an meinem Ofen schraubte...
    um die Heissgasgeschwindigkeit zu minimieren sehe ich zwei Stellschrauben
    1.) Restsauerstoff im Abgas minimieren
    2.) Leistung des Ofens reduzieren
    Diese beiden Stellschrauben bedingen sich auch gegenseitig
    Wenn ich den Restsauerstoff reduziere erhöht sich bei gleicher Kesselleistung die Brennraumtemperatur beträchtlich
    dies führt zu einer stärkeren Beanspruchung und damit Abnutzung des Feuerfestmaterials
    diese hohen Temperaturen können durch eine Reduzierung der Kesselleistung vermieden werden
    Der ideale Betriebspunkt des Kessels ist dort zu finden wo der KohlenMonoxid-Anteil im Abgas minimal ist und das bei möglichst kleiner Leistung des Kessels
    dabei ist auch auf den Kamin zu achten - bitte mit dem Kaminkehrer abklären wo die Grenzen des Kamines sind...
    [Blockierte Grafik: http://www.bernhard-hartl.com/Bilder/ATMOSForum/Lamda.png]
    viel zu dem Thema hab ich hier geschrieben ...KLICK...


    Obiges gilt für den Pyrolyse-Betrieb des Holzvergasers
    dann wenn Holzgas entsteht und in der Düse verbrannt wird


    Wenn oben im Holzvergaser nur noch Holzkohle zu finden ist - dann wenn die SEkundärluft durch die Lamda-Regelung dauerhaft geschlossen ist -
    dann ist es sinnvoll die Lufterdrehzahl auf ein Minimum zu reduzieren
    Dies senkt zum einen den Restsauerstoff-Gehalt im Abgas (damit höherer Wirkungsgrad)
    und senkt zudem die Abgastemperatur weiter (damit noch höherer Wirkungsgrad)
    ohne ein Problem für den KAmin zu sein. Denn Wasserstoff ist zu diesem Zeitpunkt nicht mehr vorhanden. Im Abgas findet sich kaum mehr Wasserdampf - der Kohendioxid-Anteil steigt
    Somit kann an jedem beliebigem Kamin mit kleiner Abgastemperatur gefahren werden OHNE jegliche Versottungsgefahr.
    Zudem steigert die kleine Lüfterdrehzahl natürlich die Abbrandzeit ganz erheblich


    Ich bin mir sicher dass diese Strategie für einen Großteil der Holvergaser-Betreiber die ideale Strategie ist. Denn wer die Leistung des Holzvergasers durchgehend auf NEnnleistung braucht um sein Haus warm zu bekommen der ist eh nur mehr ein Heizknecht... und sollte über einen größeren Ofen nachdenken


    Bernhard

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