Moin Tobi,
"Zuviel beigemischte Luft bringt keine Vorteile mehr, sondern muß parasitär miterhitzt werden und
senkt dadurch die Flammentemperatur. Der Co2 Gehalt im Abgas nimmt ab, Restsauerstoff resp.Lamda steigt.
Die Durchmischung muß natürlich perfekt sein."
Ich denke dies ist ein Problem, mit dem einige Vigas-Betreiber unwissentlich zu kämpfen haben!
Sie fahren den Kessel einfach mit zu viel Sekundärluft. Und was passiert dadurch?
Ein Teufelskreis!
Die Flamme wird durch die zugeführte Luft abgekühlt, teilweise bis zum "Flammenabriss". Daraus ergibt sich wiederrum, das mangels Flamme der Zwischenboden um die Düse und die Düse selbst auskühlen. Es findet keine anständige Glutbildung in der oberen Brennkammer mehr statt. Der Zwischenboden kühlt immer mehr ab und die neu einströmende Primär- und Sekundärluft wird immer weniger vorgewärmt. Durch die nun steigende Lüfterdrehzahl (um die eingestellte Abgastemp. zu halten) wird das letzte bisschen Glut durch die breite Düse gedrückt und als letztes folgt dann der schöne "Hohlbrand"!
Das Ganze läuft so lange, bis der Kessel restlos "Abgestorben" ist.
Mit der Brennschale versuche ich lediglich, den oben genannten Ursachen entgegen zu wirken! Die Flamme wird durch sie nochmals umgelenkt, um den "Zwischenboden" von unten auf Temperatur zu halten. Hierdurch ergibt sich ein konstanter Abbrand, mit den nötigen Grundvoraussetzungen.
Die Einstellung der Sekundärluft ist in meinen Augen eine sehr heikles Thema und nicht generell mit 2,5 Umdrehungen abzutun!
Zu berücksichtigende Faktoren sind auf alle Fälle die Umgebungstemperatur (Heizraum), die Brennholzstärke (Durchmesser) und die Holzfeuchte.
Darum gilt für mich als grobe Richtlinie:
Kalter Heizraum - dickes Holz (14 - 22 cm) - etwas feucht = Sekundärluft Zu (fetter)
Warmer Heizraum - dünnes Holz (6 - 14 cm) - trocken = Sekundärluft Auf (magerer)
Wobei der Bereich zwischen "Auf und Zu" bei mir mit 1 - 3 Umdrehungen geöffnet variiert.