Beiträge von arthurhecht

    Bin bisher hellauf begeistert.

    Na das freut mich, dass es bei Dir genau so gut funktioniert wie bei mir. Ich hab jetzt mal um 13 Uhr die ersten Entgasungszyklen "angehört". Da scheint nach dem langen Betrieb nahezu gar nichts mehr ausgeblasen zu werden. Verglichen mit dem Anfang ist jetzt praktisch gar kein zischen mehr zu hören.


    Sehr schade, wenn bei einem guten Produkt der Service zu wünschen übrig lässt.


    Viele Grüße

    Arthur

    Die 1500 sind ja dann aber auch nur ~20-30h

    Ja, wenn man das so zurück rechnet. Ich hab keine Buchführung über das was alles aufgetreten ist. Meine mich aber zu erinnern, dass nach dem update das Gerät ein Reset gemacht hat und der Zyklenzähler wieder bei null angefangen hat. Daher fehlt etwas vom Anfang. Wieviel, kann ich nicht sagen. Ich habe erst anschließend immer wieder mal einen Blick auf den Zähler geworfen.

    Kannst nochmal was zum Update sagen?

    Hab gerade nachgeschaut. Die App sagt das Gerät wäre auf dem aktuellen Stand. Angezeigt wird mir die Softwareversion 1.48 und der Zyklenzähler steht mittlerweile auf 9420. Das nach gut einem Jahr. Wenn ich das rückwärts rechne, habe ich rund 1500 Zyklen Dauerentgasung am Anfang durchgeführt.

    Hab aber gestern vorm Anheizen am Microblasenabscheider mal geöffnet und da kam nix mehr. Da hatte ich sonst jeden Tag einen kleinen Stoß.

    Also sieht es bereits nach Wirkung aus. Vielleicht musst Du ja auch nicht so lange Dauerentgasen wie ich es gemacht habe. Mein Anlagenvolumen ist relativ groß mit über 5000 Liter. Du kannst das ja so einstellen, wie es Dir gefällt. Ungefähr ein Jahr lang habe ich die Intervallentgasung mit 20 Zyklen am Tag durchgeführt. Da bin ich inzwischen runter auf 10 Zyklen täglich.


    Was updates anbelangt, habe ich ganz am Anfang, wenn ich mich recht erinnere, ein update installiert. Ohne Probleme. Ich gehe nachher mal in den Heizkeller und schau ob ich laut App auf Stand bin. Vor einem viertel Jahr lief die App mal nicht mehr. Ich konnte keine Verbindung mehr zum Gerät herstellen. Das ging so ein paar Tage und bevor ich eine Anfrage an den Service geschrieben habe, habe ich die App mal neu installiert. Seither läuft es wieder problemlos.


    Und schließlich die Menge an Gas pro Entgasungszyklus. Die ist in der Tat klein. Das Gerät entgast, soweit ich weiß, nur 0,6 Liter pro Zyklus. Da kann nur ein kurzes Zischen von ein paar Millilitern kommen. Letztlich ist die Zeit und die Kontinuität der entscheidende Faktor für den Erfolg.

    Wie lange hast die Dauerentgasung laufen lassen?

    Ich weiß es nicht mehr ganz genau. Es waren aber ziemlich sicher 2 Wochen mit 20 Std am Tag. Ich hab immer wieder mal gehorcht, wie stark es am Ende des Entgasungszyklus zischt. Erst als ich den Eindruck hatte, dass es deutlich weniger geworden ist, habe ich auf Intervallentgasung umgestellt. Jetzt nach der langen und regelmäßigen täglichen Nutzung höre ich überhaupt keinen Gasausstoß am Ende des Zyklus. Ich gehe davon aus, dass jetzt nur noch so wenig Gas im Wasser ist, dass praktisch keine Abscheidung mehr erfolgen kann. Aber um sicher zu sein, muss ich mal um 13 Uhr beim ersten Zyklus horchen.

    Zumal ich ja nicht nur Werte " mitschneiden bzw. abfragen wollte.

    Ich danke Dir ganz herzlich für Deine detaillierte Antwort und die Information zum Modbus.


    Mir reicht ein Mitschneiden der Daten aus. Ich will nichts selbst steuern. Mal abgesehen von Funktionen wie Sperren oder Freigabe des Kessels. Aber selbst das muss nicht unbedingt sein. Mir ging es bei allen Kontakten mit Brunner wie Dir. Es wird gemauert und Infos scheinen dort heilig zu sein. Bei einem update der Steuerung gibt es nicht einmal Release Notes. Also weiß ich nie, was für Veränderungen ich mir da gegebenenfalls einfange. Zweimal habe ich ein update eingespielt und beides mal sind meine geänderten Parameter einfach überschrieben worden. Ich musste also erst einmal suchen, was beim update verändert worden ist. Eine Zumutung. Mein Heizungsbauer behauptet, auch er würde keine Infos zu den Änderungen erhalten.


    Mit der Qualität des Produktes bin ich ebenfalls sehr zufrieden. Aber der Kundenservice ist schlicht unterirdisch. Das passt höchstens zu jemand, der alles, aber auch gar alles über den Heizungsbauer machen lässt und sich selbst überhaupt nicht mit der Steuerung auseinandersetzen will oder kann.


    Ich bin sicher, dass sich Brunner langfristig mit der Strategie schadet. Sie könnten wertvolle Infos aus dem Feld bekommen, haben es aber scheinbar bisher nicht nötig. Schade.


    Ich werde mich nochmals mit dem CAN-Sniffer auseinandersetzen und versuchen die Parameter (mehr als die Modbus-Liste hergibt) zu identifizieren. Ich will neben den Temperaturen auch Parameter wie Luftklappenstellung oder Leistungsreduktion visualisieren.


    Viele Grüße

    Arthur

    muss die Anlage drucklos sein, oder hält der Eisstopfen?

    Mein Heizungsbauer musste mehrfach Leitungen vereisen. Er hat das immer ohne Änderung des Anlagendruckes durchgeführt. Aber das hat für mein Gefühl immer ewig gedauert, bis das Rohr wirklich so vereist war, dass er arbeiten konnte.

    Kurz, ich habe mich selbst hingesetzt, und letztendlich alle Funktionen in einer UVR abgebildet und seit dem Funktioiert es ohne Probleme.

    Darf ich Dich fragen, wie Du die CAN-Parameter von Brunner herausgefunden hast. Ich möchte das für den Scheitikus nutzen, um die Daten mit zu schreiben. Bisher habe ich nur einen Parameter herausgefunden und den kann ich auch schön auslesen. Ich nutze den USB CAN Analyzer von seeed.


    Vielen Dank und viele Grüße

    Arthur

    Also selbst ohne Zirkulation?

    Ja, entlang des Druckgradienten bewegen sich die gelösten Luftmoleküle um den vom Entgaser erzeugten Druck- bzw. Konzentrationsunterschied auszugleichen. Das dauert lang in einem weitverzweigten Leitungsnetz, aber es funktioniert bis in die letzte Ecke. In der Praxis geht es natürlich wesentlich schneller, wenn gleichzeitig eine Durchströmung stattfindet.


    Man kann das mit einem kleinen Versuch demonstrieren. Ein Tropfen Tinte in einem großen Gefäß führt nach einiger Zeit zu einer gleichmäßigen Färbung des Wassers. Rührt man dabei um, geht es erheblich schneller. Aber der Punkt ist, es geht eben auch ohne rühren. Dauert halt.


    In meiner Installation habe ich mir überlegt: Die Luft im Puffer kommt wohl aus dem Holzvergaser. Ursprung sind wahrscheinlich Mikroblasen, die an den heißen Kesselwänden entstehen und sich im Pufferspeicher munter treffen und vereinigen. Wenn ich jetzt das entgaste Wasser direkt in den Pufferspeicher leite, hat die Physik ein leichtes Spiel und keine großen Strecken zu bewältigen.


    Unabhängig von den Luftproblemen im Pufferspeicher hatte ich früher (schon vor der Installation des Holzvergasers) am weitesten entfernten und gleichzeitig höchstgelegenen Heizkörper immer wieder Luft und musste so alle ein zwei Monate dort entlüften. Nicht viel Luft, aber das Ende des Heizkörpers war halt immer wieder mal kalt. Der Heizkörper ist in einem separaten Heizkreis im Wohnhaus und nur über eine ca. 40 m lange Nahwärmeleitung mit dem Pufferspeicher verbunden. Seit ich die Entgasung am Pufferspeicher mache, habe ich kein einziges Mal mehr diesen Heizkörper entlüften müssen.

    Außerdem wird bei der von "warp735" eingestellten Skizze "nur" der Heizkreis bedient.

    Wäre aber egal, die Physik macht den Rest. das ist ja das schöne an der Vakuumentgasung. Bei einem Mikroblasenabscheider muss die Mikroblase durch den Abscheider, sonst bleibt sie erhalten und vereinigt sich noch mit weiteren Kolleginnen zu einer größeren Blase. Bei der Vakuumentgasung kann die Blase ruhig in irgend einem Heizkörper festhängen. Sie wird durch den gesenkten Partialdruck der Gase einfach immer kleiner, d.h. der Inhalt der Blase wird nach und nach vom Wasser aufgenommen (gelöst), bis sie weg ist. Fast wie Zauberei. Dabei ist's nur Physik!

    Wie lange läuft so ein Zyklus?

    Vielleicht 30 s bis 1 oder 1,5 Minuten. Hab's nie gestoppt. Jeder Zyklus besteht aus:

    pasted-from-clipboard.pngAlso insgesamt läuft bei mir die Entgasung etwa 10 oder 15 Minuten am Tag. Man kann in der Bluetooth-Steuerung per App (würde ich Dir unbedingt empfehlen!) einstellen, wie viele Zyklen man am Tag will, Ich glaube die Obergrenze ist 20. Mein Zyklenzähler in der App steht jetzt bei rund 9000. Ein großer Teil war der Dauerbetrieb am Anfang. da lief die Entgasung über eine Woche am Stück, wenn ich mich richtig erinnere.


    Zur App:

    pasted-from-clipboard.png

    1.) Der VE wird nur in den RL eingebaut. (Einbauanweisung beachten) 2.) Der VE arbeitet nur im strömenden Medium. 3.) Die Pumpe im VE ist nur für die Funktion der Entgasung da.

    Das ist nur teilweise richtig. Der Punkt 3 stimmt. Der Punkt 2 definitiv nicht. Du könntest eine Vakuumentgasung selbstverständlich an einem komplett nicht durchströmten Pufferspeicher vornehmen. Der notwendige Flüssigkeitsaustausch - gasreiches Wasser wird angesaugt- gasarmes Wasser ausgeschoben - sorgt ganz zwangsläufig zu einem Flüssigkeitsaustausch. Jetzt kommt die Physik: das gasarme Wasser kommt zurück in gasreicheres Wasser - der Partaildruck der Gase wird ganz automatisch und selbsttätig ausgeglichen, nur auf der Basis der erzeugten Partialdruckdifferenz; letztlich bis in den letzten Winkel Deiner Anlage. Einzige Voraussetzung ist, es sind keine Absperrelemente dazwischen, die Bereiche komplett voneinander separieren.

    Punkt 1 ist auch richtig, liegt jedoch in erster Linie an technischen Gegebenheiten. Eine Membranpumpe lebt bei niedriger Temperatur wesentlich länger als bei hoher Temperatur. Die Gasabscheidung wäre zwar im VL höher (sieh Grafik auf S 16 des links von Holzpille ), aber da bei einer Vakuumentgasung regelmäßig Gas abgeschieden wird (bei mir jeden Tag um 13 Uhr 10 Entgasungszyklen) , spielt das nur am Anfang eine Rolle, im Gleichgewicht nach einiger Zeit spielt es hingegen keine Rolle mehr. Die Einbauanweisung mit 50 cm Abstand zwischen Entnahme und Rückführung soll dafür sorgen, dass bereits entgastes Wasser nicht wieder angesaugt wird. Ansonsten wäre der Effekt verringert. So wie ich es gelöst habe, funktioniert es völlig problemlos auch im Sommer, wenn die Heizkreispumpe ausgeschaltet ist. Durch den relativ großen Abstand zwischen Entnahme und Einspeisung von gut 2 m und (!) dem Rückflussverhinderer in der Pumpengruppe verhindere ich, dass entgastes Wasser wieder angesaugt wird.

    Würde so funktionieren? Oder muss ich mit der Rückspeisung vor den Mischer?

    Nein, der Mischer spielt für die Anordnung praktisch keine Rolle. Wie gesagt, in der Heizperiode senkst Du über die Entgasung die VL Temperatur höchstwahrscheinlich so minimal, dass es für die Raumtemperatur keine Rolle spielt.

    Würde so funktionieren? Oder muss ich mit der Rückspeisung vor den Mischer?

    Hab Dein Bild erst nach meiner Antwort gesehen. In einer idealen Welt würdest Du z.B. direkt nach Deinem Exdirt entnehmen und am RL des Pufferspeichers wieder zuführen. Dann hast Du sicher nie Schmutzprobleme und immer eine niedriges Temperaturniveau. Aber wie gesagt, Deine Lösung geht und erspart Dir vermutlich Rohrveränderungen.


    Bei mir ist die Entnahme identisch. Für die Rückführung nutze ich den Entleerungshahn des Pufferspeichers. Mit 2 x 3 Meter Panzerschlauch hat sich das bei mir gut machen lassen. Ich umgehe mit meiner Anordnung übrigens auch den Schmutzfänger. Hab mir aber nie Sorgen deshalb gemacht. Mein Heizkreis ist eine neu installierte Wandheizung. Da erwarte ich keinen Schmutzanfall verglichen mit der alten Hausinstallation mit vielen Heizkörpern. Da hätte ich es so vielleicht nicht gelöst.

    Könnte ich also am RL HK absaugen und am VL HK wieder einspeisen?

    Ja, wenn Du keine Möglichkeit hast, auch in den RL vor Deinem Pufferspeicher wieder einzuspeisen, sollte das auch gehen und die Temperaturabsenkung die Du während der Heizperiode damit im VL erzeugst dürfte wohl aufgrund der geringen Volumenströme der Entgasungseinheit vernachlässigbar sein. Egal wo Du entgast, wird sich rein physikalisch der Effekt immer über Dein Gesamtvolumen ausgleichen. Eventuell wird das Zeitverhalten der Entgasung etwas träger. Das spielt aber ohnehin nur am Anfang eine Rolle. Wenn einmal der niedrige Partialdruck erzeugt wurde, wird nur noch ein ohnehin geringes Volumen jeden Tag entgast, um den Zustand aufrecht zu erhalten. Und da spielt meiner Ansicht nach der Ort keine Rolle mehr. Wichtig ist nur das Temperaturniveau.