Alle: Mod. Gebläse vs. Klappensteuerung

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  • Interessante Informationen.... also so langsam kommt man ja hin, wo man hinmöchte.
    Problem nur bisher:
    Liegt Sekundärluft bei gut dem 1 1/2 fachen von Primär, kommt alles ins stocken. Kessel wummert und die Flamme reißt gern mal ab.
    Gebläse nun langsamer oder schneller?!?!???


    Denke die ThermoFlux Düse ist zu niedrig und bietet daher nicht genug Zeit die Gase zu vermischen...

  • Liegt Sekundärluft bei gut dem 1 1/2 fachen von Primär, kommt alles ins stocken. Kessel wummert und die Flamme reißt gern mal ab.
    Gebläse nun langsamer oder schneller?!?!???

    Wenn Du die Öffnung der Sekundärluftklappe im Vergleich zur Primärluftklappe runter bringen willst
    dann muß der Unterdruck im Ofen runter - sprich Gebläsedrehzahl runter
    und damit macht die Primärluftklappe weiter auf
    Im neuen Betriebspunkt wird der Ofen mehr Luft vor der Düse zur Verfügung haben und der Flammabriss ist dann vermutlich Geschichte

  • Diesen Effekt erkennt die normale Steuerung nicht und das endet in der Regel immer mit einem Flammabriss+ anschließender Extremauskühlung der Brennkammer.


    So wie ich das bis jetzt gesehen habe passiert das so, wenn die Glut direkt über der Düse aufgebraucht ist, es aber noch mehr als ausreichend Holzgas gibt.
    Statt vorzuzünden, wird erst in der Brennkammer komplett gezündet.Sekundär macht immer weiter auf .Durch dein Schauglas kannst du beobachten wie keine direkte Flamme aus der Düse kommt.Erst kurz danach wird die Flamme erkennbar.Das Problem ,die kühle Sekundärluft.Die Kammer wird von hinten nach vorne ausgekühlt.Somit kommt es zum Flammabriss wenn nicht zufällig oben was zusammenrutscht.
    Was mach ich also.Von vornherein so wenig Lüfter wie möglich fahren.Also Teillast.Das kennst du ja nun schon von mir.Nicht durch, sondern "be" -lüften!

  • Hallo,


    Zuerst entschuldige ich mich mal für die so kurz in das Thema hineingeworfene These mit dem Gürtel und dem Hosenträger.


    Wie jemand zu einer/seiner Regelung kommt und die dann auch funktioniert ist eigentlich jedem seine eigene Sache.
    Zudem ist es, so geht es mir wenigstens, schön zu sehen wenn andere halt auch andere Lösungswege suchen und auch finden.


    Ich selbst beschäftige mich seit ca. 1965 mit diesem Thema als die ersten elektron Regler,
    von damals Sauter sowie Kieback & Peter von der Firma eingesetzt wurden wo ich damals arbeitete.


    Schon fing das Problem an, hat man den Regler in kleiner Last eingestellt funktionierte dieser bei Stellungen in Vollast nicht mehr.


    Man probierte dann mit mechanisch sehr aufwendig gebauten Drallreglern der Aufgabe Herr zu werden.
    Es änderte sich am Problem aber nichts.


    Um die Jahrhundertwende wurde ich zu einer großen Verbrennungsanlage in Frankfurt, betrieben von der dort ansässigen Mainova, gerufen.
    Auch die hatten die Regelung jeder einzelnen Klappen zusätzlich mit der Drehzahlregelung des Motors verbunden.
    Wussten aber, nach 3/4 Jahren Inbetriebnahme, immer noch nicht wie man die Ansteuerung der Klappen so richtig aufbauen sollte.


    Wir haben uns dann mechanisch geholfen, die Skizze habe ich mal wieder angehängt.
    Es erfolgt durch eine Gestängeübersetzung eine unterschiedliche Stellgeschwindigkeit der Klappe bei konstanter Geschwindigkeit des Stellantriebes.
    Beim Öffnen der Klappe läuft die Klappe sehr langsam um dann zur vollen Öffnung hin immer schneller zu werden.


    Das Problem was so vor einem liegt ist das der Luftdurchsatz einer Klappe nicht linear ist.
    Zudem spielt, wie auch bei Mischern, der Kvs-Wert eine Rolle.
    Eine viel zu groß dimensionierte Klappe regelt wesentlich weniger feinfühliger wie eine Klappe mit kleinerem Durchmesser.
    Wenn man, wie eigentlich üblich bei HV, die Klappe genau so groß fertigt wie das Zubringerrohr mit evtl. 1...2m/s Geschwindigkeit,
    dann ist das Problem vorprogrammiert.


    Nur hat die Klappe mit dem kleineren Durchmesser den größeren Druckverlust.
    Damit muss man einen Tod halt sterben.


    Direkt gekoppelte Stellantrieb auf die Welle der Klappe funktionieren, ohne weiter elektron. Maßnahmen,
    nicht mit einem handelsüblichen elektronischen Regler.


    Nicht umsonst gibt es Ventile und Klappen mit einem Durchflussverhalten welches der Klappenstellung angepasst wurde.
    D.h. bei 10% Öffnung hat man 10% Durchfluss und bei 50% Durchfluss hat man 50% Öffnung usw.


    Wenn die Klappe dann noch so gebaut ist das bei Zu-Stellung auch die Klappe geschlossen ist, dann funktioniert so eine Regelung auch ohne zusätzliche
    Regelung vom Gebläse.


    Ein Gebläse hat natürlich den Vorteil das die geförderte Luftmenge proportional der Drehzahl verläuft.
    Ist also von zu Hause aus schon linearisiert. (gleiche Luftmengenänderung bei gleicher Drehzahländerung)


    Es werden natürlich auch noch andere Lösungen angeboten.
    Wenn man ein Stetigsignal (0...10VDC bzw. 0/4...20mA) als Stellungssignal hat, dann kann man so ein Signal durch eine
    Linearisierungsfunktion der Stellklappe anpassen, dazu wird natürlich wieder eine SPS benötigt,
    oder es ist schon im Regler eingebaut (Sipart von Siemens).


    Den Einsatz Klappe mit Frequenzumrichter würde ich so ausführen wie man das heutzutage mit den Umwälzpumpen macht.
    Die Umwälzpumpe sorgt immer für einen passenden Vordruck welcher, unabhängig von der Durchflussmenge, konstant gehalten wird.
    Ob man dabei eine lineare Anpassung hin bekommt muss man austesten.


    Ich hoffe damit meine etwas zu kurz geratene Bemerkung am Anfang etwas begründet zu haben.




    Liegt Sekundärluft bei gut dem 1 1/2 fachen von Primär, kommt alles ins stocken. Kessel wummert und die Flamme reißt gern mal ab.
    Gebläse nun langsamer oder schneller?!?!???

    Das Problem hatte ich auch.
    Ist auch manchmal noch da wenn ich mich beim Auflegen nicht beeile.
    Ich habe das derart gelöst das ich das Feuer beim Einschichten in den Füllraum nicht zu groß werden lasse.
    Ist halt etwas Tempo angesagt.
    Ist der Brennstoff drin, schnell Fülltüre zu.


    Dann lasse ich die Primärluft über einen Hochlaufgeber langsam zugeben.
    Das Gewummer ist immer dann vorhanden wenn zu viel an Gas bereits vorhanden ist und dann erst die Fülltüre geschlossen wird.
    Auch ein Öffnen der Fülltüre, so eben mal zwischendurch, bringt dies Probleme.


    Das Feuer fahre ich langsam (angepasst) rauf und runter.


    Vorrangig bei der Verbrennung benötigt man eine Brenntemperatur (immer an die 3 T's denken) welche sich im Idealfall schon so bei 750...850°C bewegen sollte.
    Was nützt einem eine niedrige Abgastemperatur wenn die Brenntemperatur dadurch zurück geht.


    Das hat anscheinend @HartlBe ganz gut bei seinem HV gelöst.


    mfg
    HJH

  • Wie immer.... Allerbesten Dank für deine ausführliche Antwort!
    Ich muss echt mal überlegen wie das bei unseren Biogas-Anlagen mit den Klappen war..... echt irre, dass man(n) in 8 Jahren soviel vergisst

  • Hallo,


    Was heißt 8 Jahre, ich bin 70.


    mfg
    HJH

  • Hallo,


    Was heißt 8 Jahre, ich bin 70.


    mfg
    HJH

    Ich weiß :)
    Aber ich hab in den letzten Jahren mein Leben (Berufs-)quasi um 180 Grad gewendet, da is nimmer viel da, weil auch das Interesse generell erstmal wo anders lag ;)

  • Ein kurzer Einnwurf von mir: Saugzug regeln um die ganze Leistung stabiler zu bekommen dabei sinkt die AGT und oben am Schornsteinkopf die Temp...... habe ich hier nichts gefunden die auch mal zu messen oder warten bis zum nächsten kehren wenn der Schorni mir dann ein harten Krümel zeigt und sagt die AGT muß höher gefahren werden. Was mache ich dann?

    Es gibt nur zwei Tage im Jahr, an denen man nichts tun kann. Der eine ist Gestern, der andere Morgen. Dies bedeutet, dass heute der richtige Tag zum Lieben, Glauben und in erster Linie zum Leben ist. Dalai Lama

    https://zitatezumnachdenken.com/dalai-lama


    Mit freundlichem Gruß Jürgen


    Ekomet mini Plus

    2 x 1000 lt Puffer

    Propangas GK De Dietrich

    WW Boiler 300 lt

    UVR 1611

  • @Jürgen, du hattest es ja schon des öfteren erwähnt das es bei dir zu Glanzrußrückständen im Schornstein kam.


    Man muß es aber wohl auch so sagen. Dein Kessel ist nicht Lambda und BRT gesteuert.Beides verhindert Glanzruß selbst bei niedrieger AGT. Die alleinige Kontrolle der BRT bringt wenig da sich daraus nicht herleiten lässt wieviel Restsauerstoff im Abgas vorhanden ist. Ab weniger 3% RSS sollte man genau wissen was man da macht.


    Was richtig ist, obacht zwecks Durchfeuchtung.


    Ich handhabe das so das mein Kessel nicht lupenrein gesäubert ist.Der Kessel muss gedrosselt werden bzw. sich in Teillast fahren um die AGT einhalten zu können.
    Damit stelle ich bei geringsten Luftdurchsatz die nötige Temperatur am Schornsteinkopf sicher.
    Gruß Randy!

  • Tja...dann ist alles Essig.


    Denke man sollte hier nur "spielen" wenn es die Gegebenheiten zulassen. Ich fahre mit 150 AGT absolut trocken -trotz nur 45 Max am Kopf- Schorni ist zufrieden und meckert nicht.


    Es gibt Kessel die mit den Gebläse fix fahren, bis die Klappen nicht mehr nachkommen. Ebenso kenne ich das Phänomen des Flammenabrisses, bei ZU GERINGER Gasgeschwindigkeit bzw Rückzündung in Richtung Füllraum.


    Vermutlich wird es nicht so einfach wie es aussieht, so lange man nicht alle Parameter genau messen kann. Eventuell ist da die Möglichkeit der Luftmassenmessung und Unterdruck Messung gar nicht so verkehrt. Mancher Hersteller "probiert" dahingehend derzeit. Pellettkessel haben Unterdrucksteuerungen ja schon an Bord....

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