Saugzug- statt Druckgebläse

Es gibt 42 Antworten in diesem Thema, welches 24.175 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Solarthermie+15S.

  • Hallo,


    ich möchte mal Fragen ob jemand seinen Kessel versuchsweise auf ein Saugzuggebläse im Rauchrohr umgebaut hat? Mir war das mit den verbauten Druckgebläsen bisher neu obwohl ich mir einige Kessel angeschaut habe. Für mich ergeben sich daraus nur Vorteile, vor allem kein austretender Qualm. Auch ist eine Anheizklappe zwischen Füllraumtür und Brennerkammertür angebracht durch die das Feuer entfacht wird und ca. 1 - 2 Minuten lang geöffnet mehr Luft einsaugt und so die Verbrennung sehr schnell in Gang kommt. Sowas ist doch mit Druckgebläsen gar nicht möglich? Wie steckt ihr eure Kessel überhaupt an? Einziger Nachteil wäre bei unsauberer Verbrennung das sich das Lüfterrad zusetzt. Aber mit Lambdasonde und entsprechender Regelung sollte das kein Thema sein.


    Gruß Hans

  • Hallo Hans,
    ein Saugzuggebläse in einen Druckgebläse Holzvergaser einfach ins Rauchrohr einzubauen wird nicht gehen da wirkungslos. Um das zu realisieren braucht man eine andere Abgasführung. Diese mußt Du dir mal bei deinen Holzvergaser anschauen dann verstehst Du mich.


    Gruß Helmut

  • Warum schreiben dann die Atmosbetreiber ..... auch bei Saugzug gibt es Qualm es ist nicht zu vermeiden
    und nochwas, da muß der Kessel absolut dicht sein
    vor allem auch dicht bleiben


    Gruß Erwin

    Vigas 14,9 Bj 2006; LC von HB; Lufttrennung; Wirbulatoren; gr. BK; 2200l Puffer; FRIWA; Solar 44m² FK 39° Richtung Ost; UVR1611; ca. 300m² beheizt; WDVS seit 2006;
    Es wird täglich schwerer der Dümmste zu sein, die Konkurrenz wird immer größer!

  • Hallo,


    wie bei mir die Luft angesaugt wird etc. ist mir klar. Hab den Kessel ja selbst aufgebaut. Nur vom Prinzip her müsste das doch trotzdem funktionieren.


    Zum Thema Qualm aus dem Füllraum. Also wenn ich die Isoliertür öffne schaltet das Gebläse auf Maximum / volle Drehzahl und wenn man dann die Fülltür öffnet wird auch ein Schlitz, die Rauchgasabsaugung geöffnet die direkt über der Fülltür ist und falls etwas versucht zu entweichen wirds eingesaugt...


    Dicht muss doch jeder Kessel sein, egal ob mit Druck- oder Saugzuggebläse. Beim ersteren würden Abgase austreten und beim letzteren der Zug nachlassen. Deshalb kann und muss man von Zeit zu Zeit die Türen neu justieren damit die Dichtung entsprechend fest gegen den Kessel drückt.


    Gruß Hans


    Edit: Habe mir gerade folgendes Schnittbild noch einmal näher betrachtet. Was bei mir fehlt, bzw. nicht gebraucht wird ist diese Anheizklappe (11) im Rauchrohr.


    [Blockierte Grafik: http://www.solarbayer.de/bilder/kessel/hvs_schnitt.jpg]

  • Moment... Ich glaube jetzt sehe ich was Helmut meint. Die Brennkammer ist sozusagen nicht dicht ausgeführt. Da fehlt sozusagen eine Abtrennung damit beim "Absaugen" die Gase auch richtig durchströmen. Dann ist das ganze schon mit wesentlich höherem Aufwand verbunden.


    Nachtrag:


    Hier ein Schnittbild meines Kessels: Man sieht das zwischen Brennkammer und Ascheabsetzkanale ein Blech eingeschweißt ist. Anonsten kann ich nicht allzugroße Unterschiede bis auf die Anheizklappe feststellen. [Blockierte Grafik: http://www.holzvergaser-forum.de/media/kunena/attachments/legacy/images/kessel_schnitt_SH_01.jpg]

  • Hallo Hans,
    die Rauchgase kommen in der Mitte der Lüfterscheibe an und werden durch die Fliehkraft nach außen befördert. Dann durch die Schneckenförmige Form der Gebläseabdeckung ins Abgasrohr gedrückt. Beim Vigas ist das nur ein Rohr in dem ein Kasten sitzt mit einer Lüfterscheibe, die Hälfte der Gase werden in den Kessel zurück befördert und die andere Hälfte ins Rauchrohr.


    Besser kann ich es jetzt nicht erklären sonst sitze ich noch bis morgen früh hier und bin am tippen und zeichnen :(


    Gruß Helmut

  • Hallo Erwin,
    im Atmos haben die die schneckenförmige Form der Gebläseabdeckung nicht gebaut. Auf die Idee sind sie nicht gekommen wie so auf viele andere Dinge auch nicht.


    Gruß Helmut

  • Hallo,


    um noch einmal auf einer meiner Eingangsfragen, das Anstecken, zurück zu kommen. Verstehe ich das richtig das bei einem Kessel mit Druckgebläse das wie bei einem "Walltherm Kamineinsatz" funktioniert? Also zuerst wird im Prinzip wie bei einem Festbrennstoffkessel / Kaminofen ein ganz normales Feuer entfacht und der Kessel arbeitet durch die Anheizklappe mit dem Naturzug des Schornsteins? Die Gebläse müssten solange noch außer Betrieb sein und die Flamme nach oben brennen. Ist genügend Glut vorhanden wird die Anheizklappe geschlossen und die Gebläse eingeschaltet und draufhin arbeitet der Kessel als Holzvergaser mit nach unten brennender Flamme. Korrigiert mich wenn ich falsch liege.


    Gute Nacht
    Hans

  • Hans


    so stehts in der Beschreibung


    Leute die Rauchlos zünden schieben die Holzkohle zusammen, bringen die zum glühen mit Gas oder Heißluft, legen Holz drauf,
    Tür zu, Klappe zu, Kessel einschalten (damit auch das Gebläse),
    nach 5 Sec. bis 2, 3 Minuten ist der Kessel in der Vergasung mit Sauberer Flamme ohne Rauch
    je nachdem wie stark du die Holzkohle angeglüht hast


    wenn du den Kessel öffnest wenn der so voll ist wie auf dem Foto und auch noch ziemlich kalt, hat auch ein Saugzug große Probleme das vollständig wegzuputzen ,
    ist er heiß und hat schon eine Zeit gebrannt, raucht das auch nicht mehr ...
    nur wieder wenn du zu langsam nachlegst und das kalte Holz beginnt zu qualmen bevor es zur Flamme kommt und du die Tür zu hast


    Gruß Erwin

    Vigas 14,9 Bj 2006; LC von HB; Lufttrennung; Wirbulatoren; gr. BK; 2200l Puffer; FRIWA; Solar 44m² FK 39° Richtung Ost; UVR1611; ca. 300m² beheizt; WDVS seit 2006;
    Es wird täglich schwerer der Dümmste zu sein, die Konkurrenz wird immer größer!

  • Morgen Erwin,


    das ist eine sehr gute alternative Methode den Prozess zu starten. Was würdet ihr bei Druckgebläsen als Vorteil gegenüber Saugzug betrachten?


    Gruß Hans

  • Eigentlich sehe ich nur Vorteile.
    Besonders toll ist natürlich, daß man mit der Nase feststellen kann, ob evtl. eine Dichtung nicht korrekt eingestellt ist, mach das mal bei einem Saugzug :laugh:
    Deshalb ist auch ein Falschluft-freier-Saugzug-HVK sicher seltener, als die Chance, demnächst einen Osterhasen zu sehen.


    @Erwin
    Wenn nicht in dem Augenblick, in dem ich die AHK ziehe, mir eine Stichflamme aus dem Brennraum entgegenschlägt, dann habe ich etwas falsch gemacht. Und das bedeutet, so lange, bis die Stichflamme kommt, habe ich keine sauber verbrannten Abgase, egal ob mit Lambda, oder mit, wobei sicherlich hier zumindest die Restsauerstoffmenge stimmt, wenn Du Lambda hast, und die Regelung funktioniert.


    Grüße
    Berthold

  • Hallo,


    ob das ein Vorteil ist ist Ansichtssache. Stelle ich bei gleschossenen Kesseltüren das Sauzuggebläse an kann ich an den Dichtungen hören ob Luft eingesaugt wird. Die Saugkraft ist schon enorm. Dann habe ich allerdings längst verpasst die Türen neu zu justieren. Diese sollten immer nur mit etwas Kraft zu verschließen sein.


    Was mich noch interessieren würde ist die Geräuschentwiklung außenliegender Gebläse. Beim Aufbau, als weder Rauchrohr noch Türen eingebaut waren und ich probeweise das Gebläse eingeschaltet habe war schon eine laute Geräuschkulisse vorhanden. Da kamen mir Zweifel ob man den Kessel nicht im Haus hört. Nachdem aber alles Zusammengebaut war und der Kessel in Betrieb ist sinkt die Drehzahl von 2800 1/min auf ca. 1000 - 1200 1/min und ist im Heizraum eigentlich kaum hörbar. Die Rücklaufanhebepumpe ist bei voller Drehzahl lauter um einen Vergleich zu haben.


    MfG Hans

  • hvk schrieb:

    Zitat

    Stelle ich bei gleschossenen Kesseltüren das Sauzuggebläse an kann ich an den Dichtungen hören ob Luft eingesaugt wird.

    :woohoo: :woohoo: :woohoo: :woohoo: :woohoo: :blush: :S


    Wenn man hört, daß Luft angesaugt wird, dann ist wohl alles zu spät. So falsch eingestellt, daß man gehört hat, daß es die Luft herausdrückt, waren bei mir die Türen noch nicht einmal im Auslieferungszustand, und da hat naturgemäß niemand die Dichtigkeit jemals geprüft.
    Manchmal habe ich den Eindruck, daß einer der größten Nachteile des Saugzugs ist, daß den meisten Kesselbetreibern die nötige Sensitivität für Falschluft fehlt. So nach dem Motto, aus den Augen aus dem Sinn.
    Ähnlich sieht es auch mit der Flamme aus, wenn man diese nicht intensiv studieren kann, bekommt man auch kein Gespür für Verbesserungsmöglichkeiten. So lange ich Gestank im Heizraum habe, wenn ich die Brennraumtüre offen habe, habe ich keine gute Verbrennung. Diese notwendige Kontrollmöglichkeit ist beim Saugzug leider nur mit großem Aufwand zu realisieren.
    Folge davon sind Abbranddtemperaturen von über 160, ja 180°, wo ich gar nicht mehr ruhig schlafen könnte, von wegen der Energie, die ich sinnlos durch den Kamin jage.
    Und gleichzeitig die Einbildung, im Prospekt steht ja Wirkungsgrad von 91%, man habe ich einen tollen Wirkungsgrad.
    Von der BAFA wird ein Wärmemengenzähler für geförderte Solarthermieanlagen vorgeschrieben.
    Seltsamerweise für geförderte HVKs nicht, obwohl die Solarthermieanlagen durch schlechten Wirkungsgrad die Umwelt nachweislich nicht mit ihren Abgasen verpesten.
    Leider gibt es immer noch HVK ohne WMZ, hier eine Änderung der Vorschrift, würde sicher oft mehr bringen als die best gemeinte Bimsch.


    Grüße
    Berthold

  • Hallo,


    zum Thema Abgasverlust gibt es hier im Forum eine Formel und ich habe dazu Diagramme angefertigt. So groß ist der Unterschied gar nicht wie man vielleicht vermutet. Zu hohe Werte beim Restsauerstoff wirken sich weitaus negativer aus.


    MfG Hans


    P.S.: Hat die Maustaste geklemmt oder warum haben sich so viele Smileys in deinen Beitrag verirrt? Das empfinde ich mindestens genauso nervig wie die mehrfache Nutzung von Satzzeichen, vorzugsweise des Ausrufzeichens.

  • Hallo,


    Ist doch egal ob ich ziehe oder drücke, wichtig ist doch nur das die die Luft dahin kommt wo sie gebraucht wird.


    Der Vorteil eines Saugzuges besteht darin das ich weitgehend unabhängig vom Naturzug des Kamines bin.


    Ideal ist Saugzug und Gebläse.


    Mit den Gebläsen sorge ich für konstante Luftmenge und mit dem Saugzug für einen festen Unterdruck, der
    natürlich dann konstant (geregelt) werden muss.


    Alles eine Frage des Aufwandes.


    mfg
    HJH

  • hvk schrieb:

    Zitat

    Hat die Maustaste geklemmt oder warum haben sich so viele Smileys in deinen Beitrag verirrt?

    Nein, dachte nur, die zugegeben hierfür nicht sehr zahlreichen Möglichkeiten der Smilies würden sich selbst erklären, und ich könnte mir Schreibarbeit, und dem Leser Zeit sparen, aber hier für Dich gerne die Übersetzung, wenn Du es ausfühlich magst.
    Die ersten :woohoo: :woohoo: standen für: (um) Himmels Willen
    die nächsten :woohoo: :woohoo: :woohoo: (bedenke die) Länge (mulitpiziert mit nicht hörbarer) Undichtigkeit (= Summe der) Falschluft
    :blush: = da wird mir heiß
    :S der Gedanke macht einem ja fix und fertig

  • HJH schrieb:

    Zitat

    Der Vorteil eines Saugzuges besteht darin das ich weitgehend unabhängig vom Naturzug des Kamines bin.

    Ist doch beim Druckgebläse nicht anders?
    Du hast allerdings beim anheizen in so fern Recht, als Du bei Inversionswetterlage, kaltem Kamin und Kessel, das Gebläse beim Druckgebläse anmachen mußt, um die Holzkohle innerhalb von 1-2 Minuten zu einem schönen Glutbett zu verwandeln, während man sich das ansonsten schenken kann, zumindest trifft das bei meinem Kamin zu, da reicht normalerweise der natürliche Zug aus.


    Beides erscheint mir nicht unbedingt sinnvoll, je komplizierter etwas wird, desto höher cie Chancen auf versagen eines Teilsystems.
    Wer Probleme mit seinem Kamin hat, und den Kessel in der Wohnung stehen hat, kommt allerdings vermutlich um ein zusätzliches Saugzuggebläse im Abgasrohr nicht herum. Bei mir im Keller, und mit meinem hohen Kamin, halte ich das jedoch für überflüssig.

  • Hallo,


    zum Thema Wärmemengenzähler: Welchen kann man empfehlen oder sind die meisten gleichwertig? Dieser sollte doch bestimmt min. Qn 2,5 haben? Für den Kessel reicht doch bestimmt ein etwas älteres Model das nicht mehr geeicht ist.


    Gruß Hans

  • Ich habe mir das mal durchgerechnet mit 1,5 und 2,5. Wenn Du nicht gerade den WMZ hinter und/oder vor einem Bogen montierst, also davor und dahinter mindestens 30 cm gerades Rohr, ist die Differenz nicht sonderlich beeindruckend, so daß man guten Gewissens einen 1,5 verbauen kann.
    Angaben gelten allerdings für meinen 14,9er, bei einem 80er z.B. käme sicher etwas anderes heraus.
    Der 1,5er liefert in diesem Fall auch genauere Meßergebnisse, als ein 2,5er.


    Grüße
    Berthold

  • Hallo Berthold,


    dann sollte das wohl auch für einer 20er passen. Der Massenstrom sollte doch eigentlich relativ gering sein. Wenn man von 40°C Rückaluf und 80°C aus der Rücklaufanhebung ausgeht sollten doch nur rund 400 - 500l/h fließen. Gebrauchte deren Eichung 2009 / 2010 ausläuft bekommt man für 15€ von verschiedenen Herstellern hab ich gesehen. Genügen diese für einigermaßen genaue Messungen oder würdest du im jeden Fall einen Neuen verbauen?


    MfG Hans

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!