Lufttrennung DC 30 GSE mit schiebe belimos, Erfahrungen und Alternativen

Es gibt 26 Antworten in diesem Thema, welches 16.170 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Chris30GSE.

  • Dadurch wird der Restsauerstoff im Abgas unnötig hoch gehalten, wegen der hohen Luftmenge, die aber zur Verbrennung gar nicht benötigt wird.

    Wobei ich aber frage, wozu der Restsauerstoff einer Verbrennung stimmen muß, die ja nicht mehr stattfindet.


    Bevor dieser Ausbrand-Zustand erreicht ist, stieg der Rest-O2 ja schon an. Dadurch ist die Sekundärklappe auch schon zu. Wird dann die Primärklappe geschlossen - wozu soll dann der Lüfter laufen? Entweder die Dinger sind dann nicht wirklich dicht, oder der Kessel zieht Nebenluft oder es kommt eben gar keine Luft mehr rein. Im letzteren Falle braucht ja dann auch kein Lüfter drehen, bzw. hat dies keine Auswirkungen.


    Dass man mit dem Zufahren einer Primärklappe diese Gluterhaltung sicherlich noch verlängert, denke ich mir schon. Die Frage ist, ob das den Aufwand immer lohnt. Sofern der Kamin nicht zieht, wie ein Traktor, kann das Glutbett auch so schon mal viele Stunden halten.

  • Wobei ich aber frage, wozu der Restsauerstoff einer Verbrennung stimmen muß, die ja nicht mehr stattfindet.


    Bevor dieser Ausbrand-Zustand erreicht ist, stieg der Rest-O2 ja schon an. Dadurch ist die Sekundärklappe auch schon zu. Wird dann die Primärklappe geschlossen - wozu soll dann der Lüfter laufen? Entweder die Dinger sind dann nicht wirklich dicht, oder der Kessel zieht Nebenluft oder es kommt eben gar keine Luft mehr rein. Im letzteren Falle braucht ja dann auch kein Lüfter drehen, bzw. hat dies keine Auswirkungen.


    Dass man mit dem Zufahren einer Primärklappe diese Gluterhaltung sicherlich noch verlängert, denke ich mir schon. Die Frage ist, ob das den Aufwand immer lohnt. Sofern der Kamin nicht zieht, wie ein Traktor, kann das Glutbett auch so schon mal viele Stunden halten.


    Moment, eine Verbrennung findet in der Glühphase sehr wohl statt, aber keine Vergasung. Deswegen wird in dieser Phase auch keine Sekundärluft mehr benötigt.


    Die Primärklappe schließe ich, damit ich den Ventilator noch auf ca. 30% der Nenndrehzahl halten kann. 15% würden zwar reichen, aber da befürchte ich Motor- Kühlprobleme. Sicher ist sicher.
    Und ja, die Klappe ist nicht dicht, genau so wenig wie der Kessel. Aber zum Drosseln des Luftstromes reicht es.


    Der Restsauerstoff muß nicht stimmen in der Glühphase, der soll auch nicht mehr geregelt werden, sondern nur so niedrig wie möglich gehalten werden und das ist eben bei meiner Methode der Fall.


    Hat man gar keine Luftströmung mehr, (durch Ausschalten des Gebläses) werden auch die Tauscherflächen nicht mehr angeströmt und demzufolge wird auch kaum noch Leistung abgegeben. Das Rauchgas strömt dann sehr langsam mit Naturzug in den Kamin ohne nennenswert Heizwärme an die Tauscherflächen abgegeben zu haben.


    Bei meinem Kessel ist es jedenfalls so und der über den Wärmemengenzähler und abgewogenem [lexicon]Holz[/lexicon] ermittelte Wirkungsgrad bestätigt mir das. Also keine Vermutung, sondern gemessen, und das schon sehr oft.
    Vor der Optimierung meiner Ausbrandregelung hatte ich das ganze ähnlich wie bei der FS gesteuert, war mir zuwenig Wirkungsgrad...

  • Hallo,


    da wir hier im FlammTronik-Bereich sind, wage ich hier auch mal einige Sätze:


    Der Rest-O2 muss aus dreierlei Gründen geregelt werden:


    1. (Gust hat es schon geschrieben) Überschüssige Verbrennungsluft muss mit erwärmt werden auf die Abgastemperatur und erhöht somit die Menge der energiebeladenen Abgase.
    2. Überschüssige Verbrennungsluft erhöht den CO-Ausstoß, da die Flammen gekühlt werden und die Verbrennung nicht mehr vollständig ist. Zu niedriger O2 ehöht auch das CO.
    3. Schon lange VOR dem Ausbrand sollte die Sekundärluft dem Rest-O2 angepasst werden, da die Primärluftregelung ja versucht, trotz absinkender Gasmenge die AGT zu halten. Das kann sie nur durch Erhöhung der Primärluft, die meist dann schon als Pseudo-Verbrennungsluft in die Sekundärkammer weitergeleitet wird.


    Eine reine AGT-Regelung kann diese 3 Punkte nicht während des gesamten Abbrandes gewährleisten.


    Auf meiner Seite gibt es einen Rechner von HB53, der einfach mal durchgetestet werden kann:
    [Blockierte Grafik: http://www.flammtronik.de/imag…ungsgradrechner_thumb.jpg]


    http://www.flammtronik.de/down…kungsgradrechner_HB53.zip
    Anleitung: einfach downloaden und dann den Ordner aus der ZIP auf den Desktop kopieren.
    Dann einfach die EXE starten ohne Installation.
    Danke nochmal an Hartmut :thumbup:


    Gruß


    Harald

  • Wenn wegen fehlenden Luftstromes die Luft im Kessel steht, bzw. sich durch den Kaminzug nur sehr langsam bewegt, dann gibt sie doch mehr Wärme an die Kesselwände, bzw. im [lexicon]Wärmetauscher[/lexicon] ab, als wenn der Lüfter noch mit 30% dreht und der Kessel durch Klappen und/oder parasitären Ritzen Luft zieht. Die Energie der Restglut ist vom stehenden Lüfter ja nicht weg, die bleibt ja im Kessel und wo soll die sonst hin, als ins Heizungswasser. Zumal nicht nur der [lexicon]Wärmetauscher[/lexicon], sondern eben auch der Brenn- und der Füllraum Wasser-umflossen sind.


    Der CO-Ausstoß und der Restsauerstoff stehen in keinem wirklich direkten Zusammenhang. Man kann nicht 100%ig von O2 auf CO schließen. Bei o.g. Prototypen war der O2 während der Anheizphase noch bei 12-8%, während aber der CO-Anteil schon zweistellig war. Der kam auch nicht wesentlich weiter runter, als dann der O2 eingeriegelt war. Das schaffte man mit einer Steuerung ohne genaue Abgastemperatur-Regelung nicht. Vorher waren Solarbayer und TEM verbaut. Die regelten die Abgastemperatur eben nicht genau, betrieben den Lüfter in Stufen und eben nicht stufenlos. Da kam man kaum unter 500ppm CO und wenn, nur in kurzzeitigen Spitzen. Erst mit der Abgastemperaturregelung blieb der CO-Wert dauerhaft niedrig. Der Holzfeuer-Entwicklungsingenieur dort hat nicht schlecht gestaunt. Der wollt's nämlich auch erst nicht glauben. Die Lambda-Regelung sorgte dann dafür, dass sich der CO-Wert im zweistelligen Bereich auf einem Wert stabilisierte. Dafür dass er nicht dreistellig würde, brauchte man die Sekundärklappe noch nicht.


    Das bestätigt auch frühere Versuchsreihen mit anderen Kesseln. Damals wurden die Vorläufer der FS ja mit der Maßgabe entwickelt, dass man einen Kessel sauber kriegt, ohne den Aufwand in Lambda betreiben zu müssen. Lambda war damals aber auch noch teurer, als jetzt. Aber das hat geklappt. Als die Abgastemperatur stand, sank auch der CO-Wert. Damals wie heute. Obwohl man sagen muß, dass sehr viele Faktoren in diese Verbrennung eingehen, nicht nur die Steuerung.


    Eine Abgastemperaturregelung über den Lüfter ist zwar auch, aber eben keine reine Primärluftregelung. Es wird ja der Lüfter angesteuert und der zieht Primär- UND Sekundärluft. Sinkt also dessen Drehzahl, wird automatisch auch der Sekundärluftstrom vermindert, also den Gegebenheiten angepaßt. Das Verhältnis Primär zu Sekundär, was für den Restsauerstoff ja entscheidend ist, bleibt daher weitgehend stabil. Der Rest-O2 also auch. Würde man statt der Lüfterleistung nur eine Primärklappe ansteuern, wäre das zweifelsohne anders.

  • Hat man gar keine Luftströmung mehr, (durch Ausschalten des Gebläses) werden auch die Tauscherflächen nicht mehr angeströmt und demzufolge wird auch kaum noch Leistung abgegeben. Das Rauchgas strömt dann sehr langsam mit Naturzug in den Kamin ohne nennenswert Heizwärme an die Tauscherflächen abgegeben zu haben.


    moin,


    warum soll der lüfter nicht ganz ausgehen? die energie der glühenden holzkohle geht so oder so ins kesselwasser. ein nicht unerheblicher teil der energie gelangt bei leerer werdenden füllraum bereits über die füllraumrückwand in die anlage. zu sehen bei mir am wmz. voller füllraum 19 kW; 1/4 füllung 22 kW bei gleichbleibender AGT.


    mein steuerfühler für primärluftregelung sitzt in der unteren reinigungsklappe. beim anheizen geht primär ganz auf und der lüffter volle leistung. kurz vor erreichen der sollAGT geht der lüfter auf ca. 40% (einstellbar). fällt nun die AGT beim ausbrand 20° unter den sollwert geht der lüfter ganz aus. etwas später schließt noch der primärbelimo. (die ursprünglich geplante lüfterabschaltung nach restO2 ließ sich nicht realisieren da mein LC zu alt ist) es bleibt so genügend restholzkohle für den nächsten tag bei überschaubaren kosten.


    grüße
    dobia

    _________________
    DC 20 GSLe (2002), Lambdasteuerung 4,5 %, Primärluft-Belimo mit PMA KS45, Eigenbau Rauchgasbremse, Anheizklappe verschlossen, Kugelraumumbau, Startautomatik mit Lüfterdrossel, Abgastemperatur 145-160°C, 2600 l Puffer seriell (einzeln abschaltbar), 12m² Solar, 25kW Flüssiggastherme, 14m³ Nadelholz + 1/3 Gastank pro Jahr, Bauernhaus ungedämmt, 210m² beheizt davon 125m² mit 22°C, Abwärmenutzung vom Heizraum, externer Rauchabzug, CO-Messung mit REGXA1, ca. 20000 kWh/a mit Holz

  • Wenn wegen fehlenden Luftstromes die Luft im Kessel steht, bzw. sich durch den Kaminzug nur sehr langsam bewegt, dann gibt sie doch mehr Wärme an die Kesselwände, bzw. im [lexicon]Wärmetauscher[/lexicon] ab, als wenn der Lüfter noch mit 30% dreht und der Kessel durch Klappen und/oder parasitären Ritzen Luft zieht. Die Energie der Restglut ist vom stehenden Lüfter ja nicht weg, die bleibt ja im Kessel und wo soll die sonst hin, als ins Heizungswasser. Zumal nicht nur der [lexicon]Wärmetauscher[/lexicon], sondern eben auch der Brenn- und der Füllraum Wasser-umflossen sind.


    Das mag theoretisch richtig sein, die Praxis ist etwas anders. Durch das Gebläse und die parasitären Strömungen entstehen Verwirbelungen, die die Wärme vom Rauchgas besser an die Tauscherflächen abgeben. (Stichworte: Reynolds, laminar, turbulent...)
    Ich habe beides ausprobiert und gemessen, bei meiner Methode war der Wirkungsgrad höher und die Verbrennung war dem „Aschebild“ nach absolut einwandfrei.


    Gruß Gust

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