Hallo Helmut!
Ich kenne Heinz Jürgen's Ausführungen aus dem HT Forum und schätze sie sehr.
Allerdings ist der Vergleich mit der Hydraulik ein "red herring":
Das passiert bei niedrigem Volumenstrom und hohen Leitungsquerschnitten.
Äquivalent in der Elektronik zu zwei parallelen LEDs: diejenige, die minimal geringere Durchlassspannung hat, leitet mehr Strom, der Arbeitspunkt rutscht auf der Kennlinie in einen noch schlechteren Bereich, der Prozess verstärkt sich.
Im Endeffekt brennt die LED durch, die andere hat nie richtig Licht gegeben.
Wenn die erste durch ist, brennt natürlich dann die zweite auch durch.
Läßt sich ideal mit 2 separaten Spannungs / Stromquellen lösen.
In der Praxis geht's aber mit 2 separaten Vorwiderständen perfekt.
Das hydraulische Äquivalent dazu sind dünnere Zuleitungsschläuche, Drosseln, und/oder eine stärkere Hydraulik-Pumpe oder einfach belastete Zylinder. Irgendeine Form von signifikantem Widerstand je Zylinder in Bezug zur Pumpe.
Dann fahren auch die 2 Zylinder parallel aus.
Das gleiche geht beim 15er mit seinem überdimensionierten 40er-Gebläse:
Original ist das Gebläse durch die Drosselblende grob heruntergedrosselt.
Dann wird per PWM die Primärluft reguliert. Der Leitungsquerschnitt der Primärluft ist weit und nimmt das Luftvolumen das das Gebläse liefert ab.
Von diesem variablen Luftstrom mit geringem Druckaufbau die Sekundärluft abzuzweigen ist Schwachsinn.
Das erklärt die riesigen Sekundärluftdüsen und die schlechte Regulierbarkeit.
Das ist irgendwie komplett verkehrt aufgebaut, weil bei der Primärluft nur das Volumen zählt, bei der Sekundärluft aber auch der "Einspritz-" Druck.
Geregelt wird aber nur das Primär-Volumen. Druckaufbau ist unmöglich, da die Primärluft keinen Widerstand hat.
Daher macht es mehr Sinn, Druck zu generieren, und den dann für die Primärluft durch eine Drossel herunterzuregeln:
Wenn man das Gebläse ungedrosselt auf Vollast laufen läßt, dafür aber Primär- und Sekundär- Luft getrennt per Drosselung abzweigt, dann hat man endlich den Druckaufbau, den man für die Sekundärluft-Einleitung braucht.
Primärluft nach Leistung (VL-Temp) geregelt.
Sekundärluft nach Lambda.
Zuerst sollte aber die Mechanik stimmen, sprich der Düsenstein - für die Versuche tun's erst mal auch Einstell- Drosselschrauben sowohl für Primär als auch Sekundärluft.
Wer will kann natürlich gleich auf 2 Gebläse gehen - ist wie bei den LEDs die Luxus-Variante.
Dann kann man aber genauso gut das eine auf Volumen auslegen (=Original) und das zweite so auswählen, daß es genügend Druck für die Sekundärluft aufbaut.
Wenn das 2. Gebläse eh komplett von der Primärluft getrennt ist, dann kann's genauso gut auch drehzahlgeregelt sein.
Ich seh dann keinen Sinn in einem ungeregelten Gebläse mit extra Belimo hintennach.
2 drehzahlgeregelte Gebläse wären auch eindeutig die Energie-effizienteste Lösung.
Bei mir ist halt links-rechts-vorne kein Platz.
beste Grüße,
Albrecht