Probleme mit dem Fischer VX 30

Es gibt 28 Antworten in diesem Thema, welches 41.679 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von einung8.

  • Hallo mein Name ist Hans. Wir haben ein älteres Haus und unser Heizungsbauer hat uns einen Fischer VX30 (Holzvergaser, 30 KW) eingebaut. Blauäugig wie wir waren, haben wir jetzt ein nicht zu unterschätzendes Glanzrußproblem. Der Holzvergaser wurde vom Heizungsmann auf 160 Grad Abgastemperatur gestellt und ich habe versucht gemäß Anleitung zu heizen. Das Holz ist in Scheite gespalten und hat eine Restfeuchtigkeit zwischen von ca. 14%. Jetzt nach ca. 1 Jahr Betrieb hat mich der Schornsteinfeger auf Glanzrußbildung im oberen Schornsteinbereich hingewiesen und auf meinem Wärmetauscher habe ich auch eine 1mm starke Schicht sitzen. Jetzt ist guter Rat teuer und keiner wills gewesen sein. Frage wie gehe ich jetzt vor? Mehr Luft, weniger Luft, mehr Abgastempartur, mehr ??? Wie werde ich den Glanzruß auf dem Wärmetauscher wieder los? Ich bin für jeden Tipp dankbar.

  • Hallo Hans,
    ich nehme mal an weil Du es nicht geschrieben hast daß der Kessel keine Elektronische Regelung und Lambda hat.


    Nur mit Luft einstellen wirst Du das Problem nicht lösen können, da muß schon etwas geregelt werden. Mit etwas Kesselumbau und der FlammTronik könntest Du das Problem lösen.


    Gruß Helmut

  • Sorry, ich wusste nicht was ich schreiben soll. Der Kessel hat aktuell keine Lambdasonde (könnte man aber nachrüsten) und alles andere wird (leider) elektronisch geregelt. Also Primärluft, Sekundärluft, Rücklaufanhebung usw. kann ich zwar über ein Menü steuern aber nicht mit Handhebeln. Der Ofen ist weitgehend auf den Werkseinstellungen und ich bin überfordert. Ich weiss nicht wo ich mehr oder weniger einstellen soll. Dazu kommt eine Nebenluftklappe am Kamin, die ich zunächst mal von 40 PA auf 10 PA gestellt habe.

  • Hallo Hansage,
    wo wohnt denn der Kessel? Bei der Holzverbrennung kommt es hauptsächlich darauf an, das die Temperaturen passen. Wenn du Teer im Wärmetauscher hast, bekommt du den relativ gut mit Ausbrennen weg. Wenn du Glanzrus im Schornstein hast, kann es sein, das deine Abgastemperatur zu niedrig ist, und/oder der Kessel zu Kurz läuft.


    mfg
    Thomas Pfaffinger

    Admin Holzvergaser-Forum.de
    Kein Support per PN oder Mail, sofern dies nicht Forenroblematiken betrifft.

  • Was bedeutet "wo wohnt der Kessel"? Ich wohne in Heilbronn und der Kessel wohnt in meiner Scheune. Der Kessel läuft den ganzen Tag über. Wie funktioniert das "Ausbrennen"? Danke.

  • Hallo,
    also ich würde mich jetzt mal aus dem Fenster lehnen und sagen das 3 Dinge in Frage kommen:
    - RLA zu niedrig eingestellt: Welche Temperatur hat deine RLA? Evtl wenn ein Mischer verbaut ist, dieser falsch angeschlossen?
    - Sek-Luft falsch eingestellt. Normalerweise kann man das grob einstellen, indem man die Flamme beim Einstellen beobachtet, leider ist das bei dem Fischer nicht ohen weiteres möglich.
    - Bedienungsfehler. Wie feuerst du den Kessel an und wie läuft der Abbrand ab?


    Das Ausbrennen funktioniert rel. einfach: Gasbrenner nehmen und von unten die WT-Rohre abbrennen, dann mit einer Bürste oder einem Schrapper das ganze verbrennte Zeug holen und von vorne anfange, bis das ganze leer ist.


    mfg
    Thomas Pfaffinger

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  • Die RLA steht bei 60 Grad. Wie hoch kann man da gehen?


    Die Sekundärluft habe ich noch nie verstellt. Sie steht glaube ich bei 55%.


    Anfeuern, tue ich indem ich zuerst etwas Nadelholz entzünde und dann auf die Glut die Holzscheite lege. Ich verbrenne zur Zeit nur Eicheholz. Die Holzscheite sind gespaltene Stämme.


    Die Bilder mit der optimalen Verbrennung habe ich mir schon angeschaut. Die Flamme sollte so leicht bläulich sein, wenn ich das richtig verstande habe. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich schon manchmal einen Hohlbrand habe, wenn das Holz nicht nachrutscht. Sonst fühle ich mich unschuldig.


    Die Abgastemparatur von 160 Grad, ist das vielleicht zu wenig? Kann das Problem vielleicht an zu hohem Kaminzug liegen. Denn meiner hat als Minimalzug 10PA und für den Ofen brauche ich zwischen 7 - 10 PA. Danke.

  • Hallo Hansge,
    die RLA sollte so bei 65 beginnen, die normalen Vigas werden mit 72° Patrone verkauft. Tiefer würde ich nicht gehen. Theoretisch würde bei sehr tockenem Holz 55° reichen, aber sobald das Holz feucht wird, steigt die benötigte Temperatur rasch an.


    Dadurch sollte sich jedenfalls der Glanzruss in den WT-Rohren vermeiden lassen.


    Die Nebenluftvorrichtung aka. Zugbegrenzer würde ich auf 10pa einstellen. Die Abgastemperatur ist shcon schön, bei dir aber vermutlich zu niedrig. Wichtig ist, das das Abgas nach einiger Zeit im Vollastbetrieb oben aus dem Schornstein mit mehr als 60° rauskommt. Wobei man hierbei nicht unterschätzen sollte, was der Kamin an hitze aus den Abgasen zieht.


    Durch den niedrigenren Zug sollte auch das Hohlbrandproblem weniger werden, ganz verschwinden wird es nie, aber nur noch sehr selten sein, wenn du weisst, wie es geht :) Das sind aber dann Erfahrungswerte. Die Sekundärluft mit 55% weiss ich nicht, was sagt denn die Anleitung dazu?


    mfg
    Thomas Pfaffinger

    Admin Holzvergaser-Forum.de
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  • Die Anleitung sagt dazu rein gar nichts. OK ich werde die Rücklaufanhebung auf 65 Grad hochstellen. Ab welchem Zeitpunkt soll Ihrer Meinung nach die Kesselpumpe einschalten. Bei mir ist aktuell 60 Grad eingestellt.


    Wie kann man die Sekundärlufteinstellung überprüfen? Können Sie mir das mit der Flamme nochmal erklären? Muss sie jetzt bläulich sein oder nicht?

  • Hallo Hans !
    Die Ofensteuerung bei Fischer hat sich in mehr als 10 Jahren nicht grundsätzlich verändert.
    Die RLA-Temperatur würde ich auf mindestens 65° anheben.
    Die Kesselpumpe startet frühestens bei 75° und läuft mit der höchsten Stufe.
    Wenn der Rauchrohrthermostatschalter die Drehzahl gesenkt hat (Hauptbrandphase) erhöhst du die RLA-Temp so, daß etwa 85°C-Kessel-VLtemp. erreicht werden.


    Die Abgastemperatur setzt du hoch (ca 200° ), dann kannst du dich zu der für den Ofen und Schornstein richtigen Temp. "heruntertasten".


    Mein Bruder hat einen Fischer GA-TX 25kw (10 j ) , ich einen AtmosGSE 40kw (1 j ) , beide seit einem Jahr mit dem LambdaCheck ausgestattet.


    Unsere Feststellung : Saugzügler laufen bei höherer AGT besser, der Abbrand bei erhöhter VLKesselwassertemp. ist ruhiger und die Nachrüstung mit einem Stellmotor und dem LambdaCheck bei unseren Öfen verlängert die Abbrandzeit durch die geregelte Sekundärluft.


    Gruß Heinrich

    gse40atmos
    LC.>Gust-Tronik>.BR-Temp.Regler
    3100L Puffer

  • Ich muss schon sagen, dass ich echt überrascht bin, wie gut und schnell Ihr mir hier antwortet. Die Kesselpumpe hat bei mir nur eine Stufe aber ich setze sie jetzt hoch auf 75 Grad (mehr geht nicht). Die Abgastemperatur ist bei mir in der Anleitung angegeben mit


    160 Grad = 23 KW Leistung
    170 Grad = 27 kW Leistung
    180 Grad = 30 KW Leistung


    Soll ich trotzdem auf 200 Grad einstellen. Können da keine Schäden entstehen am Ofen?


    Die Rücklauftemperatur kann ich im Lastbetrieb nicht höher setzen als beim Anfeuern. Aber ich habe sie jetzt auf 70 Grad gesetzt.


    Wenn ich das richtig verstehe, ist es bei mir momentan so, dass im Lastbetrieb die Primärluft in Abhängigkeit von der Abgastemperatur gesteuert wird. Die Sekundärluft ist über mein Display quasi fix eingestellt. Stimmt es, dass die Lambdasteuerung die Sekundärluft auch aktiv regeln würde.

  • Hallo Hans,


    ich hab' da mal die Bedienungsanleitung des VX30 überflogen.


    ...da steht geschrieben: " Es ist unbedingt ein feuchteunempfindlicher
    Schornstein zu verwenden."


    Auf den Seiten 11ff ist die Einstellung von Primär- und Sekundärluft auf den entsprechenden Brennstoff ( Holzsorte ) beschrieben. - sieht nach ein paar stunden "Arbeit" aus, die Geschichte B)


    Noch'ne Fachfrage am Rande: Was hast Du für einen Schornstein?


    Gruß Jens

  • Zitat

    Was bedeutet "wo wohnt der Kessel"? Ich wohne in Heilbronn und der Kessel wohnt in meiner Scheune. Der Kessel läuft den ganzen Tag über. Wie funktioniert das "Ausbrennen"? Danke.


    Hallo Hans,


    was bedeutet der Kessel läuft den ganzem Tag? Keine Pufferspeicher? Oder läuft er so immer gedrosselt weil die Kesseltemperatur oft erreicht hat?


    Gruß Jörn

    Vigas HVS-E 40
    Flammtronik
    3600L PS
    Friwa Oventrop
    Große Brennkammer/Feuerleichtsteine(noch die erste)
    10 Loch Düsenstein ala HW55(noch die erste)

  • Ehrliche Antwort von mir, diese Anleitung sehe ich dieser Form heute das erste Mal. Ich werde sie zunächst mal runterladen und lesen und melde mich dann wieder.


    Wir haben 2m³ Speicher. Ja der Kessel läuft mehr oder weniger immer konstant mit der eingestellten Abgastemperatur bis der Puffer irgendwo bei 80 Grad ist.


    Der Schornstein wurde von mir gemäß Anweisung Kaminfeger und Heizungsbauer neu erstellt. In der Mitte befindet sich ein gedämptes Schamottrohr mit 18cm Durchmesser. Der Kamin ist ca. 10 Meter hoch und ist ein Stein über dem Fürst.

  • Hallo Hans,


    nimm die 30kw bei 180° (wo sitzt der AGT-Fühler ? ).


    Ich denke, bei deiner bisher niedrigen RLA wird die Brenn- und Füllraum-Keramik zu lange gekühlt, der Kessel arbeitet und vergast bei der unterst möglichen Temperatur, er liefert dir dann das Ergebnis im Wärmetauscher und Schornstein.


    Bei unserer astigen, stückigen Eiche muß ich die AGT bei dem Atmos um 10-20 Grad erhöhen, ich mische sie lieber mit anderen Hölzern.


    Daß 160° aus der Betriebsanleitung ein sichtbares Resultat liefern, hast du festgestellt.


    20° mehr an Temp bringen keine 7kw bei gleichem Wärmetauscher.


    Der 10j GA-TX läuft am ruhigsten mit 220°, von Harald Buß' LambdaCheck Tempfühler gemessen (sitzt hinter der RestO2-Sonde im Rauchrohr, ca 50cm vom Kessel).
    Die neun Jahre vorher hat er mit deutlich hörbar höherer AGT gearbeitet.


    Ich würde zumindest einen Versuch mit höherer AGT starten( die 160°- Ablagerungen möglichst wie beschrieben vorher verringern).


    Gruß Heinrich

    gse40atmos
    LC.>Gust-Tronik>.BR-Temp.Regler
    3100L Puffer

  • Laut Betriebsanleitung geht der Kessel bei über 230°C auf Störung (das Gebläse wird abgeschaltet).


    200 Grad AGT überfordern die Kesselkeramik, den Stahl und den RLA-Mischer sicher nicht.


    Gruß Heinrich

    gse40atmos
    LC.>Gust-Tronik>.BR-Temp.Regler
    3100L Puffer

  • Ok, danke. Ich habe schon viele Einstellungen nach der "alten" Anleitung im Netz gefunden, die nicht passen. Ich werde den Kessel mal auf 200 Grad hochstellen.


    Wenn die Einstellungen jetzt besser werden, wie ist das mit dem Glanzruß, wird der von alleine verschwinden (insbesondere der auf dem Wärmetauscher) oder nicht?


    Danke.

  • Ich würde nachdem der Kessel sich normal abgeschaltet hat, mit der passenden Drahtbürste die glänzenden, möglichst noch "warmen" Flächen bearbeiten, einen langstieligen, gerundeten Schaber (Spachtel) einsetzen. Notfalls nach jedem Abbrand , wenn sich nicht der gesamte Belag beim ersten Versuch lösen will.


    Im Füllraum oberhalb der keramischen unteren Hälfte setzt sich an den wasserführenden Flächen Glanzruß an, wird beim nächsten Heizen schuppig, fällt ab und bildet sich neu-- mit einem Gasbrenner (Lötlampe od. Unkrautbrenner) die Schuppenbildung unterstützen und dann schaben und bürsten.


    Sagt sich so leicht, erst mal die Temperaturen hoch, mehr Glanz wird es nicht.


    Gruß Heinrich

    gse40atmos
    LC.>Gust-Tronik>.BR-Temp.Regler
    3100L Puffer

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