Effektive Gluterhaltungsfunktion mit Lambdacheck günstig realisieren

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 7.036 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von heinerl.

  • Wer schon einen Lambdacheck hat muß kontrollieren ob sein Relaiskontakt am LC über einen programmierbaren Schwellwert einzustellen ist.
    Wichtig ist das dieser Kontakt nicht über die AGT Temperatur schaltet sondern über einen Restsauerstoffwert.
    Wenn das nicht der Fall ist könnte man sich diese Funktion vom Hersteller Harald Buß (Forumsname "Lambdasonde") nach Absprache für ein paar Euros einstellen lassen.
    Mit dieser Funktion kann man dann einen festen Restsauerstoffwert einstellen bei dem der Lüfter abschalten sollte, um eine Restglut im Kessel zu erhalten.Durch einen Erfahrungswert kann man dann je nach Wunsch mehr oder weniger Glut im Kessel zurücklassen um nachlegen zu können.
    Das Vorteilhafte an dieser Steuerung ist zusätzlich, das nach dem abschalten des Lüfters die Lambdaregelung voll funktioniert.Sie hält den Restsauerstoffwert über Naturzug am Kessel konstant soweit dies durch den individuell unterschiedlichen Kaminzug möglich ist.Lediglich die Kesselleistung sinkt dann auf ca. 30-60% der Nennleistung.(abhängig vom vorherrschenden Kaminzug) Der Rauchgastermostat sollte in der Einstellung etwas angepasst werden.
    Ein zusätzlicher Vorteil ist dabei das die Restglut bei dieser Methode optimal ausgenutzt wird und der Abgasverlust stark absinkt. Somit wird in dieser Phase der Wirkungsgrad erhöht, was Brennstoff spart.
    Auch wird der Füllraum sauberer gehalten da die Gluthitze nicht durch den Ventilator nach unten gezogen wird sondern nach oben steigt.Also weniger Teer im Füllraum.


    Vorteile dieser Schaltung zusammengefasst....


    • Gluterhaltung zum nachlegen
    • Verlängerter Abbrand
    • Lambdaregelung arbeitet weiter und hält O² Wert
    • Abgasverlust sinkt
    • Wirkungsgrad steigt
    • Brennstoff wird gespart
    • Kesselfüllraum bleibt sauberer mit weniger Teer
    • Grillkohleherstellung möglich


    Klick


    Ich habe diese Funktion in meiner Anlage auch integriert,wobei zu dieser Schaltung ein erheblicher Unterschied besteht da diese über SPS gesteuert wird.
    Diese Funktion ist auf jeden Fall zu empfehlen, ich möchte sie nicht missen.
    Einstellbeispiel von meiner Anlage ist ein Restsauerstoffwert beim Abbrand von 5% O².Die Gluterhaltungsfunktion aktiviere ich bei 7,5 % Restsauerstoff.
    Wenn der Brennstoff etwas abnimmt dann steigt der O² Wert kontinuierlich an. Das ist dann genau der richtige Punkt für die Abschaltung. Es verglüht nur noch der Kohlenstoff im Kessel,die eigentliche Pyrolyse ist abgeschlossen.


    Diese aufgezeigte Schaltung habe ich einfach dargestellt, und ist mit sehr wenigen Mitteln zu realisieren zudem bringt sie einen erheblich verbesserten Heizkomfort.


    Man benötigt nur ein Zeitrelais wie z.B. dieses..............


    Und zusätzlich muß die Funktion am Lambdachekck auf Restsauerstoffwert einstellbar sein.(Potentialfreier Schließer am LC)

  • Servus Woody,


    eine gute Methode, um eine Gluthaltung zu ermöglichen.
    Eines überrascht mich jedoch: Die „Grillkohleherstellung“. Eigentlich dachte ich, du würdest wie ich eine „Grillkohleproduktion“ eher vermeiden.
    Durch das Abschalten des Venti´s und darauf folgender Naturzugphase wäre bei mir die Grillkohlenerzeugung in vollem Gange, trotz hohem Kaminzug.
    Die Glühphase wird durch diese Maßnahme auf das maximale verlängert, was ein „Nachheizen“ ohne erneutes anzünden über einen sehr langen Zeitraum ermöglicht.
    Ein Merkmal für maximalen Komfort, jedoch habe ich festgestellt, daß der Wirkungsgrad in dieser Phase bei „nur Naturzug“ nicht „berauschend“ ist.


    Ich habe daher diese Gluterhaltung etwas anders realisiert: (habe auch keinen LC mit schaltbarem O2)
    Wenn (Heissgastemperatur < 560°C) und (O2 > O2soll (LambdaCheck- Ausgang < 1V)) dann Primärbelimo (Primärluft, originaler Belimo) zu.
    In Folge dessen sinkt auch die Abgastemperatur, welche über einen Abgasthermostaten die Drehzahl des Ventilators bei Unterschreiten des Abgastemperatur- Sollwertes um 8°C auf „Minimaldrehzahl“ schaltet.
    Als Heissgastemperatur wird bei mir die Temperatur vorne in der Brennkammer außerhalb der Düse bezeichnet. Diese vehält sich ähnlich wie der Restsauerstoff, bei 560°C beträgt der abgelesene O2- Wert am LC ca. 8%.
    Die Einstellung der optimalen Heissgastemperatur habe ich anhand des LC vorgenommen.


    Durch diese Maßnahme findet eine leichte „Belüftung“ der Glut statt, so daß diese bei minimalem O2 noch Leistung abgibt.
    Ohne diese Belüftung ist die Wärmeabgabe des Kessels an die wasserberührten Tauscherflächen so gering, dass kaum noch Wärme im Heizungssystem ankommt.
    Die Wärme wird dann fast nur noch an die Umgebung abgegeben, welche bei mir dann im Aufstellungsraum außerhalb der thermischen Hülle verloren wäre.
    Hat man den Kessel in der thermischen Hülle aufgestellt, wäre die Abwärme des Kessels zwar kein echter Verlust, aber auch nicht „geregelt“ nutzbar.


    Mit dieser Methode habe ich praktisch keine Restkohle, welche ich bei meiner Anzündmethode auch nicht benötige.
    Dafür aber maximalen Wirkungsgrad.


    Habe zwar wie in deinem Plan noch ein Zeitrelais eingebaut, dieses dient bei mir aber zur Unterscheidung zwischen Hohlbrand und Ausbrand. (siehe Beitrag „Hohlbranderkennung...)
    Für die „Nur- Ausbrand- Erkennung“ wäre dieses Zeitrelais bei meiner Methode nicht erforderlich.


    Gruß Gust


  • Hallo Gust


    das kann ich so bestätigen
    den optimale Wirkungsgrad wasserseitig erzielt man durch ein Restsauerstoff-geführtes runterfahren des Saugzuglüfters bis auf ein frei definierbares Minimum


    So lange der Gasausbrand im Gange ist soll der Saugzuglüfter die Heissgastemperatur (vorne am Brennkammertürchen) im Bereich 800...900°C halten
    Wenn der Gasausbrand beendet ist - sprich wenn die Sekundärluft-Klappe bei 0% angelangt ist - sollte die Lamda-Sonde zur Regelung der Primärluft herangezogen werden
    Sprich je weiter der Restsauerstoff steigt desto weiter wird die Primärluft gedrosselt - bis auf ein einstellbares Minimum das ein durchgehend hell glühendes Glutbett sicherstellt
    Denn so ist der Wirkungsgrad ideal und man kann über lange Zeit wunderbar ohne Rauchbildung nachlegen
    Den Naturzug zur Gluterhaltung zu verwenden mag bei dem einen oder Anderen Holzvergaser funktionieren - bei mir reicht der natürliche KAminzug aber nicht aus um bei einem guten Wirkungsgrad zu bleiben - bei mir wird die Holzkohle zu kühl und damit die wasserseitige Leistung zu gering


    Bernhard

  • Hallo Bernhard,
    deinem Beitrag zur Restgluterhaltung stimme in Gänze zu.
    Es muss jedoch unterschieden werden, ob eine LC oder Flammtronik zur Kesselsteuerung vorhanden ist. Meine Überlegung ist, dass Harald Buß die Software der Flammtronik so erweitert, dass die Primärluftklappe nach einer einstellbaren Ausbrandzeit (ca. 4 Std.) und einem einstellbaren Restsauerstoffwert nicht mehr über die Abgasthemperatur, sondern über den Restsauerstoff (Lambdawert) geregelt wird.
    Noch besser wäre in diesem Fall eine Ansteuerung des Saugzuggebläses mittels Drehzahlmodul. Dadurch hätte auch der Normalbastler eine Möglichkeit, den Kessel weiter zu optimieren.


    Grüße Emil

    Atmos DC 22 GSE, Flammtronik, Puffer 1200 l, WW 350 l, 10 m² Solar, Viessmann-Ölkessel


  • Ich habe diese Gluthaltung seit einigen Monaten im Einsatz und finde sie ganz praktisch. Nicht nur deshalb, weil am nächsten Tag noch sehr viel Holzkohle da ist und die Kesseltemperatur noch bei 50-60° liegt, sondern auch, weil man das Nachlegen auch mal um 1-2 Stunden "schlurren" lassen kann - man hat da also durchaus einen Spielraum, der für mehr Komfort sorgt. Ich aktiviere die Funktion bei 11% Restsauerstoff, dann ist die AGT bei etwa 150° und es liegen etwa 10cm Holzkohleglut im Kessel. Nach zwei Stunden im Naturzug ist der Kessel runter auf etwa 90°, dann kann man aber problemlos noch nachlegen und der Lüfter springt auch nach kurzer Zeit von selbst wieder an, so daß ich da nichtmal das Zeitrelais bemühen muß.

    DC30 GSE, 3x825L Pufferspeicher, Lambdacheck, "Startautomatik"

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