Solaranlage oder Wärmepumpe?

Es gibt 16 Antworten in diesem Thema, welches 9.786 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von juergen.

  • Hallo in die Runde,


    war jüngst auf einer Trendmesse und habe etwas im Bereich "Heizung" herumgestöbert. Natürlich preißt jeder Anbieter sein eigenes Produkt in den höchsten Tönen an.


    Nochmals die Frage: Was macht mehr Sinn bei einer Neuanschaffung, Solaranlage oder Luft-Wärmepumpe?


    Einen Boiler brauchen beide Systeme, aber welche Wärmequelle ist rentabler bzgl. Anschaffungs- und Betriebskosten? Oder ist das auch wesentlich abhängig vom WW-Verbrauch?


    Hahneko

  • ich sehe bei beiden die Amortisation kritisch.


    Die Luftwärmepumpe bringt wohl mit etwas Glück den Faktor 4, somit kostet 1kWh Strom bei einem Strompreis von 27 Cent ca. 6,5 Cent
    Bei Gas bin ich zur Zeit bei 6,3 Cent, mit einem Brennwertgerät hat man auch sehr geringe Verluste.


    Solar für WW kann sich rechnen wenn man alles selbst installiert und beim Kauf der Teile etwas aufpasst.


    Meine 4,2qm Anlage hat komplett inkl. 300L Speicher, Steuerung und Kollektoren 1650€ gekostet.

    Gruß Klaus


    Atmos D15, 850L Pufferspeicher, 4,2m² Solar,
    Gas Brennwert Viessmann Vitodens 200 Bj. 2002.

  • Ich bin kein Experte für diese beiden Gebiete. Daher habe ich mal schnell gegoogelt.


    Die beiden großen Unterschiede aus meiner Sicht:
    Für Solar benötigt man Sonne (abgesehen von der jetzigen Jahreszeit seit Anfang Januar beträgt die Sonnendauer nur wenige Stunden) - eine Wärmepumpe dagegen kann immer arbeiten sofern Energie vorhanden ist.


    Das andere der Slogan "die Sonne schickt keine Rechnung" stimmt. Sofern sie scheint werden die Puffer geladen. ich kenne Solaner die zuviel Platten auf dem Dach haben und im Hochsommer wissen sie nicht wohin mit dem heißen Wasser. Nur die Pumpen kosten Energie das kann man fast vergessen wenn man die "richtige" Pume hat.
    Die Wärempume dagegen habe ich eben etwas gesucht und gefunden:


    "Die elektrische Energie einer Wärmepumpe lässt sich auch leicht errechnen. Ein 4 Personen-Haushalt mit einer beheizbaren Fläche von 150m² und einer benötigten Wärmemenge von 100 kWh je m² pro Jahr mit dem Faktor 3,5 der Wärmepumpe errechnet sich folgendermaßen:
    150 m² x 100 kW/h je m² im Jahr +4 x 2kWh x 365 Tage ergibt 17.920 kWh pro Jahr, geteilt durch 3,5 Jahresarbeitszahl ergibt 5.129 kWh."

    Es gibt nur zwei Tage im Jahr, an denen man nichts tun kann. Der eine ist Gestern, der andere Morgen. Dies bedeutet, dass heute der richtige Tag zum Lieben, Glauben und in erster Linie zum Leben ist. Dalai Lama

    https://zitatezumnachdenken.com/dalai-lama


    Mit freundlichem Gruß Jürgen


    Ekomet mini Plus

    2 x 1000 lt Puffer

    Propangas GK De Dietrich

    WW Boiler 300 lt

    UVR 1611

  • Mit einem Brennwertgerät Brauchwasser erwärmen hat einen Wirkungsgrad von höchstens 50% was die Gaskosten verdoppelt.


    Solare Brauchwassererwärmung amortisiert sich in jedem Fall weil die Kollektoren eigendlich nicht kaputt gehen und die Betriebskosten minimal sind.


    Eine Brauchwasserwärmepumpe liegt zwischen den beiden obigen wird jedoch schneller kaputt und wird sich nicht amortisieren. Auch wenn der Hersteller das versprechen sollte.

  • Was macht mehr Sinn bei einer Neuanschaffung, Solaranlage oder Luft-Wärmepumpe?
    Einen Boiler brauchen beide Systeme, aber welche Wärmequelle ist rentabler bzgl. Anschaffungs- und Betriebskosten? Oder ist das auch wesentlich abhängig vom WW-Verbrauch?


    Hallo


    Du hast ja schon einen Holzvergaser in Betrieb und die nötigen Puffer dazu im Keller stehen
    Wenn ich die beiden Systeme Luftwärmepumpe und Solar so vergleiche dann verursacht die Wärmepumpe höhere Betriebskosten pro kWh
    Die Wärmepumpe kann aber zu fast jeder Zeit die Wärme liefern ABER im Winter wird die Wärme aus der Wärmepumpe unerschwinglich da der COP fällt
    Hingegen liefert Solar die Wärme fast kostenlos aber dann wenn eben die Sonne scheint
    meine 50m² Anlage lieferte 2012 folgende Energiemengen
    [Blockierte Grafik: http://www.bernhard-hartl.com/Bilder/ATMOSForum/2013-03/Solarertrag2012.png]
    die Überwärme im Sommer verwend ich zum Holztrocknen
    In der Übergangszeit und im Winter unterstützt die Solaranlage den Holzvergaser und speist vor allem die Fussbodenheizung
    von mitte April bis anfang November ist die Solaranlage am Ruder und der HV hat Pause...


    Wenn Solaranlage dann gibts in meinen Augen nur zwei sinnvolle Größen - entwerder klein und nur fürs Brauchwasser oder richtig groß als Heizungsunterstützung
    beides rechnet sich auf Dauer
    selber bauen ist wie auch beim Holzvergaser VIEL preiswerter als bauen lassen...
    und dann rentiert sich das auch innerhalb kurzer Zeit
    vom Komfort den HV nicht anheizen zu müssen mal ganz abgesehen


    Bernhard

  • Hallo,


    genau vor dieser Entscheidung habe ich auch gestanden.


    Wenn man aber viel Zeit mit der Suche nach den Vor- und Nachteilen beider System im I-Net verbringt, sieht man einen klaren Vorteil für Solar.
    In der Hoffnung nicht jedes Jahr so einen grauen Winter zu haben ist Solar mit Sicherheit günstiger im Betrieb als eine WP. Die meisten billigen WP kommen genau dann wenn man diese Braucht auf einen max. Faktor von 1,5-2, 4 erreichen die (wie unsere Atmoskessel auch) nur im Labor. Und die normalpreisigen WP sind schon recht teuer, aber der Faktor ist dort deutlich besser. Auch haben viele billig WP probleme bei bestimmten Temperaturen um +7°.


    Ich bin froh mich für eine Solaranlage (27,5m2 Röhren) entschieden zu haben. Mein Warmwasser musste ich nur 5-6 mal in diesem Winter mit Strom nachheizen. Den Rest hat überwiegend der Kaminofen und auch Solar bewerkstelligen können. Die Solaranlage hat mich mit Montage auf dem Dach 9000€ gekostet. Soviel hätte ich auch für eine vernünftige WP bezahlen müssen.


    Bei dem jetzigen Wetter von 2-3 Sonnestunden bekomme ich locker meine 400L Wasser auf 65°- 75° warm (start meisten so bei 45°)

    LG Walter

    Kaum macht mans richtig, schon funktionierts :)

  • Mit einem Brennwertgerät Brauchwasser erwärmen hat einen Wirkungsgrad von höchstens 50% was die Gaskosten verdoppelt.

    wie kommen die 50% zu Stande, bei NT Technik ist es klar aber nicht bei Brennwert.

    Gruß Klaus


    Atmos D15, 850L Pufferspeicher, 4,2m² Solar,
    Gas Brennwert Viessmann Vitodens 200 Bj. 2002.

  • Zitat von »rcscomp« Mit einem Brennwertgerät Brauchwasser erwärmen hat einen Wirkungsgrad von höchstens 50% was die Gaskosten verdoppelt.


    wie kommen die 50% zu Stande, bei NT Technik ist es klar aber nicht bei Brennwert.


    Ich denk mal das das Brauchwasser doch über dem Taupunkt liegen sollte.


    Freilich kann man einen Speicher mit Brennwert aufheizen und rechtzeitig aufhören, also bevor der Rücklauf über 40° geht dann hat man allerdings innere Speicherverluste die wieder den Wirkungsgrad senken.....


    Im großen und ganzen finde ich jede andere Methode als Solar im Sommer als unwirtschaftlich.


  • Ich denk mal das das Brauchwasser doch über dem Taupunkt liegen sollte.


    Freilich kann man einen Speicher mit Brennwert aufheizen und rechtzeitig aufhören, also bevor der Rücklauf über 40° geht dann hat man allerdings innere Speicherverluste die wieder den Wirkungsgrad senken.....


    Im großen und ganzen finde ich jede andere Methode als Solar im Sommer als unwirtschaftlich.


    verstehe ich immer noch nicht, der Brennwertnutzen macht keinen >50% aus.


    Wenn sich jemand eine WW Solaranlage vom Heizungsbauer aufs Dach setzten lässt dann rechnet sich diese oft die nächsten 30 Jahre nicht da einfach die Kosten zu hoch sind.


    Die Kosten zur WW Bereitung sind im Vergleich viel zu gering als das es sich lohnen kann.


    Da kann ich mir auch 30qm aufs Dach nageln, wenn ich die Wärme nicht nutzen kann ist es nur verbranntes Geld.

    Gruß Klaus


    Atmos D15, 850L Pufferspeicher, 4,2m² Solar,
    Gas Brennwert Viessmann Vitodens 200 Bj. 2002.

  • achsoo....


    Der Gaskessel hat ja keine 100% Wirkungsgrad. Der Speicher hat verluste. Die Rohre haben Verluste usw.... Am Ende bleiben 50% die beim Wasserhahn rauskommen.


    Wenn du die Brauchwassererwärmung mit Solar vergleichst:


    Elektrisch ist der Verbrauch gleich klar beide haben eine Punpe und eine Regelung. Nehm ich obiges Beispiel her:


    "Die Luftwärmepumpe bringt wohl mit etwas Glück den Faktor 4, somit kostet 1kWh Strom bei einem Strompreis von 27 Cent ca. 6,5 Cent
    Bei Gas bin ich zur Zeit bei 6,3 Cent, mit einem Brennwertgerät hat man auch sehr geringe Verluste."


    so kostet 1kWh Gas 6,3Cent und 1kWh Solar 0,5 Cent (Wartungskosten)


    Eine Brauchwassersolar kostet 2500 Euro und die Arbeit.


    Natürlich wenn man sich das Teil einbauen lässt und dann 400€ pro Jahr auf 30 Jahre spart, hat die Solar 12000 € gekostet. Keine Frage für den Preis hätte ich auch keine am Dach.

  • Hallo zusammen,


    vielen Dank allen Schreibern für die zahlreichen sachlichen Kommentare!


    Ich will versuchen, möglichst zusammenfassend zu antworten.


    Ja, mit einem Holzvergaser für den Winter ist sicherlich die solare WW-Breitung im Sommer wirtschaftlicher. Ich hatte die Frage auch nicht unbedingt auf mein Haus bezogen, sondern allgemeiner gestellt.


    Wenn bei Sonnenmangel dann gelegentlich die Therme die WW-Bereitung übernimmt, ist deren Wirkungsgrad sicher nicht berauschend, denn bei meinem Bivalentspeicher ist die Rücklauftemperatur viel zu hoch, als daß da der Brennwerteffekt eine Rolle spielt. Diese Tatsache wird von den Heizungsbauern entweder absichtlich oder aus Unwissenheit gerne verschwiegen. Aber natürlich entstehen bei so kurzen Brennerlaufzeiten sowieso noch genug andere Verluste. Speicher- Und Leitungsverluste entstehen übrigens auch bei Solar und WP.


    Dennoch muß ich auch eine Lanze für die WP brechen: Ich kenne einige Hausbesitzer mit top-gedämmten Gebäuden und WP. Die Energiekosten sind bei weitem nicht so viel höher wie oben dargestellt, denn das Gas kostet hier für Kleinverbraucher ca. 9 Cent/KWH. Zusammen mit einer kontollierten Raumbelüftung (die Gasheizer üblicherweise nicht haben) holt die WP sich ihre Zuluft durch einen Abluftwärmetauscher und braucht nur noch minimal nachzuheizen. Ich war überrauscht, wie niedrig die Stromkosten ausfallen! Ja, es kann vorkommen, daß bei extremer Kälte und Dauerduschen die WP überfordert ist. Dann springt eine elektrische Heizpatrone im Speicher an und sorgt für Wärme. Dann wird mit Strom geheizt, und das wird teuer. Aber das kommt wirklich nur im absoluten Ausnahmefall vor.


    Für einen gut geplanten Neubau halte ich eine WP mit kontrollierter Belüftung für eine echte Alternative.


    Hahneko

  • Hallo,


    Zitat

    Für einen gut geplanten Neubau halte ich eine WP mit kontrollierter Belüftung für eine echte Alternative.


    Richtig! So würde ich es auch machen, aber Altbau oder ein nicht Niedrigenergiehaus wüde ich anders Heizen und WW erzeugen.

    LG Walter

    Kaum macht mans richtig, schon funktionierts :)

  • Hallo,




    in meinen Bestand hab ich einen 30GSE, 27m² Flachkoll., 9KWp PV. und eine L-W- PW Puhz-Pr60 vha4.


    Die WP nutze ich nur in der Übergangszeit, wenn Solar nicht ausreicht, im Sommer nutze ich sie zur Kühlung, da hab ich extra 2 18er CU Rohre mit Dämmung in mein Obergeschoß verlegt.


    Angeschlossen sind 2 Gebläsekonvektoren( http://www.waltermeier.com/de/…/geblaesekonvektoren.html)


    Gesteuert über UVR 0-10v funktioniert hervorragend.


    Also WP zum heizen und kühlen, alles modulierend.




    Gruß Koni

  • Speicher- Und Leitungsverluste entstehen übrigens auch bei Solar und WP.


    Ja bei beiden entstehen diese Verluste nur bei Solar sind es keine wirklichen Verluste sonden nur ungenutze Sonnen energie die Sonne hätte ohne Kollektor ja auch die gegend erwärmt.




    Zitat

    Dennoch muß ich auch eine Lanze für die WP brechen:





    Da rennst du bei mir offene Türen ein! Ich hab 15 Jahre welche getestet und die Heizkosten sind gegen ÖL oder Gas undschlagbar, auch Pellets können bis +5° Luft (bei einer LW-WP) nicht mithalten.


    Leider musste ich feststellen das die Verdichter im Schnitt nach 8 Jahren sterben worduch sich die Kosten gewaltig erhöhen.


    Niedrigenergiehäuser mit kontrollierter Lüftung und WP sind eine tolle Sache, sofern sie Solar am Dach haben. Wenn man nur die Betriebskosten betrachtet.


    Realistisch betrachtet ist das aber unsinnig, und nur Wirtschaftpolitisch gesteuert.

  • @ Hubschrauber ob Dein Link heute nach über 5 Jahren noch aktuell ist. In einer Zeit wo sich alles rasant entwickelt, werden sich auch gerade solche Wärme Erzeuger bestimmt schon einige male verbessert haben.
    Zu Deinem Link doch bitte wenigstens in Zukunft die oder eine Überschrift oder kurze Inhaltsbeschreibung beifügen. Der Begriff im Link ist nicht gerade aussagekräftig.

    Es gibt nur zwei Tage im Jahr, an denen man nichts tun kann. Der eine ist Gestern, der andere Morgen. Dies bedeutet, dass heute der richtige Tag zum Lieben, Glauben und in erster Linie zum Leben ist. Dalai Lama

    https://zitatezumnachdenken.com/dalai-lama


    Mit freundlichem Gruß Jürgen


    Ekomet mini Plus

    2 x 1000 lt Puffer

    Propangas GK De Dietrich

    WW Boiler 300 lt

    UVR 1611

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