Lambdasonde nachrüsten ?

Es gibt 15 Antworten in diesem Thema, welches 9.653 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von HJH.

  • Hallo werte Kollegen,


    ich habe letztes Jahr einen gebrauchten (1995) Herz Firestar 25 mit drei Puffern à 1000L in Betrieb genommen.
    Der Schornsteinfeger hat das ganze begleitet, aber nie eine Messung gemacht.
    Dieses Jahr hat sich dann sein Nachfolger vorgestellt und hat mir sein Köfferchen gezeigt.
    Bei der Messung waren die Staubwerte gut, aber wir lagen mit 13-18 000 mg CO deutlich zu hoch.
    Gibt es eine Möglichkeit durch Nachrüsten Abhilfe zu schaffen, oder muss ein neuer, anderer Kessel ran ?
    Meine zweite Frage an die Experten wäre folgende:
    Im Lauf des verg. Winters ist mir auch aufgefallen, dass für unser Haus die 3000 Liter Puffer wohl zu wenig sind.
    Wir decken mit einem Heizvorgang max. 2 Tage ab.
    Ich würde gerne auf eine vor Ort geschweiste Variante mit 6000 Liter umrüsten.
    Gibt es Erfahrungen, Empfehlungen ?


    Grüße von der schwäbischen Alb
    Bernd

  • Hallo Stefan,


    viele Dank für Deine Antwort. Die Zahlen für den Restsauerstoff muss ich mir noch vom schwarzen Mann holen.
    Wir haben vorgestern alle nur auf die CO Werte geschaut wie das Kaninchen auf die Schlange.
    Die eigenen Möglichkeiten sind nicht schlecht. Belimos kenn ich aus der Lüftungstechnik von Großgebäuden.
    Sind das dieselben ? Klappe auf Klappe zu ?
    Zeit ist nicht so doll und ich habe auch keine Lust das Rad neu zu erfinden.
    Mit meinem Heizungsbauer brauch ich über solche Themen nicht zu diskutieren.
    Mir ist das definitiv Geld wert. Ich hab noch welches und im Heizraum liegt das besser als auf der Bank.


    Gruß ... Bernd

  • Hallo die Herren, vermutlich sagt Euch das Protokoll mehr als mir.



    @ HJH: sorry für die späte Antwort aber ich hab mich erst gründlich in den Einstieg 3.0 eingelesen.
    Leider konnte ich meine Heizlast nur näherungsweise ermitteln. Bin bei ca. 19 500 Watt gelandet.
    Damit heize ich 400m² Wohnfläche und 200m² Hobbyraum/Werkstatt.
    Letzten Winter habe ich 16 Meter Holz verbraucht.


    Gruß ... Bernd

  • Hallo,



    16rm (ster) Holz lässt auf eine Heizlast von ca. 9,2kW schließen.


    Ich habe dazu ein Heizwert von 4,326kWh/kg angenommen bei 500kG/rm.


    mfg
    HJH

  • Hallo Heinz-Jürgen,


    es wird wohl künftig etwas mehr Holz werden, weil wir 2014 erst Ende Nov. in Betrieb gegangen sind.
    Ich hab mal als praktizierender Pessimist überdachten Platz für 35m³ Holz vorbereitet.
    Ich bin leider nicht in der Lage den Bogen aus diesen Zahlen zu meinem aktuellen Problem zu schlagen.
    Sie erinnern sich ? Zuviel CO und zuwenig Wasser.
    Ev. können Sie mir das in einfachen Worten erklären.


    Gruß .. Bernd

  • Hallo die Herren, vermutlich sagt Euch das Protokoll mehr als mir.

    Hallo Bernd, deine Messung war nicht so berauschend. Die Grenzwerte Co 0,4 g und Feinstaub 0,02 g/m³ sind weit entfernt. Eine Nachrüstung wie Stefan sie vorschlägt ist wohl die "sauberste" Methode. Ob du aber mit der Umbauaktion Erfolg hast, kann keiner garantieren. Ich drücke dir auf jeden Fall die Daumen.



    Gruß Uwe


    P.S.: Welche Holzart hattest du bei der Messung verwendet????

  • Hallo Uwe,


    danke einstmal. Ich hatte Buche mit 18% im Ofen. 2 Stunden vor der Messung angeheizt. Kammer zu ca. einem
    Drittel gefüllt. Zum Zeitpunkt der Messung war fast nur Glut in der Kammer.
    Wie Du siehst, habe ich bis März Zeit eine funktionierende Lösung zu präsentieren.
    Da bleibt leider wenig Raum für Experimente. Mein Hoffnung war im Forum eine Fix Fertig Lösung zu finden.
    So quasi Dr. Oetker für den Kessel.
    Wäre natürlich ein sehr glücklicher Zufall gewesen. Ich bin aber nicht direkt abhängig vom HV.
    Wir haben noch einen sehr guten Kachelofen. Muß nur das Holz eine Etage nach oben tragen.


    Ich mache mich mal mit dem Gedanken an einem neuen Kessel vertraut.
    Parallel suche ich noch jemanden mit Erfahrung, Beziehungen; Kenntnissen bez. vor Ort geschweißten
    drucklosen Puffern und den zugehörigen Wärmetauschern. Gerne auch jemanden der das verkauft/baut etc.


    Gruß ... Bernd

  • Hallo Bernd,


    meine Standardantwortmail bei solchen Fragen:


    in diesem Falle rate ich zunächst zu der einfachen Variante “Lambdacheck mit PT1000-Abgastemperaturmessung”.

    Das Modul kann später in eine FlammTronik umgetauscht werden.

    Grund:

    Erst einmal wird nur der Lambdawert samt Abgastemperatur gemessen und der Feuerungstechnische Abgasverlust während eines Abbrandes ermittelt.

    Im zweiten Schritt “dreht” man händisch an den Sekundär-bzw. Primärluftschiebern, um das Regelverhalten des Herdes zu ermitteln.

    Optimal wären ein O2-Gehalt von ca. 4..6% und AGT bis max 170Grad. Hier erkennt man meist, dass viel Falschluft in den Brennraum strömt. Dann muss abgedichtet wrden.

    Im dritten Schritt kann man versuchen, die Sek.-Luft mittels eines Belimos und dem Lambdacheck auf den O2- Wert zu regeln.

    Wenn das klappt, kann man hochrüsten auf die FlammTronik und die Prim.-Luft mit regeln.

    Jeder individuelle Kessel ist ein für sich einzigartiges Experiment, das sehr akribisch eingestellt werden muss.


    mfg
    Harald Buß

  • Hallo Harald und Stefan,


    klingt beides logisch und vernünftig. Ich bin auch gerne bereit das zu investieren. In Relation zu einem
    neuen Kessel sind das ja nur Peanuts.
    Wie und wo komme ich an die Teile ?
    Kann ich das mal live vor Ort bei jemanden von Euch anschauen ?
    Ich bevorzuge auch die bereits ausgetretenen Wege.


    PS: Stefan; Video ist beeindruckend. Kannst auch sehr gut Bohrkronen hartlöten ;)


    Gruß ... Bernd

  • Hallo,


    Du fragst :


    Ich bin leider nicht in der Lage den Bogen aus diesen Zahlen zu meinem aktuellen Problem zu schlagen.
    Sie erinnern sich ? Zuviel CO und zuwenig Wasser.
    Ev. können Sie mir das in einfachen Worten erklären.


    Also, ich habe kein "Sie" in meinem Namen, das ist hier nicht so förmlich.
    Aber keine Angst, ich sitze nicht morgen bei dir am Tisch.


    Stelle mir hier im Forum Fragen und ich werde versuchen sie zu beantworten.


    Zu deiner Messung:
    Du hast doch gesehen das da steht : "Messwert bezogen auf 13% O2"


    Das heißt nichts anderes als das der gemessene CO-Wert gleich dem angerechneten CO-Wert ist bei 13% O2.


    Der O2-Wert beschreibt den Restsauerstoffgehalt im Abgas bzw. Rauchgas.
    Der sollte möglichst zu Null gehen.
    Das geht aber nicht so einfach bei einer Holzfeuerung, da muss man etwas im "Luftüberschuss" fahren.
    Deshalb wird so in etwa 4...5% Rest-O2 im Abgas angestrebt.


    Der CO-Gehalt (Kohlenmonoxyd) beschreibt den Teil der Gase, welche keinen O2 Partner gefunden haben
    und damit unverbrannt zum Schornstein raus gehen.
    Der CO Anteil wird größer wenn man mit zuviel Sauerstoff verbrennt,
    als auch wenn man mit zu wenig Sauerstoff verbrennt.
    Muss man also ausprobieren.
    Fährt man mit höherem O2-Gehalt werden die erreichten Brenntemperaturen kleiner.
    Man sollte damit bestrebt sein mit einem optimalen O2- Gehalt zu fahren.


    Dazu hat sich der Gesetzgeber das Spiel mit dem "Messwert bezogen auf 13%" ausgedacht.
    Auch Bezugswert genannt.


    Wie oben schon gesagt ist der Messwert und der angerechnete Wert bei 13% O2 gleich.
    Sinkt aber der O2-Wert unter 13%, wird der angerechnete Wert BESSER gerechnet wie der gemessene.
    Steigt aber der O2-Wert über 13%, wird der angerechnete Wert SCHLECHTER gerechnet wie der gemessene.


    Die Umrechnung erfolgt nach einer Formel und wird bei einer Schornsteinfegermessung schon entsprechend umgerechnet.


    Hier auf Seite 5 nachlesen:
    https://www.vorarlberg.at/pdf/richtlinienfuerdieueberpr.pdf


    Du solltest also versuchen einen möglichst tiefen O2-Wert zu fahren, damit wird der gemessene CO-Wert "besser" gerechnet.


    Das Dumme im Leben ist dabei das man das mit einer "Festeinstellung" einer Klappe NICHT erreicht.
    Man kann natürlich auch einmal GLÜCK bei einer Messung haben.


    Eine O2-Regelung ist da schon angesagt, nicht umsonst haben das so gut wie alle Kesselhersteller in ihrem Angebot.



    mfg
    HJH

  • Hallo Stefan,


    Danke für die Einladung, werd ich gerne wahrnehmen. Aber erst im Neuen Jahr.
    ich fahre gelegentlich nach Sindelfingen ein bisschen arbeiten, das liegt ja fast um die Ecke zu Dir.
    Ich würde mich auf alle Fälle ein paar Tage vorher anmelden.


    Gruß ... Bernd

  • Hallo Heinz-Jürgen,


    Du bist der Wissenschaftler hier im Forum. Ich brauch immer ein zwei Stunden bis ich verstehe was Du meinst.
    Aber danach bin ich wirklich tiefer in der Materie drin.
    Ich hab mich ein halbes Leben mit Elektronik beschäftigt und speziell die Sensorik hatte es mir angetan.
    Ich begreife auch so langsam, dass ich ohne ein Messmittel in der Hand diesen Weg nicht beschreiten möchte.


    Mein Kaminkehrer hatte ein Gerät in der 7 Kiloeuroklasse mit bei.
    Eine Frage geht mir noch im Kopf umher.
    Wird der CO Gehalt im Abgas direkt gemessen, oder über Umwege aus anderen gemessenen Komponenten ermittelt ?


    Ich hab mal vor 25 Jahren an einem Projekt zur quantitativen Messung oxidierbarer Gase gerbeitet, allerdings in einem kpl.
    anderen Temperaturbereich. Bei der Messung hat man 100°C heißes SnO2 mit gasförmigen Alkanen zu Zinn reduziert und danach aus dem Leitwert des metallischen Zinnes den Gasgehalt ermittelt. Figaro


    Jetzt täts mich natürlich interessieren, wie man in 200°C heißem Gas den CO Gehalt misst.
    Weißt Du das ?
    Bzw. gibt es bezahlbare Messgeräte die hinlänglich präzise arbeiten ?


    Gruß ... Bernd

  • Hallo,



    Du bist der Wissenschaftler hier im Forum.

    Nein, bin ich nicht. Ich bin Rentner und vertreibe hier ein wenig meine Zeit.
    Ich habe mich nur während der Zeit in der ich meine Familie ernähren musste mit Holzverbrennung u.A. beschäftigt.
    Mein Grundausbildung liegt auch im Elektrobereich, damit sollten wir schon eine Sprache sprechen können.



    Wird der CO Gehalt im Abgas direkt gemessen, oder über Umwege aus anderen gemessenen Komponenten ermittelt ?

    In der Regel ist das eine Art Batterie welche nach einer bestimmten Zeit gewechselt werden muss.
    Andere Messverfahren sind zu teurer, z.B. Gasanalyse-Verfahren.



    Jetzt täts mich natürlich interessieren, wie man in 200°C heißem Gas den CO Gehalt misst.
    Weißt Du das ?

    @friedrich hat hier im Forum mal so etwas gebaut, auch gibt es einen weiteren Beitrag hier.7
    Verwende mal die Suche hier.


    Das Gas wird abgesaugt, dann abgekühlt und damit möglichst frei von Kondensat gemacht.
    Danach muss der Staub ausgefiltert werden.
    Das Gerät ist von der Fa. Greisinger.


    mfg
    HJH

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