Atmos: Ruß - Teer - Schornsteinbrand

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  • Hallo,
    ich bitte um dringende Hilfestellung bei meinem Problem:
    Vor 6 Tagen war der Schorni da, um den Schornstein zu kehren. Im Edelstahlrohr war alles in Ordnung, sagte er, aber das Verbindungsrohr vom Atmos zum Schornstein, vielleicht knapp 2 m lang und gewinkelt, war fast mit Ruß oder so etwas ähnlichen zugesetzt, Alles sauber gemacht und gut. Heute morgen habe ich den Ofen gründlich gereinigt - Wärmetauscher geputzt, AHK gründlich gesäubert und seitliche Luftkanäle gereinigt.
    Heute Mittag Holz nachgelegt und 1 Stunde später war ich nochmal am Ofen, nachschauen, ob alles in Ordnung ist. Ich habe die AHK gezogen, die Füllraumtüre geöffnet und mit dem Feuerhaken die Holzscheite "zusammengerüttelt", um Holhlbrand zu vermeiden. Alles wieder zu gemacht und kurz darauf höre ich das typische Prasseln vom Schornsteinbrand. Das Abgasthermometer stand am Anschlag (500° C). Sofort den Ofen abgeschaltet und den Zugbegrenzer mit der Schuhsohle zugedrückt. Feuer war erstickt. Ich habe sofort den Schorni angerufen, der kam auch gleich, weil er nebenbei bei der Feuerwehr ist. Ergebnis: Kein Schornsteinbrand, aber massenhafter Teer-Ansatz im Verbindungsrohr (nach 5 x heizen!!!), Schorni meint Hart-Glanz-Ruß, der in Brand geraten war.
    Meine aktuellen Daten vom Ofen: Primär- und Sekundär-Luft ca. 10 mm offen, Keselvorlauf: ca. 80°C, ich habe Zackenturbos drin, Abgastemperatur ca. 150 bis 160°C. Als Brennstoff habe ich derzeit eine Mischung aus Eiche (2/3), und Buche/Robinie (1/3). Feuchtegehalt 12 - 14%.
    Atmos sagt: Abgastemperatur 15o°C, Schorni sagt: Abgastemperatur 180 bis 220° C.
    Was ist richtig, wie bekomme ich die AGT etwas höher, mit den Original-Turbos lag ich bei ca. 300°C.
    Wo kommt der Glanzruß bzw. Teer her?
    Auch im Füllraum an der hinteren Wand und dort besonders unten im Übergang zur Schamotte sammelt sich ebenfalls viel Teer.
    Schorni meint, ich soll den Kundendienst von Atmos holen zum Ofen einstellen.
    Was würde der Kundendienst zu meinen Zackenturbos sagen - und wäre eine Einstellung mit den Original-Turbos nicht sinnlos?


    Meinen Ofen nehme ich heute abend außer Betrieb, und das Laubholz werde ich in den nächsten Jahren unter Kiefernholz mischen und dann so verfeuern.


    Würde mich über hilfreiche Tips und Hinweise freuen.

    Mach' den Ofen nur halb voll,
    wenn's Holz lange reichen soll!


    Viele Grüße aus der Oberlausitz
    Jörg


    DC 30 GSE - 2 x 1000 l Pufferspeicher - Laddomat - 13 m Schornstein - Zugbegrenzer - Wolf Gaskessel als Reserve - Warmwasserspeicher - Solarkollektoren

  • Hallo!


    Wenn sich soviel Teer innerhalb 5 Abbränden gebildet hat, kann keine Flamme gebrannt haben.
    Ich würde mal die üblichen Verdächtigen durchgehen wie Düsenstein, Anheizklappe dicht?, Kugelschalen vom Brennraum verrutscht, Sibralstreifen unter der Düse etc.


    gruß Horst

  • Ein Brennraumthermometer wird dir Klahrheit verschaffen.
    Bestell bei 321 einen Typ K Fühler und ein Anzeigegerät.
    Einbauanleitungen findest du ja zu hauf bei uns oder im alten Forum.


    Die Atmoskessel auf Nenn AGT laut Bedienungsanleitung zu fahren geht ziemlich sicher schief.
    Wenn du eine AGT von 200C° mit nem GSE Kessel fährst kannst du sicherer sein das der Kessel optimal läuft ,wenn auch Wirkungsgradtechnisch nicht Ideal.
    Ein Weltuntergang ist das aber auch nicht.

  • Diese AHK Anheizklappe dient zwar zur Sicherheit a b e r ......
    Wer diese AHK noch in betrieb hat muß/ müßte/soll sie auch immer wenn die Turbos gerienigt werden auch mit sauber machen. Bzw ich habe es ausprobiert als ich sie noch in betrieb hatte und auch betätigt habe. 2 x die AHK ziehen danach habe ich vor dem nächsten anheizen rausgeholt (Stift ziehen ) und siehe da die "Dichtfläche" war nich mehr dicht man konnte die Stelleen sehen wo der Rauch durch die Dichfläche vom Kessel auf der Dichtfläche vom Deckel richtige Bahen gezogen hatte. Obwohl ich eine Feder am Gestänge hatte. Dann immer schön mit einem Schaber und am Kessel ebenfalls und nooch mit der Kante einer Feile nicht gefeilt sondern geschabt hatte. Wody hatte dann mal eine feuerdichte Matte mit einer Rohrschelle um das Stück was aus dem Kessel heraussteht rum gewickelt aber lange hat es auch nicht gehalten.
    Das beste ist diese Dichflächen richtig saubermachen und zusätzlich mit diesem schwarzen Kitt was man für die Schamotte Teile hat die Dichtstellen einstreichen und mittels Schraube und innen im Kessel ein starkes Blech festschrauben und man hat Ruhe ach vergessen vorher die Dichtscheibe auch ein Loch bohren.
    Wenn ich nachlege oder mal in die obere Tür sehen will > Türhebel leicht öffnen und ganz langsam Stück für Stück öffnen. Ganz selten das dann Ruch austritt.
    Diese AHK ist genau wie das Loch (welches wohl fast alle Heizer schon zugeklebt haben) rechts unten im Blech von der sec Luftklappe nur für die Sicherheit da der Hersteller muß sich doch absichern?!

    Es gibt nur zwei Tage im Jahr, an denen man nichts tun kann. Der eine ist Gestern, der andere Morgen. Dies bedeutet, dass heute der richtige Tag zum Lieben, Glauben und in erster Linie zum Leben ist. Dalai Lama

    https://zitatezumnachdenken.com/dalai-lama


    Mit freundlichem Gruß Jürgen


    Ekomet mini Plus

    2 x 1000 lt Puffer

    Propangas GK De Dietrich

    WW Boiler 300 lt

    UVR 1611

  • Ich weiß zwar keine Einstellungen beim GSE von Prim/Sek luft , denke aber das du mit 10mm Sek zu sehr die Gasflamme kühlst und dadurch keine vernünftige Brennraumtemperatur zustande kommt.
    Ich würde Sek Luft mal bis auf die zwangsöffnug schließen, und nach ca. 1,5 Stunden nach dem anheizen die untere Tür kurz öffnen. Wenn der Schamot rot glüht bist du auf den richtigen weg .

    Gruß fjko


    Atmos DC30RS, 2000 Liter Pufferspeicher, 275 Liter Mag, 200 Liter Warmwasserspeicher, Zugbegränzer, Abgasthermometer und Microblasenabscheider verbaut. Buderus Ölkessel Hydraulisch Eingebunden. Geregelt wird die ganze Anlage mit der Logic-Therm Steuerung.
    Vorstellung

  • Ich habe zwar einen Kombi (also noch eine Brennkammer für Pellets darunter) und nur 25 kW, aber die Schornsteinhöhe stimmt schon mal überein...
    Bei einem ungeregelten ATMOS die Sekundärluft so weit offen zu lassen, könnte ich bei mir nie machen. Ich hatte anfangs große Probleme und bin ganz schnell dazu übergegangen, sowohl AGV als auch Sek.-luft regeln zu lassen. Mit so geringen Abgastemperaturen glaubte ich anfangs auch zu fahren, bis mir der Schorni gezeigt hat, dass sich der Kernstrom beinahe ganz unten im Abgasrohr befindet - und schon waren es ca. 200°C. Ich bin fest davon überzeugt, dass die Angaben des Herstellers nur blanke Schönschrift sind.



    Hier mal der Abbrand von heute: die Abgastemperatur wird genau zwischen Brennkammerausgang und Abgaswärmetauscher gemessen, Sollwert ca. 410°C (rote Kurve).
    Der Abbrand wird vor dem Überschwingen gehindert, weil ein PI-Regler (UVR) per Frequenzumrichter die Drehzahl des AGV herunternimmt (0..10V = 16,7...50 Hz also minimal 1/3 der Solldrehzahl, dunkelgrüne Kurve).
    Erst ab einer Temperatur von ca. 350°C in jenem Abgasbereich wird der PI-Regler freigegeben, der den Sek.-luftschieber öffnet (0...10V = 0...15 mm Sek.-luft, schwarze Kurve), wobei hier ein LabdaCheck den Restsauerstoffgehalt erfasst und an diesen Regler (UVR) weitergibt - Sollwert 6,5% O2 (blaue Kurve).


    Sobald das Glutbett volles Ausmaß erreichte, fing das Ding früher an zu Wummern. Heute hört man nur, wie der AGV immer ruhiger läuft. Der Primärluftschieber steht auf 17mm, wobei jedoch das Abtouren des AGV und gleichzeitige Öffnen des Sek.-luftschiebers dafür sorgen, dass sich das Verhältnis zu Ungunsten der Primärluft verschiebt, sodass die Holzgasbildung wieder etwas rückläufig ist.


    Was ich eigentlich sagen will: wenn bei einem fest eingestellten Kessel dieses Typs die Glut noch nicht voll ausgebildet ist und der AGV "zerrt" das kaum verbrannte Zeug - gut gekühlt von der Sek.-luft - so durch den Kessel, dann bleibt sicherlich genügend für das (noch kalte) Rohr hinten übrig. Insofern glaube ich auch, dass die 10 mm am Sek-luftschieber bei Dir das Problem sind. Wie man das Problem lösen kann, ohne eine Regelung, kann ich mir ehrlich gesagt kaum vorstellen, aber vielleicht haben ja hier ein paar Leute ein glücklicheres Händchen als ich.


    Hinzu kommt diese m. E. unselige, sinnfreie Abgasklappe. Wie oft stand ich da und musste die hinten heraus gesabberten Teerkleckse heraus klopfen/kratzen, weil das Ding nicht dicht schloss und Holzgas sich den direkten Weg zum AGV suchte. Mittlerweile ist das Ding ersetzt durch eine fest verschraubte Platte und das Reinigen ist um Größenordnungen einfacher geworden.


    Beste Grüße aus der Niederlausitz
    und viel Erfolg beim Lösen des Problems
    Ralf

  • Hallo
    und danke an alle, die sich bisher mit meinen Problemen beschäftigt haben.
    Eigentlich hatte ich auch erwartet, daß man über meine Holz-Zusammensetzung entsetzt ist, ich bin es jedenfalls, aber das Zeug muß ja auch weg.
    Eine Regelung wollte ich nicht einbauen, weil der Ofen so an er Wand steht, daß ich an den Belimo nicht mehr ran kann. Ich habe schon mal über eine Drehzahlregelung des Ventilators nachgedacht, aber dabei blieb es.
    Die blöde AHK macht mich auch fertig, aber: Ich habe heute mit meinem Heizi telefoniert, ob wir den Ofen nochmal einstellen können mit seinem Meßgerät. Er ist ja schon dagegen, daß ich die Zackenturbos eingebaut habe - das wäre ein Eingriff in die Betriebserlaubnis usw. die Argumente sind ja bekannt. Die Turbos nehme ich ja auf meine Kape, wenn was passiert, aber die AHK ausbauen und das Loch dicht machen - ich weiß nicht recht.
    Was die Sekundärluft betrifft, danke ich Ralf und fjko für die Aufklärung. Ich dachte immer, mehr Sek.-Luft bringt auch Sauerstoff, und das Holzgas, was durch die Düse geht, brennt vollständiger und heißer ab. Gut, bin bekehrt. Zumal ich auch mit Rauch aus dem Schornstein zu tun habe, ca. 60 bis 90 Minuten nach dem Auflegen qualmt es dort immer noch, zwar weiß, aber eben Rauch.

    Mach' den Ofen nur halb voll,
    wenn's Holz lange reichen soll!


    Viele Grüße aus der Oberlausitz
    Jörg


    DC 30 GSE - 2 x 1000 l Pufferspeicher - Laddomat - 13 m Schornstein - Zugbegrenzer - Wolf Gaskessel als Reserve - Warmwasserspeicher - Solarkollektoren

  • 2/3 Eiche ? Hoffentlich gut trocken und nicht zu Groß gespalten. Wenn ich Eiche geheizt habe, immer recht gut trocken und mittel bis klein gespalten und wenn möglich in Mischung mit Nadelholz.


    Gibt es mit Eiche ein Problem bei großen Stücken oder ist das Atmos spezifisch?


    Gruß
    Volker

  • Gibt es mit Eiche ein Problem bei großen Stücken oder ist das Atmos spezifisch?


    Gruß
    Volker

    Also mir ist da generell nichts bewusst, was gegen größere Stücke spricht.
    Hab selber 25cm Knorze die ich gerne abends auflege. Die Teile glühen nach 24h noch ;)

  • Hallo Leute ... ich habe einen Thermoflux Pid 18 kW und das gleiche Problem mit dem Ruß im Flansch ... Es War die AHK ... sie War undicht .... ausserdem zündet den Atmos Bitte nicht mit Pappe oder Zeitungspapier an .... das setzt sich im Flansch ab und macht ihn dicht .... unsere Kessel sind fast Baugleich. .. deswegen gehe ich davon aus das ich das Problem gefunden habe ... viel Glück

  • Hallo,


    Die Ursachen können vielfältig sein.


    Das kann schon sein das die Pumpe falsch ausgewählt wurde und die erzeugte Wärme nicht abgeführt werden kann.
    Damit die Sollwertemperatur falsch gefahren wird.
    Manche Kesseln regeln schon vor der von mir oft genannten Vorlauftemperatur von 80°C die Leistung runter.
    In diese Phase sollte die Regelung eines HV nur im Notfall kommen!


    Ein Kessel muss in der Betriebsphase immer mit seiner vorgewählten Rauchgastemperatur fahren.
    Diese RGT kann über oder unter der Nennlast liegen.
    Wichtig ist dabei das man Brenntemperaturen am Ausgang der Brennkammer (nach der Zugabe von Sekundärluft)
    über oder um 700°C liegen. Die Zündtemperatur von CO liegt bei etwa 605°C.
    Besser ist natürlich über 700°C.
    Aber möglichst unter 900°C.


    Eingestellt wird das mit der Primärluft.
    Mehr Primärluft ergibt eine höhere Leistung und höhere Brenntemperaturen.
    ABER, auch höhere Rauchgastemperaturen und höhere Verluste!
    Und genau dies Mitte muss man in der Grundeinstellung finden.


    Brennen muss die Kiste!


    Einen HV ohne dies Brenntemperatur zu fahren, wäre ungefähr so, als wenn man mit dem Auto
    50kmh fahren muss und man hat keinen Tacho.


    mfg
    HJH

  • Hallo,
    war jetzt eine Weile nicht am Rechner, weil es genug andere Arbeit gab.
    Ehe Ihr euch jetzt nach bestimmten Ursachen Eure Köpfe zerbrecht:
    Der Ofen lief ca. 3 Jahre im Wesentlichen problemlos. Das einzige Problem, was ich immer noch habe, und zwar von Anfang an, ist die Einstellung von Primär- und Sekundärluft. Das hat mein Heizi bei der Inbetriebnahme nicht hingekriegt, da lief der Ofen nie optimal und die Spielerei an Primär- und Sekundärluftklappe begann. Als es nach meiner Einschätzung richtig eingestellt war, hatte ich kein Kiefernholz mehr, sondern nur noch dieses unsägliche Gemisch von Laubhölzern, wobei die Buche ja gut brennt. Da begann die Einstellerei von Neuem und gipfelte in einer weit geöffneten Sekundärluftklappe, mit, wie ich jetzt weiß, drastisch zu niedriger Abgastemperatur. Es liegt also nicht an Pumpen oder am Anzündverfahren, sondern nur an diesen sch... Klappen für die Luft.


    Nun verstehe ich aber eines nicht:
    Ralf und fjko sagen, die Sekundärluft ist maßgeblich für die Brenn- und damit Abgastemp. verantwortlich, HJH will das über die Primärluft gesteuert wissen. Ja - wie denn nun?

    Mach' den Ofen nur halb voll,
    wenn's Holz lange reichen soll!


    Viele Grüße aus der Oberlausitz
    Jörg


    DC 30 GSE - 2 x 1000 l Pufferspeicher - Laddomat - 13 m Schornstein - Zugbegrenzer - Wolf Gaskessel als Reserve - Warmwasserspeicher - Solarkollektoren

  • Hallo Jörg,


    nein, so meinte ich das nicht. Im wahrsten Sinne des Wortes "primär" regelt bei mir ein PID-Regler die Abgastemperatur (im Bereich hinter der Brennkammer gemessen auf einen Wert von ca. 410°C). Da mir das direkte Messen im Bereich der Brennkammer zu kompliziert schien, habe ich den (von ATMOS bereits eingebauten) Abgas-Messstutzen genutzt.



    Dazu eine Inbusschraube M16 mit 10mm aufgebohrt, dann ein 10mm Rohr in das Loch gepresst, dieses am Ende zu gepresst, das so entstandene Schutzrohr in den Abgasmessstutzen* eingeschraubt und einen Pt1000-Fühler hinein.


    )* in der Bedienungsanleitung mit ">A - obere Öffnung - zur Messung von O2 beim Heizenmit Holz" bezeichnet


    Danach eine Messreihe über den gesamten Abbrand aufgenommen und dabei Abbrandverhalten, Abgastemperatur und Restsauerstoffgehalt beobachtet, auch mit den Lufteinstellungen "gespielt".


    Fazit: mag sein, dass die Messung der Brennraumtemperatur "die bessere Wahl" ist, ich denke aber, dass die dahinter im Abgassammler gemessene Temperatur nicht so hoch und etwas zeitverzögert ist, aber immerhin proportional verläuft. Man kann mithilfe dieses Messwertes gleich gute Ergebnisse erzielen.


    Wichtig ist letztlich, dass die Verbrennung ausreichend heiß, aber nicht zu heiß verläuft. Bei mir regelt der PID-Regler die Drehzahl des Saugzuggebläses herunter, sodass weniger Luft nachkommt.


    Das Öffnen des Sekundärluftschiebers wird nur dann freigegeben, wenn die oben beschriebene Temperatur einen Mindestwert erreicht hat. Erst jetzt regelt ein zweiter PID-Regler den Restsauerstoffanteil des Abgases. Ein Öffnen der Sekundärluftklappe bei konstanter Drehzahl des Saugzuggebläses führt logischerweise zu einer gleichzeitigen Reduzierung des Primärluftanteils und somit zu einer (für diese Zeit andauernde) Leistungsreduzierung, sodass die Holzvergasung reduziert wird. Dennoch ist der zweite PID-Regler ausschließlich für einen "sauberen" Abbrand vorgesehen, der erste PID-Regler hingegen für die optimale Brennraumtemperatur.


    Beste Grüße
    Ralf

  • Zwei Dinge die mich interessieren würden.


    • Reduzierst du Sekundärluft auf komplett 0?
    • Hast du mal CO messen können, wenn 1. zutrifft?

    Es gibt bei vielen Herstellern mit Sturzbrand-Holzvergasung eine Mindestöffnung bei Sekundär.
    Bei reiner Primärluft Führung käme es nämlich bei Schlitzdüsen zu erhöhten CO Werten, da sich Luftkanäle in der Glut bilden und es an Turbulenz zur Durchmischung fehlt. Nicht umsonst kommen die Sekundärluftführungen meist in 90° Winkel in den Hauptstrom. Gerade die Stirnseiten der Düse sind hiervon betroffen, da diese ja nie über den gesamten Füllraumboden gehen.
    Man kann mit 6% Rest O2 gut und schlecht fahren. Der O2 Wert alleine und die BKT alleine sind kein Indiz für eine saubere Verbrennung ;)
    Ich denke daher setzen die großen Hersteller da nichts dran was serienmäßiges zu entwickeln (schon allein ein Kostenfaktor bei den Temperaturen)
    Man kann mit 650 BKT und 10% Sekundärluft teilweise bedeutend sauberer fahren als mit 900 BKT und 0 Sekundärluft.... Hitze ist nicht alles.


    Ach ich schweif ab...sorry

  • Da hast Du mich "ertappt". Ja, der Sek.-luftschieber wird bei zu hohem Sauerstoffanteil vollständig geschlossen. Ob dies letztlich wirklich der Realität entspricht, bleibt aber offen - wie viele Foreneinträge befassen sich mit dem Umbau der Luftklappen (hin zu einer "Lufttrennung prim./sek."), der bei mir jedoch nicht erfolgte.


    Und nein, ich habe noch nicht den CO-Wert gemessen, wenn die Sek.-luft auf 0 reduziert ist. Allein dieser Schritt würde / wird Klarheit verschaffen. Mal sehen, ob der Schornsteinfeger dazu etwas in Erfahrung bringen wird, möglicherweise besorge ich mir aber auch ein CO-Messgerät, allerdings laufen bei mir momentan auch noch andere "Projekte" und es mangelt an der nötigen Zeit.


    Praktisch gesehen ist es jedoch so, dass die Sekundärluft vollständig zu ist, nachdem die Holzkohle / der Kessel gezündet hat und ich auf das frische Glutbett auflege. Danach dauert es i. d. R. noch eine viertel Stunde, bis die Brennraumtemperatur so weit angestiegen ist, dass CO überhaupt erst einmal verbrennen kann, danach öffnet ja die Sek.-luft auch. Dieses Nachregeln dauert an, bis die Pyrolyse (reine Holzvergasung) weitestgehend abgeschlossen ist und fast nur noch Holzkohle brennt. Anfangs, also nach dem Zünden, ist allerdings das Glutbett noch nicht vollständig ausgebildet und durch die Düse wird allerhand "Primär-Nebenluft" gezogen, sodass der Sauerstoffanteil ohnehin noch viel zu hoch ist. Was nützt es in diesem Fall, noch mehr Luft hinzu zu geben?


    Am letzten Wochenende habe ich mal ein paar Fotos vom Kessel und vom Anheizen gemacht, diese will ich aber zu einer PDF zusammenstellen, das schaffe ich nur stückweise, aber vielleicht erklärt dies dann auch einiges besser, als ich es so zu beschreiben vermag.


    Beste Grüße
    Ralf

  • Hallo,



    Ja, der Sek.-luftschieber wird bei zu hohem Sauerstoffanteil vollständig geschlossen.

    Den lass dabei auch zu.
    Zusätzlicher Luftüberschuss "kühlt" die Flamme wieder aus.


    Genau kann dir das nur eine CO Messung sagen.


    mfg
    HJH

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