Fehler/Störung meiner Heizungsanlage - Woher kommt die Luft im Heizkreis? - henfri

Es gibt 65 Antworten in diesem Thema, welches 25.879 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von henfri.

  • Hallo liebe Mitglieder,


    in meiner Heizungsanlage hat sich ein Fehler eingeschlichen. Hier die Fehlerbeschreibung und die Eckdaten der Anlage:


    Kesseltyp (Hersteller, Tpyenbezeichnung, Brennstoff)?


    Lohberger AquaInsert+P


    Baujahr der Anlage und Datum der letzten Veränderungen an der Anlage?


    2013


    Fehler trat ohne vorherige Änderung der Heizungsanlage auf.


    Welcher Brennstoff wird verwendet?


    Holzpellets Din Plus


    Welchen Schornstein verwendest Du?


    6m Eckig


    Befindet ein Zugbegrenzer im Schornsteinzug (Hersteller)?


    Nein, ein Ventilator


    Lufteinstellungen: Wie sind Primärluft, Sekundärluft, Feuerzugregler, Luftstangen usw eingestellt?


    Macht der Ofen automatisch


    Wie hoch ist die Kessel- und Abgastemperatur, wie lange benötigt der Kessel diese zu erreichen, wie hoch ist diese nach 1 Stunde Betrieb?


    Unbekannt


    Bei Kesseln mit Gebläse (Saugzug oder ähnliches), wann läuft es an, wann schaltet es ab?


    Läuft kontinuierlich


    Beschreibung der Hydraulik (Pumpen mit Einstellungen, Ventile, Rücklaufanhebung, Leitungsquerschnitte, Angaben zum Pufferspeicher usw)?


    Ofen im Erdgeschoss.
    Puffer im Keller. 1000l
    Pumpe am Ofen.


    Fehlerbeschreibung und weitere Angaben



    Hallo,


    nach dem ich mein anderes "Luft in der Hydraulik"-Problem gelöst habe, geht es hier weiter.
    Mein Ofen blubbert von Zeit zu Zeit recht ordentlich. Ich kann dann am Pufferspeicher ganz oben Luft ablassen und es wird besser.
    Ich frage mich aber, wie die Luft in den Kreislauf gelangt?


    Außerdem hat der Ofen ein Entlüfter wie diesen:
    https://www.xn--sanitr-heizung…ventil-8009902022211.html
    Der sollte die Luft doch eigentlich gut loswerden, oder?
    Der Druck im EG (am Ofen) beträgt 1.6 bar.


    Was würdet ihr mir raten, um das Problem nachhaltig zu beheben?



    Gruß,
    Hendrik


    Vielen Dank

  • Hallo,
    Du sprichst den Druck in der Anlage an, hier ein Link da kannst du die Größe vom ADG prüfen:
    (Ist in der zip Datei)


    Einstieg 3.13, Holzvergaserkauf_27.3, solare Wärmeerzeugung , Rechenprogramm HV Speichergröße 06.20; Erklärung Speicherermittlung
    https://www.holzheizer-forum.d…&postID=127897#post127897


    Sonst hilft an der heißesten Stelle deiner Anlage, in der Regel Vorlauf des Kessels, ein Spirovent.


    mfg
    HJH

  • Hallo,


    HJH: Vielen Dank und sorry, dass ich erst 2.5 Jahre später dazu komme, aber ich war damals nicht dazu gekommen und hatte das Problem auch länger nicht beobachtet.
    Jetzt habe ich es aber wieder.
    Ich habe die Rechnung mal durchgeführt:
    ADG.PNG


    Das ADG hat auch 140L.


    Allerdings kann ich nicht ausschließen, dass der Speicher ganz oben auch mal 110°C hatte.
    Dafür hatte er unten aber keine 100°C.


    Die Wassermenge habe ich abgeschätzt aus:
    1000L Pufferspeicher
    250L FBH (200m²)


    Der Pufferspeicher hat aktuell diese Temperaturen:
    54
    44
    41
    36


    Dabei ist der Druck des ADG aktuell 1.5bar.
    Der Anlagendruck (ca. 1m über dem niedrigsten Punkt) ist 2bar.
    (ich muss gestehen, dass ich mich wundere, dass es hier einen Unterschied gibt)


    Sieht jemand einen möglichen Grund?


    Zum genannten Spirovent: Der leistet gute Dienste in meiner Solarthermieanlage.
    Am Ofen habe ich sowas:
    https://www.sanitär-heizung-fachhandel.de/schnellentlufter/1620590345-schnellentluefter-automatischer-entluefter-38-10-bar-messing-mit-automatischem-absperrventil-8009902022211.html


    Gruß,
    Hendrik

  • Hallo,

    Was würdet ihr mir raten, um das Problem nachhaltig zu beheben?

    in der Ausrechnung von HJH wurde von 52 ltr. Ausdehnungsvolumen, stat. Anlagenhöhe von 5,00 mtr. und einem SV von 3,0 bar Auslösedruck ausgegangen.
    Stimmen die Angaben hinsichtlich der stat. Höhe und ist ein SV 3,0 bar verbaut?
    Fest steht: Der Vordruck von 1,5 bar ist zu hoch. Bei einer stat. Höhe von 5,0 mtr. sollte der Vordruck 0,8 bar betragen der jährlich zu überprüfen ist. Auch sollte man sich nicht darauf verlassen, dass der Vordruck fabrikfrisch 1,5 bar beträgt. Ich hatte schon MAGs die hatten nur 0,5 bar.


    Gruß, Michael

    Pelletskessel Ecolyzer Nennleistung 16 KW (vorm. Atmos D15 + Brötje Ölkessel), 800 ltr. Pufferspeicher mit SLS-System von Solarbayer, 140 ltr. WW Speicher, 80 ltr. E-Speicher von Stiebel Eltron,
    Heizungsregelung KMS von OEG, LC zwecks visueller Verbrennungsüberwachung. Hydraulisch abgeglichene Heizungsanlage. Pumpe: Wilo stratos pico 25/1-4

  • Hallo Michael,


    vielen Dank für deine Antwort.
    Die 52l sind ein Zwischenergebnis der Rechnung. Ich kann nciht sagen, ob das stimmt.
    Die 5m stimmen. Das SV muss ich checken. Die Anlage ist von 2012, da waren die 3 bar schon üblich, oder?



    Zitat

    Fest steht: Der Vordruck von 1,5 bar ist zu hoch. Bei einer stat. Höhe von 5,0 mtr. sollte der Vordruck 0,8 bar betragen

    Ok, den kann ich absenken.


    Mir fällt aber gerade auf:



    Dabei ist der Druck des ADG aktuell 1.5bar.
    Der Anlagendruck (ca. 1m über dem niedrigsten Punkt) ist 2bar.

    Nun habe ich ja gerade 46°C (Durchschnitt) im Speicher.... Aber sind die 2bar nicht auch zu hoch?


    Was mir nicht klar ist:
    Wie stelle ich die Drücke richtig ein?
    1) Ich muss ja eine Temperaturkorrektur vornehmen. Der Speicher hat nie 20°C
    2) Stelle ich den Druck im MAG ein - oder - über die Wassermenge im Pufferspeicher


    Gruß,
    Hendrik

  • Hallo,

    Die 52l sind ein Zwischenergebnis der Rechnung. Ich kann nciht sagen, ob das stimmt.
    Die 5m stimmen. Das SV muss ich checken. Die Anlage ist von 2012, da waren die 3 bar schon üblich, oder?

    was heißt "Zwischenergebnis"? In deinem Fall: Bei angenommenen 1250 ltr. Gesamtmenge und 4,2% Ausdehnung (10 - 100°C) wären das 52,5 ltr. Die Sicherheitsvorlage (wird gerne vergessen) beträgt hier 0,5% vom Gesamtvolumen = 6,25 ltr. Das zusammen sind um die 60 ltr. Ausdehnung. Der Nutzfaktor beträgt bei dir mit 3,0 bar SV = 2,06.
    2,06 x 60 = 123,60 ltr. Bei einem 2,5 bar SV beträgt der NF = 2,5. 2,5 x 60 = 150 ltr. Bei einem 2,5 bar SV wäre das vorh. MAG leicht zu klein.

    Nun habe ich ja gerade 46°C (Durchschnitt) im Speicher.... Aber sind die 2bar nicht auch zu hoch?

    Ja, in der Tat sind bei 46°C im Puffer 2,0 bar zuviel.

    Was mir nicht klar ist:
    Wie stelle ich die Drücke richtig ein?
    1) Ich muss ja eine Temperaturkorrektur vornehmen. Der Speicher hat nie 20°C
    2) Stelle ich den Druck im MAG ein - oder - über die Wassermenge im Pufferspeicher

    Zu 1.) Nein, es wird von Einfülltemperatur an gerechnet.


    Zu 2) Fülldruck im MAG ist stat. Höhe plus 0,3 bar, bei dir also 0,8 bar. Anlagenkaltfülldruck nochmal 0,3 bar drauf, also 1,1 bar. Dann wird die Anlage hochgeheizt auf die Endtemperatur. Das ist i.d.R. 90°C im Puffer. Ist die Temperatur erreicht wird nochmals entlüftet und, ganz wichtig wegen der Sicherheitsvorlage, wird die Anlage auf den Enddruck aufgefüllt. Bei einem 3,0 bar SV dann auf 2,5 bar und bei einem 2,5 SV auf 2,0 bar.


    Gruß, Michael

    Pelletskessel Ecolyzer Nennleistung 16 KW (vorm. Atmos D15 + Brötje Ölkessel), 800 ltr. Pufferspeicher mit SLS-System von Solarbayer, 140 ltr. WW Speicher, 80 ltr. E-Speicher von Stiebel Eltron,
    Heizungsregelung KMS von OEG, LC zwecks visueller Verbrennungsüberwachung. Hydraulisch abgeglichene Heizungsanlage. Pumpe: Wilo stratos pico 25/1-4

  • Hallo,
    was heißt "Zwischenergebnis"?

    Ich wollte damit sagen: Das ist kein Wert den ich angegeben habe und es ist nicht das Ergebnis für die Größe des ADG.



    In deinem Fall: Bei angenommenen 1250 ltr. Gesamtmenge und 4,2% Ausdehnung (10 - 100°C) wären das 52,5 ltr. Die Sicherheitsvorlage (wird gerne vergessen) beträgt hier 0,5% vom Gesamtvolumen = 6,25 ltr. Das zusammen sind um die 60 ltr. Ausdehnung.


    Danke für die Erklärung. Soweit verstanden.



    Der Nutzfaktor beträgt bei dir mit 3,0 bar SV = 2,06.2,06 x 60 = 123,60 ltr. Bei einem 2,5 bar SV beträgt der NF = 2,5. 2,5 x 60 = 150 ltr. Bei einem 2,5 bar SV wäre das vorh. MAG leicht zu klein.

    Da fehlen mir die Grundlagen, aber das Ergebnis verstehe ich.


    Ja, in der Tat sind bei 46°C im Puffer 2,0 bar zuviel.

    Ok, dann korrigieren wir das...


    Zu 1.) Nein, es wird von Einfülltemperatur an gerechnet.

    Das verstehe ich nicht. Wenn ich jetzt im Puffer 100°C hätte, dann wäre der richtige Druck doch höher, als wenn der Puffer 20°C hat.
    Das muss ich doch beim Einstellen des Drucks berücksichtigen?


    [Die Einfülltemperatur (das Wasser welches ich einfülle, wenn ich den Puffer befülle?) ist wohl eher 7°C. ]



    Zu 2) Fülldruck im MAG ist stat. Höhe plus 0,3 bar, bei dir also 0,8 bar. Anlagenkaltfülldruck nochmal 0,3 bar drauf, also 1,1 bar.

    Aber das Problem ist doch, dass die Anlage warm ist....
    Muss ich der Familie jetz tatsächlich erstmal Decken austeilen? ;)



    Dann wird die Anlage hochgeheizt auf die Endtemperatur. Das ist i.d.R. 90°C im Puffer. Ist die Temperatur erreicht wird nochmals entlüftet und, ganz wichtig wegen der Sicherheitsvorlage, wird die Anlage auf den Enddruck aufgefüllt. Bei einem 3,0 bar SV dann auf 2,5 bar und bei einem 2,5 SV auf 2,0 bar.


    Ich denke das verstehe ich. Ich wiederhole nochmal mit meinen Worten:
    1) Auf 20°C abkühlen lassn. MAG auf 1.1 bar
    2) Auf 90°C heißen. Entlüften. Wasser im Puffer nachfüllen oder ablassen bis 2.5bar erreicht sind.


    Richtig?


    Gruß,
    Hendrik

  • Hallo,

    Das verstehe ich nicht. Wenn ich jetzt im Puffer 100°C hätte, dann wäre der richtige Druck doch höher, als wenn der Puffer 20°C hat.
    Das muss ich doch beim Einstellen des Drucks berücksichtigen?

    in der Regel werden die Anlagen (Pufferwasser) nicht über 90°C geheizt. Gesetzt dem Fall das dein Puffer mal an die 100°C kommen würde, dann wäre ein leichter Druckanstieg auf über Enddruck (aber noch vor Auslösedruck) möglich.

    [Die Einfülltemperatur (das Wasser welches ich einfülle, wenn ich den Puffer befülle?) ist wohl eher 7°C. ]

    Jetzt bitte keine Erbsen zählen. :) Die 3°C spielen dabei keine Rolle.

    Aber das Problem ist doch, dass die Anlage warm ist....

    Grundsätzlich muss eine Anlage im kalten Zustand auf die errechneten Parameter eingestellt werden, dann klappts auch im warmen Zustand. Kaltes Wasser kann mehr Sauerstoff lösen als warmes Wasser. Mit zunehmender Erwärmung spaltet sich immer mehr im Wasser gelöster Sauerstoff ab. Je mehr Wasser um so mehr Sauerstoff der sich abspaltet.


    Ich denke das verstehe ich. Ich wiederhole nochmal mit meinen Worten:
    1) Auf 20°C abkühlen lassn. MAG auf 1.1 bar
    2) Auf 90°C heißen. Entlüften. Wasser im Puffer nachfüllen oder ablassen bis 2.5bar erreicht sind.

    Nicht das MAG auf 1,1, sondern der Fülldruck der Anlage sollte so eingestellt werden. MAG auf 0,8 bar!


    Zu 2) Ja, Pufferwasser auf 90°C aufheizen, entlüften und schauen wo der Anlagendruck steht. Dann ggf. auf den Enddruck auffüllen. Bei einem 3,0 bar SV wäre das auf 2,5 bar und bei einem 2,5 bar SV auf 2,0 bar, also der Anlagenenddruck ist immer 0,5 bar unter dem Auslösedruck.


    Gruß, Michael

    Pelletskessel Ecolyzer Nennleistung 16 KW (vorm. Atmos D15 + Brötje Ölkessel), 800 ltr. Pufferspeicher mit SLS-System von Solarbayer, 140 ltr. WW Speicher, 80 ltr. E-Speicher von Stiebel Eltron,
    Heizungsregelung KMS von OEG, LC zwecks visueller Verbrennungsüberwachung. Hydraulisch abgeglichene Heizungsanlage. Pumpe: Wilo stratos pico 25/1-4

  • Hallo,


    so, heute Morgen hatte ich 30°C. Ich habe jetzt das MAG auf 0.8bar und die Anlage auf 1.1 gefüllt.
    Ich kann bestätigen dasss das SV 3 bar hat.


    Jetzt drücken wir die Daumen, dass die Solarthermie heute ordentlich was schafft, dann kann ich die Anlage nachher auf 2.5bar füllen.


    Gruß,
    Hendrik

  • Hallo,
    ich habe mal hier ein wenig mitgelesen und freue mich, dass hier eine Lanze für das korrekte Auslegen eines MAG gebrochen wird! Vordruck p_o, Nennvolumen V_N und Fülldruck p_ini müssen stimmen, sonst wird das nichts mit dem störungsfreien Betrieb.


    Trotzdem eine Anmerkung: Die Ausgangsfrage war "woher kommt die Luft im Heizkreis?" Diese Möglichkeiten fallen mir ein:
    a) der Ansprechdruck des SV wird überschritten (MAG unrichtig!, oder defekt (Membrane!)), das SV öffnet sich und der Betreiber füllt in der Folge frisches Wasser nach (das hätte henfri wohl geschrieben, oder ist eine automatische Nachfüllung vorhanden?).
    b) oder der Druck in hochliegenden Anlagenteilen wird durch den in a) genannten Wasserverlust (MAG unrichtig!) und/oder einer komplett falschen Pumpeneinstellung!!! so weit abgesenkt, dass die Anlage dort Luft zieht.
    (einfaches willkürliches Gedankenspiel zur Verdeutlichung: Druck am Manometer am MAG: z.B. 1,0 bar (Überdruck) --> Druck am höchsten Punkt der Anlage z.b. in 7 m höhe dann --> 0,3 bar -- > wenn jetzt der Druckverlust in der Leitung bis zu diesem Punkt knapp über 30000 Pa ist (i.a. überdimensionierte oder falsch eingestellte Pumpe), dann sind wir im Unterdruckbereich angekommen! --> Die Anlage zieht hier Luft!



    Zu guter letzt: Klar freut sich jeder Solari über jedes kJ Energie. Aber wenn ich lese "kann sein dass der Puffer oben auch mal 110 °C hatte ..." meine wärmste ;) Empfehlung die Finger davon zu lassen. Aus z.B. 300 l 110-grädiges Wasser wird im Schadensfall (Leckage an Pressmuffe o.ä.) ca. 10 m³ 100 grädiger Sattdampf. Das ist dann im Keller kein Wellness mehr! Aber das Risiko muss jeder für sich selbst abschätzen!


    Gruß
    Roland

  • Hallo,


    vielen Dank für deine Antwort.
    Zu a)
    Ich habe mir das SV mal angesehen und sehe, dass es mal geleckt haben muss. Das erklärt, weshalb ich Wasser nachfüllen musste (letzteres hätte ich schreiben sollen, sorry). Es ist auch ein wenig Feucht am Auslass.
    Kann es sein, dass das SV einfach etwas verdreckt ist, und ich es einfach mal ein wenig durchspülen muss, oder muss ein neues her?
    Was mir nicht klar ist, wie in diesem Szenario nun Luft ins System kommt.


    Zu b) Pumpe, Ofen und SV kommen als Einheit von Lohberger. Ich gehe davon aus, dass das aufeinander abgestimmt ist. Bleibt natürlich die Heizung selbst und ich verstehe, dass MAG und Fülldruck eingestellt werden müssen.


    Allgemein ist es doch so, dass ich dann Luft ins System bekomme, wenn irgendwo Unterdruck entsteht, oder?
    Das liegt daran, dass Luft leichter durch ganz leichte Undichtigkeiten (die man an Verschraubungen sicher immer hat) (rein) kommt als Wasser raus.
    Ist das Verständnis richtig?


    Gruß,
    Hendrik

  • Hallo Hendrik,


    bei b, hast du vollkommen recht denn um so niedriger der Anlagendruck ist um so leichter kann auf der Saugseite bei Pumpen bei kleinsten Undichtigkeiten ohne das Wasser austritt Luft angesaugt werden.


    Sonnige Grüße Reiner

    Sonnige Grüße Reiner

    ETA BK 15 mit Saugzuggebläse und Lambdasonde geregelt mit UVR16x2

    3 X 800 l PS zwei mit Solarwendel und 14 m2 FK mit einem CTC 265 EM als

    Backup und LUVANO 10kW geregelt mit zwei UVR16x2, UVR610 mit CAN-I/O45

    CAN-MTx2 und CMI für eine DHH mit Anbau und 110m2 Heizfläche

  • Hallo,


    zu a) die Löslichkeit von Luft in kalten Wasser ist höher als im warmen Wasser. Wenn man (kaltes) Wasser in die Anlage nachfüllt und dann dieses Wasser aufheizt kommt die Luft raus und die ist dann in der Anlage. Mach' mal zum Vergleich Mineralwasser mit Kohlensäure (Gas) in einem Topf warm und schau dann, wieviel CO2 da noch drin ist.


    zu b) Wenn, dann ist meist der Heizkreis der bei sowas Probleme macht, da in den oberen Stockwerken der niedrigste statische Druck herrscht. Stell dir einfach vor du bist "Heizungsanlagentaucher" - neue Trendsportart ;) - und steigst unten im Keller in das System ein. Erstmal Pumpe aus. MAG mal "weggelassen". Dann spürst du "auf deinen Ohren" den Druck der Wassersäule, die über dir ist (z.B. 7 m bis zum höchsten Heizkörper ca 0,7 bar Überdrck ). Tauchst du jetzt in der Rohrleitung nach oben, tauchst du "auf". Am obersten Heizkörper bis du ganz oben ... kein Wasser mehr über dir --> Kein Überdruck mehr.


    Das gleich jetzt gedanklich bei laufender Pumpe: Hier nimmt der statisch Druck durch die Wassersäule beim "auftauchen" genauso ab, aber zusätzlich hat man eine Druckabnahme durch die Strömungsverluste (Druckabfall = verminderung des statischen Drucks). Ob es nun wirklich zu Unterdruck kommt hängt von vielen Dingen ab (p_0, delta_p, Anordnung MAG-Pumpen etc). Durch einen pauschalen Zuschlag von 0,3 auf den statischen Druck beim MAG wird versucht das und ggf. andere Probleme (Kavitation etc.) in den Griff zu bekommen (klappt auch meistens ;).


    Also m.E. erstmal prüfen ob MAG passt (siehe oben). Dann nach dem Aufheizen entlüften. Pumpe im Heizkreis nicht auf "volle Kanne"sondern nur so dass die 'Bude warm wird (setzt aber ein abgeglichenes System voraus)


    Gruß
    Roland

  • Also m.E. erstmal prüfen ob MAG passt (siehe oben). Dann nach dem Aufheizen entlüften. Pumpe im Heizkreis nicht auf "volle Kanne"sondern nur so dass die 'Bude warm wird (setzt aber ein abgeglichenes System voraus)

    wurde das nicht bereits empfohlen?

    Pelletskessel Ecolyzer Nennleistung 16 KW (vorm. Atmos D15 + Brötje Ölkessel), 800 ltr. Pufferspeicher mit SLS-System von Solarbayer, 140 ltr. WW Speicher, 80 ltr. E-Speicher von Stiebel Eltron,
    Heizungsregelung KMS von OEG, LC zwecks visueller Verbrennungsüberwachung. Hydraulisch abgeglichene Heizungsanlage. Pumpe: Wilo stratos pico 25/1-4

  • wurde das nicht bereits empfohlen?

    Sorry, wenn hier keine Wiederholungen (repetitia mater studiorum est) erwünscht sind und ich einen vorangegangnen Hinweis, dass das Druckniveau in der Anlage nicht nur vom MAG sondern auch von Pumpenanordnung und - einstellung abhängt, überlesen habe.


    Roland

  • Hallo,


    ich hatte ja damals den Druck so ausgelegt und eingestellt:
    20°C:
    Fülldruck1.1bar/MAG: 0.8bar
    90°:
    Anlagendruck2.5bar


    Die 90°C habe ich seitdem nicht erreicht; daher konnte ich nicht prüfen, ob die 2.5bar erreicht werden.


    Aber ich habe wieder Luft im System. Wie kann das sein? Wir haben doch die Auslegung des MAG hier überprüft...


    Die aktuellen Drücke sind:
    Fülldruck bei ca 25°C 1.1bar
    MAG: 0.9bar (das kann ja eigentlich nicht mehr geworden sein; daher gehe ich davon aus, dass ich damals/heute einfach unterschiedlich abgelesen habe.


    Gruß,
    Hendrik

  • Wiederholung des Sachstands (es muss halt sein, auch wenn ungewünscht):
    Auslegung/Planung:
    p0 = 0,8, Psv = 3 --> pend = pfin = 3-0,5 = 2,5 --> Druckfaktor/Nutzfaktor fn = (pfin + 1)/(pfin - p0) = 2,06
    V_sys = 1250 l, tvmax = 100°C --> Vex = 54,4 l ; V_wr = 6,25 Summe: 60,6 l
    Vn,min = 2,06*60,6 = 124,8 l Vn gewählt 140 l --> Soweit sieht es ja ganz gut aus ... das waren die Zeiten der guten alten DIN 4807


    Sorry, dass ich nun aber mit der neuen DIN anfangen muss, aber ein paar bisherige Aussagen hier basieren ja eben auf der DIN EN 12828. Dort steht:

    Zum Teil 1 dieses Zitates komme ich später noch (das ist das Thema mit den Pumpen, Anordnung des AG im Verhältnis zu den Pumpen, Förderhöhen Pumpen, statische Höhe etc ... hatte ich schon mal versucht anzusprechen)
    Der zweite Teil ist eine Hilfestellung der Norm wie man Teil 1 "ohne zu Denken" VIELLEICHT erfüllen kann.
    Dieser Satz ist "Ursache" dafür, dass hier pauschal gesagt wird, der Fülldruck (pini) soll pini = p0 + 0,3 = 1,1 bar sein und das wird auf das Auslegungsergebnis von "oben" (DIN 4807) anwendet.


    Was jetzt aber nicht berücksichtigt ist, dass die Norm 12828 auch angibt wie pini für ein gewähltes Vn zu berechnen/bestätigen ist.


    Berechnet man mit D.6 pini mit den o.g. Daten dann bekommt man pini = 1 bar. Damit ist D7 nicht erfüllt und nach Norm müsste man sagen 140 l sind zuwenig. (Info ein Vn von 160l ergäbe ein pini = 1,1)
    Aber was heisst das für diese Anlage Vn = 140 l (die alte Norm war ja auch nicht schlecht : Wenn man das MAG mit VN = 140 l bis zu einem Druck von 1,1 bar bei kalter Anlage füllt dann hat man ja mehr Wasservorlage als ursürünglich "geplant (6,25 l)" eingefüllt. Kann man mit dem Gesetz der idealen Gase berechnen.

    Wenn nun die Anlage auf 100 ° aufheizt dann ergibt sich ein Enddruck von:

    Das ist mehr als der zulässige Enddruck von 2,5 bar (siehe oben) und "a****knapp" am Auslösedruck des SV. Wenn nun irgendwas in den o.g. Werten nicht genau stimmt oder sich die Temperatur des Gases im MAG erhöht, dann bläst das SV ggf ab. Also ich würde die Anlage nicht auf 1,1 bar füllen und anders versuchen den Unterdruck zu vermeiden.


    Fülldruck bei ca 25°C 1.1bar
    MAG: 0.9bar (das kann ja eigentlich nicht mehr geworden sein; daher gehe ich davon aus, dass ich damals/heute einfach unterschiedlich abgelesen habe.

    Unter der Voraussetzung dass die Messungen soweit ok sind (es gilt immer: Wer misst, misst Mist!) ist das ein Indiz (habe meine Glaskugel verlegt), dass die Gastemperatur höher ist (Gasdruck gestiegen) und bei gleichem Fülldruck somit das Wasservolumen in der Anlage kleiner geworden ist. Aber vielleicht gilt auch "Wer misst, misst Mist!"


    Aber nun genug der Theorie: Hast du mal ein Abblasen des SV festgestellt? Ist das MAG (die Membrane) ok? Steigt der Druck in der Anlage beim Aufheizen kontinierlich oder "sprunghaft"?


    Und nochmal zum Thema Unterdruck. Wie ist das MAG im Verhältnis zur Pume/zu den Pumpen angeordnet? Saugseitige oder Druckseitige Druchhaltung? Welche Bauteile sind geodätisch wo angeordnet. Auf welche Förderöhe wird die Pumpe geregelt? Wird Sie gereglet? Warum das alles wichtig ist kurz erläutert anhand eine super einfachen Skizze (diehe anhang).


    a) linke Seite: Eine Anlage, die nur aus Rohleitung, MAG 1 bar (entspricht ca 10 m Wassersäule), Pumpe Förderhöhe 8,5 m (vogelwild, aber zur Verdeutlichung gut). Druckverlust zwischen zwei Punkten z.B (A und P1) 50000 Pa ca 5 m Wassersäule. Der Abstand zwischen der blauen und der schwarzen Linie ist der Druck am jeweiligen Punkt in der Anlage.
    Ergebnis ... niedrigster Druck in der Anlage bei P1 pmin = ca. 4,5m Wassersäule = 0,45 bar; Höchter Druck bei P2 = 13,5 m = 1,35 bar


    b) rechte Seite: gleich Anlage wie a) nur die Rohrleitungen steigen an. Der Druchverlust (gemäß Druckverlustbrechnung) zwischen A und P1 ist unabhängig davon ob die Rohre horizontal oder vertikal laufen (5 m). Die blaue Linie bleibt also identisch wie bei a) . Da aber die Rohrleitungen ansteigen sinkt der stat Druck und man sieht, dass die Druckline (blau) unter der Systemlinie liegt (schwarz) --> Unterdruck!!!!!


    Bei anderen Druckverlusten, Förderhöhen, Geodätische Höhenlagen, Anordnung MAG-Pumpe etc ist wieder alles anders!!!! Deshalb ist es schwierig aus der "Ferne" zu Beurteilen woher der Unterdruck kommt? Deshalb versucht die Norm das auch zu vereinfachen (mit dem +0,3), aber wenn die Anlage unklug zusammen gestellt wurde (Anordnung MAG-Pumpe(n), überdimensionierte Pumpe, etc) geht es - zwar selten, aber doch manchmal - schief. Die Erfahrung zeigt, dass insb. bei Lasten in richtung "Nulllast" (niederige Wassertem --> niedriger Druck im AG; Ventile schließen und Pumpe geht auf "Nullförderhöhe" (wenn Sie nicht korrekt eingestellt ist) die Anlagen am ehesten zum "Luft ziehen" neigen.


    Conklusio: Um hier weiter zu kommen bräuchte man ein höhenmaßstäbliches Schema der Anlage mit der Anordnung der Hauptkomponenten und die Daten zu den Pumpen und Ventilen.


    R
    Admin: Bei den Zitaten (Quellenangaben) verschluckt das System immer die Quelle (habs jet mehrfach nacheditiert und nun schlussendlich in das Zitat direkt reingeschrieben)

  • Hallo,


    vielen Dank für die ausführliche Erklärung.
    Ich muss zugeben, dass mir nicht bewusst war, wie komplex das ist.
    Die Zeichnungen habe ich soweit verstanden.
    Hier mein etwa maßstabsgerechtes Hydraulikschema.
    Die Pumpe war beim Ofen dabei (und ist darin eingebaut) und hat drei Stufen:
    1m, 2m und 2.7m.
    Sie ist auf Stufe 3 eingestellt.



    Hydraulikschema.png




    Ich bin nicht ganz sicher, ob der Heizkreis der Fußbodenheizung nicht auch noch berücksichtigt werden muss?
    Dieser ist noch ca 2m über der Pumpe des Ofens gelegen. Die Pumpe dafür ist im Keller.


    pufferspeicher.PNG



    Das Sicherheitsventil hat bisher einmal ausgelöst. Das ist aber schon lange her. Danach hatte ich hier geschrieben und die Drücke ausgelegt und eingestellt. Seitdem hat es nicht mehr ausgelöst.


    Was mir allerdings mal aufgefallen ist: Am Auslass des Ventils war es etwas feucht. Das könnte tatsächlich ganz leicht undicht sein.


    Gruß,
    Hendrik

  • Hallo,


    noch eine Ergänzung:
    im Ofen ist an der höchsten Stelle ein Luftabscheider eingebaut:
    IMG_20210207_225534.jpg


    Der sollte doch die Symptome lindern...
    Es gluggert aber schon recht deutlich. Ich mache mir sorgen, dass es zu Korrosion in der Anlage kommt.


    Gruß,
    Hendrik

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