Viessmann Vitoligno 150-S richtiges anheizen und Betrieb???

Es gibt 75 Antworten in diesem Thema, welches 50.377 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Sarde.

  • Hallo zusammen,


    ich betreibe sein Januar 2019 den oben genannten HV, leider habe ich immer wieder Probleme mit Rauchbildung aus dem Kamin bzw. ungebrannte Holzgase.
    Bei Tiefdruck oder Fallwinden wird alles nach unten gedrückt und die Atemwege werden dadurch gereizt.


    Habe mich schon durch mehrere Foren gelesen, leider gibt es für den Vitoligno 150-S nicht besonders viele Tipps.


    Mittlerweile habe ich mein Holz im Keller nachgespalten und auf 6-8cm Kantenlänge verkleinert, die erste Schicht über der Düse wird mit Kleinholz und Zeitungspapier bestückt, dann kommt das nachgespaltene Holz und ganz oben drauf 12-15cm Holzscheite. Holzrestfeuchte ist zwischen 10-13%, auch vom Kaminkehrer gemessen.


    Die Anheizphase funktioniert sogar meistens Rauchfrei, wenn diese vorbei ist beginnt es zu qualmen.


    Gestern hatte ich noch Restglut (Abgastemperatur 136°C) und habe nur drei Holzscheite 6-8cm Kantenlänge nachgelegt und es hat 25min aus dem Kamin gequalmt bis es wieder aufgehört hat. Der Rauch war zwar weg, aber ab und zu kam dieser beißende Geruch durch.


    Vielleicht könnt ihr mir helfen, bin echt am Verzweifeln, da ich schon sehr viel Zeit und Energie hineingesteckt habe.


    Vielen Dank und Grüße
    Tim

  • Hallo Tim,


    willkommen in unserem Forum. :)


    Ich würde dir ja gerne helfen, aber leider kenne ich den Viessmann Vitoligno nicht. Der Kessel unterscheidet sich von meinem ETA unter anderem durch seine Primär/Sekundär-Luftzufuhr mit nur einen Stellmotor (Luftwaage). Die Steuerung der Luftzufuhr in den verschiedenen Abbrandphasen, ist eine der wichtigsten Stellgrößen für eine gute Verbrennung. Da kann dir wohl nur ein anderer Vitoligno-Betreiber oder auch der Kundendienst(?) weiterhelfen.


    Dennoch ein paar allgemeine Hinweise:

    • Der Kessel hat doch ein rundes Sichtfenster in der Aschetür. Dort kann man normalerweise die Sturzbrand-Flamme sehen. Ich gehe davon aus, dass, wenn der Kessel qualmt (oder stinkt), die Flamme erloschen ist? Das ist das Erste, das du kontrollieren solltest.
    • Bei meinem Kessel hat es sich bewährt, die Düse für das Anzünden frei zu räumen (also auch keine Holzkohle darin lassen). Um einen schönen "Anzündkanal" über der Düse zu erzeugen, lege ich hinter die Düse entweder größere Holzkohlestücke, wenn vorhanden - andernfalls tut's auch ein kleineres Stück Restholz, das hinter der Düse quer hingelegt wird. Wichtig ist, dass das (relativ dünne) Anzündholz mit etwas Abstand über der Düse liegt (3-5 cm). Die neueren ETA's haben für diesen Zweck mittlerweile eine entsprechende Erhöhung im Boden.
    • Den Füllraum möglichst selten entaschen und die Asche nie komplett entfernen. Je mehr Asche und Holzkohle vorhanden ist, desto besser brennt der Kessel. Auch in der Brennkammer darf etwas Asche und natürlich Holzkohle liegen.
    • Die Tür-Dichtungen müssen absolut dicht sein. Falschluft ist "tödlich".
    • Weitere Informationen zur Art der Rücklaufanhebung, Kessel-Rücklauftemperatur, Kessel(soll)-Temperatur, Abgastemperatur, Restsauerstoff, Abbranddauer, Puffergröße, Art des Holzes, etc. können ebenfalls hilfreich sein.
    • Auch wenn du (hier?) schon viel gelesen hast, evtl. kennst du diese Beiträge von @Ulmenholz und @McFly noch nicht? Wenn doch, vielleicht liest ja doch noch einer der Vitoligno-Betreiber mit, bevor sich alle in die Sommerpause verabschieden... :whistling:

    Viele Grüße von Karlheinz

    Seit Juni 2011:

    ETA Twin: SH30/P25 "noTouch" (Füllraum 150 Liter)

    Hopf Pelletaustragung: 6x UniWok-Saugsonden (Lager für 6 to)

    Paradigma Pufferspeicher: 2x Aqua Expresso (1090 + 958 Liter; seriell verbunden)

    Paradigma FrischWasserStation

    Paradigma VR-Solarpanel: 2x CPC21 Star Azzurro (10m²; Aqua-System ohne Glykol)

  • Hallo Karlheinz,


    danke für die rasche Antwort


    zu deinen allgemeine Hinweise:

    • Der Kessel hat doch ein rundes Sichtfenster in der Aschetür. Dort kann man normalerweise die Sturzbrand-Flamme sehen. Ich gehe davon aus, dass, wenn der Kessel qualmt (oder stinkt), die Flamme erloschen ist? Das ist das Erste, das du kontrollieren solltest.


    • Flamme ist vorhanden, vermutlich werden aber nicht alle Holzgase verbrannt und so riecht man es draußen, teilweise mit Rauchentwicklung. Nebenzugklappe ist bei mir im Abgasrohr 130mm verbaut und nicht im Kamin. Der Kaminzug kann wohl größer sein als das verbaute Gebläse und so die Holzgase unverbrannt durch die Düse ziehen. Habe selbst schon das Kaminkehrertürchen aufgemacht, um einen zu starken Kaminzug auszuschließen.


    • Bei meinem Kessel hat es sich bewährt, die Düse für das Anzünden frei zu räumen (also auch keine Holzkohle darin lassen). Um einen schönen "Anzündkanal" über der Düse zu erzeugen, lege ich hinter die Düse entweder größere Holzkohlestücke, wenn vorhanden - andernfalls tut's auch ein kleineres Stück Restholz, das hinter der Düse quer hingelegt wird. Wichtig ist, dass das (relativ dünne) Anzündholz mit etwas Abstand über der Düse liegt (3-5 cm). Die neueren ETA's haben für diesen Zweck mittlerweile eine entsprechende Erhöhung im Boden.
    • Habe 1mm Anmachholz von Obstkisten, das brennt sehr schnell an und natürlich die verbliebene Holzkohle, wenn das auch nur wenig ist. Das größere Holz habe ich wie beschrieben noch im Keller nachgespalten, um möglichste eine große Oberfläche zu bekommen.
    • Den Füllraum möglichst selten entaschen und die Asche nie komplett entfernen. Je mehr Asche und Holzkohle vorhanden ist, desto besser brennt der Kessel. Auch in der Brennkammer darf etwas Asche und natürlich Holzkohle liegen.
    • Hatte schon 4cm Asche im Brennraum, hat leider auch nix genutzt, Holzkohle wenn vorhanden wird an die Düse gelegt. Werde jetzt noch die Methode mit dem Gasbrenner versuchen, wollte jetzt erstmal die Nachbarn etwas Verschnaufpause gönnen.
    • Die Tür-Dichtungen müssen absolut dicht sein. Falschluft ist "tödlich".
    • Das werde ich heute Abend versuchen mit Kreide zu testen, wobei der Kessel erst ein paar Monate in Betrieb ist. Allerdings ist an einer Dichtung schon ziemlich viel Holzteer. Ich habe gedacht kleine Undichtigkeiten wären kein Problem.
    • Weitere Informationen zur Art der Rücklaufanhebung, Kessel-Rücklauftemperatur, Kessel(soll)-Temperatur, Abgastemperatur, Restsauerstoff, Abbranddauer, Puffergröße, Art des Holzes, etc. können ebenfalls hilfreich sein.
    • Rücklaufanhebung ist bei mir 68°C, Kesseltemperatur (soll) 85°C, Abgastemperatur habe ich von 190 bis 250°C schon alles getestet, mal sind 240°C besser als 190°C und das qualmen hört auf, am nächsten Tag sind bei 240°C wieder Qualm über dem Schornstein. Restsauerstoff ist bei 6%, hatte ich mittlerweile auch schon auf 8% hochgestellt, um eine gute Verbrennung mit Sauerstoffüberschuss zu gewährleisten. Pufferspeicher 950L, Abbranddauer 3-4h, Holz mittlerweile sehr klein, vom Anmachholz 1mm über Dachlattengröße und dann Scheitholz mit Kantenlänge 8-10cm.
    • Auch wenn du (hier?) schon viel gelesen hast, evtl. kennst du diese Beiträge von @Ulmenholz und @McFly noch nicht? Wenn doch, vielleicht liest ja doch noch einer der Vitoligno-Betreiber mit, bevor sich alle in die Sommerpause verabschieden...
    • Die Beiträge habe ich als erstes gelesen und ausprobiert, habe jetzt auch einen kleinen Holzspalter im Keller und spalte alles nach. Ich hätte nicht gedacht das ein moderne Holzkessel so viele Probleme machen kann...

    Viele Grüße
    Tim

  • Hallo Tim,


    sehr trockenes Holz, zu klein gespalten und Falschluft im Füllraum könnten zu den von Dir geschilderten Symptomen führen. Als erstes solltest Du aber Falschluft ausschließen. Kannst hier ja mal eine Foto der kritischen Stelle Deiner Füllraumtürdichtung einstellen.


    Dein Pufferspeicher dürfte arg knapp sein. Wie groß sind denn Leistung und Füllraumvolumen Deines Vitoligno?


    Viele Grüsse


    Ronny


    PS: Hatte den Kessel auch mal im Visier. Der von Viessmann geschickte HB meinte aber, dass sei nur ein Beistellkkessel und als Hauptheizung ungeeignet. Er hat mir Fröling oder Hargassner empfohlen...

  • Hallo!
    Alles was Zündelt darf unten nicht rein.Kein Holzspliss, Obstkisten, Kienäpfel usw.


    Ein größerer Scheit links neben dem Düsenschlitz.Rechts zwei Dachlatten große Stücken.Darauf Holzkohle gemischt mit wenig Pappe und etwas Papier.
    Darauf weitere Dachlattenstücken und dann große Scheite.
    Ganz oben kannst du Kleinteile einlegen

  • Hallo Tim,


    wie ich das sehe, bist du schon gut in der Materie drin und hast schon vieles ausprobiert. Wichtig ist, überhaupt ein Bewusstsein dafür zu haben, dass es ein Problem mit dem Abbrand gibt. Das wird schon noch, du musst halt weiter probieren und beobachten. :thumbup:


    Mit dem Kleinzeug unten im Kessel darf man es natürlich auch nicht übertreiben. Da verhält sich vermutlich jeder Kessel, gerade was die Strömungsverhältnisse im Innenraum angeht, unterschiedlich. Ich kann nur für meinen ETA sprechen: Für mich hat sich herausgestellt, dass der Kessel am besten zündet, wenn ich 5 bis 10 "Spreissel", die ich meistens aus alten Brettern oder Dachlatten abspalte (50 cm lang und 1-2 cm dick), mit etwas Abstand (zur Düse) längs über die Düse lege. Rechts und links der Düse darf ruhig schon größeres Holz liegen, wichtig ist, dass die Düse frei bleibt.


    Ich achte aber darauf, dass seitlich unter der ersten/zweiten Lage des Holzes noch Luft durch kann (durch Unterlegen von Reststücken von Brettern/Dachlatten - 1 bis 2 cm genügen). Also in der untersten Lage nicht zu dicht einstapeln, sonst kann die Primärluft (die normalerweise aus den Öffnungen der seitlichen Einhängebleche strömt) nicht auf kurzem Weg durch die Holzkohle bzw. Glut zur Düse streben, sondern die Luft tritt "irgendwo" aus und strömt von oben durch das Holz in die Düse. Das ist nicht anzustreben, da sonst der Glutstock anfangs zu klein bleibt und später oft zu groß wird. Aus demselben Grund achte ich auch darauf, dass die seitlichen Öffnungen der Einhängebleche möglichst frei bleiben. Das ist bei mir besonders wichtig, weil ich zu 3/4 mit Brettern und Balken heize. Diese könnte man so dicht und nahe an den Einhängeblechen einstapeln, dass die meisten Primärluftlöcher verschlossen sind.


    Bei dir scheint es aber nicht nur beim Anzünden Probleme zu geben, sondern auch während des Abbrands. Diese Probleme hatte ich beim ETA zum Glück noch nie. Es kann hin und wieder vorkommen, dass der Kessel, nach dem Anzünden, etwas länger braucht bis er eine stabile Flamme hinbekommt (sie pulsiert anfangs manchmal). Aber wenn er einmal brennt ist alles problemlos und es gibt auch keinen Rauch oder Gestank aus dem Schornstein.


    Jetzt wären Bilder der Flamme in den verschiedenen Abbrandphasen interessant. Die Flamme sollte gut erkennbar und scharf abgegrenzt aus der Düse strömen. Anfangs wird sie noch gelblich sein, mit zunehmender Zeit sollte sie ins bläuliche übergehen. Gegen Ende eines Abbrands ist sie beim ETA durchscheinend und fast unsichtbar. Die Brennkammer ist dann glühend rot.


    Wenn die Flamme gelb bleibt und den ganzen Brennraum ausfüllt, dann ist der Abbrand schlecht und es wird nicht alles Holzgas verbrannt. Dann tritt Rauch und Geruch auf.


    Viel Erfolg bei der Fehlersuche wünscht
    Karlheinz :)

    Seit Juni 2011:

    ETA Twin: SH30/P25 "noTouch" (Füllraum 150 Liter)

    Hopf Pelletaustragung: 6x UniWok-Saugsonden (Lager für 6 to)

    Paradigma Pufferspeicher: 2x Aqua Expresso (1090 + 958 Liter; seriell verbunden)

    Paradigma FrischWasserStation

    Paradigma VR-Solarpanel: 2x CPC21 Star Azzurro (10m²; Aqua-System ohne Glykol)

  • Hallo Tim,
    ich habe die Erfahrung gemacht, dass beim Bestücken nicht viel Luft zwischen den Stücken bleiben sollte. Es sollte weiterhin darauf geachtet werden, dass das Holz gut nachrutschen kann (manchmal stocher ich etwas nach). Für die Lösung Deines Problems könnte man versuchen die Primärluft weiter zu reduzieren, damit nicht so viel Holzgas auf einmal produziert wird.
    Vielleicht hilft es Dir weiter.


    Gruß vom Holzwurm

  • ich habe die Erfahrung gemacht, dass beim Bestücken nicht viel Luft zwischen den Stücken bleiben sollte

    Hallo Holzheizer-Kollegen,


    um einer evtl. Verunsicherung entgegenzuwirken:


    Falls die Anmerkung von @Holzwurm1177 auf meinen Tipp, mit der Luftdurchlässigkeit der untersten Lage Holz abzielt (und nur das habe ich gemeint): Natürlich soll man das Holz prinzipiell sorgfältig und auch dicht einstapeln. Das mache ich natürlich auch so.


    Der Vitoligno hat, wie die meisten "besseren" Kessel, Einhängebleche mit Öffnungen für die Primärluftzufuhr im Glutbereich. Diese Öffnungen sollen bewirken, dass die Primärluft "glutnah" eingeleitet wird. Wenn jedoch nur wenig Holzkohle vorhanden ist und die erste Lage Holz womöglich noch in der Asche "versenkt" wird, muss die Primärluft einen Umweg nehmen (soweit meine Theorie, die ich durch ausprobieren für mich bestätigt habe). :thumbup:


    Die Einhängebleche sollten übrigens auch dafür sorgen, dass das Holz gut nachrutscht. Ich habe beim ETA zwar auch schon Hohlbrände beobachtet bzw. vermutet (man kann das an den Werten der Regelung sehen - wenn man gerade vor dem Kessel steht). Allerdings habe ich überhaupt erst einmal "gestochert", nur um zu sehen, ob das etwas bringt. Zum Glück regelt der Kessel einen Hohlbrand normalerweise völlig unbemerkt weg (durch Erhöhung der Primärluft und des Saugzugs).


    Ob das bei Tim auch so funktioniert weiß ich nicht. Ich habe ja immer noch die Hoffnung, dass einer der anderen Vitoligno-Betreiber mal wieder vorbeischaut...


    Viele Grüße von Karlheinz :)

    Seit Juni 2011:

    ETA Twin: SH30/P25 "noTouch" (Füllraum 150 Liter)

    Hopf Pelletaustragung: 6x UniWok-Saugsonden (Lager für 6 to)

    Paradigma Pufferspeicher: 2x Aqua Expresso (1090 + 958 Liter; seriell verbunden)

    Paradigma FrischWasserStation

    Paradigma VR-Solarpanel: 2x CPC21 Star Azzurro (10m²; Aqua-System ohne Glykol)

  • Hallo Tim


    Wie Vorredner schon geschrieben haben ,ist das Anheizen eines HVG ein wichtiges Kriterium.


    Es bestimmt mehr weniger den Verlauf des Abbranntes.


    Ein zu großer Glutstock am Anfang ergibt zuviel Holzgas und somit oft Verpuffungen und
    einen schnellen Abbrannt ,meist steht dann der Vergaserraum in Flammen.
    Ein zu kleines Feuer am Anfang ergibt eine lange Zeit zu niedrige Temperatur und somit
    kein richtiges zünden des Holzgases und somit die entsprechenden Rauchzeichen für die
    Nachbarn das man angeheizt hat.


    Auch wenn das Prinzip der HVG mehr weniger gleich ist ,so ergeben sich doch erhebliche
    Unterschiede in Bezug auf das Anheizen und sollten in Bezug jeweils für jeden HVG
    herausgefunden werden.


    Meines erachtens ist es daher wichtig ,kurzzeitig ein ordendliches Feuer in der Anfangsphase (so 1 min) zu haben um schnell über die Zündtemperatur
    des Holzgases (knapp über 600°C) zu kommen um die Startphase so kurz wie möglich zu halten (minimale Rauchentwicklung -
    habe deshalb auch eine Kamincamera -siehe Profilbild).


    Nach vielen Versuchen hat sich bei mir folgende Anheizphase bei kalten HVG bewährt:


    Start mittels Anheiztaster der das Anheizprogramm startet:
    Saugventilator 90% der max Drehzahl ; Primärluft 80% offen ;Sekundärluft geschlossen
    bis Anheizprogramm zeitlich und Temperaturmäßig abgeschlossen ist.
    Anheiztüre ist nach den Anzünden ca 1/4 weit offen und wird mit steigender Brennraumtemperatur immer weiter geschlossen bei ca 500 -600 °C ganz zugemacht.
    (ca 1 min.)
    Mit den Anheizvorgang wird automatisch die Kesselpumpe gestartet (unabhängig von der Ofentemperatur (ca 600 l/Std) um einerseits den HVG zu durchströmen
    (keine Hotspot während des Anheizens , und auch den HVG schneller auf Temperatur durch die Rücklaufanhebung
    (Restwärme aus den Puffer) zu bringen.


    Anheizeinschlichtung:
    Ganz wichtig das der überwiegende Teil der Brennraumdüse frei ist und seitlich eine
    Stützschicht hat ,die unmittelbar nachrutschendes Bennmaterial zu keiner Düsenverstopfung
    führen kann.
    Ich lege daher jeweils links und rechts der Düse jeweils 3 ca 2 -3 cm dicke Scheiben
    von einen halben Holzbriketts auf ,die durch die draufgelegte Pappe ca 4 -5 Lagen
    sofort Feuer fangen und das nötige Holzgas für den Verbrennungsvorgang liefern.
    Will man das anfeuern noch verstärken kann man die dünnen Brettchen von Salatkisten
    auf die Pappe legen aber nicht zuviel (max 1/2 Kiste) (kein Muß ,nur wenn vorhanden).
    Über der Pappe schichte ich dann den HVG komplett voll ,habe relativ große Scheiter
    mit ca 15-20 cm Kantenlänge (meiner schuckt noch größere Stücke - so richtige knorrige
    Aststücke die nur schwer zu spalten sind ,die werden in der oberen Hälfte des Vergaserraum
    sofern vorhanden platziert.


    Umschalten auf Normalregelung wenn Brennkammer über 800°C und Ofentemperatur über 45°C
    ist ,weil sonst der HVG durch die niedrige Temperatur in Verbrennungs - Holzgaserzeugung
    nicht richtig in die Gänge kommt.
    mfg Ludwig

    Die wichtigste Erfindung der Menschheit ist:
    Bleistift und Papier


    v.T.A.Edison

  • Hallo,
    ich habe zwar einen Fröling S4, aber das Abbrandprinzip eines Holzvergasers ist ja generell gleich.
    Ganz unten recht und links von der Düse dünneres Holz z.B ein Stück Dachlatte oder auch "normalgroße" scheite die etwas spitz oder viele Spreisel haben, rechts und links von der Düse. Dann eine Schicht Pappe, und noch oben evtl. noch ein kleinens etwas schräg sodass wenn die Pappe weg ist nicht das mittlere Stück aus der zweiten Reihe auf die Düse fällt und diese verstopft. Dann so eng wie möglich voll stapeln auch ganz große Klötze sind in der Regel kein Problem. Dünnes kurzes "Reisig" kommt wenn dann ganz oben drauf.
    Hintergrund ist dass während dem anzünden bzw. anheizen nur die untere Schicht Holz brennt. Alles was im Füllraum brennt ist mehr oder weniger unkontrolliert, erst ab der Düse nach unten in die Brennkammer wird die Verbrennung kontrolliert.


    Ich hatte das Problem einmal als sich das Holz in dem Füllraum entzündet hatte obwohl es noch auf die automatische Zündung warten sollte.
    Da Stand der Füllraum in Brand und im Heizraum und drausen hat es dann übel gestunken. Aber nur weil der Kessel das nicht erkannte und Gebläse und Luftklappen nicht betätigte.


    Aber wenn die Kesselregelung läuft und dein Holz in Ordnung ist ( trocken ( <20%, kein Müll oder sonstige brennbare abfälle ) sollte egal wie jetzt eingestapelt oder angezündet wird, dein Kessel nach der Anheizphase auf keinen Fall aus dem Kamin qualmen.


    Ich würde an deiner Stelle den Kundenservice von Viessmann rufen.
    Dein Kessel ist ja noch quasi neu.

  • Hallo Tim,


    kann deine Probleme gut nachvollziehen, denn es erging mir mit meinem 150-s 35(kW) ähnlich.



    Das Wichtigste zuerst: Alle 150-s haben ein vom Werk aus eingebauten unschönen Konstruktionsfehler, der sich aber leicht beheben lässt. Im Grunde ist es eine Passung, die an der Luftregulierscheibe zu eng ausgeführt wird und damit entstehen Probleme u.a. vermutlich auch deine. Bevor ich diesen Fehler behoben habe, war es bei mir so, dass mein Ofen zwar durchweg abbrannte, aber der Restsauerstoff regelmäßig unter 2% lag, egal was ich eingestellt habe, was man beim Vitolignio an den zwei waagerechten Strichen in der Restsauerstoffanzeige erkennt, denn unter 2% kann die Lambdasonde nichts mehr messen.



    Da ich den Ofen erst im letzten Jahr erworben habe, rief ich im Februar diesen Jahres den Kundendienst zur Hilfe. Gemeinsam sahen wir uns die Luftklappensteuereinheit an und stellten fest, dass die Anzeige zwar 100% Luftklappenöffnung anzeigte, tatsächlich hing sie aber auf halben Verstellweg fest, sodass keine Sekundärluft hinzugegeben werden konnte.



    Das Problem dabei ist eine zu enge Passung in der Luftscheibe, in die der Mitnehmer des Stellmotors eingreift und mit eng meine ich, dass es da absolut kein Spiel gibt. Damit das grundsätzlich funktionieren kann, müssen die Drehachsen der Luftscheibe als auch die des Stellmotors exakt übereinanderstehen. Das taten sie bei mir aber nicht, da der Stellmotor des 150-s seinerseits nur auf einem zu einem U geformten Dünnblech montiert ist, dass sich leicht verbiegen lässt. D.h. weichen die Drehachsen nur wenige Zehntel-Millimeter voneinander ab, lässt sich die Schreibe an einer bestimmten Stelle schwer drehen oder klemmt gar fest.



    Die Lösung war einfach: Wir haben das Loch in der Luftscheibe, in das der Mitnehmer des Stellmotors eingreift, ein wenig aufgefeilt (ca. 2mm). Mit dem dadurch gewonnen Spiel, können die Drehachsen leicht voneinander abweichen, ohne dass sie das leichte Drehen der Luftscheibe verhindern.



    Danach verbrannte mein 150-s besser. Er schaffte jetzt sogar bei einer Vollfüllung 1000l mehr Heizwasser auf 80°C zu erhitzen als zuvor, dennoch hatte ich jetzt noch immer wieder mit dem von dir beschriebenen Qualm zu kämpfen. Ich konnte feststellen, dass bei mir regelmäßig Hohlbrand entstand, wenn ich ganz unten zuerst Pappe und kleines Holz zum Anfeuern benutzt habe. Das kann ein 150-s offenbar gar nicht leiden. Diese Schicht brennt schnell weg, das Holz darüber rutscht aber nicht nach, wenn in einer Ecke des Ofens noch irgendwo ein Stück Holz oder Holzkohle das Holz darüber stützt. Seither geh ich beim Anheizen anders vor und es funktioniert. Ich lege unten bis zur Fülltür nur dickes Holz ein. Dazwischen stelle ich - wichtig - hochkant Pappreste oder ich scheibe einfach nur zwei lange Kienspäne dazwischen. Darüber dann auch nur wieder dickes Holz - ja richtig gelesen - kein dünnes Holz mehr. Die Anbrennphase dauer dadurch zwar etwas länger, aber der Ofen brennt danach ohne die kleines Qualmentwicklung komplett voll durch (natürlich nur, wenn die Luftscheibe i.O. ist) . Seither hatte ich nie wieder Hohlbrandprobleme. Ohne zwischenzeitlich Wärmeabnahme schafft der Ofen jetzt mit einer Füllung Kiefernholz gute 3200l von 30°C auf 80°C zu erhitzen.



    Soweit mein Erfahrungsbericht


    Beste Grüße


    McFly

  • Moin mcfly,


    etwas OT: Wie verhält sich das Kiefernholz HV? Vermehrtes Rußaufkommen/Reinigungsaufwand?
    Ich hatte hier mal ne Kiefer, die ich fast ausschließlich durch den Bullerjan gejagt habe, da war 2x das Ofenrohr mit flockigem Ruß komplett voll


    Gruß
    Jan

  • Hallo Jan,


    da ich nur Kiefernholz verheize, liegen mir zwar keine Kenntnisse über "Vergleichsverbrennungen" mit anderen Holzarten vor, aber soweit würde ich das Rußaufkommen als vollkommen normal bezeichnen. Unten im Ofen findet sich nur wenig hellgraue Asche und nach ca. fünf Monaten Heizbetrieb hat der Schornsteinfeger gerade mal einen halben Eimer meinem Kamin abringen können.


    Beste Grüße
    McFly

  • OK, merci,


    das macht dann wahrscheinlich die Verbrennungstemperatur...


    Gruß
    Jan

  • Hallo zusammen und vielen Dank euch allen,


    ich wollte mich mal zurückmelden und hoffentlich die Lösung meines Problems bekannt geben, jetzt wo die Heizsaison wieder startet. Der entscheidende Tipp kam von McFly, aber der Reihe nach:


    • Zum einen habe ich die Tipps, mit möglichst viel Kleinmaterial zum Anheizen in der Anheizphase nicht geholfen und die Rauchentwicklung war nicht nur beim Anheizen extrem, sondern während des kompletten Abbrands. Dies habe ich nach tauschen der Lambdasonde ebenfalls noch festgestellt.
    • Der Restsauerstoffwert in der Anzeige vom Abgas konnte bei mir nicht stimmen, dafür war zu viel Qualm im Abgas, was auf zu geringen Verbrennungssauerstoff zurückzuführen war. Nach dem Austausch der Lambdasonde gegen eine gebrauchte aus der Bucht, war erstmal wieder alles in Ordnung und ich konnte Qualm frei mit Holz heizen. Leider nicht ausgiebig genug, da der Winter mittlerweile vorbei war.
    • Der Vitoligno 150-S (meiner 17kW) verträgt wirklich kein Kleinmaterial in der Anheizphase und produziert zu viele Holzgase die nicht verbrannt werden. Wie McFly schon richtig gesagt hat, zwei große Holzscheite rechts und links neben die Düse (ohne dabei Löcher der Verbrennungsluftzufuhr still zu legen z. B. bei Kantholz) und eine Dachlatten großes Stück mit ein paar Spreißel in die Mitte. Ich zünde es immer mit einem kleinen Gasbrenner an und die letzten 5 Anheizvorgänge haben ohne Rauchentwicklung funktioniert. Nicht mal beim Anheizen war etwas am Schornstein zu sehen.
    • Die Luftklappeneinheit passt bei mir und verstellt sich auch, hier ist bei mir wohl ein bisschen mehr Spiel wie bei dir McFly. Ich hatte diese aber auch am Anfang im Verdacht und habe mit einem Endoskop die Verstellung beobachtet. Vielleicht hat Viessmann hier auch nachgebessert.


    Ich habe jetzt noch Bilder [Blockierte Grafik: https://abload.de/image.php?img=20191007_18580759k5t.jpg] von der Flamme gemacht bzw. ein Video. Ein Bekannter von mir hat einen SolarBayer (16kW), bei im brennt die Flamme schön blau, wie bei einem Gasbrenner, meine ist gelblich und später gelblich-blau. Was ist hier der Unterschied, meine eine blaue Flamme verbrennt viel sauberer. Ich kenne das zumindest so von den Ölbrennern, Gelbbrenner ist mehr Ruß im Kessel, als bei den Blaubrennern (Raketenbrenner).



    Viele Grüße


    Tim




    PS. Hätte zwar lieber Mr. Fusion im Keller der 1.21GW schafft, aber Dank McFly tun's die 17kW auch ;)

  • Das Bild ist wohl nicht angekommen, deshalb könnt ihr in mein Profilbild schauen

  • Hallo


    blaue Flamme i.d.R. mehr Sauerstoff (Luftüberschuss) heißer, weniger Ruß.
    Bei einer Gelben Flamme glüht der Kohlenstoff in der Flamme und färbt sie gelb. Kältere Verbrennung. Geringerer Luftüberschuss. Heißt aber auch geringer Abgasverlust bei gleicher Abgastemperatur.


    Solarbayer Grundkörper ist baugleich den VIGAS.


    ciao Peter

  • Hallo Peter,


    vielen Dank für die Info, ich kann an meiner Regelung den Luftüberschuss einstellen, könnte ich hier versuchsweise diesen erhöhen und schauen ob sich eine blaue Flamme bildet? Der Luftüberschuss vom Abgas steht von Werk aus in der Regelung bei 6%.


    Gruß
    Tim

  • Hallo McFly,


    ich hab seit einer Woche eine Vitoligno 150-S.


    So richtig hab ich den offen noch nicht verstanden. Irgendwas stimmt da nicht.


    Kannst Du mir bitte das mit den Anfeuern nochmal genauer erklären. Lässt Du die Brennerdüse frei? Du nimmst nur großes Holz und etwas Pappe? Die Pappe wird dann gegezündet und damit brennt auch das Holz?


    Welche Werte hat bei deinem Ofen die Luftklappe/Restsauerstoff beim Anheizen und beim normalen Betrieb?


    Vielen Dank für eine Antwort

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!