Attack SLX 45 Profi: HV-Abbrand-Regelung mit Lambdasonde über UVR

Es gibt 34 Antworten in diesem Thema, welches 12.758 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von reinelektronik.

  • Wow!! Vielen herzlichen Dank!! Ihr habt mir sehr geholfen!!


    Ich werde es dann jetzt wahrscheinlich erstmal mit einem RSM610 versuchen.
    Aufrüsten kann man ja später immer noch.
    Den Lüfter lasse ich erstmal über eine vorhandene UVR1611 per Phasenanschnitt laufen.


    Noch eine Frage:
    Reichen 150s für 90° für die Stellantriebe für Primär- und Sekundärluft oder ist das zu langsam?
    Und würdet Ihr persönlich Wert auf einen Federrücklauf legen?

  • Hallo,


    wenn du Wert auf Sicherheit legst dann die mit Federrücklauf so wird bei einem Stromausfall alle Klappen geschlossen und der HV abgewürgt. Bezüglich der Zeit müsstest du bei den mit Lambdaregelung nachfragen wie sich die Sekundärluft verhält ob da die 150s reichen bei Primär auf jedenfalls.


    Sonnige Grüße Reiner

    Sonnige Grüße Reiner

    ETA BK 15 mit Saugzuggebläse und Lambdasonde geregelt mit UVR16x2

    3 X 800 l PS zwei mit Solarwendel und 14 m2 FK mit einem CTC 265 EM als

    Backup und LUVANO 10kW geregelt mit zwei UVR16x2, UVR610 mit CAN-I/O45

    CAN-MTx2 und CMI für eine DHH mit Anbau und 110m2 Heizfläche

  • Hallo Raphael


    Bei den Stellantrieben reichen die Geschwindigkeiten von 90 - 180 sek locker aus ,man sollte eh nicht
    zu hastig regeln . Man hat eh sehr lange Totzeiten bei Feuerungen in Bereich von 2 -5 min ,sonst kommt das ganze
    in Schwingen .
    Insbesonders Sekundärluft sollte man langsam nachregeln und beim Anfeuern geschlossen halten bis man eine
    etwas stabilere Brennraumtemperatur hat ,sonst löscht man die Flamme aus bzw kühlt die Brennraumtemperatur
    zu stark ab.
    Ich habe das Stellsignal der Sekundärluft mit der Brennraumtemperatur gekoppelt dh. nur bei höherer
    Brennraumtemperatur wird die Sekundärluft weiter geöffnet .
    Aber auch bei 900°C auf etwa 30% begrenzt. Mir ist eine konstante Brennraumtemperatur wichtiger als
    der Restsauerstoff auf 0,5% genau.


    Ich habe auch keine Federrücklauf Antriebe ,dafür aber einen Wechselrichter (Sinus 600W) der die
    Steuerung und die Pumpen versorgt ,damit man auch bei Stromausfall heizen kann.


    mfg Glutgeist

    Die wichtigste Erfindung der Menschheit ist:
    Bleistift und Papier


    v.T.A.Edison

  • So liebe Holzvergaserfreunde :)


    Endlich habe ich den Umbau erfolgreich vollzogen und steuere meinen Holzvergaser (Attack SLX 45 Profi) nun komplett über ein RSM610.


    Ich muss noch einige Feineinstellungen (PID-Werte, etc.) vornehmen, aber vorerst funktioniert es und ich bin wirklich sehr zufrieden damit! Unten habe ich auch mal einige Bilder angehängt. Die Kabelei, etc. sieht noch etwas chaotisch aus, aber das wird noch ordentlicher ;) ...


    Ganz herzlichen Dank an dieser Stelle nochmal an alle die mir Tipps und/oder Tapps-Dateien zur Verfügung gestellt haben!!


    Ich möchte allen Mut machen, die ihren „lambdalosen“ Kessel ebenfalls selber aufrüsten möchten. Das ist so auf jeden Fall möglich! Man muss sich aber natürlich ernsthaft mit der Technik und Programmierung auseinandersetzen wollen! Letztendlich bin ich so sogar günstiger als mit einer Flammtronik gekommen und habe die Möglichkeit jederzeit alles so umprogrammieren zu können wie ich möchte.
    Ich bin begeistert! :D
    Aber ohne euch wäre das so garantiert nichts geworden!!


    Ich stelle euch kurz vor, welche Umbauten ich vorgenommen habe und was es mich gekostet hat (alle Kosten inkl. Versand). Das wird sicher den ein oder anderen interessieren - mich hat es vor dem Umbau auf jeden Fall interessiert...


    Und im Anschluss habe ich dann auch noch ein paar Fragen an euch ;) ...


    Also:


    - TA RSM610 - 80 € gebraucht hier über das Forum.
    Zugriff vom PC (oder Smartphone) über TA CMI. Programmierung über TA Tapps. Datenlogging über Winsol. Beides über Wine unter Linux Ubuntu 20.
    Ich nutze bis jetzt 21von 44 Funktionen. Es kommt sicher noch einiges dazu, aber die 44 Funktionen scheinen auf jeden Fall ausreichend zu sein.
    Aktuelle Funktionen: HV Ein-/Abschalten über Schalter, PID Lüfter nach Unterdruck, PID Primärluft nach BRT und AGT, PID Sekundärluft nach Rest-O2, Gluterhaltung nach Rest-O2 und BRT, Kesselpumpe, Mischer RLA, Wärmemengenzähler (TA FTS), Sicherheitsabschaltung bei Überhitzung von Kessel, Puffer, BRT oder AGT.
    Ich muss wie gesagt noch einige Feineinstellungen vornehmen. Wenn ich damit fertig bin, kann ich die Tapps-Datei, falls jemand Interesse äußert, dann hier auch gerne mal hochladen.


    -TA Lambda-DL - 251 € neu von echt-shop.de - Preis war dort gut, aber die Lieferzeit war leider doppelt so lang wie angegeben, weshalb ich erst nach den Weihnachtsfeiertagen mit dem Umbau beginnen konnte.
    Einbauort: Abgasrohr, Lambdasondengewinde von einem alten Pkw-Abgaskrümmer in Ofenrohr eingeschweißt.
    Vorteil: Anschluss für Thermoelement Typ K vorhanden.
    Nachteil: Bei 0% O2 schaltet sich die Sonde immer kurz aus und gibt dann ca. 1-2 Min. lang (bis sie sich wieder eingeschaltet hat)0% aus. Das bringt dann natürlich die komplette Sekundärluftsteuerung durcheinander. Die Regelung muss also so träge programmiert werden, dass O2 möglichst nie auf 0% schwankt.


    - Thermoelement Typ K, 5mm Durchmesser, 100mm Länge, 3m Kabel - 13 € neu von ebay (Chinaware)
    Einbauort: vorne rechts oben durch die Brennraumtürwand (siehe Foto)


    - 2x Belimo KR24-SR (2Nm, 75s/90°, Input 2...10V) - beide zusammen für 25€ gebraucht von ebay kleinanzeigen
    Einbauort: Für die Belimos habe ich an die vorhandenen Luftklappen eine Aufnahme geschweißt. Funktioniert einwandfrei.
    Vorteil: Passen hinter die Tür von meinem SLX Profi, wo wohl auch beim originalen SLX Lamda die Belimos sitzen.


    - Botex CT 110R 1-Kanal Dimmer - 29€ neu von thomann.de
    Damit wird der originale Attack-Saugzugventilator (ebmpapast M2E068-CF82-71) per 0-10V per Phasenanschitt geregelt.


    - Siemens QBM65-3 Differenzdrucksensor (0-10V: 0-300 Pa) - 40 € im Neuzustand von ebay
    Einbauort: vorne rechts oben durch die Brennraumtürwand (siehe Foto)


    - Mean Well LED-Schaltnetzteil LPH-18-24, 24 V, 18 W - 8,5 € neu von ebay


    - K2 Hochtemperatur Silikon - 5,5 € neu von ebay


    bereits vorhanden waren:
    - PT 1000 für Abgastemperatur
    - PT 1000 für Kesseltemperatur
    - Verkabelung, etc.


    Gesamtkosten: 452 €
    Einbauzeit: ca. 1,5 Tage
    Programmier- und Testzeit: ca. 1 Tag
    Recherchezeit: will ich gar nicht drüber nachdenken!! ...


    Beim ersten Test habe ich, da es gerade dort lag, neben einigem ca. 10 Jahre alten sehr trockenen Mischholz größtenteils sehr minderwertiges Restholz vom Spaltautomaten verheizt (Buche, etwas feucht, viel Rinde, etc.). In der Vergangenheit hat der Kessel damit meist so 16-21 kw Leistung gehabt. Jetzt waren es so um die 25 kw. Auf jeden Fall also schon Mal eine Leistungssteigerung. Demnächst werde ich noch einige Test mit ordentlichem, trockenen Buchenholz machen und hoffe, dass ich dann auf meine 45-50 kw komme.
    Ich habe aber trotzdem schon mal ein paar Fragen. Ich hatte mich beim Test letztlich so auf folgende Werte eingependelt: 700° BRT und 145° AGT bei 4% O2, 40pa Unterdruck und 75° VL.
    Die BRT war dabei immer so um die 700°. Höher bin ich nicht gekommen. Wenn ich den Lüfter auf 100 Pa Unterdruck regeln ließ, bin ich auf 166° AGT und 750° BRT gekommen.


    Fragen:


    1. Ist es sinnvoll den Kessel den Kessel mit so hohem Unterdruck zu fahren?


    2. Wie kann ich sonst die BRT (gemessen vorne an der Tür, siehe Foto) auf ca. 800-850° erhöhen?


    3. Welche Möglichkeiten der Brennkammer- und Wärmetauscheroptimierung habe ich noch beim SLX?


    4. Kann es meinem Saugzugventilator schaden, wenn er die meiste Zeit per Phasenanschnitt mit nur ca. 25% läuft?


    6. Machte es Sinn den originalen Sicherheitstemperaturbegrenzer vom Attack SLX mit dem RSM610 zu verbinden? Letztlich kann der doch nichts, was ich mit dem RSM610 nicht sowieso schon geregelt habe, oder?


    Ein Mal mehr: Vielen Dank!! :gup1:


    Euer Raphael

  • Respekt wenn du das alles funktionierend hinbekommen hast!
    Optisch, auch wenn du noch nacharbeiten willst, gebe ich dem SLX Lambda als fertige Variante den Punkt.


    Der Gebläsemotor wird das wegstecken.
    Als ich noch meinen Atmos mit dem selben Geblàse hatte, hatte ich das immer mit nem Triacdimmer bis aufs äusserste ausgereizt.Und der Kessel ließ sich unter 250C° AGT nicht ordentlich betreiben.Das kam quasi als Hitzebelastung dazu.


    Das hat bis zum Verkauf ohne murren funktioniert.

  • Hallo Raphael


    Meine Hochachtung für dein umfangreiches Projekt.


    Da hast ja sehr viel geregelt über den kleinen RSM ,auch was die DL-Eingänge (1 Ausgang für Lambda DL)betrifft.


    Ja jetzt kommt das Feintuning ,das kostet aber sehr viel Zeit .


    Wie aus den oben Angeführten Daten ersehen kann bist ja schon sehr gut unterwegs.


    Jetzt mal zu deinen Fragen: Unterdruck -Jeder Kessel hat einen anderen pysikalischen Aufbau und es kommt auf den Einbauort an wo man den Unterdruck mißt.
    Ich messe meinen Unterdruck in de Vergaserkammer wo er im normalen Bereich von 20 - 40 Pascal ist.


    Der Unterdruck wird bei mir als Teil eines Summensignals jeweilsl für Drehzahl und Stellgröße für die Leistungsregelung (in Kombination Primärluft) verwendet.
    Auch als Störgrößen Aufschaltung für Brennraumtemperatureinbrüche zusätzlich mit Flammgeschwindigkeit und CO -Anstieg ,weil diese sich vor einen Temperatursturz des
    Brennraumes ankündigen (sofortige Gegensteuerung).


    Dies ist wichtig um die Leistungregelung (insbesonders im unteren Bereich ) so konstant wie möglich zu halten.
    Verursacht durch Nachrutschen des Brennmaterials ,Hohlbrand ,und Zulegung des Düsenquerschnitts ).
    Wie gesagt der Unterdruck stellt sich durch die Drehzahlregelung und den Öffnungsquerschnitt der Luftmengen ein.


    Brennraumtemperaturerhöhung: Ausschlaggebend dafür ist eine ordendliche Verbrennung - Leistung (aber da bist eh schon an der Obergrenze).
    Möglich wäre noch die Rückname der Verbrennungsgeschwindigkeit (Saugzug) aber hier sind durch den Ventilatormindestdrehzahl (Ansteuerbestimmt) Grenzen gesetzt ,
    du könntest durch Wellenpaketansteuerung (mit den UVR 1611 Ausgang1) noch weiter die Drehzahl vermindern .
    (Mein Ventilator läuft mit Ausgangsstufe 1 mit ca 150 U/min -mit 30 : 2850 U/min).


    Als wirksame Maßnahme zur Erhöhung der Brennkammertemperatur ist das man den Vergaserraum durch Einhängebleche vor Auskühlung (durch Kesselwasser) schützt -
    denke da werden dir die den selben HVG haben sicher bessere Tipps geben können.


    Auch eine Erhöhung durch die Rücklauftemperatur (von 60 auf 70°) bringt schon einiges ,man muß nur dafür Sorgen das die anfallende Energie durch die Ofenpumpe
    (am besten PWM geregelt) abgeführt wird, nicht vergessen eine Schutzschaltung die Sicherstellt das die Rücklauftemperatur bei Überschreiten (bei mir 95°CKesseltemperatur)
    wieder auf 60°C zurückgefahren wird.


    Zu 3 da haben die SLX Anwender das sagen(Brennkammer).
    Wärmeaustauscher sind bei allen HVG zu mikrig ausgeführt ,da hilft nur eines die Abgasgeschwindigkeit bzw.die Leistung zu reduzieren ,damit man einen etwas besseren Übergang
    zum Kesselwasser hat .
    Vor allen wichtig die Reinigung derselben - 1 mm Rußschicht sin ca 5% geringerer Wärmeübergang.


    zu 4 : Sicherheit : sollte man immer Beachten ,neben den üblichen Sicherheitsmaßnahmen die man per Regler
    Realisieren kann ( Watdog , Zufahren der Luftmengen - niedrigst Drehzahl usw.) sollte man eine Reglerunabhängige Sicherheitseinrichtung in Betracht ziehen ,
    die zb die volle Pumpenleistung (bei mir die resv. Pumpe von Ölkessel ) bzw die Ofenpumpe ohne PWM (0 % PWM = 100% Pumpenleistung) die Kühlung des
    HVG bewerkstelligt (über Wechselrichter) die Notkühlung (Eigendruck Wasser) sollte wirklich als letzte Instants zum Einsatz kommen.
    (Atomreaktoren haben in der Regel 5 unabhängige Kühleinrichtungen).


    MFG Glutgeist

    Die wichtigste Erfindung der Menschheit ist:
    Bleistift und Papier


    v.T.A.Edison

  • Ich messe den Unterdruck vor der Brennkammertür. Ich habe mich auch schon gefragt, ob mein Differnzdrucksensor richtig geht? Für 40 Pa Unterdruck läuft der Saugzuglüfter immer so mit 25% (Primärluft bei 70-100%). Hört sich das realistisch an?
    Ich werde demnächst mal etwas mit verschiedenen Unterdrücken experimentieren und schauen, was dabei rauskommt...


    Rücklauf bin ich schon mit 70° gefahren.


    Ludwig, du hattest geschrieben

    Brennraumtemperaturerhöhung: Ausschlaggebend dafür ist eine ordendliche Verbrennung - Leistung (aber da bist eh schon an der Obergrenze).

    Was genau meinst du damit? Ich hatte ja bei meinem ersten Testabbrand mit der neuen Regelung meinem 45kw-Kessel nur 25kw konstante Leistung. Das kann aber wie gesagt auch am minderwertigen Holz gelegen haben - das werde ich demnächst dann sehen, wenn ich mal mit gutem Holz heize. Ich bin ja mit einer Brennraumtemperatur (gemessen vorne an der Tür) von 700°C gefahren (mehr ging nicht). Aber da müsste doch noch mehr gehen, oder? So 800-900°C wären an diesem Messpunkt doch gut oder nicht?

  • Hallo Raphael


    Bei einen 45 KW Nennleistungkessel sollte man schon die Nennleistung erreichen.
    Bei meinen 25 KW (Nennleistung) komme ich schon auf ca 40 KW da hab ich auch schon Brennkammertemperatur von
    1050°C . Mann muß dazusagen das er Baugleich ist mit den 35 KW Kessel nur die Gußdüse ist um eine Düse weniger
    (Schamotverschlossen).Profitiere aber von den relativ großen Wärmeaustauscher.
    Wie gesagt ich tendiere aber auf niedrige Leistung (Erzeugerleistung = Heizleistung) was mir jetzt auch
    Regeltechnisch gelungen ist (über den gesamten Abbrannt).
    Brennraumtemperatur ist meines Erachtens die maximale Temperatur an der Flammenspitze.
    Dies ist meistens nur schwer (auf Dauer) machbar (auch ist der Verschleiß sehr hoch) so das man in der Nähe der
    Flammenspitze agiert und einen entsprechenden Zuschlag zur gemessen Temperatur (durch Vergleichsmessung)
    macht. Ich denke auch das dein 100 mm langer Fühler auch nicht direkt an der Flammenspitze mißt.
    Wie vorgehenden Beitrag geschrieben wären Tipps von gleichen Anwender sehr hilfreich ,wie gesagt
    man muß mal das richtige Verhältnis zwischen Primärluft und Saugzug herausfinden ,aber mit den Winsolprogramm
    ist das eh sehr Hilfreich.
    Auch die Zuluft von Sekundärluft spielt eine wesendliche Rolle (zuviel kühlt die Brennkammer ab) ,man muß halt
    bezogen auf die Leistung den richtigen % Satz herausfinden ,dabei spielen Länge der Brennkammer und
    Strömungsgeschwindigkeit wegen der Reaktionszeit eine wesendliche Rolle.
    Auch Maßnahmen zur Abbremsung der Brenngase vor und im Wärmeaustauscher tragen zur höheren Brennkammertemperatur
    bei (Ketten udgl.).
    Zu beachten auch das die Reaktionsfreudigkeit jenseits der 1000°C Grenze abnimmt ,was den Anteil an unverbrannten
    Gasen führt und somit der Umwelt und den Wirkungsgrad nicht guttut.


    mfg Glutgeist

    Die wichtigste Erfindung der Menschheit ist:
    Bleistift und Papier


    v.T.A.Edison

  • Hallo ihr lieben Holzheizerfreunde :)


    heute kam der Schornsteinfegermeister. Geplant war eigentlich die 2-jährliche Messung des Pelletkessels, aber dann haben wir ganz spontan den Holzvergaser gemessen. Die Messung wurde 20 Minuten nach dem Anzünden gestartet. Der Kessel hat in den letzten beiden Wochen fast 40 Abbränden hinter sich und wurde in der Zeit auch nicht mehr sauber gemacht. Ich heize gerade so viel (meistens Restholz und Sägespäne), da ich damit eine Brennholztrockenkammer beheize.
    Der Schornsteinfeger war zufrieden. CO 0,070 g/m3 und Staub 0,010 g/m3 bei 4% Rest-O2, 35 Pa Unterdruck in der Brennkammer, trockenem Buchenholz und 720°C Brennkammertemperatur vorne rechts an der Tür, AGT lag um die 150°C.
    Ich habe den Kessel in letzter Zeit oft mit 3% Rest-O2 gefahren, aber dank der Messung heute habe ich jetzt gesehen, dass dann die CO-Werte über 1 g/m3 steigen. Ich werde also in Zukunft mit 4% fahren. Hätte nicht gedacht, dass das so einen großen Unterschied macht. Würden die Werte noch besser werden, wenn ich bspw. mit 5% fahren würde? CO-Messgeräte sind ja leider sehr teuer...


    So, und nun nochmal zu meinen PID-Einstellungen...
    So ganz grob würde ich sagen, dass meine Brennraumtemperatur ungefähr alle 5 Minuten um 20K schwankt, also ca. +/-10K um die eingestellten 720°C (Messpunkt vorne rechts an der Tür). Ist das normal oder sollte man das besser hinbekommen? Ich habe gefühlt 100 PID-Einstellungen (Primärluft) versucht, aber es nicht besser hinbekommen.
    Rest-O2 (Sekundärluft) schwankt ebenfalls immer so um 1%, also +/-0,5% um die eingestellten 4%.
    Ich heize immer mit voller Lüfterleistung hoch bis auf Soll-BRT und regle dann den Lüfter runter auf 25 bis 55 Pa Unterdruck je nach Holz und Sollkesselleistung. AGT ist dann am Anfang meist so um die 140/150°C, sinkt langsam und bleibt für die 2. Hälfte des Abbrands dann meist so um die 120/130°C.
    Wenn ich will, erreiche ich jetzt auch meine Kesselnennleistung von 45 kw oder mehr, meistens fahre ich den Kessel aber mit ca. 20-25kw, da das für die Beheizung meiner Trockenkammer ausreicht und der Wirkungsgrad so höher ist.


    Was sagt ihr dazu?
    @Glutgeist Ludwig, in deinen Tapps-Dateien sind die PID-Werte immer mit 10-0-0 angegeben. Das werden aber wohl nicht die Werte sein, die du tatsächlich verwendest, oder?
    Ich wäre dankbar für noch ein paar Vergleichs-PID-Werte für die Primär- und Sekundärluftsteuerung von Leuten, die eine UVR oder RSM nutzen.



    Vielen Dank und alles Beste :)
    Raphael

  • Hallo Raphael,


    meine P I D Werte sind folgende:
    sek. 0,9 1 4,0 Zykluszeit 0,1s
    pri. 1,5 10 80 0,1s
    FU 1 0,9 10 0,3s
    und Schwankungen wirst du immer haben weil du reagierst ja immer auf das gewesene.


    Sonnige Grüße Reiner

    Sonnige Grüße Reiner

    ETA BK 15 mit Saugzuggebläse und Lambdasonde geregelt mit UVR16x2

    3 X 800 l PS zwei mit Solarwendel und 14 m2 FK mit einem CTC 265 EM als

    Backup und LUVANO 10kW geregelt mit zwei UVR16x2, UVR610 mit CAN-I/O45

    CAN-MTx2 und CMI für eine DHH mit Anbau und 110m2 Heizfläche

  • @reinelektronik Vielen Dank Reiner! Die hatte ich ja schon und habe auch schon in die Richtung ausprobiert. Hast du auch ungefähr solche Schwankungen, wie ich beschrieben habe, oder geht das noch besser?

  • Die BRT schwankt bei Sekundärluftsteuerung logischerweise.
    Ich fahre mit 4,5% .
    Mehr ist besser für die Abgaswerte, aber schlechter für die BRT und somit dem gesammten Abbrand.
    Je mehr Sekundärluft zugegeben wird, um so höher die Gefahr der Flammabrisse.

  • Hallo Raphael


    Ja hab geschaut in meinen Tappsdateien sind oft nur die Vorgabewerte drinnen ,das trifft bei 2 oder 3 wirklich zu bei den anderen hab ich sie jetzt korrigiert bzw die echten hineingeschrieben.
    Das kommt daher weil ich meine Regler direkt programmiere dh direkt über PC über die Can Leitung.
    Das geht einfach schneller und direkt ,der Umweg über Tapps ist einfach zu Zeitaufwendig und bei laufenden Betrieb schlecht machbar.
    So wird einfach eine neue Funktion eingefügt und verknüft und die Werte entsprechend den Erfordernissen angepasst.
    Die Tapps dienen nur der Dokumention ,habe hier wichtige Werte direkt an oder neben den Modulen dazugeschrieben (alte Werte in Klammer).


    Die Brennkammertemperatur nur über einen PID Regler zu machen das hab ich schon vor einigen Heizperioden aufgegeben da kommst mit den sich ändernden Ümständen die sich mit den Abbrannt ergeben nicht oder nur kurze Zeit zurecht.


    Da gibt es einfach zu viele Einflußfaktoren die eigendlich berücksichtigt werden möchten ,das wird um so schwieriger je kleiner die Leistung ist ,das war auch jene Schwierigkeit die sich aus meiner Langzeitheizung ergeben hat ,da mußt so viele Dinge berücksichtigen um rasch Gegenzusteuern.


    Hänge dir mal meine Primärluft und Ventilatorsteuerung an .


    Hab müssen zwei Anlogfunktionen zusammenschalten (10 Eingänge waren zuwenig) weil sämtliche Positive als auch Negative Faktoren so viele waren.
    Für schnelle und Haupsächliche Reaktionen setze ich Skalierfunktionen ein ,welche eine direkte Antwort auf steigende oder fallende Tendenzen sind ,als zusätzliche Maßnahmen sind oft Vergleichsfunktionen ,die einerseits direkte Parameter aufschalten oder Begrenzungen aufheben oder einengen.
    Als übergeordnete Stellmechanismen werden dann PID Regler eingesetzt die eine ausgleichende Wirkung auf das gesamt System haben .


    Als Hauptführungsgröße dient bei mir die Leistung (KW) die der HVG liefert ,das ist jene Leistung die ich für Heizung und Pufferladung als Heißwassermenge bekomme (Rücklauf ist jene Mischtemperatur aus Heizungsrücklauf und Pufferrücklauf) .
    Die Umlaufmenge an Heißwasser (PWM Kesselpumpe) ist natürlich größer ,weil da wird ja auch die Rücklaufanhebung bedient .


    Man kann ja gewisse Einflussgrößen mehr oder weniger Gewichten ,dann muß man das Verhältnis an den Summenregler ändern um einigen Parametern den Vorzug zu geben
    (zb. Abgastemperatur ,niedrigen CO Wert usw.).


    Wichtig bei den ganzen ist ,nur einen Faktor ändern und schauen wie sich dieser auf das gesamt System auswirkt.


    Dazu braucht man Zeit (sehr viel Zeit - und Geduld) ,es hat aber den Vorteil das man dann die Zusammenhänge erkennt und Großteils versteht.


    So kann man sein gesamtes Heizsystem hintrimmen wo man es haben will (soweit es die einschränkenden Grenzen zulassen).


    Mit einer einfachen Regelung wirst du immer Schwankungen haben (so wie Rainer geschrieben hat) ,die Kunst ist vorher Gegenzusteuern mit anderen Parametern (Einflussgrößen),
    die schon vorher Anzeichen oder Veränderungen hervorrufen bevor das Hauptereignis eintritt.


    Meine Regelungsstrategien mögen zwar nicht das Non -Plus Ultra sein ,wichtig ist es das man die Zielsetzung erreicht.


    Für Verbesserungen ,Anregungen usw. bin ich jederzeit offen.


    mfg Glutgeist

  • Vielen Dank Ludwig! Deine Summenregelungen hatte ich mir vorher noch gar nicht so genau angesehen. Das ist ja ganz schön komplex!! Nur leider ist mein RSM ja schon voll :/ ... Ich werde mir das wohl bei Gelegenheit nochmal ausführlich durch den Kopf gehen lassen müssen ;) ...

  • Hallo Raphael,


    Sekundär ist bei mir auch bei +- 0,5% und BRT nehme ich nur zum Abriegeln her wenn die über 920°C geht und beim Unterdruck bin ich bei +- 1 Pa.


    Sonnige Grüße Reiner

    Sonnige Grüße Reiner

    ETA BK 15 mit Saugzuggebläse und Lambdasonde geregelt mit UVR16x2

    3 X 800 l PS zwei mit Solarwendel und 14 m2 FK mit einem CTC 265 EM als

    Backup und LUVANO 10kW geregelt mit zwei UVR16x2, UVR610 mit CAN-I/O45

    CAN-MTx2 und CMI für eine DHH mit Anbau und 110m2 Heizfläche

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!