Heizungswasser (pH, Härte) Leitwert wie kann man den senken?

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 5.647 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von pat1975.

  • Servus,


    ich habe eben mal mein Heizungswasser gemessen.


    Härte: Titrierlösung
    pH: Elektronisches Messgerät (Amazon, frisch kalibriert mit Kalbrierlösung pH6,86)
    Leitwert: Elektronisches Messgerät


    Herausgekommen ist:
    pH9 (war mal 9,2, ich habe aber in letzter Zeit nachspeisen müssen - MAG-Prüfung)
    Härte: 0°dH
    EC: 808µs/cm


    Im Grunde bin ich ganz zufrieden, bis auf den Leitwert.


    Wir haben hier recht hartes Wasser mit 18°dH. Darum habe ich auch einen Entkalker im Keller verbaut (Ionentauscher mit Salzregeneration).
    Zum Nachfüllen einen Reflex Fillsoft mit grüner Patrone (eigentlich dasselbe, nur ohne Regeneration).


    Gefüllt habe ich damals meine 2000l Puffer mit Leitungswasser das erst durch den Entkalker lief und dann noch durch die Patrone.
    Das hat wohl funktioniert. Härte 0°dH.
    pH-Wert hat sich wie gewünscht verschoben Richtung alkalisch.
    Leitwert ist natürlich geblieben.


    Was gäbe es denn für Möglichkeiten diesen noch zu senken?
    Kann man irgendwo so einen Heizungsfüller mit Mischbettharz ausleihen für die Vollentsalzung?
    Ist das überhaupt nötig? Was passiert, wenn der zu hoch ist? Korrosion?


    Habe außer schwarz, Kupfer und Rotguss keine anderen Materialen (kein Alu).


    Dachte mir, ich lasse da das vorhandene Heizungswasser durch, indem ich an strategisch günstiger Stelle anzapfe und mittels RLA durchpumpen lassen, bis die Anzeige am Füller einen guten Wert anzeigt.


    Ist das praktikabel?


    Vielen Dank für eure EInschätzungen.


    Grüße,
    Patrick

    ETA SH-20
    Buderus GB125
    6qm FK-Solarthermie
    1000l Hygienespeicher mit 2x Solar
    1000l Speicher nackt seriell dahinter

  • Hallo,


    vielleicht schon bekannt, aber sehr informativ.


    https://www.syr.de/download/se…34_1335_VDI_Leitfaden.pdf


    Gruß, Michael

    Pelletskessel Ecolyzer Nennleistung 16 KW (vorm. Atmos D15 + Brötje Ölkessel), 800 ltr. Pufferspeicher mit SLS-System von Solarbayer, 140 ltr. WW Speicher, 80 ltr. E-Speicher von Stiebel Eltron,
    Heizungsregelung KMS von OEG, LC zwecks visueller Verbrennungsüberwachung. Hydraulisch abgeglichene Heizungsanlage. Pumpe: Wilo stratos pico 25/1-4

  • Hallo Michael,


    das Dokument nicht, aber der Inhalt war größtenteils bekannt. Daher ja auch mein Thread ;)


    Mich interessiert aber immer mehr die Praxis. Was mache ich mit 800µS/cm³?
    Lassen? Runterkriegen versuchen?



    Grüße,
    Patrick

    ETA SH-20
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  • Hallo,


    das Nachstehende zur Info:


    Der pH-Wert des Heizungswassers wird auf einen Bereich von 8,2 bis 10, bei Anwesenheit von Aluminiumlegierungen auf einen Bereich von 8,2 bis 8,5 festgelegt. Der pH-Wert des Heizungswassers ist dafür verantwortlich, ob die metallischen Oberflächen in der Heizungsanlage ihre natürlichen Deckschichten aufbauen und aufrecht erhalten können. Insofern dieser Mechanismus nicht durch einen falschen pH-Wert, eine hohe elektrische Leitfähigkeit, einen hohe Sauerstoffkonzentration oder Erosion gestört wird, bieten die natürlichen Deckschichten einen effektiven natürlichen Schutz vor Korrosion.
    Die tolerable elektrische Leitfähigkeit wird vom Sauerstoffgehalt in der Heizung abhängig gemacht. Sollten nur Spuren von Sauerstoff (<0,02 mg/l) im Heizungswasser vorhanden sein, so toleriert die VDI 2035 eine elektrische Leitfähigkeit des Wassers bis 1.500 µS/cm. Bei einer höheren Sauerstoffkonzentration soll die elektrische Leitfähigkeit <100 µS/cm sein.
    Im Verhältnis von Gesamthärte und elektrischer Leitfähigkeit ist hilfreich zu wissen, dass die härtebildenden Salze (Karbonate und Bikarbonate von Calcium und Magnesium) rund 95% aller Salze im Wasser ausmachen. Daher kann man in unbehandelten Wässers zwischen Gesamthärte und elektrischer Leitfähigkeit umrechnen. Es gilt hierbei 1°dH = ~33 µS/cm. Diese Umrechnung funktioniert nicht mehr, sobald dem Wasser Chemikalien zugegeben oder das Wasser durch Enthärtung aufbereitet wurde. Im letzten Fall werden Calcium- und Magnesium- durch Natriumionen ausgetauscht. Im Resulat sinkt zwar die Gesamthärte, die elektrische Leitfähigkeit bleibt jedoch unverändert hoch. Hier steckt die Tücke im Detail der Wasseraufbereitung. Die Enthärtung senkt zwar die Gesamthärte, jedoch nicht die elektrische Leitfähigkeit und wäre somit für eine Heizungsanlage mit anzunehmender hoher Sauerstoffkonzentration die falsche Wahl der Wasseraufbereitung.
    Bezüglich einer Wasserbehandlung mit Chemikalien gibt die VDI 2035 vor, dass chemische Zusätze zum Korrosionsschutz und anderen Zwecken der chemischen Wasserbehandlung nur in Grenzfällen eingesetzt werden sollen und hierzu die notwendige Fachkenntnis mitgebracht werden muss. Quelle: elector Wasserbehandlung


    Gruß, Michael

    Pelletskessel Ecolyzer Nennleistung 16 KW (vorm. Atmos D15 + Brötje Ölkessel), 800 ltr. Pufferspeicher mit SLS-System von Solarbayer, 140 ltr. WW Speicher, 80 ltr. E-Speicher von Stiebel Eltron,
    Heizungsregelung KMS von OEG, LC zwecks visueller Verbrennungsüberwachung. Hydraulisch abgeglichene Heizungsanlage. Pumpe: Wilo stratos pico 25/1-4

  • Hi Michael,


    danke! kenne ich auch schon ;)


    Woher soll ich wissen wie hoch meine Sauerstoffkonzentration im Wasser ist?
    Ich wäre ja von niedrig ausgegangen, aber das stimmt wohl nicht, wenn man mein Problem mit der Druckhaltung mit einbezieht.


    Mal anders gefragt: Was hast Du für Wasser drin? Hahnengold? Entkalkt? Entsalzt?


    Grüße,
    Patrick

    ETA SH-20
    Buderus GB125
    6qm FK-Solarthermie
    1000l Hygienespeicher mit 2x Solar
    1000l Speicher nackt seriell dahinter

  • Hallo,

    Mal anders gefragt: Was hast Du für Wasser drin? Hahnengold? Entkalkt? Entsalzt?

    unser Trinkwasser hat 4°dH. Du kennst ja das geflügelte Wort: Der Schuster hat die schlechtesten Schuhe.
    In meiner Anlage befinden sich die Werkstoffe Stahl, Kupfer, Messing/RG. Es sind keine Automatiklüfter verbaut und es wird alles getan um Sauerstoffeintrag zu minimieren (regelmäßige Wartung der MAGs, richtig eingestellter Anlagen - und Vordruck).
    Aber meine Neugier ist geweckt welchen PH-Wert und Leitfähigkeit die Anlage hat.


    Gruß, Michael

    Pelletskessel Ecolyzer Nennleistung 16 KW (vorm. Atmos D15 + Brötje Ölkessel), 800 ltr. Pufferspeicher mit SLS-System von Solarbayer, 140 ltr. WW Speicher, 80 ltr. E-Speicher von Stiebel Eltron,
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  • Aber meine Neugier ist geweckt welchen PH-Wert und Leitfähigkeit die Anlage hat.

    Meine jetzt auch :D

    ETA SH-20
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