Ersatz alter HV - Wie gross ist die Steigerung des Wirkungsgrad?

Es gibt 36 Antworten in diesem Thema, welches 15.940 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von mike.

  • Hallo


    Ich betreibe ein HV "Herz Firestar 35", Jahrgang ca 1995. Dieser lädt den 2000l Puffer. Ergänzend laufen noch Solar & Ölkessel.
    Ich überlege nun, den HV in Zukunft zu ersetzen. Mich interessiert, wie sich die Technik seither entwicklet hat, vorallem in Bezug auf Wirkungsgrad / Holzverbrauch.
    Brauch ich mit einem "modernen" HV deutlich weniger Holz?


    lg

  • Moin Moin!


    Der Wirkungsgrad hängt in erster Näherung von der Abgastemperatur ab.
    In zweiter Näherung hängt er auch von der Verbrennungsgüte (unter anderem Lambdawert) ab.
    Hier findest Du ein Diagramm, was den Zusammenhang zeigt:
    Feststoffkessel - nur welchen?
    Und hier findest Du eine Gleichung zur Berechnung der Brennstoffeinsparung in Abhängigkeit des Wirkungsgrades:
    VIADRUS Hercules U26 / ATTACK 35 SLX Lambda TOUCH: Holzverbrauch und Wirkungsgrad von Feststoffkessel / Holzvergaser


    Ich nehme an, Dein alter Kessel besitzt keine Lambdaregelung.
    Ist das richtig?
    Mit welcher Abgastemp. arbeitet er?
    Wie ist Dein Schornstein beschaffen (gedämmt/ungedämmt)?
    Bei einem alten Schornstein (ungedämmt und aus Ziegeln gemauert) kannst Du nämlich mit der Abgastemp. wergen der Versottungsgefahr gar nicht so weit herunter gehen, wie man das heute gerne macht.


    MfG Hans

  • Hallo Hans


    Der Kessel besitzt nur ein Rauchgastemperaturfühler PT1000. Dieser steuert den Lüfter über eine Kondensator-Platte mit 4 Stufen. Das wars dann schon.
    Schornschein ist mit fertigen Elementen gemauert. Nicht zusätzlich gedämmt.


    lg

  • Hallo


    Du solltest das Meßprotokoll des schwarzen Mannes haben.
    Da steht einiges drin


    ciao Peter

  • Hallo Peter


    Dieser kommt in 2 Wochen vorbei. Dann wird der Kessel zum ersten Mal gemessen (Messpflicht ist in der Schweiz neu).
    Aus diesem Grund interessiere ich mich auch für einen evt Kessel-Ersatz, falls der aktuelle durchfällt.


    lg

  • Moin Moin!


    Mit der Wärmebildkamera kannst Du die Abgastemp. auch grob bestimmen.
    Dazu einen schwarzen Punkt (Farbe, Edding....) am Abgasrohr unmittelbar hinter dem Kessel anbringen und diesen Punkt beim Hauptabbrand messen.
    Die Temperatur im Kernstrom der Abgase ist dann nochmal ca. 20K höher (geschätzt).


    Wenn Du ein paar Vorkehrungen triffst, fällt dieser Kessel nicht durch die Messung.
    Siehe hier:
    Wie schafft mein alter Holzvergaser oder Festbrennstoffkessel die BImSchV Stufe 1 und 2?


    MfG Hans

  • Möchte vorerst noch keine Investitionen machen. Warte mal auf den Bericht vom Schorni.


    Was mich allerdings sehr interessiert: Braucht ein neuer moderner Kessel weniger Holz als mein aktueller?
    Hier geht es nicht um genaue Zahlen sondern um grobe Aussagen. Welche Erfahrungen habt ihr bezüglich Holzverbrauch beim Ersatz eures HVs gemacht?


    lg

  • Hallo,


    eine Steigerung wird es mit einem neue HV bestimmt geben den die neuen HV mit Lambdasonden und besserer Isolierung haben einen besseren Wirkungsgrad wie dein alter aber genau Angaben dazu ist schwer zu sagen da zuviel Faktoren dieses beeinflussen und wenn du noch einen Carbonicer dazu machst hast du einen Brennwert HV der die Werte garantiert einhält.


    Sonnige Grüße Reiner

    Sonnige Grüße Reiner

    ETA BK 15 mit Saugzuggebläse und Lambdasonde geregelt mit UVR16x2

    3 X 800 l PS zwei mit Solarwendel und 14 m2 FK mit einem CTC 265 EM als

    Backup und LUVANO 10kW geregelt mit zwei UVR16x2, UVR610 mit CAN-I/O45

    CAN-MTx2 und CMI für eine DHH mit Anbau und 110m2 Heizfläche

  • Möchte vorerst noch keine Investitionen machen. Warte mal auf den Bericht vom Schorni.


    Was mich allerdings sehr interessiert: Braucht ein neuer moderner Kessel weniger Holz als mein aktueller?

    Um da was schätzen zu können, muss man erstmal wissen wie gut oder schlecht Dein alter Kessel ist.
    Daher die Frage nach der Abgastemp.
    Ich habe schon alte Holzvergaser gesehen, die über 300°C AGT hatten.
    Aber auch welche mit nur um die 200°C.
    Im ersten Fall wird sich mit einem modernen Lambdakessel ein deutliche Einsparung ergeben.
    Im zweiten Fall ist der Einspareffekt vielleicht nur noch marginal, je nach Bedingungen.


    So ein Thermometer kostet nur ca. 15€ und schafft Klarheit.

  • Hallo


    es gibt zwei Möglichkeiten.

    • Der vorhanden Kessel schafft die Prüfung
    • oder nicht.

    Fall 1 der Kessel bleibt drin bis er auseinanderfällt. Er ist bezahlt und jedes frühere Tauschen verbraucht nur unnötig graue Energie.
    Fall 2 der Kessel muss getauscht/ertüchtigt werden oder darf nicht weiter betrieben werden. Dabei ist es unerheblich ob Du dann Holz sparst oder nicht.


    ciao Peter

  • Für die AGT warte ich auf den Bericht von Schorni (in ca 2 Wochen). Der wird das hoffentlich ausweisen. Wenn nicht, kauf ich den Thermometer :)


    Beim Ersatz des Kessel geht es natürlich auch um mehr Komfort. Aktuell muss ich den Wärmetauscher / Turbulatoren von Hand mit der Bürste schruppen! Und es gibt 2 Orte für die Asche-Entnahme. Auch ist es langsam schwierig an Ersatzteile zu kommen und der Lüfter ist sehr laut (stört vorallem Abends)


    Allerdings ist Komfortgewinn nicht das einzige Kriterium, wenn dann sollte der Holzverbrauch ebenfall sinken. Dann wäre ich bereit, die Investition zu tätigen.


    lg

  • Hallo,

    • 2 - Neue LRV 2018 Zusammenfassung/Bemerkungen
    • Anhang 3 Ergänzende und abweichende Emissionsbegrenzungen für Feuerungsanlagen
    • Ziffer 522 Emissionsgrenzwerte
    • Neu wird der bisherige CO-Grenzwert nach 3 Feuerungskategorien differenziert, und gleichzeitig werden für dieselben Kategorien Feststoff-Grenzwerte eingeführt.
    • -Handbeschickte Holzkessel Feststoff 100 mg/m3, CO 2‘500 mg/m3-
    • Schnitzel- und Pelletkessel, naturbelassenes Holz Feststoff 50 mg/m3, CO 1‘000 mg/m3
    • -Alle Kessel mit Restholz/Einwegpaletten Feststoff 50 mg/m3, CO 1‘000 mg/m3

    ich habe keine aktuellere Fassung gefunden.(Stand 2020)
    100 mg Staub und 2500 mg CO sollten mit einem Saugzug-geregelten Firestar problemlos zu erreichen sein.


    ich habe einen älteren Herz Firestar, AGT-geregelt gemessen. O2 8-11%, CO 300-1100 ppm. AGT 210 ° ETA 85% Flach-WT
    ein neuerer, Bj 2008 mit Lamda-Regelung O2 5-7 %, CO 50-220 ppm. AGT 200 °C ETA 89,5 % Flach-WT
    der aktuelle Firestar hat als Werks-Angabe O2 6% CO < 200 ppm AGT 180-190 °C ETA 91 % Röhren-WT.


    ein Ersatz des alten Firestar 35 durch einen neuen Firestar 40 würde rechnerisch eine Ersparnis von 6 % ergeben, in der Praxis eher 10-20%.
    im Teillast und in der Ausbrand-Phase sind die Lambda-geregelten Kessel deutlich besser, auch bei unterschiedlichen Holz-Qualitäten.
    der neue Firestar hat in Voll-Ausstattung automatische Reinigung, Bürsten ist nur noch gelegentlich nötig.


    mein kleiner Lopper-Kessel 15 kW war im Werks-Zustand auch nur AGT-geregelt. durch Nachrüstung der Lambda-Sonde hat sich der Tagesverbrauch
    von 80 auf 65 kg reduziert.


    25 Jahre sind für einen HV ein respektierliches Alter, zeugt von guter Qualität und richtiger Bedienung.
    der aktuelle Kessel mit Voll-Ausstattung kostet 7.560,00 €. Bei Ersatz durch einen fast baugleichen Kessel dürften die Montage-Kosten ca 1000 € betragen.
    bei 20 Ster Jahresverbrauch: Einspar-Potential bei gekauftem, trockenem Holz ca. 350 €, 1,5 Tonnen mehr in den Keller schaffen ist auch mühsam.
    beim derzeitigen 0-Zins würde die Investition eine Rendite von 4 % ergeben.


    die Zuschüsse für Ersatz der Ölheizung in CH: bei 40 kW Pellet-Kombi 5000 Franken.
    Ich würde an deiner Stelle einen Antrag stellen und die komplette Heizung (Öl und Holz) gegen eine baugleiche Holz+Pellet-Anlage tauschen.
    oder zuerst den Holzkessel tauschen (wenn jetzt kein Zuschuss) und die Pellet-Anlage später nachrüsten.


    der Herz-Kessel ist auch mit Flansch für Nachrüstung eines Pellet-Moduls lieferbar.
    falls baulich nicht möglich: Pellet-Brenner anstelle des Ölkessels.


    Thema: Verschrottung der Ölheizung.
    in DE und AT geht es den alten Ölheizungen an den Kragen.
    CO2-Steuer, Gewässer-Schutz, Begrenzung der Betriebsdauer.
    mittelfristig werden die Ölheizer nicht an einem Ersatz durch andere Energie-Träger vorbeikommen.


    mfg
    Ulmenholz

  • Hallo Ulmenholz


    Danke für deinen Beitrag. Stimmt mich positiv was die bevorstehende Messung angeht.


    Ich versuche den HV immer in Voll-Last zu betreiben. Zusammen mit dem 2000l Puffer komme ich bis ca 0° C Aussentemp. mit einmal heizen pro Tag durch.


    Wenn ich das richtig verstanden habe, ist also die Lambda-Regelung der grosse Vorteil gegenüber meinem Kessel. Dann ist mir noch aufgefallen, dass die neuen Modelle eine längere Brennkammer haben. Geht es hier vorallem um eine saubere Verbrennung als um Wirkungsgrad?


    lg

  • Hallo,


    eher das bequemere Bestücken, speziell beim Nachlegen.
    beim älteren Herz, besonders der mit 50 kW, sind die Ärmel beim Nachlegen meist verschmutzt..
    ich würde bei deinem Kessel, angesichts des Alters, im Sommer eine gründliche Inspektion auf der Feuerseite anraten.
    Brennkammer ausbauen, Turbolatoren ausbauen (falls vorhanden), alle Flächen gründlich reinigen.(lassen)
    von Metall-Fachmann begutachten lassen. Falls i.O.: neue Schamotte-Platten einbauen (lassen).
    wenn der Kessel i.O ist, steht dem weiteren Betrieb, abgesehen vom etwas höheren Verbrauch, an sich nichts im Wege.
    (wenns mit Gottfried Stutz schlecht ausschaut)


    Schlechte Werte beim älteren Herz: Ursache meist die Sekundärluft. Fall beim 50 kW-Kessel:
    die 2 Schlitze im Düsenstein waren mit Fremdkörpern verstopft, Die Stahlrohre, welche die Sekundärluft zuführen,
    sind mit Hochtemperatur-Stopfwolle abgedichtet. falls undicht: die Sekundärluft ist nicht an der richtigen Stelle in die Ausbrenn-Kammer
    gelangt, Werte waren schlecht.


    mfg
    Ulmenholz

  • Hallo,

    Geht es hier vorallem um eine saubere Verbrennung als um Wirkungsgrad?

    Ja, bei der Verbrennung sind 3 T's notwendig um einen saubere Verbrennung zu erreichen und die T's ind Time,Turbulenzen und Temperatur und das erreicht man mit der längeren Brennkammer und dadurch steigt auch der Wirkungsgrad weil fast der gesamte Kohlenstoff verbrannt wird. Niedrige CO Werte = besser Wirkungsgrad und weniger Umweltverscmutzung.


    Sonnige Grüße Reiner

    Sonnige Grüße Reiner

    ETA BK 15 mit Saugzuggebläse und Lambdasonde geregelt mit UVR16x2

    3 X 800 l PS zwei mit Solarwendel und 14 m2 FK mit einem CTC 265 EM als

    Backup und LUVANO 10kW geregelt mit zwei UVR16x2, UVR610 mit CAN-I/O45

    CAN-MTx2 und CMI für eine DHH mit Anbau und 110m2 Heizfläche

  • Hallo,
    die Brennkammer vom älteren Herz war schon ganz gut, 2008 wurden damit schon sehr gute Werte erreicht.
    bei der neuen Kammer wird die Sekundär-Luft besser in der 1. Kammer vor der Umlenkung verteilt, dadurch noch bessere Werte.
    Bei Nachrechnung des unverbrannten Kohlenstoffs eines Kessels Stufe 1 mit <1000 ppm Co und einem neuen mit < 200 ppm
    bei einem Abgas-Massestrom von 0,025 kg/sek, Brenndauer 4 h: 360 kg. davon 0,8 % sind knapp 3 kg unverbrannt.
    wären bei einer Füllung von 40 kg etwa 15 % Brennstoff.falls ich richtig gerechnet habe.
    die Wirkungsgrade habe ich am Brigon-Messgerät abgelesen, grob nachgerechnet, passt.
    an meinem Lopper habe ich auch die neue Brennkammer+ Lambdasonde eingebaut, Werte deutlich besser, Verbrauch deutlich niedriger.
    die besagten 1,5 Tonnen Brennstoff pro Jahr, die ich früher ungenutzt durch den Schornstein gepulvert habe,
    muss ich schon nicht fällen, entasten, aus dem Wald fahren, kappen, spalten, stapeln und in den Keller tragen.
    Thema Umweltschutz:
    90 % der Weltbevölkerung verbrennen Holz, Öl und Kohlen in riesigen Mengen mit grottenschlechten Wirkungsgraden und Abgaswerten,
    und wir diskutieren über einige Putzkübel Staub und einige hundert m³ CO pro Haushalt.


    mfg
    Ulmenholz

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