Proburner: Was mache ich Falsch???

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  • Liebe Forumsmitglieder.



    Was mache ich Falsch?



    Gleich mal vorweg. Ich bin ein kompletter Neuling in Sachen Heizung bzw. Holzvergaser. Da ich aber nun aber mit meiner Familie in ein Haus übersiedelt bin, was Stück für Stück instandgehalten wird,
    habe ich nun auch das Vergnügen mich mit dem Thema Heizung auseinander zu setzen.



    Zu meiner Heizanlage, die bereits einen Umbau mit Hilfe eines Freundes (Installateur) erfahren durfte.



    Ich besitze einen Pro Burner Deluxe (25kw) mit der Ekoster 2 Regelung. Damit werden 2 Puffer (1800 Liter gesamt) befüllt.


    Das Anheizen funktioniert – außer der extremen Qualmbildung am Anfang, ohne Probleme. Auch der Vergassungsprozess.


    Leider habe ich auch das Hohlbrandproblem. Welches nicht Auftritt, wenn ich das Holz rechtzeitig „nachrüttle“ und so das Glühbett direkt unten anliegt.


    Wenn ich diesen Moment verpasse schaltet sich bei mir automatisch das Gebläse aus und das Holz „glimmt“ dahin, bis ich das Holz wieder gut geschlichtet "nachgeschürrt" habe




    Ich habe mich bei den Einstellungen an die Standarteinstellung von SSP - Pro Burner gehalten was bedeutet:



    Ekoster 2 aktuelle Einstellungen:
    Kesseltemperatur ist auf 82 Grad eingestellt


    HI …Hysterese der Kesseltemperaturregelung: 2 Grad (wählbar zwischen 2-9 Grad)


    PO…Temperatur wann Umwälzpumpe einstaltet: 75 Grad


    dt…Temperaturdifferenz bis Betriebsbegrenzung; stimmt ab, wann Regelung ein- bzw. ausschaltet: 10 Grad (wählbar 10 – 30 Grad)


    Gebläse… Leistungseinstellung: 10 (=100%) wählbar (2-10 %)



    Durchlüftung Pausezeit: 10 (1-15 Minuten wählbar)


    Durchlüftung Betriebszeit 75 (0-90 Sekunden wählbar



    Nun zu meinen 2 „Problemen“:



    Erstens: wenn meine Pufferspeicher voll sind (meine Wunschtemperatur liegt zwischen 80 und 85 Grad) und auch kein Holz mehr in der Kammer ist, läuft mein Gebläse trotzdem weiter – durchgehend. Bei Hohlbrand geht es aber aus, nicht aber wenn kein Brennstoff mehr vorhanden ist. Dadurch arbeitet der Ventilator ohne Nutzen. Kann ich da was tun? (Hab mir schon überlegt einen ON-Off Schalter einzubauen - dann kann ich das Gebläse zumindest Manuell auschalten)



    Zweitens: Kesseltemperatur ist auf 82-85 Grad eingestellt. Meine Umwälzpumpe aktiviert sich sobald ich 75 Grad im Kessel erreicht habe. Bei dieser Temperatur erreichen die Puffer am schnellsten die Solltemperatur. Wenn meine beiden Puffer dann aber ihre 80 Grad erreicht haben und ich nicht während dem Heizvorgang manuell die Umwälzpumpe auf zB: 82 Grad erhöhe, werden mein Puffer mit „kälterem Wasser“ befüllt als sich im Puffer befindet. Kann man das was einstellen oder muss man damit leben?



    Ich danke für alle die mir weiterhelfen können.


    Liebe Grüße


    BeniWas mache ich Falsch???

  • Hallo


    welches Holz verwendest Du?
    Ich hatte mit einem anderen Kessel und Uraltholz auch diese Probleme.
    Gemischt mit "jungem" trockenem Holz nicht.


    ciao Peter

  • Hallo Peter, ich verwende gut getrocknetes Weichholz.
    Mein Nachbar heizt mit dem selben ohne Probleme.
    Ich denke am Holz liegt es nicht, werd es mal mit einer Mischung Hartholz und Weichholz versuchen.

  • Hallo,
    welches Bj. ist der Kessel?
    wie waren die Ergebnisse der letzen Schadstoffmessung?


    bei Hohlbrand und der "extremen Qualm-Bildung am Anfang"
    würde ich pauschal auf viel zu nasses Holz tippen. (>18% Kern-Feuchte)
    "gut getrocknetes Weichholz" ist ein relativer Begriff, wie hoch ist die Restfeuchte? Scheit-Größe?
    Messmethode : Scheit wiegen, Im Backofen trocknen, nochmal wiegen.


    zuerst würde ich technisch getrocknetes Holz für einen Testlauf kaufen.
    oder fein gespaltenes Holz in einem Regal direkt neben dem Kessel trocknen (Vorsicht mit Funken).
    beim Füllen zu beachten: feines (3cm) und grobes( 8 cm) Holz mischen. Holz rutscht besser nach. siehe Bild.



    Thema Regelung:
    diese "Steuerung"?
    https://www.reichert-heizshop.…ges/Orlan%20Steuerung.pdf


    keine Abgas-Temperatur-Regelung, keine Lambda-Regelung. Regelung der Verbrennung: drehzahlgeregelter Ventilator.


    O2-Regelung mit handgeregelter Sekundärluftklappe.


    regelungstechnisch ist die Kiste auf dem Stand eines Strebel Eca V von 1950.


    Rücklauf-Temp. Regelung mit getakteter Förderpumpe.


    spätere Modelle vom Proburner wurden mit AGT-Steuerung ausgerüstet, in AT auch mit Lambda-Regelung.


    der Regler vom Orlan Super D sollte kompatibel sein,(Heizerschwaben)


    AGT-Steuerung ist der Mindest-Standard für einen halbwegs wirtschaftlichen Betrieb eines HV.


    ansonsten sind Beiträge unter Proburner zum Nachlesen.



    mfg
    Ulmenholz

  • Hallo Ulmenholz,


    Der Kessel ist Baujahr 2010. Genau, ich habe die EKOSTER 2 Kesselsteuerung. Meine Heizunganlage wird mit dem UVR 16x2 geregelt. Leider fehlen mir die technischen Kenntnisse um auch die Regelung vom HVG an den UVR zu hängen. Das wäre mir natürlich am liebsten, trau mir das aber leider nicht zu.
    Mein Installateur kennt sich sehr gut mit dem Programmieren des UVR aus, jedoch traut er sich nicht ganz an die Regelung vom Holzvergaser ran.


    Schadstoffmessung wurde bei mir noch nie gemacht. Der Kessel ist erst seit 2 Monaten aktiviert, da war der Rauchfangkehrer noch nicht hier, der hat aber bei meinem alten Holzkessel nie eine Schadstoffmessung vorgenommen.


    Im Rauchrohr ist eine Rauchgassensor installiert (liegt bei mir beim ersten Abbrand zwischen 220 und 270 Grad) - ist aber nicht im HVG - Regler eingebunden. Wenn der erste Puffer voll ist (1000 Liter - unten 80 Grad) und ein richtig schönes Glutbeet vorhanden ist, habe ich eine AGT von ca. 160 - 190 Grad.


    Das Holz das ich verheize ist eher grob gespalten und in 50 cm Scheiter. Danke für dein Bild, ich werde es mal auf diese Art versuchen und einige Scheiter noch kleiner spalten.
    Die Qualmbildung habe ich lediglich beim anheizen..ca. 6-10 Minuten lang. Diese Qualmbildung ist aber 5 Minuten lang so extrem, das ich mich bei Tag gar nicht mehr einheizen traue :)..da könnte man meinen ich verbrenne Autoreifen.


    Ich hatte/habe diese Rauchentwicklung auch, als ich zum testen mit trockenem Palettenholz (unbehandelt) angeheizt habe. Nicht ganz so extrem wie mit de Weichholzscheitern, aber dennoch so stark, das man sich wünschte, alle Nachbarn liegen am Strand und sind nicht zu Hause. (Aber durch dieses Corona-Zeugs dzt. wohl eher kaum der Fall)


    Nach der Anheizphase und schließen der Anheizklappe, kommt herrlich weißer Rauch in ganz geringer Menge aus dem Kamin.


    Bin für alle Ratschläge dankbar.


    Ciao Ciao Beni

  • Hallo,
    das Problem mit der Rauchentwicklung beim Start haben fast alle Kessel mit Anheizklappe.(Durchbrandklappe).Ausnahme: HDG
    diese Kessel basieren konstruktiv auf Naturzug-Kesseln (ohne Ventilator)
    bei geöffneter Anheiz-Klappe wird die Nachbrennkammer teilweise umgangen, der Kessel brennt mit oberem Abbrand.
    die Flamme wird von beim Anzünden von unten durch die Füllung geführt, kühlt dabei schnell ab (speziell bei kaltem/feuchtem Holz frisch vom Stapel).
    bei Unterschreitung der Flamm-Temperatur von 610 °C wird das Holzgas unvollständig verbrannt.Kessel qualmt und stinkt.
    Methode 1: mit dem Start warten bis 18 Uhr. Stinken ignorieren.
    Methode 2: kleine Füllung mit Holzkohle und feinem,trockenem Anzünd-Material, Kiefer oder Lärchenholz , dann erst auf das Glutbett auflegen (wie beim Nachlegen)
    Methode 3: oben auf die Füllung eine kleine Schicht Anzünde-Material legen, Anzünde-Material oben und unten gleichzeitig anzünden.
    die Flamme vom oberen Material wirkt wie ein Nachbrenner.
    mfg
    Ulmenholz

  • Hallo


    ich hatte einen Lopper Drummer 50. die Düse war seitlich. Bei Anfeuern hat es manchmal so lange geraucht, bis das entstandene Holzgas durch die Flamme in der Nachbrennkammer gezündet war. Erst mit "Flammdurch-überschlag" in die Nachbrennkammer war das Rauchen weg. Ich habe dann unter die Holzschicht zwei kurze Holzstücke gelegt, damit unter dem Holz eine Art Kanal war, durch die die Flamme schnell in die Nachbrennkammer überschlagen konnte.


    ciao Peter

  • Hallo, Zitat aus einer Bedienungs-Anleitung
    Anzündungsetappen: 1. Energieversorgung mit der ON/OFF Taste ausschalten. 2. Drücken Sie den Hebel für die Schornsteinklappe (Klappe muss zum Schornstein geöffnet sein). 3. Legen Sie einige kleine Holzstücke, zusammen mit größeren Holzstücken in die Füllkammer ein. 4. Benutzen Sie Papier zum Anzünden und schließen sie die obere Tür. 5. Öffnen Sie die untere Tür um einen natürlichen Schornsteinzug zu erzeugen. 6. Lassen Sie das Feuer ca. 15 – 20 min. anbrennen, bis sich eine Grundglut bildet.7. Die Grundglut sollte ca. 10 cm den Kesselboden bedecken. Je kleiner die Holzstücke sind, desto schneller bildet sich die Glut. 8. Schließen Sie die untere Tür, öffnen Sie langsam die obere Tür zum Nachlegen. Wenn die Tür zu schnell geöffnet wird besteht die Gefahr, dass die Flamme Ihnen entgegenschlägt oder eine starke Rauchbildung entsteht. 9. Legen Sie so viel Holz auf, bis die Füllkammer entsprechend gefüllt ist. 10. Schließen Sie die obere Tür. 11. Schalten Sie den Hauptschalter an, das Gebläse startet.


    sollte so funktionieren.


    bei Kesseln mit unterem, horizontalem Abbrand, speziell Top-Ladern, ist es besser, den Füllraum ganz zu beschicken, feines,trockenes Material unten.
    Anzünden mit Naturzug bei leicht geöffneter Asche-Tür. funktioniert beim HDG Bavaria und beim Köb 300.
    bei Lopper (mehr Innenwiderstand) die Option "im Start kleine Drehzahl" einstellen (lassen). die Rauchentwicklung beim Start ist so wesentlich geringer.
    wichtig beim Lopper: zuerst einschalten, kleine Drehzahl abwarten, dann erst anzünden mit Lunte oder Lötlampe.
    Sturzbrenner, speziell die Modelle ohne separate Anzünde-Luke, sind sehr zickig beim Start.
    ein Sack Grillkohle pro Monat erspart viele Diskussionen mit den Nachbarn.
    Kartonagen,Zeitungspaper rauchen stark wegen Füllstoffen und Deckschichten (für bessere Bedruckbarkeit) aus Mineralien, auch hoher Kunststoff-Gehalt durch Recycling.
    für das raucharme Anzünden hat sich die "Norwegermischung" bewährt, Mischung aus trockenen Spänen und Fritten-Öl.
    mfg
    Ulmenholz

  • Ich werde mal verschiedene Anheizvarianten ausprobieren und dann berichten, welche sich bewährt hat.


    Vielen Dank für die Unterstützung und die Erklärungen dazu.


    Finde ich toll die Hilfsbereitschaft hier.


    Gibt es zufällig auch einen Tipp oder eine Möglichkeit, wie ich bei erreichter Puffertemperatur von zB 85 Grad und absenkender Kessel von zB. 80 Grad die Befüllung des Puffers stoppen kann?


    Schönen Sonntag.


    Liebe Grüße

  • Ich habe dann unter die Holzschicht zwei kurze Holzstücke gelegt, damit unter dem Holz eine Art Kanal war, durch die die Flamme schnell in die Nachbrennkammer überschlagen konnte.

    Danke für den Tipp!
    Mein Kessel hat die Düse auch seitlich und ich habe heute einfach aus Neugier Mal so angeheizt.
    Die Flamme war praktisch sofort da und stabil, auch gleich wieder nach dem Schließen der Tür.
    Rauchentwicklung könnte ich leider nicht beobachten, weil nachts.


    LG Stephan

  • Zwischenbericht bzw. Erfahrungsbericht


    Das mit dem Anheizen und Rauchentwicklung scheint ja eine ganz eigene Geschichte zu sein...mit den eher einfachen HVG Teilen muss man(n) wohl viel Geduld und "liebe" aufbringen um die richtige Mischung zu finden.


    Zum Thema Hohlbrand; Meine Düse scheint etwas mitgenommen zu sein und einen wesentlichen Anteil am Hohlbrand beizutragen. Ich habe - dank diesem Forum, und dem hohem Wissen einzelner Mitglieder - einen Düsenschutz mit Schamottsteinen eingesetzt (Steine angepasst und nur eingelegt, keinen Mörtel genutzt)


    Resutat nach 3 Tagen heizen:


    Ich habe eine viel bessere Abbrandentwicklung...also nicht sofort Hohlbrand. Die Abgastemperatur ist von 270 Grad auf ca. 200 runter gegangen.Brennstoff (gleiches "trockenes" Weicholz wie auch vorher) brennt nicht so schnell ab - weniger Holzverbrauch


    AaaaBER...ich benötige viel länger um auf "Betriebstemperatur (75-80 Grad)" zu kommen - und ebenfalls komme ich kaum über 80 Grad.
    Zuvor hatte ich das Problem, alle 1-2 Stunden das Holz durchzurütteln, damit sich der Lüfter nicht abschaltet, aber hatte keine Probleme 90 Grad zu erreichen.


    Jetzt habe ich weniger Holzverbrauch, einen schöneren Abbrand, aber komme erst auf die 85 Grad Kesseltemperatur wenn meine beiden Puffer bei schon lange 80 Grad erreicht haben. und dann brauch ich noch eine gute Stunde um annähernd zu 90 Grad Kesseltemperatur zu kommen.


    Ich habe zusätzlich zum Düsenschutz auch den Schamottstein der Brennkammer (nach Angaben erfahrener HVG User) angepasst.


    Hat jemand von euch eine Erklärung warum ich nun schwieriger die 90 Grad Kesseltemperatur erreiche? Muss ich event. was an Primär- SekundärLufteinstellungen ändern?


    Also das "Heizen" so eine Herausforderung werden kann - ich hätts mir nicht vorstellen können :)


    Lieben Gruß


    Beni

  • Hallo Beni,
    die Ersatzdüse:
    https://www.klimaworld.com/san…r-2-0-25kw-5-loecher.html
    "Heizer" ist ein Beruf (oder eine Berufung)
    ich habe früher mal die Prüfung zum staatlich geprüften Kesselwärter absolviert,
    war gar nicht so einfach trotz Meisterbrief und jahrzehntelanger Berufserfahrung.
    Zur Frage Temperatur:
    bei verbesserter Anlage hat sich AGT um 70 °K reduziert, ergo hat sich die Brenndauer einer Füllung deutlich erhöht.
    weniger Verbrauch bei gleichem Bedarf klingt gut.
    ich würde mal einen Versuch mit sehr trockenem Hartholz, Holzkohle oder einer Mischung mit Holzbrikett machen, um mehr Leistung zu erzeugen.
    hat dein Kessel ein Schauglas für die Flamme?
    Einstellung der Luftklappen ist möglich bei Beurteilung der Flamme-Farbe,
    Temperaturmessung am Ende der keramischen Brennkammer oder Messung vom CO-Wert im Abgas.
    manche altgediente Heizer stellen ihre hand-geregelten Kessel akustisch ein, sattes "Röhren" sei optimal


    mfg
    Ulmenholz

  • Hallo Beni,


    mein Eta arbeitet auch lange an den 80-85 Grad. Aber für mich eigentlich verständlich. So lange der Puffer noch die Wärme wegzieht, kann der Kessel ja nicht so hoch gehen.
    Was bei dir am Anfang wohl war, der Kessel hat durch die in Mitleidenschaft gezogene Düse so viel Temperatur erzeugt dass die Pumpe mit dem Beladen des Puffers kaum hinterhergekommen ist.


    Gruß
    Jürgen

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