ETA: PU-11 oder PU-15?

Es gibt 17 Antworten in diesem Thema, welches 15.151 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von slowmind.

  • Hallo!
    Wir planen im Sommer unsere Ölheizung (Baujahr 1993) durch eine ETA-Pelletsheizung zu ersetzen. Es handelt sich um ein ZFH (2,5 Stock, Baujahr 1993) mit 200qm Wohnfläche. Aktuell wird es als EFH mit 5 Personen (2 Erw und 3 Kinder) genutzt. Angeboten wurde uns eine PU-15 mit einem 700l Hygiene-Kombi-Speicher (mit Wellrohr) von Solarbayer. Bisher hatten wir ca. 2500 l - 2700l Ölverbrauch (inkl. Warmwasser) pro Jahr. Das Treppenhaus ist bei uns die Schwachstelle, da hier die kalte Luft vom Keller hochströmt und im OG ein Zimmer eine offene Decke hat (Galerie ins DG).


    Ich bin jetzt am rätseln, was die passende Kesselleistung ist: PU11 oder PU15? Zwei Heizungsbauer haben unabhängig voneinander 15 KW vorgeschlagen, auch der KD von ETA hat 15 KW vorgeschlagen. Wir bewegen uns vermutlich genau dazwischen (2700l Öl = 27.000 kWh => 27.000 kWh / 2200 Volllaststunden = 12,3 kWh)


    Die Abmessungen von PU11 und PU15 sind ja identisch. Ich weiß von einem Bekannten, dass man bei Ökofen die zur Verfügung stehende Heizlast in der Software einstellen kann. Kann man den PU-15 auch auf 11KW runterregeln? Denke mir immer, dass es doch eigentlich am besten ist, wenn der Kessel maximal lang unter Volllast laufen kann und nicht leicht vor sich hinglimmt.


    Vielleicht habe ich aber auch einen Denkfehler? Was meint ihr?


    Viele Grüße
    Sebastian - PU-11 oder PU-15?

  • Der Kesselkörper ist nicht identisch. Ich hatte einen Fall wo ein PU 11 zu klein geworden ist wegern Wohnraumerweiterung. Es war nicht möglich aus dem PU 11 einen PU 15 zu machen. (Info ETA) Zumindestens nicht das es sich in irgend einer Weise gerechnet hätte. Klar Gehäuse Saugsystem und Regelung sind gleich, Pump e RLA etc. auch aber man hätte zu viel tauschen müssen.

  • Hallo,


    das wundert mich jetzt, da die Ersatzteile für alles was den Wärmetauscher betrifft, im Ersatzteilkatalog, gleich sind.


    Aber,wenn Du die Erfahrung gemacht hast, dann wird es so sein wie Du sagst und ich hab wieder was gelernt.

    Mit freundlichen Grüßen.

    Immer eine warme Bude, wünscht knoedel

  • Danke schonmal für die schnellen Antworten!


    Und findet ihr einen 15KW Kessel bei einer Heizlast von ca. 12,5 KW überdimensioniert? Sollte man in ein paar Jahren evtl. Fenster tauschen und Dach erneuern, dann sinkt diese noch ein bisschen. Leider bietet ETA nur 11 und 15 KW an.

  • Danke schonmal für die schnellen Antworten!


    Und findet ihr einen 15KW Kessel bei einer Heizlast von ca. 12,5 KW überdimensioniert? Sollte man in ein paar Jahren evtl. Fenster tauschen und Dach erneuern, dann sinkt diese noch ein bisschen. Leider bietet ETA nur 11 und 15 KW an.

    Hallo,
    der Pu 15 moduliert doch runter bis 4,5 kW.


    Ich würde eher über ein Frischwassermodul nachdenken.

    Mit freundlichen Grüßen.

    Immer eine warme Bude, wünscht knoedel

  • Ich hatte vor allem deswegen gefragt, da mir an anderer Stelle zu dem 11 KW Kessel geraten wurde. Begründung: Die (ungefähre) Heizlast von 12,3 KW kann auch mit dem 11 KW Kessel erreicht werden und es wäre ein Vorteil, wenn ein Pelletkessel möglichst lange unter Volllast laufen würde. Der 15 KW würde die meiste Zeit nur auf Teillast laufen und bei einer Holzverbrennung sollte dies vermieden werden. Es würde nur mehr Pellets verbrauchen, wenn diese nur vor sich hinglühen (wenn der Kessel runtermoduliert).


    Was meint ihr dazu?

  • Pufferspeicher 1000l (dann läuft er wohl genauso lange wie der 11kw in deiner jetzigen Kombi und verlängert die Einschaltzeiten (natürlich mit entsprechenden Bereitstellungsverlusten) + friwa.
    Bei Pufferspeicher Betrieb läuft da nicht der Kessel eh auf 100% bis kurz vor voll? Dann wäre der 15kw halt schneller fertig.

  • Die Heizlast bezieht sich ja auf eine bestimmte Normaußentemperatur. Bei uns ist die zum Beispiel -15°C. In einem milden Winter kommt man da selten ran, könnte also einen knapp bemessenen Kessel nehmen. Im aktuellen Winter (und auch vorher schon) haben wir diese Schwelle aber mehrfach heftig gerissen, bis unter -20°C. Bei uns versorgt der Kessel zuerst die Heizkreise und sekundär den Puffer. Bei solchen Außentemperaturen sieht man, wie extrem langsam der Puffer geladen wird (wenn überhaupt), da die meiste Energie direkt in die Heizkreise abgegeben wird.


    Natürlich könnte man sich an solch kalten Tagen etwas dicker anziehen und den 11kW Kessel nehmen. Ich würde trotzdem zum 15kW Kessel raten. Auch der wird lange durchlaufen und erst wenn er den Puffer geladen hat, abschalten.

  • Hallo


    die NAT NormAussenTemperatur ist das tiefste Zweitagesmittel, das in 20 Jahren 10mal erreicht wird.
    D.h. auch die extremen Temperaturen heuer sagen nix über die Auslegungstemperatur aus, da sie heuer mal aufgetreten sind aber nicht 10 mal in den vergangenen 20 Jahren.


    Und waren die -20°C die Minimaltemperatur oder die Tagesdurchschnitttemperatur?


    Ich bin nach wie vor der Meinung knapp ausgelegter Wärmeerzeuger bei automatischer Brennstoffzuführung. (Öl, Gas, Pellet).


    ciao Peter

  • Natürlich sagen die extremen Temperaturen heuer nix über das 20 Jahresmittel aus. Nur wenn die Bude nicht richtig warm wird, weil es draußen saukalt ist, dann nützt einem die Auslegung des Kessels nach Jahresmittel auch nix.


    Eines muß man auch berücksichtigen - die Anforderungen können sich ändern. Ein Raum, der letztes Jahr z.B. noch Schlafzimmer war, könnte dieses Jahr schon Arbeitszimmer sein, also einen höheren Wärmebedarf haben. Umgedreht gilt das natürlich auch. Man kann einen leicht überdimensionierten Kessel problemlos etwas drosseln, doch man kann keinen unterdimensionierten Kessel aufbohren. Da ein Heizkessel mindestens 20 Jahre laufen sollte, meiner Meinung nach, sollte er für solche Anpassungen gewappnet sein.


    Prinzipiell bin ich absolut bei Dir, der Kessel sollte möglichst nah an den Anforderungen sein (Warmwasserbedarf nicht vergessen), doch wenn die Wahl steht zwischen etwas zu klein und etwas zu groß, dann plädiere ich für etwas zu groß.

  • Hallo


    kommt bei modulierenden Brennern immer darauf an wie die untere Grenze ist. Und ob ein Puffer vorhanden ist.
    Ohne Puffer hat man in der Zeit in der man einen Wärmebedarf unterhalb des Modulationsbereiches hat eine Ein-/Ausschaltung mit unterschiedlich langen Takten. Mit erhöhtem Verschleiß, mit erhöhten Stromkosten, mit mehr Umweltbelastung usw. Und der bereich unterhalb des Modulationsbereiches dauert erheblich länger als der Zeitraum, der unter NAT liegt.
    Bei kleineren Pelletern ist halt oft die untere Modulationsgrenze tiefer als bei größeren Kesseln.
    Mit Puffer kann man das fast vernachlässigen.


    Sicher kann sich mal was ändern, aber deshalb macht man auch eine vernünftige Wärmebedarfsberechnung. Und auch ein Schlafzimmer wird i.d.R. wie ein normaler Aufenthaltsraum gerechnet.
    Und wieviele Tage gabs in den letzten 10 Jahren die die NAT unterschritten hatten. Und wie viele Jahre die die NAT nicht mal erreicht haben?
    Und wenn dann ist es halt einen oder zwei Tage im Jahr mal etwas kühler. Oder man dreht dann gezielt einen Raum tiefer um für die anderen Räume Reserve zu haben.


    Sicher ist das eine Glaubensfrage. Die wir beide niemals lösen können. Ich vertrete halt die Meinung das das alle paar Jahre nur passiert. Lieber das Geld das der größere kostet in einen Puffer stecken. Am besten noch mit Heizstab. Dann hat man Backup, kann mit Heizstab zuheizen und nutzt die Vorteile eines Puffers. Und wieder alles Paletti.


    Aber alles auch eine Frage des Komforts. Ich bin noch aufgewachsen mit einem Ölofen in der Küche mit Wassertasche und das Wohnzimmerofen wurde immer nur am WE angeheizt. Unter der Woche Fernsehen mit der dicken Wolldecke.
    Warmes Wasser durch die Wassertasche. Baden mit Holzbadeofen nur Samstags.


    Und ich stelle manchmal die kritische Frage reicht nicht ein bischen weniger? Muss warmes Wasser wirklich 24 Stunden am Tag vorgehalten werden.


    Wie gesagt jeder wie er es haben will. Und die Geschmäcker und Vorlieben sind Gott Sei Dank unterschiedlich. Sonst würden wir uns alle um die gleiche Frau prügeln und nur einer hätte Erfolg. ;);)


    ciao Peter

  • Hmm, ich würde mich fragen:
    Hab ich noch eine Möglichkeit bei extremer Kälte z.b. mit einem Kachelofen oder ähnlichem zuzuheizen? Wenn ja: PU11
    Wenn nein: kann ich damit leben wenn ausnahmsweise mal nicht genügend warmes Wasser da ist, oder das Haus etwas kälter ist? Wenn ja dann auch PU11
    Will ich aber sicher sein, PU15!


    Bei mir wars letzes Jahr ähnlich, nur eine Stufe höher PU15 oder PC20... 15er hätte genügt, weil Kachelofen im Haus. Aber evtl. kommt ein Wintergarten hinzu, es sind drei Bäder und 6 Personen im Haus, der PU hat nur 30kg Pellettagesvorrat, PC20 hat 60kg und größeren Aschebehälter... Kachelofen ist schon älter, wer weiß wie lange man noch damit heizen darf, ein neuer Kachelofen ist mir zu teuer für das was ich damit heize. So viel meine Wahl auf den PC20.
    Kann natürlich jeder meinen was er will, ich bin glücklich mit dieser Entscheidung.

  • Erfahrungsbericht PU15 nach einem Winter:


    150qm + 30qm Einlieger, 6 Personen, BJ 1992, FBH.
    Ölverbrauch zuvor ca 3000 Liter pro Jahr.


    HB hatte PU20 vorgeschlagen, wir haben PU15 installiert, da deutlich kompakter zu installieren und wir als Backup bei tiefen Temperaturen noch einen Ofen im EG haben.
    Habe die aktuelle Heizleistung mit protokolliert.
    Heizen war selbst bei Temperaturen weit unter 0°C kein Problem, hat meist auf Mindeststufe 4.5kW moduliert, wenn es sehr kalt wurde so maximal 7-8kW.
    Die 15kW werden eigentlich nur benötigt um einigermaßen schnell heißes Wasser bereitzustellen - dafür braucht man die Leistung aber auch - hier gab es durchaus mal beschwerden der Töchter wenn das heiße Wasser leer-geduscht war :) Argument des HB für PU20 war auch Warmwasser.


    Hoffe etwas geholfen zu haben.

  • Erfahrungsbericht PU15 nach einem Winter: ...


    Hallo,
    habe ein ähnliches Vorhaben. ca 2500L Ölverbrauch aktuell. Lässt du den Kessel mit Pufferspeicher laufen oder nur mit Warmwasserspeicher und modulierend? Falls Modulierend , wie liegen die Laufzeiten des Kessels bei Temperaturen um die 5-15 Grad. Muss der kessel oft neu starten oder Moduliert er trotzdem durch den Gesamten Tag? Mit dem Verbrauch soweit zufrieden?
    Solarthermie dazu?
    Falls jemand einen Rat geben kann PU15 oder Fröhling Pe1c ...?
    Danke und Gruß

  • Hallo,
    habe ein ähnliches Vorhaben. ca 2500L Ölverbrauch aktuell. Lässt du den Kessel mit Pufferspeicher laufen oder nur mit Warmwasserspeicher und modulierend? Falls Modulierend , wie liegen die Laufzeiten des Kessels bei Temperaturen um die 5-15 Grad. Muss der kessel oft neu starten oder Moduliert er trotzdem durch den Gesamten Tag? Mit dem Verbrauch soweit zufrieden?
    Solarthermie dazu?
    Falls jemand einen Rat geben kann PU15 oder Fröhling Pe1c ...?
    Danke und Gruß

    Ich habe 800 Liter Pufferspeicher, Rücklauf Heizung ist ganz oben.
    VL Warmwasser auch oben, VL HK bei 2/3.
    Puffer der Firma Barthels würde ich nicht nochmal kaufen.


    Die PU15 moduliert überraschend gut - allerdings liegt in meinem Haus (3000L Öl und FBH) der Heizbedarf meistens unter der Modulationsuntergrenze von 4.5kW. Das sehe ich daran, dass er mit 4.5KW heizt und irgendwann der Puffer voll ist - ich würde erwarten, dass er ohne Puffer takten wird. Die Frage ist, wie weit du die FBH absinken lässt bevor der Kessel wieder startet. Die 15kW werden nur für Warmwasser benötigt.


    Auf der anderen Seite ist meine Lösung auch sub-optimal: WW und HK Puffer sind nicht getrennt, daher beide beeinflussen sich trotz Schichtung. Z.B. musste ich den Rücklauf des Kessels auf min 60 Grad stellen, da er sonst das WW im oberen Bereich auskühlt, obwohl die Heiz-Anforderung vom HK=unteren Bereich nur 35 Grad ist, etc.


    Falls ich es nochmal machen würde, würde ich überlegen ob man WW- und HK-Puffer irgendwie besser trennen könnte. Ich bin aber kein Experte :) Aber Vorsicht: Heizungsbauer erzählen hier z.T. auch (physikalischen) Unsinn.


    Solarthermie habe ich nicht, da das Dach durch PV voll ist. Würde ich auch wieder so machen, da PV null Probleme macht. Bei Solarthermie hat man zusätzlich Wasser auf dem Dach mit allen Problemen (Druck, Frost, Überproduktion). Initial wollte ich noch etwas Solarthermie oder eine kleine Wärmepumpe dazu bauen. Das Projekt war aber so schon teurer und aufwändiger als ich dachte, und komplett CO2-neutral ist man ja schon nach der Umstellung auf Holz.


    Die ETA PU 15 gefällt mir bisher sehr gut, gerade im Vergleich zu den Atmos-Kesseln meiner Nachbarn.
    Ich hatte sie durch die positiven Erfahrungen in den Foren ausgewählt. Sie ist sehr zuverlässig, bisher keine Störung. Aschae muss man je 1t Pellets leeren. Regelung funktioniert super. Anbindung an Selbstbau-Hausautomatisierung über REST API auch super. Viel leiser als meine Ölheizung. Putzen war auch keine Problem (bisher einmal Putz-Aufforderung durch Heizung). Die Heizung ist sehr kompakt und alles ist integriert (Sauggebläse, Rücklaufanhebung, sogar ein kleiner MAG, der aber für den Puffer nicht reicht)


    Trotzdem würde ich bei Wiederholung des Projektes noch mal genau rechnen ob nicht eine Wärmepumpe die bessere Wahl gewesen wäre.


    Kosten bis zur letzten Schraube aus dem Baumarkt inklusive Kessel, Puffer, Heizungsbauer (der Kaminanschluss und Inbetriebnahme machte, Rest Eigenarbeit), Lagerraum aus Holz, 3 Saugsonden, Öltankensorgung, etc.: ziemlich genau 20.000 Euro. Davon geht dann die BAFA Förderung noch ab.


    (Disclaimer: Ich bin kein ETA Vertreter und habe keine Erfahrung mit anderen Heizungen)


    Viel Glück bei deinem Projekt.

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