Wechsel von Holzvergaser auf Luft oder Erdwärme?

Es gibt 36 Antworten in diesem Thema, welches 8.921 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von mike.

  • Moin Moin!


    Wie schon mehrfach gesagt wurde, benötigt die WP eine möglichst geringe Temperaturdifferenz zwischen der kalten und der warmen Seite.

    An der kalten Seite kann man nichts beeinflussen.

    Bei einer Luftwärmepumpe ist die Außentemperatur wie sie ist.

    Bei einer Erdwärmepumpe ist die Erdtemperatur wie sie ist.

    Also können wir nur die warme Seite beeinflussen - das ist die Vorlauftemperatur der Heizung.

    Dein Fall ist hierbei denkbar schlecht.

    Mit der Radiatorenheizung hättest Du eine Temperaturdifferenz zwischen der kalten und der warmen Seite von 60 K (bei 0°C Außentemperatur & 60 °C Heizungsvorlauf).

    In diesem Fall halte ich für eine Luftwärmepumpe eine Jahresarbeitszahl von 3 für nicht erreichbar.

    Wahrscheinlich wird sie bei nur 2 liegen.

    Bei einer Fußbodenheizung in einem modernen Gebäude würde die Temperaturdifferenz zwischen der kalten und der warmen Seite zum Beispiel bei nur 30 K liegen (0°C Außentemperatur & 30 °C Heizungsvorlauf).

    Hier werden dann auch die Jahresarbeitszahlen aus den Verkaufsprospekten ungefähr erreicht.


    Auch wenn die Bedingung der sehr geringen Heizungsvorlauftemperaturen erfüllt ist, muss die Heizlast des Gebäudes im Vorfeld unbedingt abgeklärt werden.

    Im schlimmsten Fall wird nämlich die WP zu klein dimensioniert und der darin verbaute Elektroheizstab springt ständig an.

    In diesem Fall wird dann der Strom unterhalb einer gewissen Außentemp. direkt verballert.


    Für Dein Anliegen gibt es mehrere Lösungsansätze.

    1. Zusätzlicher Pelletkessel
    2. Ergänzung des vorhandenen Holzvergasers um einen Pellet- oder Ölbrenner (wenn möglich)
    3. Neuer Kombikessel Scheitholz-Pellets (wenn nur ein Schornsteinzug vorhanden ist)
    4. Ein Pelletofen ohne kanalisierte Luft (sehr günstig in der Anschaffung, automatischer Betrieb, Zugriff über App, Beheizung eines Raumes oder einer zusammenhängenden Wohnung möglich)
    5. Ein Pelletofen mit kanalisierter Luft (sehr günstig in der Anschaffung, automatischer Betrieb, Zugriff über App, Beheizung eines ganzen Hauses möglich, allerdings müssen Warmluftschläuche verlegt werden)
    6. Eine Luft-Luft-Wärmepumpe

    Zu Punkt 6 wäre zu erwähnen, dass hier auch in Deinem Fall eine gute Jahresarbeitszahl erreichbar ist.

    Die Wärmepumpe arbeitet dann nämlich bei 0°C Außentemperatur und 20°C Raumtemperatur mit einer Temperaturdifferenz von nur 20 K (vereinfachte Rechnung, nicht ganz korrekt).

    Ein weiterer Vorteil sind die geringen Anschaffungs- u. Installationskosten.

    Außerdem kannst damit im Sommer auch kühlen.

    Auch werden diese Luft-Luft-Wärmepumpen massiv durch das BAFA gefördert.

    Das ganze hat aber auch einen (meiner Meinung nach großen) Nachteil: Die Heizung erfolgt dann ausschließlich über Warmluft, was eine schlechte Behaglichkeit bewirkt.

    Als Notheizung für den Fall, dass man außer Haus ist, taugt diese Variante allerdings.

    Auch müsste man schauen, dass man mit möglichst wenigen Innengeräten auskommt.


    Zum Thema Strompreis hatte ich erst kürzlich ein Gespräch mit einem Luftwärmepumpenbetreiber aus meiner Nachbarschaft.

    Er zahlt hier in Thüringen momentan 22 Cent/kWh brutto für seinen Heizstrom, während der Preis für normalen Strom bei über 32 Cent/kWh brutto liegt.

    Ich habe nachgeschaut auf der Website der TEAG.

    Auch jetzt kann man einen neuen Vertrag zu diesen Konditionen abschließen.

    Um diesen Preis zu bekommen, müssen ein paar Bedingungen erfüllt sein:

    • Ein extra Stromzähler nur für den Heizstrom
    • Eine Schalteinrichtung zum Lastabwurf (Der Netzbetreiber kann damit die Wärmepumpe 4x am Tag für je eine Stunde abschalten, oder so ähnlich. Durch die Trägheit der Fußbodenheizung merkt man davon aber nichts. Außerdem erfolgt der Lastabwurf praktisch fast nie)
    • Einen Versorgungsvertrag über Heizstrom

    Der extra Stromzähler macht natürlich auch wieder Zusatzkosten, genau wie der extra Vertrag mit seiner Grundgebühr.

    Allerdings lohnt es sich meist trotzdem.

    Mit diesem vergünstigten Heizstrom darf man übrigens auch sein E-Auto laden.

    Bei einem üblichen Verbrauch von 15 kWh pro 100 km kommt man dann auf Stromkosten von 3,30 € incl. Steuer.

    Das entspricht ca. 2 L Benzin.


    MfG Hans

  • Als Notheizung für den Fall, dass man außer Haus ist, taugt diese Variante allerdings.

    Auch müsste man schauen, dass man mit möglichst wenigen Innengeräten auskommt.

    nachstehend ein Link über Luft/Luft WP.

    Luft-Luft-Wärmepumpen: Funktion und Vorteile | Bosch
    Heizen Sie mit kostenloser Umgebungsluft Ihr Haus. Bei Bosch erfahren Sie alles über ✓ Funktionsweise ✓ Kosten ✓ Vorteile von Luft-Luft-Wärmepumpen.
    www.bosch-thermotechnology.com


    Selbst bei wohlwollendster Betrachtung kann man das für den TS ausschließen. Förderung gibts auch keine.

    Pelletskessel Ecolyzer Nennleistung 16 KW (vorm. Atmos D15 + Brötje Ölkessel), 800 ltr. Pufferspeicher mit SLS-System von Solarbayer, 140 ltr. WW Speicher, 80 ltr. E-Speicher von Stiebel Eltron,
    Heizungsregelung KMS von OEG, LC zwecks visueller Verbrennungsüberwachung. Hydraulisch abgeglichene Heizungsanlage. Pumpe: Wilo stratos pico 25/1-4

  • Ich dachte bei der Luft-Luft-Wärmepumpe nicht an eine Ausführung mit kanalisierter Luft,wie von Holzpille gepostet, sondern an ein Splitgerät.

    Sowas wie hier besprochen wird:

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  • "generell gibt es keine gesonderte Förderung für Luft-Luft-Wärmepumpen" das steht im Artikel den ich als Link eingestellt hatte. Das habe ich gemeint, ok dann ist das nicht so.

    Förderung hin oder her, eine Luftheizung in Form einer WP kann ich mir als eine ernstzunehmende Heizung nicht vorstellen auch nicht als Ersatz, Zuheizung, oder Alternative. Gut, für einen Raum als Heizung für kühle Sommerabende oder in der Ü-Zeit vielleicht. Da muss man dann aber den Invest mal gegenrechnen.

    Überhaupt in Zeiten wo wir womöglich Energieengpässe befürchten müssen ( immer mehr Atom/Kohle Kraftwerke werden abgeschaltet, Stromautobahnen noch lange nicht fertig, ständig steigender Bedarf und steigende Preise für Strom) ist eine WP eine schlechte Alternative.

    Außerdem: Eine Luft/Luft WP hat einen Bivalenzpunkt. Will man nicht mit teuren Strom heizen sollte zwingend eine alternative Wärmequelle vorhanden sein.

    Das gilt auch für ein Niedrigenergiehaus und erst recht für ein Hochtemperaturheizsystem.

    Mehr will ich zu diesem Thema nicht sagen.

    Pelletskessel Ecolyzer Nennleistung 16 KW (vorm. Atmos D15 + Brötje Ölkessel), 800 ltr. Pufferspeicher mit SLS-System von Solarbayer, 140 ltr. WW Speicher, 80 ltr. E-Speicher von Stiebel Eltron,
    Heizungsregelung KMS von OEG, LC zwecks visueller Verbrennungsüberwachung. Hydraulisch abgeglichene Heizungsanlage. Pumpe: Wilo stratos pico 25/1-4

  • Vielen Dank schon mal für all euren Kommentare.

    Ich denke, dass ich mich künftig doch für eine Pellets/Holz Kombi entscheiden werde.

    Meinen aktuellen Ligno Holzmax (bzw. HDG) kann ich nicht umrüsten. Und der Punkt ist wirklich zu beachten, dass man den Strompreis überhaupt nicht beeinflussen kann und Holz und Pellets man doch immer irgendwo zu einem passablen Preis besorgen kann.


    lg

    Rafael

  • mal unabhängig von einer Wärmepumpe, aber besonders wenn man diese plant, sollte man die aktuelle Heizkurve seines Kessels mal hinterfragen. Oft ist die Vorlauftemperatur höher als benötigt eingestellt. Bei den aktuellen Außentemperaturen, kann man den Vorlauf mal schrittweise über Tage runter regeln, bis immer noch die Bude ausreichend warm wird. Nicht vergessen, Nachtabsenkung aus, die verhindert dauerhaft niedrige Vorlauftemperaturen. Möglicherweise ist auch noch ein hydraulischer Abgleich nötig.

    Es ist immer wieder erstaunlich, mit was für geringem Vorlauf auch Radiatorenanlagen auskommen können. Möglicherweise ist dann die Wärmepumpe gar nicht mehr so unmöglich.

    VG Erich

    Künzel HV 24 Bj 2002
    2000l Puffer, Flächenheizung
    UVR1611 als Steuerung für Ofen, Heizkreis u. Solar
    seit 2013 mit Lufttrennung und LambdaCheck

  • Hallo Rafael,


    ich bin auch am überlegen auf eine Solewärmepumpe umzustellen.

    Mein Haus ist 60 Jahre alt.

    Ich habe meinen Wärmengenzähler vom Holzvergaser in den Heizkreislauf eingebaut, schreibe mir jeden Tag die Werte auf, um zu sehen wie meine Heizlast ist.

    Ich fahre bei 0 Grad mit 38 Grad im VL, kann bis 1500 l/h hoch gehen, ohne das ich ein rauschen höhre an den Heizkörpern.

    Gute Voraussetzung für eine Wärmepumpe.

    Ich habe keine Lust mehr, jedes Jahr soviel Holz zu machen, das für meinen Grundofen in der Stube reicht mir.

    Erst hatte ich auch überlegt auf Pellets umzustellen, aber die Preise haben deutlich angezogen, und wird auch nicht besser werden.


    Probiere doch mal aus, wie weit Du mit der VL Temperatur runter gehen kannst.

    Steht evtl eine Renovierung an, das auf 3-lagige Heizkörpern gewechselt werden kann, oder teilweise auf Fußbodenheizung umgestellt wird?


    Ich habe keine eile mit dem Wechsel, Vergaser läuft und Ölheizung als Buckup.


    Im Haustechnik Forum gibt es eine Rubrik für Wärmepumpe, sehr informativ :-).


    Gruß Jörg

  • Ich kenne 1 Familie die zur Miete in einem Eigenheim wohnen mit LP und Fußbodenheizung. Der Vermieter mußte noch Heizkörper aufstellen weil es nicht reicht. Ich habe selber gesehen als wir bei -5° dort waren das Ansauggitter an der LP war dick mit Eis belegt. Sie suchen eine neue Wohnung. Sie sagten was wir an Heizgeld zahlen ist enorm der Eltzeiger dreht sich sehr schnell. Der Vermieter wohnt ebenfalls Eigenheim aber mit Holzheizung.

    Es gibt nur zwei Tage im Jahr, an denen man nichts tun kann. Der eine ist Gestern, der andere Morgen. Dies bedeutet, dass heute der richtige Tag zum Lieben, Glauben und in erster Linie zum Leben ist. Dalai Lama

    https://zitatezumnachdenken.com/dalai-lama


    Mit freundlichem Gruß Jürgen


    Ekomet mini Plus

    2 x 1000 lt Puffer

    Propangas GK De Dietrich

    WW Boiler 300 lt

    UVR 1611

  • Hallo,


    bei der WP ist es wie mit andern WE wenn die nicht richtig ausgelegt sind funktioniert die Anlage nicht korrekt und effizient.

    Sonnige Grüße Reiner

    ETA BK 15 mit Saugzuggebläse und Lambdasonde geregelt mit UVR16x2

    3 X 800 l PS zwei mit Solarwendel und 14 m2 FK mit einem CTC 265 EM als

    Backup und LUVANO 10kW geregelt mit zwei UVR16x2, UVR610 mit CAN-I/O45

    CAN-MTx2 und CMI für eine DHH mit Anbau und 110m2 Heizfläche

  • Man kann so eine LWP sinnvoll nur bivalent betreiben bei Temperaturen unter 5 Grad. In Kombination mit einer Gasbüchse macht das bei den derzeitigen Gaspreisen Sinn. Dann liegt die JAZ auch in einem wirtschaftlichen Bereich.


    Wer den Platz hat und bisschen Buddeln will und kann: Ringgrabenkollektor und dann eine Sole Wasser Pumpe.

  • haben ja nun hier in der Nachbarschaft den Vergleich. Ein neues Niedrigenergiehaus mit Luftwärmepumpe und eines mit Sole.

    Die mit Sole haben gar keine Probleme, auch hat der Heizstab noch nichts tun müssen. Bei denen mit Lwp sieht es anders aus.


    Ich kann aus dieser aktuellen Beobachtung für mich selbst nur urteilen, dass man die Solepumpe der Lwp immer vorziehen sollte. Die Wärmepumpe selbst kann aber nur sinnvoll sein wenn die Rahmenbedingungen im Objekt selbst erfüllt sind. Aus meinem früheren Berufsleben als Brunnenbauer kenne ich noch die Variante mit 2 normalen Brunnen. 1 Saug und ein Schluckbrunnen. Gab da viele Probleme mit.

  • Moin Moin!

    ....Aus meinem früheren Berufsleben als Brunnenbauer kenne ich noch die Variante mit 2 normalen Brunnen. 1 Saug und ein Schluckbrunnen. Gab da viele Probleme mit....

    Was waren da die Probleme?


    MfG Hans

  • Hallo,


    normal gibt es nur Probleme wenn der Eisengehalt des Wasser zu hoch ist.

    Sonnige Grüße Reiner

    ETA BK 15 mit Saugzuggebläse und Lambdasonde geregelt mit UVR16x2

    3 X 800 l PS zwei mit Solarwendel und 14 m2 FK mit einem CTC 265 EM als

    Backup und LUVANO 10kW geregelt mit zwei UVR16x2, UVR610 mit CAN-I/O45

    CAN-MTx2 und CMI für eine DHH mit Anbau und 110m2 Heizfläche

  • Am Anfang liefen alle Anlagen überaus zufriedenstellend. Da einige Grundwasserleiter selbst Temperaturen von bis zu 15 Grad aufwiesen, gab es natürlich auch viel raus zu holen.


    Das Problem war aber der Speise- oder Schluckbrunnen in welchen das gekühlte Wasser eingeleitet wurde. Da es hier im Bereich der Einleitung immer zu turbulenten Strömungsverhältnissen kommt, gab es Ausflockungen von z.B. Eisen und Mangen. Diese setzten dann den Filter selbst und die Filterkiesschüttung zu. Somit war Einleitung dann irgendwann vorbei. Dann wurden auch die Brunnen im Wechsel betrieben. Das Problem trat dann halt zeitverzögert auf.


    Dann entwickelten sich die Sonden mit dem Kühlmittel.allerdings wurden dann größere Endteufen und auch mehrere Bohren notwendig.

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