Holzheizung als Ergänzung für Wärmepumpe

Es gibt 45 Antworten in diesem Thema, welches 14.087 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von BlackBroomi.

  • In diesem Beitrag hatte ich nach der Sinnhaftigkeit einer Stückholzheizung in unserem EH55 Neubau gefragt.

    Dabei kam für mich heraus, dass in meinem Fall die WP wahrscheinlich die klügere Variante ist. Ob mit oder ohne PV oder ST sei erstmal noch dahingestellt. Fest steht, dass es im (kalten) Winter auch mit PV/ST eine Versorgungslücke gibt, bei der die WP zwingend zu einem großen Anteil über Netzstrom gespeist werden muss.

    Abseits von der Frage nach der reinen Wirtschaftlichkeit habe ich ein gewisses Bedürfnis nach Autarkie und ein begrenztes Vertrauen, dass die Habecks dieser Nation ein Garant für Versorgungssicherheit und Preisstabilität sind. Natürlich spielt die Investitionssume am Ende trotzdem auch eine Rolle, das Budget ist begrenzt und so gilt es einen guten Mittelweg zu finden.

    Jedenfalls tendiere ich dazu, zumindest an sehr kalten Tagen, die WP mit einer Holzheizung zu unterstützen. Diese soll nach Möglichkeit sowohl Heizung als auch Warmwasser abdecken. Nach allem was ich bisher gesehen habe gehen Holzvergaser erst bei etwa 15 kW los, was mir als Unterstützung etwas viel erscheint, und sind auch nicht ganz billig. Deshalb denke ich über einen einfachen (wasserführenden) Kaminofen nach. Was nicht heißt, dass der HV komplett raus ist.

    Worum es mir jetzt geht:

    • Mit welchen Zusatzkosten muss ich rechnen (Ofen, Rauchbzug, Technik für Anbindung an Heizung)
    • Was wäre ein sinnvoller Aufstellort?

    Zum zweiten Punkt: Der Eingang unseres Hauses wird sich im Keller befinden. Dort ist m.E. auch der einzig machbare Aufstellort. Im Wohnzimmer ist keine Ecke wirklich frei und ich empfinde die direkte Wärme so eines Ofens in einem gut gedämmten Haus auch als zu stark. Eigentlich war meine erste Idee, den Ofen im hinteren Drittel des Eingangsflures oder an der Treppe aufzustellen. Das wären die einzigen Stellen, an denen man den (Leichtbau-) Kamin sinnvoll durch die oberen Geschosse führen kann. Die Treppe zum EG ist offen, die Wärme könnte also aufsteigen. Ich habe das schon beim Schornsteinfeger angefragt und er sagte grundsätzlich wäre das kein Problem. Allerdings hat er mich auf die neue Regelung hingewiesen, was die Höhe des Schornsteins in Abhängigkeit vom Abstand zum First angeht. Daraus ergibt sich eine Höhe von 2-3 m über der Dachhaut. Ich weiß nicht ob das wirklich praktikabel ist und nicht irgendwie auch bescheuert aussieht.

    Die zweite Möglichkeit wäre im Heizraum, unter Verwendung eines mittig am Haus verlaufenden Außenkamins (ist auch eingezeichnet). Das macht die Anbindung an die Heizung einfacher, hat aber den Nachteil, dass der Charme eines Kamins kaum zur Geltung kommt und man die direkt abgegebene Wärme nur nutzen könnte, wenn die Heizraumtür offen steht. Das ist aber m.W. gar nicht erlaubt, oder?

    Was denkt Ihr? Oder gibt es vielleicht noch andere Ideen?

    Ich hänge mal ein paar Screenshots des Grundrisses an, damit Ihr wisst wovon ich spreche.


    Und ja, ich weiß dass die Räume ganz schön klein sind :)


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  • Moin!

    Hast du mal darüber nachgedacht, wie realistisch bzw. alltagstauglich es ist, dass dein wasserfuhrender Kaminofen im hinteren Drittel des Kellers / Eingangsbereichs oder Heizungsraums regelmässig mit neuen Holzscheiten versorgt wird?

  • Hast du mal darüber nachgedacht, wie realistisch bzw. alltagstauglich es ist, dass dein wasserfuhrender Kaminofen im hinteren Drittel des Kellers / Eingangsbereichs oder Heizungsraums regelmässig mit neuen Holzscheiten versorgt wird?

    Nein, hab ich tatsächlich noch nicht. Du meinst, dass ein Ofen bei dem man so oft nachlegen muss, eher was für den Wohnbereich ist?

  • Was ist denn von einem HV-Kaminofen wie diesem hier zu halten? Da steht was von Abbranddauer 3 h. So oft würde ich schon in den Keller laufen ohne dass es mich nervt. Außerdem gibt er nur 15 % der Energie an den Raum ab.

  • Nur ein Bad/Klo im ganzen Haus :?:

    Das wirst du bereuen =O

  • wird es ein Luftwärmepumpe oder Solewärmepumpe? Bei der Solewärmepumpe gibt es eigentlich keine Versorgungslücke.


    Der Vorteil bei der Solebohrung, du kannst gleich deinen Brunnen mit realisieren.

  • Den Aufwand/Kosten für eine Solewärmepumpe wollte ich mir eigentlich nicht geben. Funktioniert ja angeblich auch gar nicht überall. Außerdem sind die LWPs angeblich mittlerweile auch besser bei Kälte. Die Versorgungslücke bezog sich auch nicht auf die WP an sich, sondern auf die Kombi mit der PV, die ich im Kopf habe. Auch eine Solewärmepumpe benötigt ja im Winter mehr Strom.

  • Mal eine Frage am Rande. Ich habe bei diesem HV folgenden Text gefunden:

    Zitat

    Obwohl moderne Holzkessel wie der LUUMA SH sehr „sauber“ zu händeln sind, empfehlen wir die Aufstellung in einem separaten geschlossenen Raum. Keinesfalls darf hierin Wäsche getrocknet werden, das kann sonst im Kessel zu Schäden führen!

    Gilt das für alle HV? Kann mir jemand den Grund dafür erklären? Wir hatten eigentlich schon vor, den Heizraum auch zum Trocknen zu nutzen.

  • Wenn du den Schornstein dort positionierst, dann steht er im OG mitten im engen Flur?

    Dann evtl noch Eher genau an der Innenecke der Treppe, wobei das optisch auch Gewöhnungsbedürftig aussehen mag.

    Ich würde die Ecke in der Küche vorschlagen, wo darüber das Kinderzimmer ist, wenn ich alles richtig gesehen habe.


    Edit:

    Dann könntest du sogar vom Heizraum später oder aktuell an den Schornstein anschließen. Falls die Entwicklung doch noch in Richtung Holzvergaser geht.

  • Wenn du den Schornstein dort positionierst, dann steht er im OG mitten im engen Flur?

    Dann evtl noch Eher genau an der Innenecke der Treppe, wobei das optisch auch Gewöhnungsbedürftig aussehen mag.

    Ich würde die Ecke in der Küche vorschlagen, wo darüber das Kinderzimmer ist, wenn ich alles richtig gesehen habe.

    Es gibt aber leider keine Variante, bei der ich einigermaßen nah am First raus komme. Es sei denn der Kamin würde im OG schräg verlaufen, was glaube ich ziemlich bescheuert aussieht.


    Ich glaube eigentlich bleibt nur der Außenkamin vom Heizraum aus. In dem Fall dann aber wohl tatsächlich eher ein normaler Kessel. Ich habe auch schon überlegt einfach nur die Ecke mit dem Kamin frei zu lassen, so dass ich den Kessel bei Bedarf nachrüsten kann. Es könnte sich ja auch herausstellen, dass ich mit der WP allein schon glücklich werde. In dem Fall wäre die Frage, ob man den Durchbruch trotzdem macht und wieder verschließt oder ob es kein Problem ist ihn nachträglich zu machen.

  • Wenn du neu baust mache den Duechbruch rein und verschliesse ihn ist billiger wie nachträglich wieder aufzumachen.

  • Ich weiß schon, dass das nicht optimal ist. Aber wir haben uns bewusst für ein relativ kleines Haus entschieden. Anfangs war da noch ein Gäste-WC im Plan, aber das hat uns den Grundriss zu sehr vermurkst. Und wenn die Kinder in 10 Jahren aus dem Haus sind, wird uns ein Bad/WC definitiv reichen. Ich lebe lieber ein paar Jahre mit den Konflikten, als mich den Rest meiner Tage über die Raumaufteilung zu ärgern.

  • Moin Moin!


    Das Problem bei einem Festbrennstoffkessel und auch bei allen wasserführenden Öfen/Herden ist, dass sie einen Pufferspeicher benötigen.

    Also steigt der Raumbedarf der Anlage.


    Außerdem funktionieren die meisten wasserführenden Geräte bei Strom nicht (Wärme kann nicht durch die Pumpen abgeführt werden).

    Eine Ausnahme stellt hier der Stubenholzvergaser Xeoos Aqua dar, der auch bei Stromausfall zu betreiben ist, dann aber nur den Aufstellraum beheizt.


    Wenn Du den Schornstein innen zentral durchs Haus führst, könntest Du im Küchen/Wohnbereich einen einfachen und günstigen Holzherd anschließen (z.B. La Nordica).

    la-nordica-rosa-40-kuechenofen-liberty-bordeaux.jpg

    Diese gibt es wasserführend und nicht wasserführend.

    Damit hast Du die Funktionen "Heizen, Kochen, Backen" abgedeckt.

    Andere Hersteller wie Pertinger und Lohberger bieten hochpreisige Herde an, die mit Scheitholz und/oder Holzpellets betrieben werden können.

    Diese gibt es ebenfalls wasserführend und nicht wasserführend.


    Werden ausschließlich Naturzuggeräte genutzt (keine Geräte mit Druck- oder Saugzuggebläse wie z.B. die meisten Pelletöfen), kannst Du mehrere Öfen an den einen Schornstein anschließen.

    Z.B. im Erdgeschoss einen Herd und in den beiden anderen Geschossen je einen Kaminofen/Werkstattofen.

    Wenn diese Öfen dann sowieso nur wenige Tage im Jahr laufen, müssen das keine High-End-Geräte sein.

    Ich würde auf jeden Fall auf allen Etagen einen Anschluss an den Schornstein vorsehen, aber erstmal einen Winter mit nur einem Ofen im Erdgeschoss testen.

    Vielleicht reicht das ja schon völlig aus.


    Eine weiter Möglichkeit wäre ein 3,9kW-Kessel.

    Diese sind sehr günstig in der Anschaffung und nicht messpflichtig.

    Allerdings haben sie sehr schlechte Abgaswerte und Wirkungsgrade, was bei gelegentlichem Betrieb sicherlich nicht so schlimm wäre.

    Einen Pufferspeicher würdest Du auch hier benötigen.


    Mir stellt sich auch die Frage, inwieweit sich eine Fußbodenheizung in einem so hoch gedämmten Haus zur reinen Wärmeverteilung eines luftgeführten Ofens nutzen lässt.

    Der Gedanke ist folgender:

    Man heizt den Wohnbereich mit einem luftgeführten Ofen oder Herd auf z.B. 26°C.

    Währenddessen werden über die speziell dafür programmierte Heizungsteuerung alle Heizkreisventile voll geöffnet.

    Der Wärmeerzeuger (Wärmepumpe) wird aber abgeschaltet.

    Die Heizkreispumpen laufen regulär weiter.

    Nun wirkt der Heizkreis des Wohnbereiches wie ein Wärmeerzeuger, da in diesem Raum eine Übertemperatur herrscht.

    Die Wärme wird im Wohnbereich von der Fußbodenheizung aufgenommen und in den anderen Räumen wieder abgegeben.

    Aufgrund der Flächenheizung und der guten Dämmung des Hauses, müsste die erreichbare Vorlauftemperatur zur Temperierung der Nebenräume völlig ausreichen.

    Ein unangenehm kalter Boden im Wohnbereich ist auch nicht zu erwarten, da das Wasser aus den Nebenräumen höchstwahrscheinlich mit knapp über 20°C zurückkommen wird.

    Hat sowas schon einmal jemand ausprobiert?


    MfG Hans

  • Hallo,


    den Ofen habe wir uns auch ausgesucht und Anfang Juli bestellt und bezahlt aber bis heute habe ich den Ofen immer noch nicht und einen Ofen der ab

    5,5T € aufwärts kostet würde ich nicht in den Keller stellen dann lieber das was Hans schon geschrieben hat einen 3,9kW Kessel im Keller und da brauchst du auch keinen großen PS.

    Sonnige Grüße Reiner

    ETA BK 15 mit Saugzuggebläse und Lambdasonde geregelt mit UVR16x2

    3 X 800 l PS zwei mit Solarwendel und 14 m2 FK mit einem CTC 265 EM als

    Backup und LUVANO 10kW geregelt mit zwei UVR16x2, UVR610 mit CAN-I/O45

    CAN-MTx2 und CMI für eine DHH mit Anbau und 110m2 Heizfläche

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