Rohrquerschnitt zum Pufferspeicher bei HV mit 40 kW

Es gibt 21 Antworten in diesem Thema, welches 7.011 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Holzpille.

  • Hallo zusammen,

    kann mir wer helfen, ich denke meine Vor- und Rücklaufleitungen vom Kessel (40 kW HV) zum Puffer sind viel zu klein dimensioniert.

    Mir wurden 22er Rohr hierzu verlegt. Hargassner gibt als Empfehlung zum Pufferladen 42er Rohre vor. Mein Heizungsbauer sagt aber das das 22er Rohr vollkommen ausreichend ist.

    Wem soll ich nun glauben? Allein wenn man die Fließgeschwindigkeiten im 22er Rohr rechnet kommt man hier weit über 2 m/s, dass passt doch auch nicht!?

    Um Hilfe wäre ich sehr dankbar.

    Dank schon mal

  • Holzpille

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Hallo,


    also, um auf um die 1m/s Strömungsgeschwindigkeit zu kommen müsste ein DN 32iger Rohr verlegt werden. Bei einem 40 KW Kessel müssen bei 12K Spreizung ca. 2,87 m³/h bewegt werden. Zu Beginn zwischen Kessel und Puffer zwar weniger aber das nimmt mit steigender Puffer RL immer weiter zu.

    2,87 m³ / (0.00080384 m² x 3600s) = 0,99 m/s. Bei DN39 beträgt die Strömungsgeschwindigkeit 0,67 m/s.

    Ich empfehle dir unbedingt eine Aufweitung der Pufferladeleitungen. Spart natürlich auch Antriebsenergie an der Pumpe.


    Gruß, Michael

    Pelletskessel Ecolyzer Nennleistung 16 KW (vorm. Atmos D15 + Brötje Ölkessel), 800 ltr. Pufferspeicher mit SLS-System von Solarbayer, 140 ltr. WW Speicher, 80 ltr. E-Speicher von Stiebel Eltron,
    Heizungsregelung KMS von OEG, LC zwecks visueller Verbrennungsüberwachung. Hydraulisch abgeglichene Heizungsanlage. Pumpe: Wilo stratos pico 25/1-4

  • Hallo Michael,


    vielen Dank für die schnelle Antwort.

    Hab mir das schon so gedacht, aber wie kann ich das meinem Heizungsbauer klar machen, dass er das nicht richtig installiert hat. Laut seiner Aussage hat er das richtig berechnet und ein 22er Rohr sei demnach vollkommen ausreichend. Gibt es irgend eine Möglichkeit wo ich ihm das ganze plausibel nachrechnen kann, so dass er seinen Fehler erkennt? Denn wies aussieht erkennt er die Empfehlung des Kesselherstellers (Hargassner) nicht an, bzw. die Rohrempfehlung wird ignoriert.

    Vielen Dank schon mal.


    Gruß

    Helmut

  • Hallo Helli,


    ich betreibe seit Sommer einen 40 kW Holzvergaser von Brunner. Bei mir sind 42er Kupferrohre zwischen HV und Puffer verlegt. Der Puffer steht rund 10 m vom HV weg. Die Durchflussanzeige der Pumpengruppe geht bis etwa 100 l/min hoch. D.h. Selbst bei einem 42 mm Rohr kommt eine Fließgeschwindigkeit von bis zu 1,5 m/s zustande. Bei einem 22er Rohr käme man dann auf 5,5 m/s. Also für meine Installation wäre ich mit einem dünneren Rohr als 42 mm keinesfalls zufrieden.


    Eine genaue Aussage für Deine Installation setzt meiner Ansicht nach aber voraus, den Druckabfall für die Rohrstrecke zu berechnen und mit den Pumpendaten zu vergleichen.


    Viele Grüße

    Arthur

  • Hallo Arthur,


    danke für die Antwort.

    Das 42er Rohr würde ja mit den Empfehlungen von Hargassner übereinstimmen.

    Die Länge meiner Rohrleitung (Kupfer) zwischen Kessel und Puffer ist ca. 5 Meter lang, in diesen 5 Metern sind 5 Stück 90° Bögen verpresst. Dies gilt für den Rücklauf. Der Vorlauf beginnt am Kessel mit einem 22er Kupferrohr (Länge 2 Meter) mit einem 90° Bogen, mündet dann in ein 35er Kupferrohr das bis zum Puffer verlegt wurde. Dies sind ca. 3 Meter mit 4 Stück 90° Bögen.

    Die Pumpe ist eine Wilo-Yonos PARA High Flow 25/7 (max. Volumenstrom 7 m³/h).

    Die Pumpe ist in der Rücklaufanhebung von Hargassner integriert, die Anhebung sitzt direkt auf dem Kessel.

    Ich hoffe Du kannst mit meinen Daten was anfangen.

    Danke schon mal.


    Gruß

    Helmut

  • Noch eine kleine Ergänzung. Den Heizungsbauer kann man vielleicht mit dem Hinweis auf folgende Publikation überzeugen. Optimierung von Heizungsanlagen (Rohrnetzberechnung) Teil 1 - SBZ Monteur (sbz-monteur.de)


    Leider musste ich in den letzten Monaten mit meinem Heizungsbauer ebenfalls heftige Diskussionen führen. Bei mir das Hauptproblem ein zu kleines MAG und nicht angepasster Vordruck im MAG. Deshalb wurde immer wieder Luft über die automatischen Entlüfter eingesaugt und die Pumpen blieben dann natürlich stehen. Erfolgreich war ich erst nach massiver Androhung von rechtlichen Schritten nach dreimaliger Entlüftung und Spülung der Anlage. Jetzt hoffe ich, dass durch den Trockenlauf der Pumpen keine Folgeschäden auftreten.


    Viele Grüße

    Arthur

  • Hallo Helmut,


    ich habe keine Erfahrung mit der genauen Berechnung des Druckabfalls. Der Heizungsbauer muss das aber können und sollte das ja vor der Installation gemacht haben. Das würde ich mir erst einmal zeigen lassen.


    In meinem Fall habe ich auf eigene Kosten einen Sachverständigen eingeschaltet. Ich wollte mich absichern, keine Forderung zu stellen die am Ende nicht gerichtsfest wäre.


    Viele Grüße

    Arthur

  • Hallo,

    Die Durchflussanzeige der Pumpengruppe geht bis etwa 100 l/min hoch.

    das sollte eigentlich nicht sein. Da würde ich mal die Pumpe anders einstellen. In welcher Situation sollte denn die Pumpe solch einen Volumenstrom produzieren. Ist ja völlig unnötig. Desweiteren ist der Volumenstrom auch abhängig von der Spreizung.

    Der Vorlauf beginnt am Kessel mit einem 22er Kupferrohr (Länge 2 Meter)

    Lass doch das Rohr entfernen und durch wenigstens ein 35iger Rohr ersetzen und das dann an das vorh. 35iger Rohr anschließen.

    Der liebe Kollege hat vielleicht ein falsches Datenblatt verwendet (Strömungsgeschwindigkeiten für eine Trinkwasserleitung), aber für eine Heizungsleitung gibt es andere Vorgaben. Zudem gibt es technisches Regelwerk.

    Außerdem: Wenn dein HB rumzickt und störrisch auf seiner Meinung beharrt, dann nimm jemand anderen. Wenn das ein Gewährleistungsfall ist, dann bestell einen Sachverständigen.


    Gruß, Michael

    Pelletskessel Ecolyzer Nennleistung 16 KW (vorm. Atmos D15 + Brötje Ölkessel), 800 ltr. Pufferspeicher mit SLS-System von Solarbayer, 140 ltr. WW Speicher, 80 ltr. E-Speicher von Stiebel Eltron,
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  • Michael


    Die Pumpe wird von der Steuerung geregelt und es gibt keine Parameter die ich ändern könnte. Die 100 l/min kommen immer dann zustande, wenn der Puffer bereits sehr weit gefüllt ist und die Spreizung deshalb auf einige wenige Grad abgesunken ist.


    Ich habe bisher kein Problem darin gesehen, wenn die Pumpe im Maximum 2/3 ihrer laut Datenblatt möglichen Förderleistung bewegen muss. Wenn die Spreizung von 10 bzw. 11 °C je nach Abbrandphase möglich ist, beträgt die Fördermenge etwa 60-70 l/min. Die wasserseitige Leistung des Holzvergasers geht in dieser Phase bis auf über 50 kW hoch. Wenn der Puffer fast voll ist, werden mit 100 l/min immer noch 30 kW Leistung übertragen. Deshalb "fühlte" sich für mich die Wassermenge bisher ganz ok an. Täusche ich mich da?


    Viele Grüße

    Arthur

  • Ich habe bisher kein Problem darin gesehen, wenn die Pumpe im Maximum 2/3 ihrer laut Datenblatt möglichen Förderleistung bewegen muss. Wenn die Spreizung von 10 bzw. 11 °C je nach Abbrandphase möglich ist, beträgt die Fördermenge etwa 60-70 l/min.

    Na ja, bei diesen Mengen ist es dann auch verständlich, dass der Hersteller da auch DN40 empfiehlt. Wenn ich vor der Planung diese Infos hätte, würde ich sogar auf DN50 gehen.

    Pelletskessel Ecolyzer Nennleistung 16 KW (vorm. Atmos D15 + Brötje Ölkessel), 800 ltr. Pufferspeicher mit SLS-System von Solarbayer, 140 ltr. WW Speicher, 80 ltr. E-Speicher von Stiebel Eltron,
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  • Etaminator

    Hat den Titel des Themas von „Rohrquerschnitt Pufferspeicher“ zu „Rohrquerschnitt zum Pufferspeicher bei HV mit 40 kW“ geändert.
  • Hallo zusammen,

    ich stehe vor der gleichen Fragestellung, noch sind die Rohre nicht installiert, Kessel und Speicher stehen aber schon.


    Ein Holzvergaser Attack SLX Lambda Touch mit 35 Kw soll an 2 Pufferspeicher mit je 1000 l angeschlossen werden. Der Leitungsweg für Vor- und Rücklauf sind ca. 5 m mit ein paar Bögen. Die mitgelieferte RLA heißt "Attack 15-35 Kw - Oventrop s" und ist laut Beizettel ein Oventrop Regumat RTA-130 incl. Pumpe. Die Querschnitte dieser Einheit sind 28er Kupferrohre. Die Rohrabgänge des Holzvergasers sind aber viel größer mit G6/4 Zoll. Passt das?


    Jetzt meine Frage: Die Pumpe der RLA mit 28er Rohren sorgt ja für den Volumenstrom und den Energietransport vom HV in die Puffer. Stellt diese Einheit ein unterdimensioniertes Nadelöhr dar? Vieles was ich hier im Forum gelesen habe sagt mir, dass eigentlich ein 35er CuRohr für meine HV-Leistung besser wäre. Sollte ich trotz dieser RLA alles andere mit 35er Querschnitten anschließen.


    Vielen Dank schon mal für eure Meinung und viele Grüße,

    Axel

  • Ich würde alles mit mindestens 35er verrohren. Wenn es das Budget zulässt kannst auch 42er nehmen.


    Großer Querschnitt bringt viel Transport mit wenig Geschwindigkeit und keinen Turbulenzen.


    Ich hätte gern 42er C Stahl genommen, musste aber 35er nehmen da 42er nicht verfügbar ist. Kupfer ist leider gegenwärtig 3x so teuer.



    ......und ich warte noch immer auf meinen neuen Pufferspeicher

  • Hallo Mike, ich bin ja auch der Ansicht, dass 35er besser ist. Hast du auch eine Meinung zu dem Flaschenhals Rücklaufanhebung mit 28er Rohr. Da muss das ganze Wasser ja auch durch. Wie verhält es sich mit dieser Kombination 35er und 28er Rohr?

  • Hallo,

    ich bin ja auch der Ansicht, dass 35er besser ist. Hast du auch eine Meinung zu dem Flaschenhals Rücklaufanhebung mit 28er Rohr. Da muss das ganze Wasser ja auch durch. Wie verhält es sich mit dieser Kombination 35er und 28er Rohr?

    ich empfehle dir eine Spreizung von 15K dann gestalten sich die Verluste, gemäß Diagramm bei 250 mbar bei einem Massenstrom von 2,00 m³/h, noch moderat. Dann vor und hinter der RLA aufweiten auf 35 mm, um die Verluste in den Rohren klein zu halten.


    Gruß, Michael

    Pelletskessel Ecolyzer Nennleistung 16 KW (vorm. Atmos D15 + Brötje Ölkessel), 800 ltr. Pufferspeicher mit SLS-System von Solarbayer, 140 ltr. WW Speicher, 80 ltr. E-Speicher von Stiebel Eltron,
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  • Danke für eure Antworten. Die RLA von Oventrop ist bei meiner Leistung wohl richtig dimensioniert und ich gehe mal davon aus, das dieser Markenhersteller weiß was er tun. Deshalb schließe ich mich der Lösung von Michael an, RLA bleibt, alles andere vom und zum Puffer, auch die Verbindung der zwei 1000L Puffer, in 35 Cu.


    @ Michael: ich würde deine technische Erklärung gerne richtig verstehen. 15 k sind klar, welches Diagramm meinst du. Vielleicht gibt es ja auch einen Link zu einer schon vorhandenen Erklärung, die mir weiterhilft.


    Ich wünsche einen schönen Sonntag

  • Hallo,

    öffne den Link und gehe dann auf den Reiter "Kennlinie". Dort kannst du die Druckverluste gemäß gewünschten Massenstrom ablesen.


    Gruß, Michael

    Pelletskessel Ecolyzer Nennleistung 16 KW (vorm. Atmos D15 + Brötje Ölkessel), 800 ltr. Pufferspeicher mit SLS-System von Solarbayer, 140 ltr. WW Speicher, 80 ltr. E-Speicher von Stiebel Eltron,
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  • Danke Michael,


    ich glaub jetzt hab ichs. Um 35 kw mit einer Wasserdifferenz von 15 Grad zwischen Vor- und Rücklauf zu transportieren, muss man 2.041 Qm pro Stunde (deine Massenstromangabe) oder ca. 34 L pro Minute durch die Rohre pumpen.

  • ich glaub jetzt hab ichs. Um 35 kw mit einer Wasserdifferenz von 15 Grad zwischen Vor- und Rücklauf zu transportieren, muss man 2.041 Qm pro Stunde (deine Massenstromangabe) oder ca. 34 L pro Minute durch die Rohre pumpen.

    Richtig ist, dass die 2,0 m³/h bei dieser Spreizung bewegt werden. Solange der Puffer kalt ist wird das meiste durch den Kesselkreislauf gepumpt. Durch die Anschlussrohre zum Puffer werden anfangs nur kleine Mengen gepumpt die aber mit zunehmend steigender RL-Temperatur größer werden.


    Beispiel: Kesselvorlauf 85°C gewünschte RLA Temperatur 70°C (Spreizung 15K) Puffertemperatur unten 35°C, Massenstrom 2041 kg/h.

    Im Kesselkreis strömen 1428,70 kg und durch den Puffer strömen 612,30 kg.

    Ab 55°C Puffer unten dreht sich das Ganze dann.

    Pelletskessel Ecolyzer Nennleistung 16 KW (vorm. Atmos D15 + Brötje Ölkessel), 800 ltr. Pufferspeicher mit SLS-System von Solarbayer, 140 ltr. WW Speicher, 80 ltr. E-Speicher von Stiebel Eltron,
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  • Super erklärt, wie sich das im Laufe der Zeit durch veränderte und verengende Spreizungen verändert, konnte ich jetzt gut nachvollziehen

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