Öl-Kessel raus und Pellet- oder HV-Pellet-Kombi rein

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 2.156 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von robertozittau.

  • Hallo liebe Holzheizer,


    aufgrund der Förderung der Pelletöfen + Öko-Gedanke + Freude an Holz würde ich gerne meinen alten Ölofen rauswerfen.

    Derzeit verbrauche ich im Jahr ca. 4.000 l Öl ;( mit 4 Personen auf 220qm in einem freistehenden Einfamilienhaus Bj. 1967 mit 30cm Mauerwerk ohne Isolierung der Außenwände.

    Dach wurde gedämmt 1997 mit 14 cm Mineralwolle 035, 2 Gauben a 6 Meter Länge mit 12cm Mineralwolle.


    Ich weiß es nicht, aber ich denke, mein Ölofen hat einen Wirkungsgrad von ca. 70%, weil er schon so alt ist.

    Wenn ich jetzt auf Pellet umsteigen würde, hätte der neue Ofen ca. 95% Wirkungsgrad.

    Das würde in Öl umgerechnet bedeuten: etwas über 3000 Öl, also ca. 6000 t Pellet. So ganz grob gerechnet.

    Bitte korrigiert mich falls ich da falsch liege.


    Ich habe gelesen, dass ein Pellet/Holzvergaser-Ofen nicht so gut sei, wie ein reiner Pellet-Ofen wäre. Ist das richtig oder sind die Unterschiede nur gering?

    Gerne würde ich auch mit Holz zuheizen, da ich gerne mit Holz arbeite und ich es auch oft umsonst bekomme.

    Natürlich würde ich gerne überwiegend mit Holz heizen, aber das würde ggf. den Platzbedarf und Aufwand sprengen, ich hoffe, dass ich ca. 50% schaffe.

    Da ich 4 Tage in der Wochen von zuhause aus arbeite, könnte ich schon oft Hand anlegen....


    Ein lokaler Heizungsbauer war bereits vor Ort und schlug den ETA-Twin 20kW vor. Er hat noch nicht viele Modelle verbaut, aber mit den wenigen gute Erfahrung gemacht.


    Da ich ein großes Pelletlager benötige, (für ca. 1 Jahr Vorrat) wollte ich keinen Kelleraum opfern, da schon der Ofen und Puffer so viel Platz einnehmen.

    Mein Vorschlag, ein Pelletslager in der Außengarage zu erstellen, fand der Heizungsbauer schlecht. Er meint, die Idee geht nicht, da hier die Gefahr der Feuchtigkeit besteht.


    Nun die zweite Frage. Was schlagt Ihr vor? Gibt es schon gute Behälter (Pelletsilo) die auch leichte Feuchtigkeit ab können oder geht das tatsächlich gar nicht und ich komme um eine Kellerlagerung nicht drum rum.


    Vielen Danke für Eure Hilfe!

    Fröling EN25 25 KW Bj. 1992 (in Betrieb) plane eine HV-Anlage!

  • Etaminator

    Hat den Titel des Themas von „Öl raus und Pellet oder Pellet Kombi mit Holzscheid rein“ zu „Öl-Kessel raus und Pellet- oder HV-Pellet-Kombi rein“ geändert.
  • Hallo Holzwurm999,


    zunächst eine Moderations-Anmerkung:

    Ich habe den Thementitel etwas überarbeitet, nicht dass sich (wieder) jemand über Rechtschreibfehler aufregt... X/

    Und wenn wir schon dabei sind: Hier geht es eigentlich um (Heiz-)Kessel, keine Öfen. Der Unterschied ist, dass ein Ofen (normalerweise) kein Wasser erhitzt, sondern die Umgebungsluft.

    Wenn ich jetzt auf Pellet umsteigen würde, hätte der neue Ofen ca. 95% Wirkungsgrad.

    Das würde in Öl umgerechnet bedeuten: etwas über 3000 Öl, also ca. 6000 t Pellet. So ganz grob gerechnet.

    Das sind schon sehr optimistische Annahmen, kann aber knapp hinkommen, Wenn du wenig Platz hast, könntest du auch ein kleineres Pelletlager mit 3-4 Tonnen zwei mal im Jahr betanken (bei Wertpapierkäufen nennt man das Cost-Average-Effekt :saint: ).

    Ich habe gelesen, dass ein Pellet/Holzvergaser-Ofen nicht so gut sei, wie ein reiner Pellet-Ofen wäre. Ist das richtig oder sind die Unterschiede nur gering?

    Ja, das behaupten manche, ohne dafür Belege zu haben. Twin-Betreiber, wie ich, können das nicht bestätigen (aber auch nicht widerlegen... :whistling: ).


    Du musst dir jedoch bewusst machen, dass ein Kombi-Kessel, egal ob von ETA, Fröling, HDG, etc. in etwa das doppelte eines einzelnen Kessels kostet. Wie du auch richtig erkannt hast, brauchst du dann auch Lagerplatz für die Pellets UND das Scheitholz (und das nicht zu knapp). M.E. macht ein HV nur dann Sinn, wenn mehr als 50% mit Scheitholz geheizt wird. Alles andere ist Geld- und Platzverschwendung.


    Sobald ein HV ins Spiel kommt brauchst du auch viel mehr Pufferspeicher. Beim kleinsten ETA SH20 mindestens 2000 Liter. Entsprechend groß wird übriges auch das MAG (Membran-Ausdehungsgefäß): Ca. 300 Liter. Wenn du dann noch einen WW-Boiler haben möchtest (wovon wir hier immer abraten), dann hast du ganz schön viele Behälter rumstehen. Würdest du nur auf Pellets setzen, dann kämst du, je nach Kesseltyp, mit 600 bis max. 1000 Liter Pufferspeicher aus (es soll sogar Pelletkessel geben, die ohne Puffer auskommen).

    Nun die zweite Frage. Was schlagt Ihr vor? Gibt es schon gute Behälter (Pelletsilo) die auch leichte Feuchtigkeit ab können oder geht das tatsächlich gar nicht und ich komme um eine Kellerlagerung nicht drum rum.

    Der HB hat insofern recht, dass die Pellets absolut trocken gelagert werden müssen. Feuchtigkeit vertragen sie nicht, dann zerfallen sie wieder zu Sägespänen, was die gesamten Zuführsysteme verstopft. Ob sich in deiner (Aussen-)Garage ein trockenes Pelletlager errichten lässt, kann ich nicht beurteilen.


    Viele Grüße von Karlheinz :)

    Seit Juni 2011:

    ETA Twin: SH30/P25 "noTouch" (Füllraum 150 Liter)

    Hopf Pelletaustragung: 6x UniWok-Saugsonden (Lager für 6 to)

    Paradigma Pufferspeicher: 2x Aqua Expresso (1090 + 958 Liter; seriell verbunden)

    Paradigma FrischWasserStation

    Paradigma VR-Solarpanel: 2x CPC21 Star Azzurro (10m²; Aqua-System ohne Glykol)

  • Hallo Holzwurm999,

    mal abgesehen von den deutlich höheren Kosten für zwei Kessel, liegen normalerweise die Kosten für Holzscheite höher als für 1 to. Pellets. Im Moment liegen diese allerdings sehr hoch. Du sparst Platz, wenn du nur eine Zentralheizung aufstellst. Ich würde eher in eine Brennwertpelletheizung mit Rußpartikelfilter investieren, wegen der aktuellen Aussagen des Umweltbundesamtes. Es gibt für eine solche Anlage 5 % mehr Förderung. Ergänzt du diese Anlage stattdessen noch mit einer Solarthermieanlage kannst du 50 % Förderung einstreichen und sparst damit Pellets ein. Somit wäre der Lagerbedarf geringer. Ein Freund von mir hat sein Pelletlager im Carport errichtet. Wenn du bisher keine Feuchtigkeit in deiner Garage hattest, dann sollte das doch kein Problem darstellen. Was ist denn mit dem Platz vom Öltank?

  • Hallo Holzwurm999,

    [...] liegen normalerweise die Kosten für Holzscheite höher als für 1 to. Pellets. [...]

    Das rechne mir doch mal vor, das würde mich interessieren .... :/

  • Zitat

    Ich habe gelesen, dass ein Pellet/Holzvergaser-Ofen nicht so gut sei, wie ein reiner Pellet-Ofen wäre. Ist das richtig oder sind die Unterschiede nur gering?


    Hallo Holzwurm999,


    da die meisten Geräte ja eh aus jeweils einer vollwertigen Einheit bestehen, die lediglich - um mal plastisch vereinfacht zu sprechen - zusammengepflansacht wurden und die idealerweise auch nur einen Schornsteinanschluß benötigen sind die technischen Unterschiede, die für den Nutzer evtl zur Geltung kommen könnten (beachte den Konjunktiv ) eher als zu vernachlässigen anzusehen.

    Natürlich kann jetzt jemand kommen und 10 Nachteile nennen, die möglicherweise sogar einen wahren Hintergrund haben. Ob Sie für Dich so kaufentscheidend sind, wage ich zu bezweifeln.


    Du hast einen Riesenvorteil:

    - Du kombinierst die Möglichkeit mit günstigem, selbstaufbereitetem Holz zu heizen mit dem Komfort einer automatischen Pelletsheiztung


    Diesen wägst Du mit folgenden Fragen ab, die ich mal als kaufrelevant bezeichnen würde:

    - Kann ich mir finanziell den Aufpreis leisten ? ( Doppelte Förderung möglich, aber unterm Strich wird dies immer noch teuer als eine Einzelanlage )

    - Die Wartungs ist natürlich auch teurer

    - Passt die Anlage in den Heizungskeller inkl Pufferspeicher ?

    - Habe ich ( adäquaten) Platz zum Lagern von Scheitholz UND Pellets ?

    - Habe ich einen HB mit entsprechendem KnowHow ?


    Wie Du siehst ist dabei nicht eine einzige Frage, die auf technische Details bzgl eines Unterschiedes zwischen Einzel und Kombianlage eingeht und alle Fragen kannst/musst Du für Dich selbst beantworten und brauchst kein spezielles FachknowHow.


    Zur zweiten Frage kann ich Dir als Pelletsheizer nur tunlichst dazu raten die Pellets absolut trocken zu lagern. Ich selbst nutze Sackware und selbst die ist NICHT 100 % feuchtigkeitssicher. So dass ich im ersten Winter den Effekt hatte, dass in einigen Säcken die Pellets leicht, aber spürbar gequollen sind, so dass ich die dann im Kamin verbrannt habe und auf Grund von Angst vor Störungen die nicht mehr der Heizung zugeführt habe. Gelagert waren die zwei betroffenen Palletten in einem nur zur einen Seite offenen Unterstand und auch nur für 2 Monate.

    Einmal angequollene Pellets zerbröseln gefühlt nur beim Anschauen zu Holzmehl, dass willst Du nicht in der Heizung.

  • Hallo


    Windhager und Haargasner bieten zbsp. Kombi kessel mit getrennten Brennräumen an.


    Im Endeffekt kauft man zwei Heizkessel, die nebeneinander stehen,wo nur das Rauchrohr zusammengeführt wird.


    Leider muss man auch beide Heizkessel getrennt messen und demzufolge doppelt bezahlen.


    Vorteil: korrekter Brennraum + Wärmetauscher für Holzpellets .


    Bei den aktuellen Goldstaubpreisen ist die effizient schon entscheidend.


    Bei Scheitholz hat man vielleicht nur ein wenig mehr Arbeit, aber bei Pellets geht's aktuell ins Geld.


    Ich habe von beiden Herstellern Angebote erhalten. Jeder Kessel kostet ca.7000-8000€ und das natürlich mal zwei.


    Wenn man dem ganzen Zubehör Schnulli mit dem jeweiligen Hersteller Aufkleber dazu kauft,gibt's 30% Rabatt auf das gesamte Angebot.


    Natürlich büßt man durch den Rabatt ein, aber so ist das ja immer.


    Demzufolge belaufen sich die Kosten (nur) für die Komponenten und die 2 Heizkessel auf über 30000€ . JACKPOT....


    So kann jeder für sich selbst entscheiden, ob die getrennten Brennkammern + Wärmetauscher wirklich zu einem passen.


    Für den Scheitholz-Heizer wird es wirtschaftlich keinen Sinn ergeben, da ist der angeflanschte Fallschachtbrenner die bessere Variante.


    Lg

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