Thermische Belastung

Es gibt 32 Antworten in diesem Thema, welches 6.034 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Holzpille.

    Liebe Community,

    Wir wohnen in unserem Haus bereits seit 2014 und mussten Seit dem Einzug immer wieder Dichtung der Solarthermie tauschen. 2x ist an einer Stelle das gesamte Öl verloren gegangen.

    Unser neuer Installateur meinte nun, dass die Kollektoren für uns (EFH 2 Erwachsene und 2 Kinder (1,4)) zu groß ist und er eine thermische Stagnation vermutet, die auf Dauer das System zu sehr belastet.

    Wir haben 15m2 Kollektoren bei einem Puffer von 650L. Das alles erscheint logisch, weil der Kessel immer volle 80Grad hat und wir im Sommer nie heizen und nicht viel heißes Wasser verwenden.

    Aus diesem Grund möchte er nun 3 von 6 Kollektoren abklemmen, was in meinen Augen doch ineffizient ist. Kennt man das Problem? Wenn ja, was ist eine gute, nachhaltige Lösung. Natürlich könnte ich jeden Tag 200L heißes Wasser abführen oder meiner Frau sagen, sie soll noch länger, noch heißer duschen…… :) aber mal ehrlich…..ich habe keine Lust jedes Jahr ständig 300Euro auszugeb. Daher wäre ich euch dankbar, zunächst zu wissen, ob das bekannt ist, und ob es irgendetwas einfaches gibt. Beständigeres Öl, intelligent abführen. Danke


    BTW: wir vermuten die 6 Kollektoren wurden gebaut, um die KFW Förderung zu bekommen.

  • Etaminator

    Hat das Thema freigeschaltet.

    Moin,

    Als Alternative zum abführen der Wärme wäre eine Beschattung der Solarkollektoren zu realisieren.

    Das kann automatisch mittels Markise oder mit einer Plane bzw. Spannbettlaken realisiert werden.

    Wenn der Pufferspeicher Heizungswasser führt kannst du auch darüber nachdenken einen zusätzlichen Heizkörper oder ein Luftheizgebläse zu installieren um die Stagnation zu vermeinden.

    In der Übergangszeit macht die Kollektorfläche Sinn.

    Warmes Wasser kannst du auch im Geschirrspüler verwenden und damit Strom sparen.

    Gruß Dennis

    Hallo, 15qm Solar und nur 650l Puffer? Wer hat dir denn das verkauft? Da gehören noch mindestens 1000l wenn nicht sogar 2000 dazu wenn das Machbar ist. Positiver Nebenefekt: die Solaranlage kann die Heizung unterstützen und so könnt ihr relativ leicht Gas sparen.




    Wir haben auch 15 qm Solar auf dem Dach, wenn nicht sogar mehr :) Genau weiß ich es nicht. In Summe sind aber auch 3700l Speicher verbaut. (3300l Puffer und 400l Brauchwasser)

    Moin Dennis,

    An solche einfachen Lösungen habe ich wirklich nicht gedacht. Marquise ist aufgrund unseres Daches schwer möglich, aber 3 Bettlaken überziehen statt teuer abzuklemmen oder Wasser zu verschwenden, wäre eine Alternative…..Geschirrspülmaschine geht nicht, da nur 60Grad erlaubt ist und unser Puffer maximal 80 Grad warm ist.

    Zitat von MichaelW

    Hallo, 15qm Solar und nur 650l Puffer? Wer hat dir denn das verkauft? Da gehören noch mindestens 1000l wenn nicht sogar 2000 dazu wenn das Machbar ist. Positiver Nebenefekt: die Solaranlage kann die Heizung unterstützen und so könnt ihr relativ leicht Gas sparen.




    Wir haben auch 15 qm Solar auf dem Dach, wenn nicht sogar mehr :) Genau weiß ich es nicht. In Summe sind aber auch 3700l Speicher verbaut. (3300l Puffer und 400l Brauchwasser)

    Hallo Michael,

    Wir haben den Experten vertraut und nicht selbst recherchiert. Ich denke die 15m2 waren gesetzt und die 650L haben sie dann wieder normal kalkuliert. Zudem haben sie unseren Speicher aufgrund von Platzproblemen auf den Dachboden gestellt und ich denke die Statik hätte bei 1000 bis 1500L nicht mehr mitgespielt. Ärgerlich aber hinterher ist man immer schlauer

    Was ist denn ein luftheizgebläse?

    ....genau! Ihr werdet doch doch nicht mit 80 Grad in die Warmwasserleitung des Hauses gehen. Abgesehen vom Verbrühschutz finden die Dichtungen der Mischbatterie das auch nicht gut.


    Daher den Puffer vergrößern.

    Wenn das aus Platzgründen nicht geht, oder eben grad nicht verfügbar ist, dann eben als temporäre Lösung der "Schatten". Abklemmen würde ich da gar nichts. Sei zufrieden dass du so viel drauf hast- hier bei uns hat sich der Gaspreis jetzt schon vervierfacht. Wenn ich wüsste wohin, würde ich auswandern!

    Heißwasser sollte ( muß) immer über einen Brauchwassermischer (Thermostatisches Mischventil, 3-Wege-Mischventil) geführt werden.

    Er dient als Verbrühungsschutz!

    Die Wassertemperatur ist einstellbar. So etwas eignet sich auch als Temperaturbegrenzer für die Spül- oder Waschmaschine!


    Gruss Stefan007

    Okay. Wieder was gelernt. Ein paar Kommentare.

    1.) wir haben alles fachgerecht anschließen lassen. Daher denke ich dass es wohl auf 60Grad ist. Demnach wäre der Anschluss an die Spülmaschine denkbar. Frage ich mal meinen Installateur

    2.) Waschmaschine geht nicht, weil wir kein Warmwasser Anschluss in der Nähe haben und wir 90% bei 30-40Grad waschen

    3.) Puffer vergrößern geht nicht, weil wir den Puffer auf dem Dachboden haben und größer von der Statik nicht hinhaut

    4.) Schattieren, echt schwierig vorzustellen…..habt ihr vielleicht mal ein Foto? Das Problem ist, dass es hier brutal windig ist (Boen bis zu 50Kmh keine Seltenheit) und planen sicherlich wegfliegen. Zudem müsste ich dann immer jemand holen, der das macht, weil es zu steil ist.

    5.) Wir evaluieren zusätzlich folgende Vorschläge (Meinungen erwünscht) : 1.) Puffertemperatur erhöhen (95 Grad) 2.) an die Wärmepumpe des Pools anschließen 3.) heißes Wasser in die Zisterne, die Ende des Sommers eh leer ist und wir dann auf Trinkwasser umsteigen müssen.


    Hatten heute 140 Grad in den Leitungen (oder heißer, weil die Nadel am Anschlag war). Habe dann mal 150 Liter abgelassen und die Temperatur ist auf 60 Grad gefallen…..hätte wirklich gedacht es wären mehr notwendig.

    Vielleicht Stelle ich auch einfach eine Kamera auf den Dachboden damit ich die Temperatur immer um die Mittagszeit prüfe.

    Hallo,

    wenn ihr einen Pool habt, dann könnt ihr doch diesen mit der ST aufheizen und die Stagnationen wären erledigt.

    Im Keller habt ihr keinen Platz für einen zusätzlichen Puffer?

    Hallo Cleodor, danke für die Rückmeldung.

    Keller gibt es nicht! Puffer ist im Dachboden und kann aufgrund Statik nicht vergrößert werden.

    Pool läuft mit Wärmepumpe, die draußen steht. Wie müsste man denn dort anschließen? Vom Dach, quer über den Garten in die Wärmepumpe? Wird von der Verlegung schwierig, aber der Installateur schaut es sich an…..

    Hallo.


    Ich weis nicht ob ich damit richtig liege, aber hier mal mein Gedanke.

    Sollte die Anlage in Stagnation kommen, gibt es doch ein MAG für den "Überdruck" der entsteht. Sollte dies dann nicht mehr aussreichen, gibt es doch auch noch ein Sicherheitsventil das dann ausslöst. Es dürfte dann doch eigentlich nichts an den Dichtungen passieren.


    Oder wurden hier falsche Dichtungen verbaut, die nicht für die hochen Temperaturen ausgelegt sind?


    Grüsse

    Danke für die Rückmeldung. Die Erfahrung zeigt, dass die Temperaturen auf Anschlag sind (größer 140Grad) und die Trägerflüssigkeit zum Teil verdampft. Ich bin kein Experte, aber wenn das Sicherheitsventil ständig auslöst ist es doch auch nicht gut. Die Erfahrung zeigt, dass alle 1-2 Jahren Dichtungen kaputt gehen. 2x ist so das gesamte Öl schon ausgelaufen. Derzeit wird evaluiert ob man eine andere Flüssigkeit nehmen kann, welches später Söder. Kannst du eine bessere Dichtung empfehlen. Bin gerade im Kontakt mit dem Installateur. Warmwasser wurde bereits an Spülmaschine angeschlossen, aber das ist nur ein Tropfen auf dem heissen Stein. Selbst als ich 200L heißes Wasser in die Zisterne abgelassen habe, hatte das keinen wirklichen Effekt.


    Bin für jeden Tipp dankbar


    Gruß

    Deniz

    Hallo


    wenn das SV auslöst ist das MAG zu klein oder hat kein ausreichendes Gaspolster mehr.

    Und Öl wirst Du sicher nicht im Kreislauf haben. Das ist normalerweise ein Glycol.

    Es gibt auch Hochtempertur Solarflüssigkeiten.

    Dichtungen, Solarflüssigkeit und auch Stillstandtemperaturen müssen zueinander passen.


    Bei einer Steamback Anlage ist es gewollt, dass ein Wasseranteil verdampft und das Dampfpolster den Kollektor "leerdrückt". Das weggedrückte Solarfluid wird im MAG zwischengespeichert und wenn das Dampfpolster wieder zusammenbricht, drückt das MAG das Solarfluid wieder in die Kollektoren. Idealerweise hat das MAG entweder ein Vorlagegefäß oder eine ausreichende Flüssigkeitsvorlage im MAG, damit die MEmbran thermisch nicht überlastet wird.

    Das Dampfpolster verhindert auch, dass die Solarpumpe Solarfluid in die heißen Kollektoren drückt und damit noch mehr Dampf erzeugt wird.


    Pufferspeichervolumen passt bei Dir nicht zur Kollektorfläche.

    Ich hatte 42m² bei 6600 Liter Puffer und nach ein paar Tagen waren die Puffer voll. Ich habe damals die Wärme über den HV abgefahren um Stagnation zu vermeiden.


    Und meine Erfahrung mit Solaranlagen. Im Sommer sind alle zu groß, im Winter sind alle zu klein.


    Mein Vater hat über seine Solaranlage einen Rollo gebaut. Mit dem kann er die Sonne einfach ausknipsen.....


    ciao Peter

    Hallo Peter,

    Danke für deine Nachricht. Erlaube mir 2 Fragen : Was ist HV ? Ich versuche die Kosten gering zu halten und eine nachhaltige Lösung zu finden 😀sicherlich die eierlegende Wollmilchsau. Bisher wurde mir nur Rückbau auf 3 Kollektoren (Kosten größer 1000Euro, habe dann im Winter zu wenig), Abdeckung (jährlich 2x Kosten weil angebracht und abgemacht werden muss) und nun Rolladen (Kosten schätze ich bei 6 Kollektoren mal mit 3000Euro). Ich sehe da kaum Amortierungakosten. Das müsste doch super oft passieren (Sommerferien, Urlaub). Strapazieren dann alle die Anlage? Liebe Grüße Deniz

    Hallo


    HV = Holzvergaser

    Stagnation = Kollektorstillstand mit erreichen der Stillstandstemperaturen. Passiert seltener wenn Puffervolumen im Verhältnis zu Kollektorfläche groß. Häufiger wenn Puffervolumen in Verhältnis zu Kollektorfläche klein. Immer in Abhängigkeit der verfügbaren Solarstrahlung und der Abnahme.


    Je häufiger Stagnation, desto leichter damit verbundene Probleme: Auscracken von Solarflüssigkeit, Dichtungsprobleme wie bei Dir (hatte ich nicht war alles hart gelötet), zusätzliche Thermische Belastungen.


    Bei Dir ist das Kind in den Brunnen gefallen. Zu große Apertur bei zu kleinem Speicher. Mit welchen Konsequenzen Du leben willst kannst nur Du entscheiden.

    - regelmäßig Dichtungen tauschen

    - Puffer vergrößern

    - temporär abdecken (im Sommer)

    - Rollo

    - Gebläseheizer/sonstige Heizer um überschüssige Wärme abzufahren

    - usw.


    ciao Peter

    Oder einfach in der Garage oder Nebengebäude einen großen Heizkörper mit einer kleinen Energiesparpumpe einbauen und

    dort die Überschußwärme abführen.

    Dürfte wohl die billigste und einfachste Art sein und dabei bleibt die

    Fläche der Solaranlage für den Winter groß genug.

    Kosten auch nur einmalig.


    Gruß Gerd

    Hi Gerd,

    Sorry für die dumme Frage: wir haben keine Garage und einen 24m2 Gartenhütte, die gerade jetzt 30Grad hat…..ich habe soviel Hitze in jedem Raum. Was soll ich dann bei 30Grad mit einer Heizung?


    Gruß

    Deniz

    Danke Peter, ihr seid super!


    regelmäßig Dichtungen tauschen - scheint bisher die präferierten Lösung. Kann man die Dichtungen auch nicht bei mir hart verlöten. Sofern ich weiß sind die bei uns gepresst.


    - Puffer vergrößern - aufgrund Statik nicht möglich


    - temporär abdecken (im Sommer) - muss ich evaluieren aber 2x 300Euro pro Jahr?!! Zudem wohne ich in einer Region mit viel Wind


    - Rollo - die eleganteste Lösung zumal ich die dann über KNX koppeln und nach Beschattung automatisieren kann, sicherlich aber 3-4K


    - Gebläseheizer/sonstige Heizer um überschüssige Wärme abzufahren - das kann ich mir nicht noch nicht genau vorstellen - wie kommt denn die Wärme von der Solaranlage über ein Gebläseheizer raus?!? Ein Foto oder ein Link wäre super hilfreich…..


    - mit usw. Meinst du dann Rückbau, was ich wirklich noch die blödeste Lösung finde.


    Liebe Grüße

    Deniz

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