Abbrand und Pufferladung SH 20

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 2.748 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Stivi-84.

  • Hallo liebe Holzheizer. Heute habe ich meinen 3. Abbrand vollzogen.

    Ich bin jedoch etwas erstaunt, weil ich etwas mehr erwartet hätte.

    Ich habe den Abbrand bei 15% Pufferladung gestartet.

    Der Abbrand dauerte ca. 3,5 h und der Pufferladezustand war dannach bei lediglich 85%...

    Ich habe den Brennraum voll mit 2 Jahre getrockneter Fichte gefüllt.

    Puffervolumen sind 2200l.

    Nebenbei wurde der Heizkreis (lediglich 5 Heizkörper) mit 45 Grad Vorlauf bedient...

    Sollte es der Kessel nicht schaffen, mit einem vollen Füllraum die 2200l durchzuladen?


    Vielen Dank...

  • Hallo Stivi-84,


    ja, das hört sich tatsächlich nach recht wenig Ertrag an. Aber, das Ergebnis hängt von vielen Variablen ab:


    a) Die Prozentangabe zum Pufferladezustand hängt stark ab, von der Anzahl der installierten T-Fühler und deren Position am Puffer. Wurde z.B. der obere Pufferbereich für WW reserviert, dann fließt dieses Puffervolumn gar nicht in die Berechnung mit ein (so ist es zumindest bei mir). Je weniger Fühler am Puffer desto ungenauer die Messung (wo ist gerade die Temperatur-Grenzschicht - vor oder hinter dem Fühler).


    b) Füllraum voll mit Fichte, sagt leider gar nichts aus. Um eine halbwegs plausible Abschätzung zu ermöglichen, muss das Holz vor dem Einstapeln gewogen werden. Manche machen das bei jedem Abbrand. :whistling:


    c) Nach dem Abbrand steckt noch "jede Menge" Energie im Kesselwasser, Kesselstahl und den Schamottesteinen. Diese Wärme kann durch die (konfigurierbare) Restwärmenutzung ggf. noch Stunden nach dem Abbrand genutzt werden.


    d) Durch Wärmeabgabe an Heizkörper/Fußboden/Warmwasserbereitstellung während des Abbrands, wird das Ergbenis natürlich ebenfalls verfälscht.


    e) Wir gehen natürlich immer davon aus, dass das Brennholz "trocken" ist, also um die 15% Restfeuchte. Bei höherer Restfeuchte sinkt der Heizwert des Holzes drastisch.


    Eine überschlägige Abschätzung ergibt nach meiner Berechnung folgende Werte:


    1) Puffer-Energie (Ist-Wert):

    Die Differenz des Pufferladezustands von 15% bis 85% ergibt ein Delta von 70%.

    70% Pufferladungszunahme entsprechen, bei einem 100% Temperaturhub von 30°C auf 80°C = 50K * 0.7 = 35,0K.

    Um das Pufferwasser auf dieses Temperaturnivau zu heben sind also 35,0K * 2.200kg * 1,16Wh/kg/K = 89,32 kWh erforderlich.


    2) Holz-Energie (Soll-Wert):

    Ich bekomme mit sorgfältig eingestapelter Fichte ca. 40 kg Holz in den Füllraum. Bei angenommenen 4 kWh/kg Energieghalt ergibt sich 40kg * 4kWh/kg = 160 kWh. Nach dieser Rechnung würden dir ca. 70 kWh fehlen. ;( Hast du nur 25 kg eingestapelt, dann wären wir bei plausibleren 100 kWh und die fehlenden 10 kWh steckten noch im Kessel. ;)


    Es hilft leider alles nichts, wenn du es genauer wissen willst, dann bleibt dir nichts anderes übrig, als das Holz zu wiegen und die die oben beschriebenen Nebenbedingungen zu berücksichtigen (und dann ist es - ohne Wärmemengenzähler - immer noch eine grobe Abschätzung). Wie solch eine Abschätzung aussehen könnte, kannst du z.B. in diesem Thema sehen: Effizienzberechnung


    Viele Grüße von Karlheinz :)

    Seit Juni 2011:

    ETA Twin: SH30/P25 "noTouch" (Füllraum 150 Liter)

    Hopf Pelletaustragung: 6x UniWok-Saugsonden (Lager für 6 to)

    Paradigma Pufferspeicher: 2x Aqua Expresso (1090 + 958 Liter; seriell verbunden)

    Paradigma FrischWasserStation

    Paradigma VR-Solarpanel: 2x CPC21 Star Azzurro (10m²; Aqua-System ohne Glykol)

    Einmal editiert, zuletzt von Etaminator () aus folgendem Grund: Berechnung korrigiert

  • Hallo zusammen,


    leider hatte ich einen Fehler in der Berechnung gemacht (bin wohl etwas aus der Übung). :saint:


    Der Pufferladezustand änderte sich, laut Angaben von 15% auf 85% also ein Delta von 70% statt meiner zuvor angenommenen 85%. Dadurch ergibt sich ein Temperaturhub von 0,7 * 50 Kelvin = 35 K (statt 0,85 * 50 K = 42,5K) und die Energiebilanz verschlechtert sich weiter auf kanpp 90 kWh. Daher habe ich auch das angenommene Holzgewicht, das eingestapelt und verbrannt wurde, auf 25 kg reduziert, sonst wäre das Ergebnis noch weiniger plausibel.


    Allerdings weise ich nochmals darauf hin, dass das alles nur auf groben Annahmen und Schätzumgen beruht. Es kann z.B. durchaus sein, dass 30 Minuten nach dem Abbrand der Pufferladezustand auf nahe 100% gestiegen ist, weil die Temperatur-Grenzschicht "kurz vor" dem untersten Pufferfühler stand und durch die weiter laufende Pufferladepumpe (Restwärme), noch weiter nach unten im Puffer verschoben wurde.


    Viele Grüße von Karlheinz :)

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  • Moin Moin,

    ich selbst heizte seit Jahren nur mit Fichte, habe mir aber schon Hartholz genug trocken liegen, dann bin ich mal gespannt wie viel oder wenig ich dann brauche.


    Mit freundlichen Grüßen

    MfG
    holzwurm99


    DC-30-RS Besitzer seit 2013 und wird ab 29.08.2013 eingebaut mit 3200 Liter Pufferspeicher.

    Bin schon jetzt gespannt, wie das Teil ab geht, nach so einem kleinen HV den ich hatte.
    Ab 21.09.2014 Steuerung mit Logic Therm.

  • 5 durchschnittliche Heizkörper mit 45 Grad zu beheizen und das über 3.5 Stdunden…

    Da zieht wohl jeder Heizkörper knapp eine kW an Heizleistung, rechnen wir mit 800W. Das wären dann

    4kW und das 3.5 Std lang… da sind schon mal etwa 4kg Holz weggeheizt direkt ins System!

    Ja, ich bin einer der seit Jahren sein Holz auf 100g genau abwiegt. Da könnt ihr mich belächeln… Wärmemengenzähler habe ich keinen, ich rechne die Wärmemenge anhand des Temperatuhubes aus und bemerke somit sofort wenn etwas nicht stimmt!

    Also, alles genau messen, Temperaturen vorher/ nachher notieren und die Verbraucher ausschalten während der Messung…. Zum Schluss alles schön durchrechenen und dann überlegen obs stimmen könnte oder wo wieviel wohl „geschätzt“ fehlen könnte!

    Die grössten „Energievernichter“ sind feuchteres Holz als angenommen, zu grossen Luftüberschuss im Abbrand, lange dauernde Flammabrisse, und zu hohe Temperatur der Abgase!

    Gruess Ruedi

    Schmid Zyklotronic 20kW. 1800 l Speicher, 600 l Solarboiler an 6m2 Solarfläche.

    Offene Anlage mit 180l Expansionsgefäss, keine TAS installiert!

    Traktoren: Meili DM 36 Jg.60, MF 254 Jg.78 Werkzeuge:Geba Brennholzfräse, Vogesenblitz 16t Spalter und El. Spalter 5t, 7 Motorsägen, Biber mit Stihl461 als Antrieb. + Jede Art von Äxten!
    Für Spass und Stromlose Zeiten: Küchenherd TL- Tech Bo 80 mit ca 8kW
    Total 220 m2 beheiztes Chalet, total ca 10-12 Ster pro Saison.

    Einmal editiert, zuletzt von Chaletheizer ()

  • :D ok, ich merke schon, dass ich es etwas "wissenschaftlicher" angehen muss... ich werde die nächsten Abbrände vorher wiegen und die holzfeuchte messen... melde mich wieder.

    Kann mir noch einer sagen, wo und mit welcher berechtigung ich die Einstellungen zur restwärmenutzung einsehen kann?


    Vielen dank schonmal für eure Unterstützung...

    LG

  • muss das Holz vor dem Einstapeln gewogen werden. Manche machen das bei jedem Abbrand. :whistling:

    Ja, ich bin einer der seit Jahren sein Holz auf 100g genau abwiegt. Da könnt ihr mich belächeln…

    Hallo Ruedi Chaletheizer,


    warum sollte da jemand lachen? Mit "manche" meinte ich nicht nur dich, sondern ich mache das auch seit etlichen Jahren. :S


    Ich verwende zwei alte Personenwagen auf die ich das, in Kartons gestapelte, Holz stelle (Bananenschachteln oder ähnliches). Auf die Genauigkeit kommt's mir nicht so an, das Gewicht kann schon mal um +-2 kg abweichen. Mehr gibt die Genauigkeit der Personenwaagen nicht her. Mir geht es vor allem darum, besser abschätzen zu können wieviel Masse an Heizmaterial ich tatsächlich in den Füllraum stecke. Weil ich von alten Dachlatten und Brettern über Abbruchbalken, Fichten-, Buchen-, Eschenscheite über Äste und sonstigen Schredder alles möglich verheize. Ohne zu wiegen ist es sonst schwer vorherzusagen, wieviel Energie im Puffer landen wird (gerade wenn das Puffervolumen etwas knapp bemessen ist). Ein bisschen Statistik-Spleen steckt vermutlich auch dahinter. :saint:


    Viele Grüße von Karlheinz :)

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  • Kann mir noch einer sagen, wo und mit welcher berechtigung ich die Einstellungen zur restwärmenutzung einsehen kann?

    Hallo Stivi-84,


    bei meinem alten Kessel gibt es dazu zwei Parameter unter "Puffer" - "Pufferpumpe":

    1) Restwärmenutzung "Ja/Nein" (Code 0135)

    2) Restwärmenutzung bis Kesseltemperatur (bei mir derzeit 55°C)

    Die Restwärmenutzung ist im Forum nicht unumstritten. Man muss ausprobieren, ob das für die eigene Anlage passt und bis zu welcher Temperatur die RWN sinnvoll ist.


    Viele Grüße von Karlheinz :)

    Seit Juni 2011:

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  • Moin Moin,

    ja so eine Macke hatte ich auch mal eine ganze Zeit, ich für mich habe da das eine und andere geändert in der Vergangenheit und etliche € dafür aus gegeben, seit dem ist das Thema erledigt. Ich reinige mein HV nach der Abgastemp, so alle 2 Wochen oder so da wird der Wärmetauscher ordentlich sauber gemacht, und fertsch ist.

    MfG
    holzwurm99


    DC-30-RS Besitzer seit 2013 und wird ab 29.08.2013 eingebaut mit 3200 Liter Pufferspeicher.

    Bin schon jetzt gespannt, wie das Teil ab geht, nach so einem kleinen HV den ich hatte.
    Ab 21.09.2014 Steuerung mit Logic Therm.

  • So, ich habe jetzt die Holzmenge gewogen und es sind tatsächlich nur zwischen 25 und 28 Kg...

    Die Restwärmenutzung lässt sich nicht verstellen, wird aber genutzt. Eine ganze weile nach dem der Abbrand erledigt war, erschien "Restwärmenutzung" auf dem Display.

    Kann es sein, dass bei den aktuellen Twins ein Wärmemengenzähler zur Grundausstattung gehört?


    In den Parametern bei Kessel gibt es einen Punkt Wärmemessung-Energie ( bei mir 491,4KWh).

    Und im Rücklauf zum kessel ist auch irgendein Sensor verbaut

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