Wasserführender Kaminofen, Steuerung der Umwälzpumpe

Es gibt 16 Antworten in diesem Thema, welches 6.208 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Rainer4x4.

  • Seit einem Monat sind wir stolze Besitzer eines Justus Faro Aqua 2 Kaminofens. Natürlich haben wir den schon ein paar Male angezündet um ihn auszuprobieren. Hat auch alles soweit funktioniert wie geplant.

    Verbaut ist ein 800L Pufferspeicher den es zu laden gilt, eine Oventrop RTA130 Ladestation mit Rücklaufanhebung, und eine Tatarek RT08G Steuerung.

    Laut Bedienungsanleitung der Tatarek Steuerung startet die Umwälzpumpe sofern der Wasserkopf des Ofens eine Temperatur von 55 Grad überschreitet. Das klappt auch alles.

    Nun frage ich mich, wenn der Pufferspeicher soweit aufgeheizt ist das die Wassertemperatur des Pufferrücklaufs zum Ofen die 55 Grad überschritten hat, wir den Ofen aber nicht weiter befeuern wollen, wie merkt die Steuerung das die Umwälzpumpe abstellen soll?

  • AUszug aus deiner Bedienungsanleitung für Tatarek RT08G (wer lesen kann, ist besser dran)


    4 13

    2.3 Betrieb der Ladepumpe Warmwasserboiler BW1.1

    Die Steuerung reguliert ebenfalls die Ladepumpe des Warmwasserboilers BW (P1) oder den

    Pufferspeicher. Man kann die Pumpe BW einschalten, wenn die Wassertemperatur im Kamin höher

    als 45°C ist (Parameter <31> „Temp. PUMPEN EIN”) und um 5°C höher ist, als die Temperatur im

    Warmwasserboiler BW (Parameter <44> „BW Delta Temp.”).

    Abhängig von der Anzahl der angeschlossenen Warmwasserboilertemperaturfühler oder

    Pufferspeichertemperaturfühler, sind folgende Arbeitstriebe der Pumpe möglich:

    Die Fühler T1 und T2 sind nicht angeschlossen:

    Die BW Pumpe (P1) schaltet sich ein, sobald die Wassertemperatur im Kaminmantel den

    voreingestellten Wert erreicht, oder diese höher als 50°C ist (Parameter <42> „minimum Temp.

    BW”).

    Einer der Fühler ist angeschlossen (T1 oder T2):

    Die BW Pumpe (P1) schaltet sich ein, wenn der Temperaturfühler des Warmwasserboilers BW

    eine Temperatur unter 50°C misst (Parameter <42> „minimum Temp. BW”). Die Pumpe wird

    ausgeschaltet, wenn der Fühler einen Temperaturwert von über 60°C misst (Parameter <41>

    „maximum Temp. BW”).

    Die Fühler T1 (oberer) und T2 (unterer) sind beide angeschlossen:

    Das Aufladen beginnt, wenn der obere Fühler T1 eine Temperatur unter 50°C misst (Parameter

    <42> „minimum Temp. BW”) und hört auf, sobald der untere Fühler T2 eine höhere Temperatur

    als 60°C misst (Parameter <41> „maximum Temp. BW”). Bei dieser Anschlussweise sollte der

    Parameter <46> „Ladeart BW” auf den Wert „2“ eingestellt sein, was den Betrieb beider Fühler

    bedeutet. Der eingestellte Parameter <46> „Ladeart BW” auf den Wert „1“, verursacht einen

    Arbeitstrieb wie mit nur einem angeschlossenem Fühler (T2) - der Fühler T1 beteiligt sich in

    diesem Fall nicht an dem Arbeitstrieb, aber seine Messungen werden trotzdem angezeigt!

    Nach abgeschlossener Aufladung, arbeitet die Pumpe BW noch für 1 Minute weiter (Parameter

    <45> „Auslaufzeit BW Pumpe”), was einen Temperaturanstieg im Kaminmantel verhindert. Dies

    ist besonders in der Sommerzeit wichtig, wenn die ZH Pumpe nicht läuft.


    Alfred

  • Die Beschreibung setzt vorraus das alle drei Sensoren verwendet wurden. Ansonsten hängt man von der einen Temperatur ab.

    Bei mir ist es allerdings so, das der Kaminofen eine von vier Heizquellen darstellt. Da gibt es ne Ölheizung, Solarthermie, Fernwärme, und eben den Kaminofen. So kann es passieren das der Ofen aus gemütlichkeitsgründen laufen soll, obwohl der Puffer kurz vor Voll ist.

    Ich denke es mach Sinn sich nach einer Steuerung umzusehen bei der die Aktivität aus der Rauchgastemperatur abzulesen ist, und der Ofen brennen darf bis die Puffertemperatur bis 95 Grad hochgelaufen ist.


    Welche Version des Handbuches hast Du? Meine ist die 3.irgendwas. Die unterscheiden sich leider alle irgendwie.

  • Ich habe keine!

    Online ist alles einsehbar.


    Eine Puffertemperatur wird immer gebraucht, sonst macht man den Puffer kalt.




    Das ist eine einfache Ofensteuerung mit UVR und CMI.

    Mit dem 3-Wege-Ventil wird die Abgabe des Heizwassers an die hydraulische Weiche nach Bedarf geschaltet.


    Alfred

  • . So kann es passieren das der Ofen aus gemütlichkeitsgründen laufen soll, obwohl der Puffer kurz vor Voll ist.

    Ich denke es mach Sinn sich nach einer Steuerung umzusehen bei der die Aktivität aus der Rauchgastemperatur abzulesen ist, und der Ofen brennen darf bis die Puffertemperatur bis 95 Grad hochgelaufen ist.

    Und der Absatz aus dem Beitrag #1:

    Nun frage ich mich, wenn der Pufferspeicher soweit aufgeheizt ist das die Wassertemperatur des Pufferrücklaufs zum Ofen die 55 Grad überschritten hat, wir den Ofen aber nicht weiter befeuern wollen, wie merkt die Steuerung das die Umwälzpumpe abstellen soll?


    Für mich ist da ein Widerspruch, weil einmal davon gesprochen wurde des Heizens um die 55Grad und im anderen Beitrag aus Gemütlichkeitsgründen von um die 95 Grad gesprochen wurde.


    Ein Wassergeführter HV ist was anderes als ein normaler Kamin oder Kaminofen. Wenn ein HV bestückt ist und brennt wird ordentlich Wärme freigesetzt. Dafür wird der Puffer benötigt. Und wenn der Puffer voll oder annähernd voll ist, dann läuft das auf das Anspringen der Thermischen Sicherung und der Zwangskühlung hin.

  • Danke für Eure Antworten.

    Imho haben wir uns falsch verstanden. Es geht nicht um die zwangsweise Stillsetzung/Notkühlung des Ofens.

    Es geht um die Umwälzpumpe, die wird nach Anfeuern bei Erreichen von 55 Grad im Wasserkopf eingeschaltet. Ist der Pufferspeicher weitgehend aufgeladen, dann ist die Temperatur des Rücklaufwassers vom Puffer zum Ofen aber höher als 55 Grad. Lasse ich den Ofen nun ausbrennen/abkühlen, dann wird der Wasserkopf aber nicht kalt. Die Umwälzpumpe läuft weiter - sollte aber eigentlich von selbst abstellen!


    Ein aut. Abschalten der Pumpe bei Erreichen irgendeiner Temperaturschwelle des Pufferspeichers ist wenig sinnvoll solange der Ofen brennt.

  • Wenn der Ofen ausbrennt, weil der RL vom Puffer höher als 55 Grad ist, kann und sollte der Wasserkopf doch auch nicht kalt werden. Wo soll er denn das kalte Wasser herbekommen?


    Die Umwälzpumpe pumpt dann weiter, bis die Temperatur RL entsprechend der Steuerung niedriger ist.


    Und auch ein automatisches Abschalten der Pumpe kann sinnvoll sein, auch wenn der Ofen brennt. Das z.B. wenn der Ofen trotz Brennens zu wenig Leistung hat, um kontinuierlich das Wasser über die Steuerungsschwelle zu bringen. Das RL-Wasser soll ja den Brennraum nicht zu sehr kühlen. Die Hersteller schreiben ja nicht umsonst Mindesttemperaturen für die Zirkulation vor.

  • Wenn der Ofen ausbrennt, weil der RL vom Puffer höher als 55 Grad ist, kann und sollte der Wasserkopf doch auch nicht kalt werden. Wo soll er denn das kalte Wasser herbekommen?


    Die Umwälzpumpe pumpt dann weiter, bis die Temperatur RL entsprechend der Steuerung niedriger ist.

    Jepp, genau so ist das!

    Angenommen: Die Party ist zuende, die Gäste gehen nach Haus, und ich möchte mich ebenfalle zur Ruhe begeben. Deswegen lege ich kein Holz mehr nach und lasse den Ofen ausbrennen.

    Nun ist aber der Pufferspeicher voll aufgeladen, das zirkulierende Wasser deutlich oberhalb der Schaltschwelle der Umwälzpume. Dadurch wird der Wasserkopf des Ofens heiss gehalten. Und solange der Ofen heiss ist wird kalte Aussenluft (weil raumluftunabhängig) durch den Brennraum und den drüber befindlichen Wasserkopf in Richtung Schornstein gezogen. Somit kühlt mir der Ofen das Wasser im Pufferspeicher runter, was nicht passieren sollte!

    Ich kann zwar die Rauchgasklappe im Rauchgasrohr schliessen, aber die ist ja nicht wirklich dicht.

  • Moin Moin!


    Was Du suchst, nennt sich Temperaturdifferenzsteuerung.

    Es werden die Temperaturen im Puffer und im Wärmeerzeuger gemessen, verglichen und in Abhängigkeit davon die Pumpe geschaltet.

    Wenn Deine jetzige Steuerung das nicht kann, wäre folgende Steuerung eine Lösung:

    Es gibt aber auch noch günstigere Temperaturdifferenzsteuerungen, siehe Google.


    MfG Hans

  • Hallo Rainer4x4,


    ich mische mich einmal ein, weil ich den Eindruck habe, dass es immer noch Missverständnisse gibt. :saint:


    Ich gehe davon aus, dass die Bedienungsanleitung zur Steuerung Tatarek RT08G, die Alfred gepostet hat, nicht komplett von deiner eigenen abweicht? Dort ist von drei Betriebszuständen die Rede:


    0) Nur der T-Fühler für die Wassertasche ist angeschlossen: Pumpe läuft ab xx Grad immer (P42).

    1) Ein weiterer Fühler (T1 oder T2) am Boiler bzw. Puffer ist angeschlossen: Pumpe schaltet ab, wenn Tx (Puffer-irgendwo) = Endtemperatur erreicht (P41).

    2) Zwei Fühler (T1 oben und T2 unten) sind am Boiler/Puffer angeschlossen: (Pumpe schaltet ab, wenn T2 (Puffer-unten) = Endtemperatur erreicht (P41). Der Parameter P46 sollte dannn auf "2" stehen.


    Welche Variante hast du denn jetzt realisiert - und wie sind die beschriebenen (Temperatur-) Parameter gesetzt?

    Was Du suchst, nennt sich Temperaturdifferenzsteuerung.

    Die Variante-2 mit angeschlossenen und konfigurierten T1 + T2 sollte das genau machen. :whistling:


    Viele Grüße von Karlheinz :)

    Seit Juni 2011:

    ETA Twin: SH30/P25 "noTouch" (Füllraum 150 Liter)

    Hopf Pelletaustragung: 6x UniWok-Saugsonden (Lager für 6 to)

    Paradigma Pufferspeicher: 2x Aqua Expresso (1090 + 958 Liter; seriell verbunden)

    Paradigma FrischWasserStation

    Paradigma VR-Solarpanel: 2x CPC21 Star Azzurro (10m²; Aqua-System ohne Glykol)

  • Und solange der Ofen heiss ist wird kalte Aussenluft (weil raumluftunabhängig) durch den Brennraum und den drüber befindlichen Wasserkopf in Richtung Schornstein gezogen. Somit kühlt mir der Ofen das Wasser im Pufferspeicher runter, was nicht passieren sollte!

    Ich kann zwar die Rauchgasklappe im Rauchgasrohr schliessen, aber die ist ja nicht wirklich dicht.

    Hallo Rainer 4x4


    Da geht etwas durcheinander bei der ganzen Diskussion.

    Wir sind davon ausgegangen, dass die Pumpe und Steuerung für das Medium Wasser gemeint sind. Hier wird aber jetzt auf einmal von Luft für den Ofen gesprochen.


    Das sind getrennt zu betrachtende Bereiche.


    Die Rauchgasklappe im Ofenrohr ist doch nicht dafür gedacht, den Ofen dicht zu machen. Die schließt auch nur zu rd 75%. Ich hab gelernt, dass dies nur eine Sturmklappe ist. Die darf wg der giftigen Abgase nie geschlossen werden.


    Das ist fast so wie einen Grill ins Zimmer zu stellen und nach der Party das Fenster zu schließen.


    Was anderes ist eine Luftklappe im Zuluftsystem (Raumunabhängig).

    Diese hab ich, die schließt die Steuerung des Ofens nach dem Abbrandprogramm. Damit wird der Ofen nicht über das Zuluftsystem oder den Kaminzug ausgekühlt.


    Wenn nicht vorhanden -> nachrüsten oder schauen ob es im Ofen eine Steuerung hierfür gibt.

  • Lies die Bedienungsanleitung der Steuerung! Da steht eindeutig der Ofen muß >5°C zum Puffer haben!

    Ok, das muss ich nochmal finden. Setzt aber einen zweiten Temperaturfühler voraus.

    Mal schauen ob die Differenz überhaupt erreicht wird, solange die Pumpe weiter umwälzt.


    0) Nur der T-Fühler für die Wassertasche ist angeschlossen: Pumpe läuft ab xx Grad immer (P42).


    2) Zwei Fühler (T1 oben und T2 unten) sind am Boiler/Puffer angeschlossen: (Pumpe schaltet ab, wenn T2 (Puffer-unten) = Endtemperatur erreicht (P41). Der Parameter P46 sollte dannn auf "2" stehen.


    Welche Variante hast du denn jetzt realisiert - und wie sind die beschriebenen (Temperatur-) Parameter gesetzt?

    Auch hier ist nur die Rede von Abschalten der Pumpe bei Erreichen einer maximalen Temperatur. Ich möchte aber das die Pumpe bei sinkender Temperatur des Ofens abgeschaltet wird.

    Im Moment ist Variante 0 verbaut.


    Ja korrekt, es geht ausschliesslich um die Abschaltung der Pumpe sobald das Feuer aus ist. Das ich den Durchzug im Ofen stoppen muss um ein Auskühlen des Puffers verhindern möchte ist ein sekundärer Punkt.


    Hab erstmal zwei Fühler und eine aut. Luftklappe nachbestellt. Mal schauen wie sich das entwickelt.

  • Hallo,

    Im Moment ist Variante 0 verbaut.

    da schaltet die Pumpe erst aus nach unterschreiten der eingestellten Starttemperatur denn wie soll den Regelung wissen das Puffer voll sind und der Ofen aus ohne zusätzliche Fühler

    Sonnige Grüße Reiner

    ETA BK 15 mit Saugzuggebläse und Lambdasonde geregelt mit UVR16x2

    3 X 800 l PS zwei mit Solarwendel und 14 m2 FK mit einem CTC 265 EM als

    Backup und LUVANO 10kW geregelt mit zwei UVR16x2, UVR610 mit CAN-I/O45

    CAN-MTx2 und CMI für eine DHH mit Anbau und 110m2 Heizfläche

  • Steuerung hin oder her

    Hatte das gleiche Verhalten bei meinem Ferro HV

    Abends gut angeheizt und alle Puffer voll. Kesselkreispumpe hat über thermischer Rücklaufanhebung die Wärme aus den Puffern gesaugt und früh waren die Puffer nur noch halb voll und alles durch den Kamin ins Freie.😭

    Die Lösung heißt Rauchgasthermostat. Nach dem Anheizen bei ca. 95 Grad wird die Steuerung freigegeben.

    Wenn der Ofen aus ist und die Rauchgase kalt bzw. unter der eingestellten Rauchgastemperatur geht die Pumpe aus.

    Hatte ich dann beim Ferro HV nachgerüstet und die Welt war iO.


    Gruß Uwe

  • Hatte das gleiche Verhalten bei meinem Ferro HV


    Die Lösung heißt Rauchgasthermostat.

    Danke! Genau das hatte ich schon vermutet. Hab zwar erstmal die optionalen Temperaturfühler und die Frischluftklappe nachbestellt (die Frischluftklappe soll nur schliessen wenn die Wassertemp im Ofen die 85Grad überschreitet).

    Dann werde ich schauen ob die Sache mit der Differenztemperatur zwischen Pufferrücklauf und Wasserkopftemperatur hinreichend zuverlässig funktioniert.

    Wenn nicht werde ich ebenfalls einen Rauchgasfühler samt Steuerung nachrüsten müssen, so wie ich es in meinem zweiten Post oben schon erwähnt hatte.

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