Vakuumröhrenkollektor oder Flachkollektor?

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 1.914 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von hubschrauber.

  • Hallo,


    ich habe mehrfach gelesen, dass die VRK Nachteile haben wie z.B. dass Heatpipe undicht wird, Vakuum verlieren und weniger hagelfest sind.

    Was mich interessieren würde, haben aktuelle VRK immer noch diese Anfälligkeiten?


    Gibt es bestimmte, hochwertige VRK die diese Nachteile nicht haben bzw. eine sehr lange Garantiezeit haben?

    Außerdem würde mich eure Meinung zu diesem VRK von Vaillant interessieren:

    auroTHERM exclusiv VTK 1140/2


    Ist dieser VRK ein Sydney-Doppelglas?


    Weil ich ein Ost-/Westdach habe, wäre ein VRK vermutlich vorteilhaft.

    Aber wenn die VRK Stand heute höhere Risiken haben, soll ich dann lieber 4 FK anstelle von 3 VRK (6 Personen ZFH, nur Warmwasser) nehmen?

    Was empfehlt ihr mir?


    Die Anlage:

    - Vaillant ecoTEC exclusiv VC DE 206/4-7 (4-21kW einstellbar)

    - auroMATIC 620 (Busmodulares Regelsystem für die solare Heizungsunterstützung)

    - 400L Solarspeicher VIH S 400/2 R1 (Brauchwasser)

    - Kermi X2 Heizkörper


    - Solar-Rohre wurden zwischen Dach und Anlage verlegt

    Zur Umgebung:

    Zweifamilienhaus Bj. 1960, freistehend

    Doppelscheibenfenster Bj. 2008 (Ug 1,3)

    Fassade NICHT isoliert (ja, das Haus ist ein kaltes Loch...)

    Dach isoliert (WLG 032)

    Alle Wasserrohre im Keller und durch's Haus wurden gedämmt


    Vielen Dank schon mal für jeden Tipp!

    Einmal editiert, zuletzt von Etaminator () aus folgendem Grund: externe Links weitgehend entfernt

  • Etaminator

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Hallo glady,


    willkommen im Holzheizer-Holzvergaser-Forum! :thumbup:


    Reichen dir die Antworten im HTD-Forum denn nicht, oder warum stellst du hier nochmals dieselbe Frage? :S


    Es ist so, wie überall: Wer selber VRK installiert hat, findet diese besser, wer FK hat, jene. Es gibt aber mehr VRK-Gegner als anders herum, mindestens einer wird hier auch noch auftauchen und mit der Haltbarkeit argumentieren. Beide Kollektoren-Typen haben ihre Daseinsberechtigung, aber FK sind viel weiter verbreitet (geschätztes Verhältnis 20:80). Da ich selbst die teuren Paradigma-VRK auf dem Dach habe, bin ich befangen. :saint:


    Die Prospekt-Angaben der Vaillant-VRK hören sich gut an (wie bei den anderen Herstellern auch). Was mich stört ist, dass dort z.B. nichts zur Art der Anbindung steht (Heatpipe, U-Pipe, ...) und ob die Kollektoren auch ohne Glykol betrieben werden können. Der Kunde soll wohl nicht mit zu vielen technischen Details belästigt werden. :whistling:


    In unserem Forum wurden kürzlich schon ähnliche Diskussionen geführt, dort solltest du einmal schmökern:

    Welche Kollektoren könnt ihr empfehlen

    Ravensberger Solarthermie optimieren

    Indach-Solaranlage undicht?

    Es gibt aber noch viel mehr Themen dazu im Bereich Solarthermie


    Viele Grüße von Karlheinz :)

    Seit Juni 2011:

    ETA Twin: SH30/P25 "noTouch" (Füllraum 150 Liter)

    Hopf Pelletaustragung: 6x UniWok-Saugsonden (Lager für 6 to)

    Paradigma Pufferspeicher: 2x Aqua Expresso (1090 + 958 Liter; seriell verbunden)

    Paradigma FrischWasserStation

    Paradigma VR-Solarpanel: 2x CPC21 Star Azzurro (10m²; Aqua-System ohne Glykol)

  • Hallo glady,


    Vakuumröhrenkollektor oder Flachkollektor ist wie der Beitritt zu einer solaren Religionsgemeinschaft.

    Es gibt aber noch eine dritte solare Religionsgemeinschaft, die PV Jünger.

    Ich bin auch Mitglied in einigen der aufgeführten.


    Klingt etwas ironisch, aber beim Informationsgewinnen wirst schon merken wieviel Polemik davon in die Tonne treten kannst.

    Da sind in den letzten 15 Jahren schon viele solare Religionskriege in den verschieden Foren geführt worden.


    Da ist sie wieder die "German Angst"

    Wenn die Garantie Frage die einzige Sorge ist, die für dieses Projekt gelöst werden muss, dann lass das ganze lieber bleiben.


    Wenns ums Geld (Amortisation der Investition) geht, dann bist über 10 Jahre zu spät dran.


    Die Förderung von Solarthermie ist inzwischen sehr übersichtlich geworden.

    Ist fast nur noch für Selberbauer interessant.

    Wenn ein versierter oder nichtversierter Heizungsbauer dir das ganze aufbaut/einbaut, rechnet es sich nicht mehr.


    Die Dachfläche ist heute sehr viel wertvoller für PV geworden. Solarthermie ohne Stagnation findest somit nicht mehr

    auf den PV-vergoldeten Dachflächen sondern an der Fassade oder übrigen nicht nutzbaren sonstigen Flächen.


    Dann gehts weiter mit der Steuerung der Solarthermie-Anlage.

    Soll die Solarthermie-Anlage von der vorhandenen Heizungssteuerung mitbetrieben werden?

    Dann hast eine von vielen Schön-Wetter Anlagen, die nur im Sommer bei viel Sonne überhaupt laufen.

    In der übergangszeit (Frühjahr, Herbst), also über 60% der solaren Nutzungszeit läuft die 0815-Anlage nicht.


    Also kurz gesagt eine Solarthermie-Anlage ist auch in heutiger Zeit, nichts einfaches,

    denn die meisten denken damit mit wenig Aufwand viel Geld sparen zu können, dem ist leider nicht so.


    Der Spruch "Dämmen bis der Arzt kommt" ist da wesentlich effektiver als mit Solarthermie Geld sparen zu wollen.


    Welche Motivation treibt dich an, eine Solarthermie-Anlage zu bauen?


    Ich betreibe schon über 12 Jahre erfolgreich eine glykolfreie Vakuumröhrenkollektor - Anlage (2*10m2 Ost-West).

    Das ganze wurde vorher von mir selber in einem Gesamt-Konzept geplant, selber aufgebaut und auch selber programmiert.

    Es sind 4*30 Röhren, zusätzlich habe ich ca. 30 Röhren als Ersatzteile im Vorrat, allerdings noch keine davon gebraucht.


    Gruß

    Jürgen

    Atmos D15P mit A25; LambdaCheck; UVR1611 mit CAN-I/O44, BL-NET und CMI ;
    2x1000l Puffer mit 2x10m² VRK und glykolfreie Solarthermie(Ost-West); WW-FWS; zentrale Wasserenthärtung;

    PV 3,2 kWp EEG; PV-Insel 6 kWp mit Victron MultiPlus-II 48/5000/70-50 und 8 x PylonTech LiFePo4 Modul 48V 2,4 kWh US2000 mit BMS; Victron Cerbo-GX;

    Herkules SE 5000 DF DIESEL Elektrostart Stromerzeuger Generator 2x220V-1x380V, Dauerleistung 4.200 Watt, 11 Stunden Dauerbetrieb, Tankinhalt 13,3 l

    Einmal editiert, zuletzt von SolarEngel ()

  • Hallo Karlheinz,

    vielen Dank! Ich werde mich durchlesen. Das mit den jeweiligen Gegnern FK und VRK ist der ja irre :-).

    Mir ist es wichtig, mich mit Leuten in Foren auszutauschen, so komme ich auch an Wissen ran und viele berichten über ihre eigenen wertvollen Erfahrungen. Das Thema ist komplex und nicht easy, mit reinem einlesen komme nicht nicht weit. Wenn dir dann zusätzlich zum Lesestoff nocht wertvolle Tipps gegeben werden und über Erfahrungen berichtet wird, ist das schon eine tolle Sache.

    Auf der Suche habe ich dieses tolle Forum entdeckt, habe sofort auch hier meine Fragen gestellt.

  • Hallo Jürgen,


    vielen Dank für die deine wertvollen Informationen!


    "Es gibt aber noch eine dritte solare Religionsgemeinschaft, die PV Jünger"

    :D:D:D

    Welche Motivation treibt dich an, eine Solarthermie-Anlage zu bauen?"

    => Die SEHR plötzlichen Energiesteigerungen auf das 4-fache


    "Der Spruch "Dämmen bis der Arzt kommt" ist da wesentlich effektiver als mit Solarthermie Geld sparen zu wollen."

    Das habe ich auch gedacht und habe 2008 nur einige Vorbereitungen für eine Solarthermie getroffen, wo sich die Kosten im Rahmen hielten. Weil sowieso Gas/Wasser im Haus saniert wurde.

    Die Steuerung und der Schichtenspeicher sind bereits für Solar ausgelegt. Aber die Steuerung ist wohl nicht state of the art und ich würde zusätzliche oder neue Steuerungen benötigen?


    Dach ist gedämmt, aber nicht die Fassade. Das wäre ein Fass ohne Boden. Dachüberstand verlängern, Fenstersimse, Balkone, Leibungen, ...

    Das kann ich mir aktuell sowieso nicht leisten. Aber die Kollektoren schon.


    "Zolar" möchte mir kein PV auf dem Dach installieren, weil keine Unterspannbahn zwischen Ziegel und Dämmung fehlt. Das Dach ist von 1960, es wurde nur gedämmt eine Dampfsperrfolie angebracht (vom Dachstuhl aus).


    Deswegen überlege ich zusätzlich PV an die Fassade anbringen zu lassen. Die Fassade ist nämlich Südseit und es ist sehr viel Fläche ohne Fenster vorhanden, die auch ganztags Sonne sieht.

  • Hallo,


    ich habe hier rund 10m² Flachkollektoren seit Ende 2010 auf meiner Hütte und ärgere mich inzwischen, dass ich nicht Röhrenkollektoren genommen habe. Anfangs hatte ich auch Bedenken wegen möglichen Hagelschlags, aber wenn ich sehe welche Korngrößen von den Röhren und auch PV ausgehalten werden, dann wäre meine Entscheidung heute eine andere. Besonders da Flachkollektoren nicht so gut mit dünner Bewölkung zurechtkommen sollen und hier gibt es die leider überraschend oft.

    Was die Dimensionierung angeht, so kommt es darauf an ob Du nur Warmwasserunterstützung oder auch eine Heizungsunterstützung wünscht. In Anbetracht der Lage würde ich letzteres ernsthaft in Betracht ziehen, auch wenn die Anschaffungskosten dadurch natürlich steigen.

    Was die Konkurrenz einer Solarthermie mit einer später vielleicht möglichen PV-Anlage angeht, so würde ich da wohl die Fläche immer mit Kollektoren belegen, denn PV-Module kann man auch an der Fassade anbringen oder gar als Zaun setzen. Mit der Solarthermie ist das nicht ganz so einfach.

    Falls aber eine ausreichend große PV-Anlage später mal kommt würde ich darauf achten, dass ein Heizstab in den Pufferspeicher passt.


    Was die kalte Hütte angeht, so kann man das ändern. Ich empfehle mal ubakus anzusteuern und zu rechnen mit welchen Materialien sich das Problem halbwegs günstig beheben lässt. Bitte unbedingt auf mögliche Kondensation in der Wand achten.

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